28.10.2013, 23:10
Zitat:Dass es kritische Töne in Bezug auf die Rebellen in den Medien gibt, gerade in den letzten Monaten gehäufter, kann man nicht grundsätzlich bestreiten. Da stimme ich Dir zu. Aber das Einräumen eines gewissen problematischen Anteils der Rebellen kam sehr, sehr spät und sehr, sehr leise. Sehr ähnlich wie ich das auch bei Dir über die Monate beobachtet habe. Und diese leisen Relativierungen stehen in keinem Verhältnis zum über Monate hinweg vorgetragenen PropagandafeuerwerkDu verdrehst hier den Zusammenhang. Wieso? Ganz einfach: Genauso, wie der Einfluss islamistischer Rebellen/Terroristen im syrischen Bürgerkrieg in den letzten eineinhalb Jahren wuchs, genauso habe ich auch selbst manches diesbezüglich zunehmend kritischer betrachtet. Wenn du meine Kommentare gelesen hättest, so müsste dies dir auch aufgefallen sein. Nun quasi aber zu suggerieren, dass indirekt ja ich nun auf den Kurs der "Die Rebellen sind alles Terroristen!"-Propaganda-Linie einschwenke, weil dies, also dass alle Rebellen Terroristen seien, ja angeblich immer und seit Kriegsbeginn schon so war, ist ein recht durchschaubares und schlicht unsachliches Manöver, weil es durch die Blume meint deuten zu müssen, dass die Rebellen ja schon immer allesamt Terroristen waren (so wie Assad und Co. es seit Beginn falscherweise propagierten) und ich nun dies langsam erkannt habe. Anbei habe ich indessen aber schon mindestens zwei bis drei Male in langen Texten be- und geschrieben (im Syrien-Thread), wie sich die Entwicklungen seit 2011 zur heutigen Lage verhielten und weswegen heute eben viele der (gemäßigten) Rebellen zunehmend zu Gunsten sunnitisch-salafistischer Extremisten in den Hintergrund gedrängt worden sind bzw. weswegen der Einfluss der Fundamentalisten so erschreckend drastisch zunahm. Und das alleine müsste dir selbst im Grunde schon aufzeigen, wie unhaltbar deine Deutung hier ist...
@Off-Topic
Zitat:Daraus folgt das gewisse Darstellungen einfach keinen Markt haben. Darüber hinaus gibt es in Deutschland vielleicht eine Handvoll Mantelredaktionen für internationale Themen. Die Artikel werden in der Regel dann innerhalb der Verlagsgruppe und zwischen diesen verteilt oder verkauft und mit geringen Änderungen gedruckt. Wenn man ein bischen Einblick in das Verlagswesen nimmt, dann ist man erschrocken wie gering die Meinungsvielfalt leider tatsächlich ist und sein kann.Mediengruppen und Verlagsnetzwerke haben i. d. T. ihre teils zeit- und arbeitssparenden Vorgehensweisen, weswegen manche Zitate und Quelltexte oft mehrfach und nur gering abgewandelt in verschiedenen Publikationen eines Konglomerats zu finden sind. Dennoch konnte und kann man in der deutschen Medienlandschaft Meldungen zu Verbrechen beider Bürgerkriegsparteien haufenweise finden. Ein Gefühl der Einseitigkeit ist fast nur dann gegeben, wenn ich mich auf bestimmte und auch einschlägig verortbare Medienkonzerne konzentriere oder gar nur die Boulevardpresse bemühe. Nun, dann mache ich mir eben ein wenig Mühe und schaue mich im gesamten Spektrum um, und so finde ich sehr schnell dutzende, sehr kritische und die Rebellen im negativen Sinne (Kriegsverbrechen etc.) betreffende Meldungen - gerade auch bei den öffentlich-rechtlichen Sendern. Insofern ist dieser Vorwurf der Einseitigkeit der deutschen Medienlandschaft schlicht falsch.
Und wenn du hierbei schon so derart kritisch ein Auge darauf wirfst, weswegen postest du dann vorzugsweise iranische Quellen, wo du ja selbst ob deines "kritischen Auges" entsetzt sein und wissen müsstest, dass dort fast nie Meldungen über Verbrechen des Assad-Regimes zu finden sind, weil sie schlicht unterdrückt werden... :wink:
Schneemann.