19.03.2008, 15:49
Zitat:Die Frage aber ist, wie im Rahmen fortschreitender Modernisierung und gesellschaftlicher Umbrüche (hier ein Knackpunkt, wo deine ethnologische Perspektive versagt) nun neue Identitäten aus den alten entstehen.
das habe ich doch sehr einfach und sehr simpel beschrieben.
Im Falle Chinas sah es folgend aus; Als Mao neue Volkrepublik China aus den kommunistisch-nationalistischen Teilen geschaffen hat, waren vielle Ethnien/Völker ihm gefolgt und haben gehofft dass der Mao sie in eine neue gemeinsame Ethnie/Identität (und damit nach Jahren des Bürgerkrieges zum Frieden) führen wird. Es war eine Idee von der Schaffung einer "überethnischer" sovietisch-kommunistischer Identität(nach der Ideologie des Lenins und Trotzki) die Rede. Die sovietischen, manschurischen, kantonesischen und mongolschen Kommunisten haben ihm damals voll und ganz dabei unertstüzt. Dies hat der Mao mit dem Verdrängen der Soviets und deren Ideologie aus dem neuen "rotem China", sowie Schaffung einer neuer Idologie von eigenem "chinesischem Kommunismus" verraten und zur nichte gemacht.
Die Völker, die chin-komunistische Herrschaft nicht anerkannten würden mit Hilfe der Armee "befreit" und ins "Umerziehung" geschickt worden. Danach folgten vielle Jahre der "Reformen", wo man es geschaft hat die kulturele und ethnische Identität kleinerer Ethnien Zentralchinas abzuschaffen und diese durch die parteipolitische Zugehörgikeit zu ersetzen. Als dann der Deng Xiaoping mit der alten Idee der Sovietisch-kommunistischer Identität zurück kam, gab es in Zentral-China nur "roten Chinesen" und diese würden dann als eine neue Ethnisch-nationale Identität Chinas erwählt. Seit dem versucht man dies überal mit Gewalt durchzusetzen.
Dabei hat diese Identität in den letzten 20 Jahren grundlegend gewandert. Heutige "roter Chinese" ist zu einem "Han-chinesen" geworden. Die Blutfrage ist wieder aktuel und Kulturausprägung bestimmt die Machtverhältnisse. Die angelaufende Ethnogenese von "sovietisch-kommunistischer" sowie "komunistisch-chinesischer" Identität ist vollkomen zum Stillstand gekomen. Es ist verkommt zu einer gewaltsammer Assimilation anderer Völker Volksrepublik Chinas von den Han-Chinesen. Und dies werden die anderen Völker Chinas bestimmt nicht lange Bitten. erstens weill jetzt andere Zeiten herrschen und zweitens weill die Mehrheit China selber lokale represalien in der Form der Sprachgebrauchzwangs(abschaffung der Dialekte durch Mandarin, sowie Medienherrschaft der Han-chinesen)
Chinas Machthaber haben versucht in den letzten 10 Jahren dies mit einer Schaffung der Ideologie von neuer überethnischer nationaler Identität von "nationaler Chinese" zu rechtfertigen. In der Relialität aber ist es immer noch beim altem geblieben. Der "nationaler Chinese" wird wie zuvor der "roter Chinese" in die "Han=chinese. Nicht-Han=nicht Chinese Chema verschoben. Und jetziges Vorgehen Chinas mit Tibets Demonstrationen bestätig dies nur.
Sollte es so weiter laufen wie bisher wird es entweder keine Volksrepublik China oder keine Tibeter mit eigener Identität mehr geben.