Af-Pak
#1
Ein Strang um das Geschehen im "geopolitischer Knotenpunkt Eurasiens" abseits vom üblichen Tagesgeschehen zu betrachten.

So gut wie alle größeren Interessen der heute existierenden Super-, Groß- und Mittelmächte mit Ausnahme der Südamerikaner und Japan laufen hier zusammen.

Für die Amerikaner ist es zum ersten der "War on Terror" und zum anderen Bewahrung von Kontrolle und Zugang zu seinen Verbündeten im Mittleren Osten. Der Blog European Geostrategy nennt es sogar die Prüfung, ob die USA bereit sind, Chinas Aufstieg nach eigenen Vorstellungen zu gestalten und überhaupt eine asiatische Macht bleiben.

Ein besonderer Fokus wird momentan (neben der Bekämpfung radikaler Islamisten, welche ein Problem für alle Beteiligten darstellen) auf die Handelshäfen Pakistans im Indischen Ozean besonders Gwadar (Wiki de, auf Weltkarte). Diese sind von vor allem für China eine Chance, seine Energieversorgung sehr viel sicherer als bisher abzuwickeln. Bisher gilt, dass wenn die 7. US-Flotte die Straße von Malakka im indonesischen Archipel sperrt, China 80% seiner fossilen Energieversorgung verliert.

Für die IR Iran und Pakistan geht es erst mal um den Absatz von fossilen Brennstoffen. Iran und Pakistan sind in der Planungsphase einer Pipeline zu dem erwähnten Hafen Gwadar, das Projekt wird auch von den Russen unterstützt, damit das iranische Gas nach Osten und nicht in die EU fließt, was die Europäer auf die Seite der Amerikaner zwingt, die auch gegen diese neue Absatzmöglichkeit für die ihnen ungeliebten Mullahs ist. Großbritannien scheint in der EU hier das Heft in der Hand zu haben. Im gleichen Haffen soll dem nach Willen der Amerikaner außerdem eine Pipline aus Turkmenistan enden. Die Chinesen wollen zu diesem Hafen ihre Energieimporte aus Katar lenken, um diese über den Landweg über Pakistan zu beziehen.
Siehe auch hier eine Karte von Wikimedia mit allen Pipeplines

Mehr dazu in dem Artikel (pdf) Gwadar: An Emerging Centre of the New Great Game sowie Pakistan: What Role for the European Union

Für Indien ist die Sache zutiefst unangenehm, könnte Pakistan das Sprungbrett des Rivalen Chinas für den Indischen Ozean sein. Deshalb suchen sie Verbündete in Teheran, Kabul und Washington.

Für die strategische Betrachtung der Artikel Europe’s ‘Af-Pak Syndrome’ auf European Geostrategy.

Nachdem nun alle Seiten (un)klar sind, bleibt nun die Frage, wie geht es weiter, wer wird bleiben, seine Interessen durchsetzen oder sich zurückziehen müssen.
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