21.11.2013, 15:40
Nightwatch schrieb:Im Übrigen to be doomed to extinction - dazu verdammt sein ausgelöscht zu werden.
Auslöschen erfordert immer ein aktives Tun. Da es eher unwahrscheinlich ist das sie dem Iran den Gefallen tun werden und sich eine eigene Atombombe auf den Kopf werfen muss das wohl ein anderer machen.
Dieses "aktive Tun" kann aber von demjenigen ausgehen, der seine Auslöschung mit eben jenem aktiven Tun verhindern will. Es kommt darauf an, was er aktiv tut. Jede Handlung wird auch ihre entsprechenden Konsequenzen mit sich bringen. Das aktive Tun Israels in diesem Falle, auf gleich mehreren Ebenen, erzeugt Konsequenzen, welche auf lange Sicht Israel ohne ausgeklügelte Agenda der Gegenseite mindestens an den Rand der Existenz bringen werden. Beispielhaft für solch ein "aktives Tun" ist die brutale Landnahme und Annexion des Westjordanlandes, Einfälle und Bombardements des Gazastreifens, zweitklassige Existenz der arabischen Minderheit Israels, Kompromisslosigkeit in Außen- und Sicherheitspolitischen Angelegenheiten, Dauerhafte Androhungen von militärischen Schlägen, konsequentes und systematisiertes ignorieren von UN-Resolutionen etc. etc. etc.
Der Begriff "Koexistenz" ist in der aktuellen israelischen Außenpolitik ein Fremdwort. Ein kleines und relativ fremdes Land und Volk wie Israel ist mehr als jeder andere Staat im Nahen Osten auf ein friedliches nachbarschaftliches Miteinander angewiesen, um noch in 100 Jahren als stabile und funktionierende Gesellschaft und Demokratie existieren zu können. Das Raster ist übrigens grundsätzlich bei allen Staaten ähnlich anzuwenden, aber je nach Staat und Situation enger oder weiter auszulegen. Selbst Staaten wie Iran, die Türkei oder Ägypten würden früher oder später bei ähnlicher Vorgehensweise untergehen, nur würde es länger dauern.
Du wirst mir jetzt wohl vorhalten wollen, dass ein Staat wie Iran sich nicht besser aufführt als Israel wie oben beschrieben. Da würde ich teilweise auch zustimmen. Gerade die Politik aus der Ahmadinejad-Zeit haben Irans Zukunft als Staat realistisch bedroht. Wobei es in diesem Falle mehr die kompromisslose Kommunikation nach Außen und die miserable Wirtschaftspolitik im Inneren waren und weniger irgendwelche kriegerischen Handlungen wie im Falle Israels(Libanon, Siedlungen, Gaza, Syrien/Bombardement, Türkei/Mavi Marmara etc.).
Das Israel durch ein solches Verhalten immer noch nicht am Rande der Existenz ist, liegt eben an der massiven Unterstützung und Deckung aus dem Ausland. So sehr ich Khamenei auch kritisiere, wenn er aber davon ausgeht, dass die westliche Unterstützung eines Tages nicht mehr so flüssig laufen wird wie heute, dann hat er Recht, wenn er sagt, dass Israel eines Tages, bei anhaltender Politik, ein existenzielles Problem haben wird. Das Ganze setzt dabei auch überhaupt keine iranischen oder arabischen Atombomben voraus. Die es weder gibt noch geben wird. Im Gegensatz zu israelischen....
Und hier sehe ich eigentlich den Doom-Effekt für alle. Ich befürchte, dass diese nämlich am Ende doch zum Einsatz kommen werden, wenn Israel sich ins Aus manövriert.