08.07.2008, 12:41
Zitat:Richtig, derartiger Schwachfug wie du ihn hier reinkippst sollte tatsächlich nicht unwidersprochen bleiben.
Das zieht das mit Sicherheit nicht beste Defense-Forum Deutschlands in der Tat runter.
Erster Satz: Das denke ich mir bei dir auch immer wieder.
Zweiter Satz: Militärtechnisch magst du gute Kenntnisse haben, aber so bald es in die Richtung der Politik geht, wird es dann schon in meinen Augen sehr viel unqualifizierter... also inwiefern du unser Forum ihr beurteilen kannst.. naja...
Aber mal zur Sachdebatte:
Ein Schlag gegen alle nuklearen Einrichtungen der Iraner ist definitiv nicht der Spaziergang, den sich manche wünschen, auch nicht für die Israelis. Dafür sind die Entfernungen größer und damit auch mögliche Reaktionszeiten größer bzw. die Handlungsreaktionszeiten und die Spielräume für die Iraner ungleich größer.
Das gespielte Selbstzbewusstsein der Israelis kann da genauso gut nur für die Medien vorgespielt sein wie die Entschlossenheit der Iraner...
Aber stützen wir uns mal auf Pentagon-Quellen:
Zitat: An Israeli military strike on Iranwould almost certainly require U.S. help. For one thing, Pentagon officials say, it would take hundreds of sorties to take out a big swatch of Iranian air defense.
...
Quelle übrigens: IHT, Will Bush end term with Iran stronger, Seite 4 23.6.2008
Ähnliches kann man immer wieder lesen: Die Iraner verbessern ihre Reaktionszeit, sind aufmerksamer und angespannter in ihren Luftraumkontrollen. Inwiefern da ein Unternehmen in der Größenordnung von gut 100 Maschinen seitens Israel da alle Ziele entsprechend vernichtend auf einmal treffen will, bleibt mir etwas schleierhaft.
Und wenn man das ganze politisch anschaut, dann erscheint das ganze erst recht momentan wie ein undurchdachtes Hasadeursstück...
Die Folgen muss man ja gar nicht erst ansprechen.
Was nun die maritime Seite eines Konflikts angeht:
Kleine, gut bewaffnete Speedboote haben in vielen Einzelfällen schon ihre Leistungsfähigkeit bewiesen.
In einer Übung/Simulation der US-Navy (unter Realbedingungen) konnten Speedboote und kleinere Einheiten einer battle group empfindsame Verluste zufügen, allerdings änderte man noch schnell die Bedingungen der Simulation und konnte so noch gewinnen...
Allerdings kann man durchaus konstatieren, dass nach allen gängigen Erfahrungen kleinere, schnelle Einheiten (vom Speedboot bis zum Flugkörperschnellboot) größeren Einheiten und Flotteneinheiten erhebliche Verluste zufügen können und mehrere Berichte deuten darauf hin, dass sich die iranische Marine und insbesondere die Marineabteilung der PAsdaran auf solche Seekriegstaktiken eingestellt hat. Ergo: Eine Sperrung der Straße von Hormuz ist in einem dynamischen Konfliktszenario gut möglich, aber allein schon einige Verluste an Supertankern hätte weltwirtschaftlich und im Finanzsektor (Stichwort: Spekulanten) erhebliche Folgewirkungen.
Das ganze ist dann doch recht komplex und nicht so einfach...
Ach, und noch eins: Viele der Anlagen der Iraner sind auch unterirdisch. Inwiefern die bei der IAF benutzten konventionellen Bunkerknacker ausreichen, diese Anlagen zu zerstören, ist auch eine interessante Frage. Unter Umständen kommt es ja auch nur zu partiellen Zerstörung der Anlagen oder zu deren Verschüttung, die später wieder behoben werden kann von den Iranern.
Und dann: Das Know-how haben die Iraner, sprich in ein paar Jahren würde man dann wieder in derselben Situation sein unter Umständen...