12.12.2013, 21:58
In Bangladesch ist der Islamistenführer Abdul Mollah offenkundig hingerichtet worden. Ihm waren im Zusammenhang mit dem Bangladesch-Krieg 1971 - wo er Mitglied der sog. Al Badr-Milizen war, die von Westpakistan aus finanziert worden waren, um die nationalistische Unabhängigkeitsbewegung in Ostpakistan (Bangladesch) mit Terror zu bekämpfen - zahlreiche Verbrechen, u. a. mehr als 300 Morde zur Last gelegt worden. Das Urteil ist indessen geprägt vom inneren Machtkampf in Bangladesch, wobei sich die islamistisch orientierte und oppositionelle Jamaat-e Islami (deren Chef Mollah war) sowie die mit ihr verbündete BNP (Bangladesh Nationalist Party) und die regierende sozialistisch-nationalistische Awami-Liga unerbittlich gegenüberstehen.
Beobachter, u. a. HRW, vermuten auch, dass die derzeitigen Kriegsverbrechertribunale gegen die Islamisten quasi eine einseitige Abrechnung der Awami mit ihren früheren Gegnern darstellen und haben die Verurteilung(en) kritisiert. Die Spannungen im Land, so waren in den letzten Monaten rund 100 Menschen bei Krawallen ums Leben gekommen, dürften damit weiter angeheizt werden, vor allem, da die Jamaat-e Islami im Falle einer Hinrichtung ihres Anführers mit "Krieg" gedroht hatte.
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Schneemann.
Beobachter, u. a. HRW, vermuten auch, dass die derzeitigen Kriegsverbrechertribunale gegen die Islamisten quasi eine einseitige Abrechnung der Awami mit ihren früheren Gegnern darstellen und haben die Verurteilung(en) kritisiert. Die Spannungen im Land, so waren in den letzten Monaten rund 100 Menschen bei Krawallen ums Leben gekommen, dürften damit weiter angeheizt werden, vor allem, da die Jamaat-e Islami im Falle einer Hinrichtung ihres Anführers mit "Krieg" gedroht hatte.
Zitat:Islamistenführer hingerichtet
Bangladesh stürzt tiefer ins Chaos
Der Islamistenführer Abdul Qader Mollah ist in Bangladesh hingerichtet worden. Das Urteil gegen ihn ist umstritten. Es droht eine neue Gewaltwelle.
Erstmals ist in Bangladesh ein Todesurteil vollzogen worden, das wegen Verbrechen im Unabhängigkeitskrieg von 1971 verhängt worden war. Das Oberste Gericht in Bangladesh bestätigte am Donnerstag das Todesurteil des umstrittenen Kriegsverbrechertribunals gegen Abdul Qader Mollah, den Anführer der Jamaat-e Islami, und wenige Stunden danach wurde er hingerichtet. [...]
Während des Unabhängigkeitskrieges gegen Pakistan 1971 waren schwere Kriegsverbrechen begangen worden. Laut unterschiedlichen Schätzungen kamen während des neunmonatigen Konflikts zwischen 500 000 und 3 Millionen Menschen ums Leben. Zehntausende von Frauen sollen zudem vergewaltigt worden sein. [...] Das Gericht hat bereits fünf Islamisten zum Tode verurteilt. Mollah dürfte aber der Erste sein, dessen Todesurteil vollstreckt wird. Die Jamaat-e Islami hat im Falle einer Hinrichtung mit Gewalt gedroht. Bangladesh ist politisch extrem polarisiert. Das Land befindet sich seit Wochen in Aufruhr.
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Schneemann.