07.03.2010, 14:13
Erich schrieb:@Gvosdika:
ein einzelner Träger ist allenfalls über ein Drittel seiner Zeit "am Einsatzort".
Mindestens ein weiteres Drittel geht für An- und Abmarsch sowie ein weiteres Drittel für Überholungs- und Wartungsarbeiten im Heimathafen (Stützpunkt) drauf.
Damit braucht man unter normalen Umständen schon mindestens drei Träger, um in einem Operationsgebiet "X" ständig präsent zu sein.
Andererseits liegt bei der Warjag das wahrscheinliche Operationsgebiet direkt vor der Haustür, ich meine Taiwan und die Bodenschätze- und Inselstreitigkeiten im Ostchinesischen Meer. Ich glaube kaum das China diesen Träger auf große Fahrt rund um die Welt schickt. Taiwan ist nur 130km vom Festland entfernt, das wirkt sich natürlich sehr positiv auf An- und Abmarsch aus.
Zitat:Es läuft alles auf eine Variante der SU-27 (J-11) - genauer auf die SU-33 raus. Da gibt's allerdings das Problem, dass Russland sich offenbar weigert, nur eine kleinere Anzahl zu verkaufen. Die Russen fürchten dem Vernehmen nach, dass China nur ein paar Musterflugzeuge will und die dann ohne Lizenz nachbaut und kopiert.
Die SU-33 wird bei der russischen Marine wahrscheinlich in den nächsten Jahren ausgemustert. China besitzt für den Bau der SU-27 so weit ich weis eine Lizenz, Probleme gibt es mit kopierten Zulieferteilen. Vielleicht verkaufen die Russen ja ihre gebrauchten Su-33 wenn die ausgemustert sind und vielleicht reicht die SU-27 Lizenz für den Nachbau aus, die Su-33 ist schließlich eine Variante der SU-27.
Zitat:p.s.:
Mit Jeff Head bin ich diesbezüglich am "Kloppen". Er sieht die ex-Varjag so ausgestattet, dass die im Ernstfall (naütrlich) auch eingesetzt wird, und meint aus seiner Erfahrung bei der US-Navy, Trainings-Carrier seien nicht nötig, weil das Training ohnehin auf den Einsatzträgern erfolgen würde.
Wie ich das mitbekommen habe ist Jeff Head ein Panikmacher der Angst vor dem unheimlichen Asien erzeugen will. Die gekreuzten Fahnen vom Iran und China, und Indien mit einem roten Stern als Hauptstadt sagen ja schon alles. Das ist so ähnlich wie John McCain das mit der Shanghaier Organisation im Wahlkampf mal versucht hat, wo er den Eindruck erwecken wollte die SCO wäre ein mit der NATO vergleichbarer roter Militärblock und extrem feindlich. Ich meine solche Märchen kann man auch über das unheimliche Kanada oder das unheimliche Australien erzählen. Ich denke in dem Rahmen muss man die Meinung einordnen das China demnächst die Kreml-Klasse auf die US-Navy loslässt. Sein Ziel dürfte sein das die USA mehr Geld in ihre Flotte steckt.
Zitat:Ich meine dazu, dass gerade beim Aufbau einer größeren Trägerflotte ein Trainingscarrier wesentlich sinnvoller ist, um rasch und ständig frisch ausgebildete Crews für neu gebaute Träger zu erhalten.
Glaube ich auch, aber andererseits haben die Chinesen hier schon einen Trainingscarrier:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jeffhead.com/redseadragon/2010-PLAN-Mockup-02.jpg">http://www.jeffhead.com/redseadragon/20 ... kup-02.jpg</a><!-- m -->
Was ich hiervon halten soll weiss ich aber nicht, ist das Photoshop oder echt?:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.mudvillegazette.com/milblogs/chinese_carrier_inpond.jpg">http://www.mudvillegazette.com/milblogs ... inpond.jpg</a><!-- m -->
Zitat:Solche amphibischen Träger sind für China auch ein aktueller Bedarf als die "big sticks" der US-Navy. China hat eine größere Landungsflotte, die derzeit noch ohne Luftschirm operieren muss. Ein Landungsunternehmen ohne Luftschirm ist schlicht eine programmierte Katastrophe, wenn die Verteidiger über eine eigene Luftwaffe und Kampfhubschrauber verfügen.
Dazu brauch man auch nicht unbedingt Träger, so viel wird ein Dutzend Flugzeuge gegen die Luftwaffe Taiwans auch nicht ausrichten können. Die Chinesen bauen auch moderne Raketenkreuzer und eine seegestützte Kopie des S-300 Systems. Das S-300 sollte in etwa mit dem Patriot Luftabwehrsystem vergleichbar sein. Eine Deckung gegen potenzielle Gegner wie die Ching-Kuo, die Mirage 2000 und die F-16 wäre also qualitativ da, nur weiss ich nicht ob die Menge der Systeme ausreicht um die Luftwaffe von Taiwan zu bekämpfen.
Zitat:Und es hilft gar nichts, wenn die Luftwaffe (oder eigene Kampfhubschrauber) zur Untersützung der Landungstruppen erst über hunderte von Kilometern anfliegen müssen. Da werden vielmehr im Landungsgebiet selbst entsprechende Kapazitäten für einen eigenen "Luftschirm" benötigt.
Andererseits besitzt China etliche Mittelstreckenraketen die Flugplätze auf Taiwan zerstören könnten, ob sich da Taiwans Luftwaffe gegen die Raketenkreuzer und einem Angriff der chinesischen Luftwaffe durchsetzen kann weiss ich nicht.
Zitat:Es würde also nahe liegen (nach meinem spekulativen Konzept), die besten Piloten aus dem bordgestützten JL-15 Betrieb zu einem späteren Zeitpunkt wieder über die Zwischenstation "ex-Varjag" auf eine bordgestützte J-11 umzuschulen, die dann bei den neuen, selbst entwickelten größeren Trägern zum Einsatz kommen könnte.
Das China definitiv diese Strategie verfolgt, können wir auch an den Trainingseinrichtungen an Land sehen. Aber da wurde mindestens ein Gebäude gebaut, das bis in Details wie die Kusnezow Klasse aussieht. Wenn China andere Träger entwickelt, wäre es sinnvoller das Gebäude so zu bauen das es ehr wie diese Schiffe aussieht. Man kann jetzt spekulieren ob dieses Trainingszentrum für die Warjag bestimmt ist oder ob China doch Big-Sticks, also Kopien der Kusnezow Klasse bauen möchte, oder Beides. So 2 bis 3 Trainings Carrier sind ein bisschen viel, wenn die echten nur auf Bauplänen existieren und zudem kleiner werden sollen.