19.10.2008, 13:40
Zitat:mal die Sowjetischen Armee ist es gelungen in Afghanistan zu siegen und
Es ist für mich besonders interessant gewesen, das Vorgehen der Sowjets und das Vorgehen der westlichen Streitkräfte jetzt miteinander zu vergleichen, insbesondere das der US Soldaten jetzt.
Es gibt eine ganze Reihe sehr schöner englischsprachiger Analysen der Aktionen der Sowjets in Afghanistan, in Form von Büchern wie im Netz.
Daraus kann man klar ablesen, daß der Wiederstand der den Sowjets geleistet wurde deutlich größer war als es heute der Wiederstand gegen die US Truppen ist.
Zahlenmässig sind beide Seiten in Afghanistan mit ähnlichen Größen an Kampftruppen involviert, die 40 Armee der Sowjets hatte nicht sehr viel mehr Kampftruppen als jetzt der Westen dort, etwas was sehr gerne vergessen wird.
Die Sowjets siegten eigentlich in Afghanistan bis die USA die Stinger lieferten, erst mit dem Verlust der Totalen Lufthoheit begann dann der zunehmende Verlust der Kontrolle.
Demgegenüber haben die Taliban und andere Gegner in Afghanistan die Mittel nicht mehr, die damals zur Verfügung standen und sie sind auch numerisch viel geringer. Heute kann man von insgesamt maximal 20 000 Gegnern in Afghanistan ausgehen und die USA haben die Totale Luftherrschaft. Damals verfügte der Gegner über Stinger in beachtlichen Stückzahlen und die Zahl der Aufständischen war dreimal so groß.
Die von dir angeführte Brutalität der Russischen Armee war in Afghanistan damals so nicht gegeben. Das entscheidende Problem der Russischen Streitkräfte in Afghanistan war ein Logistisches Problem, die Ausrüstung war nicht für diesen Krieg vorgesehen und geeignet, es fehlte an leichter Infanterie, die Versorgung der Soldaten selbst nur mit Lebensmitteln war nicht gesichert.
Einheiten zogen mit 65% Munition der Zuladung in Gebirgiges Terrain, aber mit nur 2 Tagen zu Essen.
Demgegenüber ist die Logistik der USA in Afghanistan sehr gut, die Soldaten erhalten die notwendigen Güter (wenn man von den üblichen Friktionen absieht).
Der Feind hat in Afghanistan bisher horrende Verluste erlitten während die eigenen Verluste gering waren, aber das ist durch die US Armee nur erreicht worden durch eine gewaltige Menge von Material das in Afghanistan verbraucht worden ist. Der Ausfall bei allen Dingen ist gewaltig.
Man hat also mit gewaltigen Mengen an Einsatz nur sehr wenig erreicht, aber auch keine Niederlage erlitten.
Genau diese Mittel aber fehlten natürlich wie von uns beiden schon festgestellt eben im Irak. Die Männer und die Mittel die in Afghanistan eingesetzt wurden im Irak, und ich bin mir sicher das man das Land weitgehend unter Kontrolle gebracht hätte.
Zitat:die US Armee nimmt keine Kriminalen auf man darf keine Straftaten begannen haben um einträten zu können.
Es gibt aber Fälle wo Richter Kriminellen anbieten, daß sie wahlweise ins Gefängnis gehen können oder in die Armee, bei Leichtkriminalität. Und etliche Gefangene gehen in Boot Camps statt ins Gefängnis und danach in die Armee.
Es gibt gerade bei der Infanterie so viele Gangmitglieder in der US Armee, daß es extra Vorschriften gibt die die Benutzung von Gangsymbolen in den Einheiten verbieten.
Zitat:das USMC ist wohl neben der Fremdenlegion und den Britischen Soldaten die beste die man in Westen finden kann
Die Fremdenlegion ist auch so eine Einheit die total überhöht wird, da gibt es selbst beim Bund bessere Soldaten. Wie geschrieben verwechseln viele Dummfick und Kasernenhofspiele mit Kampfwert.
Das USMC ist ok, guter Standard. Die Briten haben aber wirklich einige gute Infanterie Einheiten.
Zitat:Der einzige Fatale Fehler lag eigentlich nur in der geringen Zahl
Man hätte das noch viel eleganter lösen können und die Baath Partei einfach an der Macht lassen können, dann hätte man Saddam beseitigt und die neuen Führer hätten den Irak stabil gehalten, man hätte viel Blut gespart, selbst im Vergleich zu einem Einmarsch mit größerer Truppenzahl.
Zitat:wäre man mit 400.000 Soldaten rein gegangen und hätte so das Land von Anfang an ordnungsgemäß gesichert
Auch mit mehr Truppen wäre es zu dem Machtvakuum gekommen und zwar aus Gründen der Logistik, daß in den sunnitischen Schlüsselgebieten anfangs so wenig US Truppen waren lag nicht an der Gesamtzahl.
Es lag am überschnellen Vorstoß, die Versorgungslinien waren überdehnt, andere Truppen kamen wochenlang nicht nach allein deswegen.
Hätte man 400 000 Soldaten gehabt, hätte man auch zugleich viel langsamer vordringen müssen, um diese Truppen zu entfalten und zu entwickeln.
Und es fehlte eine Strategie für den Irak für Worst Case Szenarien, man ging von Anfang an von einer günstigen Entwicklung nach dem Sieg aus, viele US Einheiten hatten keinerlei Plan oder auch nur Idee wie sie mit Wiederstand reagieren sollten.
Zitat:Auch in Fallujah hat man gute Arbeit geleistet das was das erste mal wo die US Infanterie seriös und Massiv gegen die Islamisten vorging und das waren Blutige Häuserkämpfe und die Verluste auf US Seite waren akzeptabel
Fallujah war eine Meisterleistung der US Infanterie, deutlich über dem sonstigen Niveau. Das hat mich schon damals sehr begeistert, sehr gute Arbeit rein handwerklich taktisch gesehen.
Zitat:Was andere Armeen anbelangt außer den Russen so traue ich keiner andere zu die US Streitkräfte zu besiegen den bei denn anderen kann man seine Übermacht spielen lassen.
Die Nagelprobe für die US Armee wird der Krieg gegen die VR China sein.
Zitat:Z.b hat man die tolle Kampferfahrene Irakische Armee bei Dessert Storm auch über alle Masse gelobt wurde aber von denn US Truppen mühelos vernichtet
Niemand der Ahnung hat hat die Gelobt. Die Iraker waren Anfänger, nur Masse aber überhaupt keine Klasse.
Die Strategie und Taktik der Iraker war schon im 1 Golfkrieg total veraltet und die gleiche haben sie weiter gegen die USA versucht was schon gegen den Iran nicht funktioniert hat. Z.b. das Eingraben von Panzern um diese als Bunker mit Kanone zu verwenden.
Und das Mühelose Vernichten war primär eine Arbeit der Luftwaffe, wie gesagt wird die Nagelprobe sein, wenn man gegen einen technisch höherstehenden Gegner kämpfen muss, der über die Technologie verfügt die US Systeme zu stören und zu zerstören.
Die US Streitkräfte sind überspezialisiert, übertechnisiert und zu empfindlich gegen einen Gegner der nicht technologisch weit unterlegen ist. Das ist mein Fazit, daß die USA zu sehr darauf ausgerichtet sind, gegen Unterlegene Gegner glänzende Siege zu erkämpfen, mit sehr geringen eigenen Verlusten, was bei Unterlegenen Feinden funktioniert und dort wenige Verluste erlaubt, daß scheitert bei einem anderen Feind. Das ist das Problem der US Streitkräfte. Selbst schon gegen Staaten wie Serbien kam dieses Problem hervor.