(See) PHA Mistral-Klasse
#48
@Samun:
Ich bin definitiv nicht der Typ, der fahnenschwenkend irgendwelche Großmachtthesen verkündet oder irgendwelche militärischen Schwanzvergleiche propagiert, aber m.E. hat jeder Staat die Aufgabe, seine Bürger und seine Interessen zu schützen, und dafür ist halt eine gewisse Infrastruktur nötig.

In einem sich ändernden Umfeld müssen sich auch die Fähigkeiten eines Mitspielers anpassen, sonst ist er irgendwann raus. Und da das Umfeld der deutschen Marine sich m.E. in Richtung "ständige weltweite Einsetzbarkeit" und "globale Unterstützung von Operationen an Land" verlagert, müssen hierfür auch in Zeiten knapper Kassen neue Fähigkeiten aufgebaut werden.
Etwas in der Art der "Mistral" wäre dabei m.E. ein erschwinglicher Einstieg in ein komplett neues Aufgabengebiet. Das geniale an dem Konzept ist ja, daß das Ding so flexibel ist. Für Standardoperationen haben die Franzosen m.W. zu den 170 Mann Besatzung einen Zug Heeressoldaten und eine oder zwei "Gazelle"-Hubschrauber im Einsatz; das kostet garantiert weniger als der Unterhalt einer Luftverteidigungsfregatte in derselben Mission.
Bei Bedarf können aber bis zu 450 Mann und 80 Fahrzeuge transportiert, angelandet und an Land abgestützt werden. Das würde mit einem aufgebohrten EGV nie klappen, oder das Ding wäre hinterher teurer und weniger leistungsfähig als zwei spezialisierte Einheiten.

Allerdings befürchte ich, daß in vielen deutschen Stäben nach wie vor die Blicke (oder zumindest die Gedanken) nach Osten gehen und daß der Einsatz von Heereskräften auf einem Marineschiff von beiden Seiten hintertrieben wird; geschweige denn, daß man sich um Szenarien des 21. Jahrhunderts kümmert.

Was den gesamteuropäischen Aspekt angeht, leben wir in Zeiten von "Plug and Play". Wenn Bedarf an gemeinsamem Handeln besteht, werden die verschiedenen Einheiten miteinander verknüpft und ergänzen ihre jeweiligen Fähigkeiten. Wenns nicht nötig ist, wird der Stecker gezogen.
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