08.02.2009, 10:57
Revan, wir haben in einem anderen Strang darüber geschrieben, wie desolat die Einsatzfähigkeit der russischen Lufwaffe ist - konkret genannt wurde die Einsatzbereitschaft der MiG-29, von der mehr als die Hälfte des Bestandes verrottet ist.
Mit den anderen Typen sieht es nicht besser aus, und das sind Systeme, die vor -zig Jahren entwickelt wurden. Neue Waffensysteme (und selbst diese alten und überholten Typen) laufen der russischen Luftwaffe nur in homöopatischen Dosen zu. Eine Handvoll Neubauten der MiG 29 etwa vermag nicht einmal die Ausfallrate auszugleichen.
Die russiche Marine steht nicht besser da. Die U-Boote vergammeln, die Schiffe sind von Ausfällen geplagt, das Material verrostet und verrottet.
Militärisch sind die Russen keine Bedrohung.
Industriell und Wirtschaftlich? Russland kann im Prinzip nur mit seinen Rohstoffen punkten. Die haben die Russen, und je knapper die Rohstoffe weltweit werden (Öl und Gas sind ein Beispiel für die Endlichkeit der Ressourcen) desto mehr werden diese russischen Vorkommen wert. Schon alleine deshalb wird Russland nicht untergehen. Die Zeit arbeitet für die Russen.
Russland ist gerade noch stark genug, um die "Weltherrschaft" eines globalen Hegemons zu hintertreiben, nicht aber stark genug, seine Nachbarn oder gar diesen Hegemon zu gefährden (das macht der mit entsprechender Politik selber sehr viel besser, wie die Regierungsjahre Bush jr. gezeigt haben).
Russland wird also benötigt, um die globalen Krisen lösen zu können. Das geht nur mit und nicht gegen die Russen.
Und Russland ist durch ähnliche Entwicklungen gefährdet, sogar mehr bedroht als Europa oder die USA.
a)
Wenn man etwa Huntingtons These vom "Clash der Kulturen" folgen wollte, dann steht Russland in Zentralasien an vorderster Front gegen einen erstarkenden und aufstebenden Islam.
Europa liegt nur wenige Flugminuten von islamischen Staaten entfernt oder grenzt direkt an diese an. Die USA liegen dagegen in diesem Konflikt (trotz 09-11) geographisch abseits.
b)
Wenn man etwa Revans These von der kommunistischen Aggresivität der Chinesen folgt (ganz abgesehen davon, dass das im Kern konfuzeanistische Pragmatiker mit einem roten Mäntelchen sind) dann wäre das menschenleere, aber rohstoffreiche russische Sibirien sehr viel mehr von expansionistischen Gelüsten Chinas bedroht als Europa oder die USA, die von den so "kriegerischen" Chinesen durch den breitesten Ozean getrennt sind, den man auf diesem Globus finden kann.
c)
Das in Revans Beitrag jetzt auch noch Indien auftaucht ist zum einen logisch absurd, zum anderen bestätigt es den wahren Hintergrund von Revans Argumentation.
Eine direkte und unmittelbare Bedrohung der USA oder des Westens allgemein (und da schließe ich jetzt - im Vorgriff auf den nächsten Absatz - die christlichen Russen mit ein) ist durch Indien nicht zu erwarten. Indien möchte de "big fish" im indischen Ozean sein, und tritt damit in Konkurrenz zu islamischen Staaten im Nordwesten und zu Australien im Südosten des Ozeans. Europa und die USA haben dagegen in diesem Meer keine essentiellen Interessen ausser der Ungestörtheit der Schiffahrtswege. Wer diese Ungestörtheit gewährleistet - kann uns egal sein.
Indien - und China - haben aber eines gemeinsam, gemeinsam auch mit dem Islam und zum Teil gemeinsam auch mit den orthodoxen Russen.
Diese Staaten gehören einer fremdartigen Kultur an. Die religiösen und ethischen Sitten und Gebräuche sind einem einfachen, evangelikal geprägten Christen unverständlich.
Und dazu kommt der missionarische Bekehrungseifer der USA. Ich erinnere an die Freiheitspredigt von George W. Bush, in der er sich selbst als rettender Brandstifter darstellt: "Mit unseren Anstrengungen haben wir ein Feuer entzündet und eine Flamme in den Köpfen der Menschen zum Lodern gebracht. Das Feuer wämrt die, ie seine Macht annehmen, und verbrennt all jene, die seine Ausbreitung bekämpfen ... Eines Tages wird das Feuer der Freiheit auch die dunkelsten Ecken unserer Welt erreichen."
Was aber, wenn die Menschen dort nach ganz anderen Maßstäben leben und leben wollen? Wenn sich diese Menschen gegen das lodernde Feuer wehren, das ihnen der eine oder andere Brandstifter ins Haus tragen will? Dann ist das ein Akt der Selbstverteidigung, und gleichzeitig der Eintritt zum "Kampf der Kulturen", der wohl revans Denken bestimmt.
Was also - ausser der Paranoia von ewig gestrigen "kalten Kriegern" (wenn die nur selbst auch kalt wären, aber viele davon betätigen sich als Brandstifter) - spricht dagegen, Russland in ein globales Sicherheitssystem einzubinden?
Mit den anderen Typen sieht es nicht besser aus, und das sind Systeme, die vor -zig Jahren entwickelt wurden. Neue Waffensysteme (und selbst diese alten und überholten Typen) laufen der russischen Luftwaffe nur in homöopatischen Dosen zu. Eine Handvoll Neubauten der MiG 29 etwa vermag nicht einmal die Ausfallrate auszugleichen.
Die russiche Marine steht nicht besser da. Die U-Boote vergammeln, die Schiffe sind von Ausfällen geplagt, das Material verrostet und verrottet.
Militärisch sind die Russen keine Bedrohung.
Industriell und Wirtschaftlich? Russland kann im Prinzip nur mit seinen Rohstoffen punkten. Die haben die Russen, und je knapper die Rohstoffe weltweit werden (Öl und Gas sind ein Beispiel für die Endlichkeit der Ressourcen) desto mehr werden diese russischen Vorkommen wert. Schon alleine deshalb wird Russland nicht untergehen. Die Zeit arbeitet für die Russen.
Russland ist gerade noch stark genug, um die "Weltherrschaft" eines globalen Hegemons zu hintertreiben, nicht aber stark genug, seine Nachbarn oder gar diesen Hegemon zu gefährden (das macht der mit entsprechender Politik selber sehr viel besser, wie die Regierungsjahre Bush jr. gezeigt haben).
Russland wird also benötigt, um die globalen Krisen lösen zu können. Das geht nur mit und nicht gegen die Russen.
Und Russland ist durch ähnliche Entwicklungen gefährdet, sogar mehr bedroht als Europa oder die USA.
a)
Wenn man etwa Huntingtons These vom "Clash der Kulturen" folgen wollte, dann steht Russland in Zentralasien an vorderster Front gegen einen erstarkenden und aufstebenden Islam.
Europa liegt nur wenige Flugminuten von islamischen Staaten entfernt oder grenzt direkt an diese an. Die USA liegen dagegen in diesem Konflikt (trotz 09-11) geographisch abseits.
b)
Wenn man etwa Revans These von der kommunistischen Aggresivität der Chinesen folgt (ganz abgesehen davon, dass das im Kern konfuzeanistische Pragmatiker mit einem roten Mäntelchen sind) dann wäre das menschenleere, aber rohstoffreiche russische Sibirien sehr viel mehr von expansionistischen Gelüsten Chinas bedroht als Europa oder die USA, die von den so "kriegerischen" Chinesen durch den breitesten Ozean getrennt sind, den man auf diesem Globus finden kann.
c)
Das in Revans Beitrag jetzt auch noch Indien auftaucht ist zum einen logisch absurd, zum anderen bestätigt es den wahren Hintergrund von Revans Argumentation.
Eine direkte und unmittelbare Bedrohung der USA oder des Westens allgemein (und da schließe ich jetzt - im Vorgriff auf den nächsten Absatz - die christlichen Russen mit ein) ist durch Indien nicht zu erwarten. Indien möchte de "big fish" im indischen Ozean sein, und tritt damit in Konkurrenz zu islamischen Staaten im Nordwesten und zu Australien im Südosten des Ozeans. Europa und die USA haben dagegen in diesem Meer keine essentiellen Interessen ausser der Ungestörtheit der Schiffahrtswege. Wer diese Ungestörtheit gewährleistet - kann uns egal sein.
Indien - und China - haben aber eines gemeinsam, gemeinsam auch mit dem Islam und zum Teil gemeinsam auch mit den orthodoxen Russen.
Diese Staaten gehören einer fremdartigen Kultur an. Die religiösen und ethischen Sitten und Gebräuche sind einem einfachen, evangelikal geprägten Christen unverständlich.
Und dazu kommt der missionarische Bekehrungseifer der USA. Ich erinnere an die Freiheitspredigt von George W. Bush, in der er sich selbst als rettender Brandstifter darstellt: "Mit unseren Anstrengungen haben wir ein Feuer entzündet und eine Flamme in den Köpfen der Menschen zum Lodern gebracht. Das Feuer wämrt die, ie seine Macht annehmen, und verbrennt all jene, die seine Ausbreitung bekämpfen ... Eines Tages wird das Feuer der Freiheit auch die dunkelsten Ecken unserer Welt erreichen."
Was aber, wenn die Menschen dort nach ganz anderen Maßstäben leben und leben wollen? Wenn sich diese Menschen gegen das lodernde Feuer wehren, das ihnen der eine oder andere Brandstifter ins Haus tragen will? Dann ist das ein Akt der Selbstverteidigung, und gleichzeitig der Eintritt zum "Kampf der Kulturen", der wohl revans Denken bestimmt.
Was also - ausser der Paranoia von ewig gestrigen "kalten Kriegern" (wenn die nur selbst auch kalt wären, aber viele davon betätigen sich als Brandstifter) - spricht dagegen, Russland in ein globales Sicherheitssystem einzubinden?