05.12.2011, 21:25
So. Endlich hatte ich Zeit und Muße in einem Atlas nachzusehen und Messungen vorzunehmen.
Werter Erich:
Die Fahrten der Ägypter nach Punt führten über eine Strecke von 1200 bis 1500 km immer entlang der Küste. An keiner Stelle behindert durch Winde oder Strömungen und bei intelligenter Ausnutzung der Jahreszeiten sogar begüstigt von den Winden. Die Fahrten im Mittelmeerraum entlang der Küste vom Libanon nach Liyben deckten übrigens eine Entfernung von mehr als 2000 km ab. Nach Punt war es weniger weit, die Fahrten im Roten Meer bis zum Golf von Aden also weniger spektakulär als die Fahrten der Ägypter im Mittelmeer. Trotzdem sind die Ägypter kein Seefahrervolk und hinkten ihre Schiffe hinter denen anderer Völker weit hinterher. Aber immerhin sind es wie ich es schon schrieb Welten ! zwischen der Schiffsbautechnologie der Ägypter (immerhin hatten sie Schiffe mit Planken und Segeln) und dem was die Völker in Südamerika hatten.
Nun zur Strecke von den Terra Preta im Amazonas Becken zu ähnlichen Schwarzerden in Afrika. Wir sprechen hier von einer Entfernung von mehr als 8000 km. Mehr als das Vierfache (in Zahlen 4 fache !) dessen was die Ägypter insgesamt maximal zurück legten. Während die Ägypter ohne Behinderung durch Strömungen, begünstigt vom Wind und darüber hinaus immer entlang der Küste fuhren, sprechen wir hier von einer Atlantiküberquerung, also einer Strecke von mehr als 3000 km (von Kap Branco nach Sierra Leone) über offenes Meer ohne jede Landemöglichkeit. Dazu noch weitere 5000 km entlang der Küste Südamerikas vom Amazonas Becken bis zum Kap Branco und von Sierra Leone bis zum Kongo Delta und dann noch mal etliche Hunderte Kilometer den Kongo hinauf.
Aber damit noch nicht genug ! Dies alles also auch noch gegen den Nordäquatorialstrom oder wenn man weiter südlich fahren wollte gegen den Südäquatorialstrom, beide mächtige Meeresströmungen. Und gegen den Wind. Sowohl im Sommer wie im Winter gegen den Passat Wind !
Und das mit Einbäumen oder Flössen, denn die Völker im Amazonas Becken benutzten keine Schilfboote (die aber auch nicht viel manövrierfähiger sind als Balsa Flösse.
Mit Flössen also (oder Einbäumen) mehr als 8000 km immer gegen die Meeereströmungen und gegen den Wind. Wie wahrscheinlich lieber Erich ist es, dass ein solches Unterfangen stattgefunden hat?!
Die Thesen von Heyerdal, so sehr ich ihn als Menschen schätze, waren schon bei ihrer Erstellung klar wiederlegt. Sicher gab es eventuell frühe globale Kontakte, aber eben nicht in der Bewegungsrichtung wie von Heyerdal postuliert. Ein reales Beispiel war zum Beispiel die Einwanderung von Menschen aus Europa in der Steinzeit nach Nordamerika. Menschen überquerten nachweislich den Nordatlantik und siedelten sich in Nordamerika an und zwar nicht nur einige wenige, sondern ganze Stämme in Bausch und Bogen.
Heyerdals Thesen aber sind allesamt eindeutig widerlegt.
Tatsächlich gibt es auf den Osterinseln solche Schilfboote. Übrigens deshalb, weil alle Bäume gerodet wurden und Einbäume daher nicht mehr hergestellt werden konnten.
Warum aber ist nun die Form überall gleich? Ganz einfach, weil die Funktion und das Baumaterial diese Form bedingen. Wenn man aus Schilf einen schwimmfähigen Körper herstellen will der sich in Wellengang und Wasser behaupten soll und schneller vorwärts kommen soll als ein bloßer zusammen gebundener Haufen, dann ergibt sich diese Form zwingend. Wenn man übrigens genauer hinsieht, dann sieht man Unterschiede. Die Boote sind zwar Formgleich, aber eben nicht baugleich. In der genauen Bauweise gibt es Unterschiede die klar eine unterschiedliche Evolution dieser Boote aufzeigen.
Ein anderes gutes Beispiel sind Pyramiden. Auch diese Form ergibt sich im Endeffekt zwingend aus der Funktion, dem Material und der verfügbaren Technologie.
Aber selbst wenn man dies ignoriert, bleibt das Chronologie Problem, nämlich dass wir von weit auseinander liegenden Zeiten reden. Heyerdals Thesen kranken ja schon daran, dass es immense chronologische Lücken gibt die seine Thesen nicht erklären können.
Anbei: Thor Heyerdal wäre ohne diesselben Meeerströmungen die den Völkern in Südamerika entgegen geströmt wären mit seinen Schilfbooten gar nicht über den Atlantik gekommen. Gerade die Strömung die Heyerdals "ägyptische" Schilfboote über den Atlantik transportierte, wäre den Flössen der Indianer entgegen geströmt. Vom Wind noch ganz schweigen. Heyerdals Schilfboote begannen ja immer sich mit Wasser vollzusaugen (was immer der Fall ist und auch ganz natürlich). Ohne die Strömung und den Wind im Rücken !, wären sie nie über den Atlantik gekommen sondern lange vor der Küste Amerikas schlicht und einfach abggesoffen. Strömung und Wind entgegen der Fahrrichtung hätten jedes Südamerikanische Schilfboot derart verlangsamt, dass es schlicht und einfach nie angekommen wäre. Noch mal ganz abgesehen davon, dass die Völker im Amazonas Becken keine Schilfboote benutzten.
Also was dann? Ein Floß aus Balsaholz? Gegen Strömung und Wind?
Oder mit den südlichen Ausläufern des Golfstroms (dem Äquatorialgegenstrom) tausenden von Kilometern nach Marroko und dann die Küste Afrikas entlang noch mal tausende und abertausende Kilometer nach Süden nur um zum Kongo Becken zu gelangen?
Ohne jede Spur dazwischen und mit mehr als 10 000 Kilometern Abstand nichts als Terra Preta Erden hinterlassend ?
Wie wahrscheinlich ist das, so reizvoll der Gedanke auch sein mag ?!
Werter Erich:
Die Fahrten der Ägypter nach Punt führten über eine Strecke von 1200 bis 1500 km immer entlang der Küste. An keiner Stelle behindert durch Winde oder Strömungen und bei intelligenter Ausnutzung der Jahreszeiten sogar begüstigt von den Winden. Die Fahrten im Mittelmeerraum entlang der Küste vom Libanon nach Liyben deckten übrigens eine Entfernung von mehr als 2000 km ab. Nach Punt war es weniger weit, die Fahrten im Roten Meer bis zum Golf von Aden also weniger spektakulär als die Fahrten der Ägypter im Mittelmeer. Trotzdem sind die Ägypter kein Seefahrervolk und hinkten ihre Schiffe hinter denen anderer Völker weit hinterher. Aber immerhin sind es wie ich es schon schrieb Welten ! zwischen der Schiffsbautechnologie der Ägypter (immerhin hatten sie Schiffe mit Planken und Segeln) und dem was die Völker in Südamerika hatten.
Nun zur Strecke von den Terra Preta im Amazonas Becken zu ähnlichen Schwarzerden in Afrika. Wir sprechen hier von einer Entfernung von mehr als 8000 km. Mehr als das Vierfache (in Zahlen 4 fache !) dessen was die Ägypter insgesamt maximal zurück legten. Während die Ägypter ohne Behinderung durch Strömungen, begünstigt vom Wind und darüber hinaus immer entlang der Küste fuhren, sprechen wir hier von einer Atlantiküberquerung, also einer Strecke von mehr als 3000 km (von Kap Branco nach Sierra Leone) über offenes Meer ohne jede Landemöglichkeit. Dazu noch weitere 5000 km entlang der Küste Südamerikas vom Amazonas Becken bis zum Kap Branco und von Sierra Leone bis zum Kongo Delta und dann noch mal etliche Hunderte Kilometer den Kongo hinauf.
Aber damit noch nicht genug ! Dies alles also auch noch gegen den Nordäquatorialstrom oder wenn man weiter südlich fahren wollte gegen den Südäquatorialstrom, beide mächtige Meeresströmungen. Und gegen den Wind. Sowohl im Sommer wie im Winter gegen den Passat Wind !
Und das mit Einbäumen oder Flössen, denn die Völker im Amazonas Becken benutzten keine Schilfboote (die aber auch nicht viel manövrierfähiger sind als Balsa Flösse.
Mit Flössen also (oder Einbäumen) mehr als 8000 km immer gegen die Meeereströmungen und gegen den Wind. Wie wahrscheinlich lieber Erich ist es, dass ein solches Unterfangen stattgefunden hat?!
Zitat:Ich denke, es ist von diesen Fakten nicht weit zu Thesen (über frühe globale Kontakte) etwa eines Thor Heyerdal,
Die Thesen von Heyerdal, so sehr ich ihn als Menschen schätze, waren schon bei ihrer Erstellung klar wiederlegt. Sicher gab es eventuell frühe globale Kontakte, aber eben nicht in der Bewegungsrichtung wie von Heyerdal postuliert. Ein reales Beispiel war zum Beispiel die Einwanderung von Menschen aus Europa in der Steinzeit nach Nordamerika. Menschen überquerten nachweislich den Nordatlantik und siedelten sich in Nordamerika an und zwar nicht nur einige wenige, sondern ganze Stämme in Bausch und Bogen.
Heyerdals Thesen aber sind allesamt eindeutig widerlegt.
Zitat:der auf die nahezu identischen Schilfboote an Euphrat und Tigris, am Nil, am Tschadsee und am Titicacasee verweist - und kleinere Boote dieser Baustoffe sogar auf den Osterinseln (aus südamerikanischen Schilfpflanzen) lokalisiert haben will.
Tatsächlich gibt es auf den Osterinseln solche Schilfboote. Übrigens deshalb, weil alle Bäume gerodet wurden und Einbäume daher nicht mehr hergestellt werden konnten.
Warum aber ist nun die Form überall gleich? Ganz einfach, weil die Funktion und das Baumaterial diese Form bedingen. Wenn man aus Schilf einen schwimmfähigen Körper herstellen will der sich in Wellengang und Wasser behaupten soll und schneller vorwärts kommen soll als ein bloßer zusammen gebundener Haufen, dann ergibt sich diese Form zwingend. Wenn man übrigens genauer hinsieht, dann sieht man Unterschiede. Die Boote sind zwar Formgleich, aber eben nicht baugleich. In der genauen Bauweise gibt es Unterschiede die klar eine unterschiedliche Evolution dieser Boote aufzeigen.
Ein anderes gutes Beispiel sind Pyramiden. Auch diese Form ergibt sich im Endeffekt zwingend aus der Funktion, dem Material und der verfügbaren Technologie.
Aber selbst wenn man dies ignoriert, bleibt das Chronologie Problem, nämlich dass wir von weit auseinander liegenden Zeiten reden. Heyerdals Thesen kranken ja schon daran, dass es immense chronologische Lücken gibt die seine Thesen nicht erklären können.
Anbei: Thor Heyerdal wäre ohne diesselben Meeerströmungen die den Völkern in Südamerika entgegen geströmt wären mit seinen Schilfbooten gar nicht über den Atlantik gekommen. Gerade die Strömung die Heyerdals "ägyptische" Schilfboote über den Atlantik transportierte, wäre den Flössen der Indianer entgegen geströmt. Vom Wind noch ganz schweigen. Heyerdals Schilfboote begannen ja immer sich mit Wasser vollzusaugen (was immer der Fall ist und auch ganz natürlich). Ohne die Strömung und den Wind im Rücken !, wären sie nie über den Atlantik gekommen sondern lange vor der Küste Amerikas schlicht und einfach abggesoffen. Strömung und Wind entgegen der Fahrrichtung hätten jedes Südamerikanische Schilfboot derart verlangsamt, dass es schlicht und einfach nie angekommen wäre. Noch mal ganz abgesehen davon, dass die Völker im Amazonas Becken keine Schilfboote benutzten.
Also was dann? Ein Floß aus Balsaholz? Gegen Strömung und Wind?
Oder mit den südlichen Ausläufern des Golfstroms (dem Äquatorialgegenstrom) tausenden von Kilometern nach Marroko und dann die Küste Afrikas entlang noch mal tausende und abertausende Kilometer nach Süden nur um zum Kongo Becken zu gelangen?
Ohne jede Spur dazwischen und mit mehr als 10 000 Kilometern Abstand nichts als Terra Preta Erden hinterlassend ?
Wie wahrscheinlich ist das, so reizvoll der Gedanke auch sein mag ?!