22.10.2013, 14:15
Die Entwicklung ist i. d. T. besorgniserregend, hat doch das Land in den letzten Jahren durchaus einen gewissen Wirtschaftsboom erlebt. Nun droht das erneute Abgleiten ins Chaos und in einen Bürgerkrieg. Hinsichtlich der Ursachen der jetzigen Eskalation kann indessen erst einmal nur spekuliert werden. Die Renamo hat in letzter Zeit einen zunehmenden Bedeutungsverlust in der Politik des Landes erlitten (mal ausnahmsweise aus der Wikipedia)...
Sehr wahrscheinlich gab es also Betrügereien bei Wahlen seitens der Regierung, allerdings keine, die entscheidend gewesen sein dürften. Zu Unmut bei der Renamo hat dies aber sehr wahrscheinlich dennoch beigetragen, anscheinend kam es (deswegen?) auch vor dem jetzigen Regierungsangriff zu Gewaltakten von Renamo-Mitgliedern gegen Staatseinrichtungen. Hierzu (vor allem letzter Satz):
1.) Möglich also, dass die regierende Frelimo den sowieso schon politisch schwächelnden Gegner nun endgültig beseite schieben will und dabei die (wenngleich auch wenigen) Attacken frustrierter Renamo-Mitglieder in der Vergangenheit auf den Staatsapparat, als Steilvorlage für den jetzigen Raid gegen den Renamo-Anführer Alfonso Dhlakama heranzieht/nutzt. Im Umkehrschluss bzw. als/in der Reaktion kündigte die Renamo dann das Friedensabkommen insgesamt.
2.) Möglicherweise (man erinnere sich hierbei an den Kongo oder auch an die Situation im Mündungsgebiet des Niger) spielen bei diesem Machtkampf nicht nur politische Fragen eine Rolle, sondern auch zunehmend Rohstoffe, und es geht darum, wer welches "Stück vom Kuchen" bekommt. Hierzu:
Schneemann.
Zitat:[...] In den Präsidentschaftswahlen im Dezember 2009 triumphierte der FRELIMO-Kandidat Armando Guebuza mit 75 % über seinen Herausforderer Afonso Dhlakama, den langjährigen Führer der RENAMO, der nur noch 16 % der abgegebenen Stimmen erhielt. Die Ergebnisse der Wahl wurden trotz einiger Unregelmäßigkeiten und obwohl FRELIMO ihre Vorteile als Regierungspartei ausnutzte, von internationalen Beobachtern in der Tendenz nicht in Zweifel gezogen. Auch bei den Parlamentswahlen 2009 erlitt RENAMO eine vernichtende Niederlage und errang nur noch 16 bzw. 17 % der Stimmen. Dieses Ergebnis ist teilweise mit dem Antreten der neuen Oppositionspartei Movimento Democrático de Moçambique (MDM), die sich als Abspaltung von RENAMO aus Protest gegen den autoritären Führungsstil von Afonso Dhlakama Anfang 2009 gegründet hatte, zu erklären. Zwar gab es Hinweise auf Wahlbetrug durch die Regierungspartei auch bei dieser Wahl, Beobachter hielten diese Unregelmäßigkeiten jedoch nicht für wahlentscheidend. [...]<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Resist%C3%AAncia_Nacional_Mo%C3%A7ambicana">http://de.wikipedia.org/wiki/Resist%C3% ... A7ambicana</a><!-- m -->
Sehr wahrscheinlich gab es also Betrügereien bei Wahlen seitens der Regierung, allerdings keine, die entscheidend gewesen sein dürften. Zu Unmut bei der Renamo hat dies aber sehr wahrscheinlich dennoch beigetragen, anscheinend kam es (deswegen?) auch vor dem jetzigen Regierungsangriff zu Gewaltakten von Renamo-Mitgliedern gegen Staatseinrichtungen. Hierzu (vor allem letzter Satz):
Zitat:Mozambique's Renamo 'ends 1992 peace deal' after raid<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-24615549">http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-24615549</a><!-- m -->
Mozambique's opposition Renamo movement has ended a 1992 peace accord after government forces attacked the base of its leader, Afonso Dhlakama. The government forces captured the Sathunjira base in central Mozambique, forcing Mr Dhlakama to flee.
About a million people were killed in the civil war that raged in Mozambique after it achieved independence from Portugal in 1975. [...] "Peace is over in the country... The responsibility lies with the Frelimo government because they didn't want to listen to Renamo's grievances," Mr Mazanga told Reuters news agency. The attack was an attempt to assassinate Mr Dhlakama but he managed to escape to an undisclosed location, Mr Mazanga said. [...]
In April, at least five people were killed in central Mozambique after Renamo members attacked a police post. A force of about 300 Renamo men has remained armed since the peace accord, despite efforts to integrate them into the army or police force.
1.) Möglich also, dass die regierende Frelimo den sowieso schon politisch schwächelnden Gegner nun endgültig beseite schieben will und dabei die (wenngleich auch wenigen) Attacken frustrierter Renamo-Mitglieder in der Vergangenheit auf den Staatsapparat, als Steilvorlage für den jetzigen Raid gegen den Renamo-Anführer Alfonso Dhlakama heranzieht/nutzt. Im Umkehrschluss bzw. als/in der Reaktion kündigte die Renamo dann das Friedensabkommen insgesamt.
2.) Möglicherweise (man erinnere sich hierbei an den Kongo oder auch an die Situation im Mündungsgebiet des Niger) spielen bei diesem Machtkampf nicht nur politische Fragen eine Rolle, sondern auch zunehmend Rohstoffe, und es geht darum, wer welches "Stück vom Kuchen" bekommt. Hierzu:
Zitat:Kehrt Mozambique zum Krieg zurück?<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.euronews.com/2013/10/22/kehrt-mozambique-zum-krieg-zurueck/">http://de.euronews.com/2013/10/22/kehrt ... g-zurueck/</a><!-- m -->
[...] Ein Renamo-Sprecher sagte, es gebe keinen Frieden mehr in Mozambique und die Verantwortung dafür trage die regierende Frelimo-Partei. “Sie haben das Haus unseres Präsident Alfonso Dhlakama besetzt”, so der Sprecher. “Renamos Präsident hat seinen Truppen bisher keine weiteren Weisungen gegeben. Er hat lediglich die Evakuierung der Bevölkerung in der Region angeordnet.” Die Renamo-Rebellen und die Frelimo-Regierung stellten die Kriegshandlungen 1992 offiziell ein. Während des Bürgerkriegs, der nach der Unabhängigkeit von Portugal 1975 begann, waren eine Million Menschen ums Leben gekommen.
In den zwei Jahrzehnten Frieden hat Mozambique große Ölvorkommen entdeckt und einen Wirtschaftsboom erlebt.
Schneemann.