01.11.2012, 12:52
ob die Beibehaltung der "Ein-Kind-Politik" vernünftig ist wage ich zu bezweifeln. Abgesehen von den moralischen Aspekten (bis hin zu gewaltsam herbei geführten Abtreibungen in den letzten Monaten der Schwangerschaft) entwickelt sich damit eine gewaltige demographische Bombe.
Um die Bevölkerungspyramide stabil aufrecht zu erhalten braucht es 2,x Kinder pro Familie.
Aber etwas ganz anderes möchte ich ansprechen: entwickelt sich China immer mehr ein "Trend zur Demokratie"?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/china-mit-dem-aufschwung-waechst-das-selbstbewusstsein-der-chinesen-a-864362.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/c ... 64362.html</a><!-- m -->
Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf ist von 2003 bis 2012 (in US-Dollar) in jeweiligen Preisen von 1.269,83 $/Kopf auf knapp 6.100,- $/Kopf (Prognose 2012) angestiegen (Quelle: klick)
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA pro Kopf in jeweiligen Preisen von 2003 bis 2012 (in US-Dollar) ist von 38.324,55 $/Kopf auf ca. 49.800,- $/Kopf (Prognose 2012) angestiegen (Quelle: klick)
In Japan ging die Entwicklung von 33.717,88 $/Kopf in 2003 auf rd. 46.895 $/Kopf (Prognose 2012) - Quelle: klick
Danach hat China von 1/30 des BIP/Person inzwischen auf etwa 1/8 aufgeholt. Bei gleichbleibender Tendenz sollte in der nächsten Dekade die 50 %-Schwelle im Vergleich zu den USA erreicht werden.
Andererseits:
In Indien haben wir den Anstieg von 549,10 $/Kopf in 2003 auf rd. 1.590,-$/Kopf (Prognose 2012) - Quelle: klick
Und Indien ist die "größte Demokratie" der Welt. Von daher würde ich diese 50 % Schwelle nicht magisch sehen, sondern eine allgemeine Tendenz festschreiben - je größer der Wohlstand, desto mehr Mitsprache verlangt das Volk.
Von daher scheint China bei zunehmendem Wohlstand, wie im ersten hier zitierten Artikel festgehalten, wirklich auf einem Weg zu mehr Volksherrschaft zu sein.
Um die Bevölkerungspyramide stabil aufrecht zu erhalten braucht es 2,x Kinder pro Familie.
Aber etwas ganz anderes möchte ich ansprechen: entwickelt sich China immer mehr ein "Trend zur Demokratie"?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/china-mit-dem-aufschwung-waechst-das-selbstbewusstsein-der-chinesen-a-864362.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/c ... 64362.html</a><!-- m -->
Zitat:01.11.2012das scheint mir eine Erkenntnis zu bestätigen, auf die ich schon vor einigen Tagen in einem anderen Thread hingewiesen habe, und die auf unserer Hauptseite zitiert ist:
18. Nationalkongress der KP
Chinas Volk gehorcht nicht mehr
Für die Kommunistische Partei ist die Zeit des Durchregierens vorbei. Das Volk pariert und alle werden reich - diese Devise funktioniert nicht mehr. Denn die Chinesen wollen mehr als nur wirtschaftlichen Aufschwung. Sie verlangen Freiheit und Sicherheit.
...
Das eindeutige Kräfteverhältnis zwischen der Führung und dem Volk hat sich verändert. Waren es jahrzehntelang die Regierten, die sich vor der Regierung fürchteten, so ist es inzwischen immer öfter die Regierung, die die Regierten fürchtet.
...
Die Zeit des unbeschwerten Durchregierens, das Investoren so bewunderten - und um das westliche Politiker ihre chinesischen Kollegen still beneideten - ist vorbei. Gerade ökologisch fragwürdige Projekte durchzusetzen sei in China heute oft schwieriger als in manchen demokratischen Staaten, räumen westliche Unternehmer inzwischen ein.
In den letzten zehn Jahren hat sich das BIP Chinas verfünffacht
In ihrem wachsenden Selbstbewusstsein lassen die Chinesen, die auf der Straße oder auf ihren Mikroblogs protestieren, keines der Probleme aus, an dem das rasant entwickelte China leidet:
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Das eindeutige Kräfteverhältnis zwischen der Führung und dem Volk hat sich verändert. Waren es jahrzehntelang die Regierten, die sich vor der Regierung fürchteten, so ist es inzwischen immer öfter die Regierung, die die Regierten fürchtet.
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Armutsbekämpfung, da haben Chinas Führer ein schwer zu widerlegendes Argument, ist auch ein Instrument der Menschenrechtspolitik, zumal in diesem Maßstab.
Die Armen leiden vor allem an ihrer Armut an Rechten
Aber unter dem Primat des Wirtschaftswachstums, das 20 Jahre lang gegolten hat und jeden Widerspruch erstickte, ist China in den kommenden zehn Jahren nicht mehr zu regieren. "Viele Chinesen sind in den letzten Jahren reich geworden", sagt der Ökonom Hu Xingdou. "Doch die, die jetzt noch arm sind, leiden vor allem an ihrer Armut an Rechten." Sei es der vierten Generation um die Bewahrung von Stabilität gegangen, müsse die fünfte für soziale Gerechtigkeit sorgen: für die Gewährleistung von Bauern- und Gewerkschaftsrechten, für die Versammlungs- und die Meinungsfreiheit - für den Aufbau des Rechtsstaates.
...
Zitat:...
Nach neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen, die von der Wirtschaftswoche (WiWo) am 21. Januar 2008 zitiert wurden ("Two Views in Institutions of Development: The Grand Traisition versus the Primacy of Institutions") sei belegbar, dass erst steigender Wohlstand in vielen Ländern demokratische Strukturen hervorgebracht habe. Die Einkommensschwelle, von der an sich demokratische Strukturen etablierten, läge dabei historisch gesehen meist zwischen 32 und 50 % des Pro-Kopf-Einkommens der USA. Herausgegriffen hat die WiWo das Beispiel Spaniens, dessen Wechsel von der Franco-Dikatatur zu demokratischen Strukuren Mitte der Siebzigerjahre einsetzte, "als das Pro-Kopf-Einkommen das Niveau von 50 % erreicht hatte".
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Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf ist von 2003 bis 2012 (in US-Dollar) in jeweiligen Preisen von 1.269,83 $/Kopf auf knapp 6.100,- $/Kopf (Prognose 2012) angestiegen (Quelle: klick)
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA pro Kopf in jeweiligen Preisen von 2003 bis 2012 (in US-Dollar) ist von 38.324,55 $/Kopf auf ca. 49.800,- $/Kopf (Prognose 2012) angestiegen (Quelle: klick)
In Japan ging die Entwicklung von 33.717,88 $/Kopf in 2003 auf rd. 46.895 $/Kopf (Prognose 2012) - Quelle: klick
Danach hat China von 1/30 des BIP/Person inzwischen auf etwa 1/8 aufgeholt. Bei gleichbleibender Tendenz sollte in der nächsten Dekade die 50 %-Schwelle im Vergleich zu den USA erreicht werden.
Andererseits:
In Indien haben wir den Anstieg von 549,10 $/Kopf in 2003 auf rd. 1.590,-$/Kopf (Prognose 2012) - Quelle: klick
Und Indien ist die "größte Demokratie" der Welt. Von daher würde ich diese 50 % Schwelle nicht magisch sehen, sondern eine allgemeine Tendenz festschreiben - je größer der Wohlstand, desto mehr Mitsprache verlangt das Volk.
Von daher scheint China bei zunehmendem Wohlstand, wie im ersten hier zitierten Artikel festgehalten, wirklich auf einem Weg zu mehr Volksherrschaft zu sein.