03.05.2011, 22:57
Erich schrieb:... ich tu es, weil die schon missionarische Überheblichkeit vieler Amerikaner geradezu der Keim für die Gegenreaktion ist.Die stammt eindeutig aus der einseitigen Bevorzugung Israels im nahen Osten. Daraus ergibt sich der ganze Hass der arabischen Welt gegenüber den Amerikanern. Man sollte nicht einseitig einen Kampfzwerg hochrüsten und alle anderen Staaten rundherum als Schurkenstaaten abtun. Meiner Meinung nach der grösste aussenpolitische Fehler den die USA jahrzehntelang gemacht haben, deshalb die logische Konsequenz => der Hass auf die USA. Mit missionarischer Überheblichkeit hat das wenig zu tun, der Terror aus der islamischen Welt entsteht/entstand durch die Nahostproblematik.
Man sollte sich doch mal überlegen, woher der Hass insbesondere auf die USA rührt. Der ist doch nicht grundlos gewachsen - da gab es immer wieder Verletzungen, die andauernden und erst den Boden für terroristische Aktivitäten bereitet haben.
Zitat:Man kann in diesem US-typischen jugendlich eifrigen Überschwang nicht einfach die eigene Zivilisation fremden Kulturen überstülpen.Wem denn? Den Vietnamesen?
Zitat:Der "american way of life" ist nicht mit Gewalt exportierbar - genau das aber hat die US-Politik ohne Rücksicht auf ethnische und kulturhistorische Differenzen immer wieder (erfolglos) versucht.Oh je, dazu braucht es doch keine Kriege, das geschieht so oder so. Die ganze Unterhaltungsindustrie, Fastfood, Hollywood, Sprache, Musikindustrie, Apple-Kacke schwappt sowieso in die ganze Welt. Das Zeug wird gut verkauft und ist erfolgreich.
Zitat:Und damit hat die US-Politik und die US-Gesellschaft erst den Widerstand gegen den "US-Imperialismus" und "Neo Kolonialismus" groß gemacht.Man muss es in Relation zur militärischen Stärke sehen. Die USA verhalten sich im Vergleich zu anderen Grossmächten in der Vergangheit, äusserst zivilisiert. Kein Vergleich zu Deutschland in den beiden Weltkriegen oder wie frühere Kolonialmächte aus Europa die die Kolonien bis aufs Blut ausgenommen haben. Ich seh keine Länder wo masshaft Leute abgeschlachtet wurden, Ländereien annektiert wurden, Genozid veranstaltet wurde, obwohl militärisch die Möglichkeit dazu gegeben wäre.
Zitat:Gleichzeitig ging das Scheitern der US-Bemühungen immer einher mit maßloser Enttäuschung, einem Gefühl der Undankbarkeit der "Beglückten" und - na ja, bei kleinen Kindern würde man "Bockigkeit" sagen - dementsprechenden "Frostreaktionen" der US-Gesellschaft.Klar, das ist das Schicksal des Idealisten. Die Panik vor dem Kommunismus führte ja auch zu diversen Konflikten. Jetzt kann man sagen, hätten sie gescheiter nicht gemacht. Im Nachhineien würde der Südkoreaner wohl kaum besser mit dem norkoreanischen Regime fahren. Oder man hätte der Sowjetunion Europa überlassen können. Vielleicht wäre die DDR dann etwas grösser gewesen.
Zitat:Die Europäer haben sich in Jahrhunderten der Kolonialzeit diese Hörner abgestoßen, sie sind - auch in Folge der Erfahrungen bei der "Entkolonialisierung" wesentlich ruhiger, abwägender, auch toleranter geworden.Ach was, wenn man sich Clowns wie Sarkozy oder Berlusconi vor Augen führt, bewahrt einzig und alleine deren militärische Schwäche uns vor Gröberem. Gleiches gilt für das marode Russland. Wie die mit ihren ehemaligen Pufferstaaten verfahren scheint bei dir auch völlig kritikfrei durchzugehen.
Zitat:Wir exportieren unsere Ideale halt (inzwischen öfter) mit Gewalt - sondern mehr mit stiller Überzeugungsarbeit wie etwa der "Vorbildfunktion", die beispielsweise die EU gegenüber anderen Staatenbündnissen wahrnimmt.Z.B. Ex-Yougoslawien. Dem Völkermord zuschauen? Welche Ideale sind das?
Zitat:Nur eine freiwillige und aus innerer Überzeugung der gesamten Gesellschaft erfolgte Übernahme der jeweiligen Werte ist langfristig erfolgreich.Da geb ich dir uneingeschränkt recht.
Zitat:Da sind die Europäer wahrscheinlich mit ihrer Politik dauerhaft erfolgreicher als die USA mit ihrem idealistisches Überrollen.Ich seh primär einen Schwachkopf wie Bush/Präsidenten als Problem der USA. Unter Obama seh ich einen vernüftigen Weltpolizisten wo wir uns nicht beklagen dürfen.