Volksrepublik China
Zitat:Ich betone ellenlang, insbesondere in meinen zahllosen Beispielen, dass Identitäten immer fragmentiert sind und mehrere Ebenen haben und das Verständnis von Ethnie, Stamm, Nation usw. variabel ist und vom historischen und sozialen Kontext abhängig ist.


An sich sind die Identitäten verschachtelt und bauen häufig aufeinander.
Ethnische Identität baut auf der Clan/familärer Identität. Nationale baut aur regionaler, kultureller und sozialer Identität. und so weiter. du betonst zwar die vielschichtigkeit aber du sezt dich gar nicht damit auseinander wie die sich innerhalb Chinas zusammensetzen. Dazu noch versuchst du Europa als ein Beispiel zu benutzen. An sich weit unterschiedliche soziale und politische Schwerpunkte. (China ist national-Ethnisch-Kommunistisch(sozial-politisch), Europäische ist national-relligios-kulturel-politisch)

Zitat:Vergiss mal bitte nicht, wo wir gestartet sind, nämlich bei der Frage ob es ein chinesisches Reich gab, was ich fundamental bejahe und du verneinst.


Da hast du es etwas missverstanden. Ich sage dass dortige reiche mit jetziger darstellung in unserer Wahrnehmung deren Geschichte anderes waren. Ausserdem sage ich dass wir unabhängige geschichtsschreibung Chinas schaffen sollen, anstatt sich in ein Sino-zentralistisches Weltbild hineinzuziehen. Dass es dort fundametal ein chinesisches Reich gab oder nicht war nie die Frage.(obwohl ich nie sagen würde dass es chinesischen reich gegeben hat) Es ging nur darum ob es die chinesen waren die im Tibet sogennante "Oberherrschaft" ausgeübt haben oder nicht. Ich sage die waren es nicht. ud ich sage; Tibet war nie "chinesisch".


Zitat:Du legst dabei das heutige Verständnis (Begriffsverständnis) von Ethnie und Nation zugrunde, ich sehe es aber als historisch variabel an.

Das ist wieder falsch. Die Begriefe für Ethnie und Nation sind universal anwendbar. Nur dass es damals keine Nationen gab sondern ethnisch-feodale Staaten.

Zitat:Im alten Polen sprach man von nationis Polonibus, gentem Ruthenem (nagelt mich nicht an den Endungen fest, mein latinum ist schon etwas her...). Damals war Pole/Polnisch/Polen eine multiethnische Nation, wobei man eher von Stämmen sprach denn von Ethnien.

Ich weiss das du versuchst es auf deine Kenntnisse von Osteuropa zu projezieren aber bleibe bitte bei China und Ostasiatischen Reiche. Dort würde ganz anderes regiert und ganz anderes der Staat gebildet. Es gab dort keine nation. (bis ins 20 Jhrt.) sondern lose ethnische Verbände, die sich an die altägliche Kultur, lebensweise(nomaden, hochlandnomade, Flussanwohner, Küstenbewohner, Waldbewohner, Stadt und Handelsreiber) und Sprache orientierten.

Zitat:Nation war dabei ein allgemeines, staats-/reichsgeprägtes Identifikationsmuster, eine genuin politische Identifikation und heute ist daraus eben ein stark ethnisch-fixierter Begriff geworden, ein exklusiver Nationsbegriff, der sich eben nicht nur politisch definiert.

Projezierend auf China dann bist du jezt ungefähr irgendwo im Jahr 2050-2090. (sollte die Entwicklung reibngslos nach chin. regierung verlaufen) Soweit ist chinesische Nationale Bildung hinter der polnischer.


Zitat:Allerdings ist die Ethnie/Nation "Pole" heute ein dennoch ein produkt diverser Ethnien, weil auch heute noch viel an Deutschem, Litauischem und Ukrainischem Blut durch die historische Vermischung vorhanden ist.
Wie denkst du denn geschieht Ethnogenese?

mal flach ausgebrückt; Ethnogenese ist wenn eine Federation/Bund underschiedlicher aber gleichwertiger(mindestens in dieser Federation) Ethnien/Menschengrupen durch eine Bildung gemeinsamer Kultur, Sprache und Lebensweise zur einer neuer (neistens größerer)Ethnie werden. Dabei geschieht es meistens freiwillig oder durch einem Zwang von aussen.(zb. Polnische Vorfäter haben sich zusammengeschlossen um gegen die Kreuzrittern, Osmanen und Mongolen zu behaupten. Oder Deutscher Bund würde als Gegenpol zu Frankreich und Russland geschaffen.)

Im Tibet geschieht aber keine Ethnogenese sondern Gewaltsame Assimilation. Die Tibeter werden gezwungen sich in die Chinesen zu verwandeln. Wären die Tibeter ein prozentual kleine immigranten Gruppe, die dorthin vor kurzem eingereist ist, dann würde ich/und alle anderen Ethnologen sagen dass die sich den lokalen Ethnien unterordnen müssen und sich integrieren lassen mussen. Mindestens was die nationale Identität betrifft. Dies ist normalste Sache der Welt.

NUR SIND DIE TIBETER KEINE IMMIGRANTEN GRUPPE IM TIBET. AUßERDEM WOLLEN DIE TIBETER AUCH KEINE ETHNOGENESE MIT DEN CHINESEN. GENAUSO WIE DIE CHINESEN, DIE NICHT ALS GLEICHWERTIG FÜR EINE ETHNOGENESE ERACHTEN. DAZU KOMMT NOCH DAß ES KEINE ENDEUTIGE CHIN-NATIONALE IDENTITÄT BISHER GEBILDET IST.


Zitat:Ethnie ist nunmal nicht Ethnie.

Big Grin da hast du dich wohl vertipt..

Zitat:Das ist alles eine Frage politischer und sozialer Prozesse.

Alles was mit de Leben der Mensche zutun hat, ist ein Frage sozialer und politischer Prozesse.

Zitat:Wer spricht denn heute in Europa noch von den Ruthenen oder den Liven oder den historischen Burgundern?

Ethnologen, Politiker und Geschichtsforscher.

Zitat:So auch bei China. China war ein Reich, eine inklusive, weit gefaßte politische Identität.


Noch einmal; China war nie ein Reich sondern ein Landesteil in anderen Reichen. Die Han-Ethnie als Solche hat mehreren Ethnogenesen erfahren.

Zitat:Es existierte ein chinesisches Beamtensystem,

Es war kein chinesische Beamtensystem sondern eine Beamtensystem der Ching, Ming, Han, Mongolen- Imperien usw. Jedes Staat hate ein eigenes Beamtensystem oder sogar mehreren. (zb. mongolisches und manschurisches Iperium hatten mehr als 2-3 komplet unterschiedlichen Beamtensystemen, die paralel zu einander exestiert haben.)

Zitat: der Konfuzianismus

Lass dich Überaschen aber Konfuzianismus war immer eine sehr kleine Relligion im Osten Chinas. Wirklich großen und ausschlaggebenden Relligionene waren die Daoisten, Buddhisten und Naturrelligionen.

Zitat: ein Zentralstaat

Nope, es war ein feodaler Staat.

Zitat: der als China auch eine gewisse kulturelle Ausprägung hatte

Wenn du die östliche Küstenreionen meinst, dann vielleicht. Wo anderes wares die chinesischen Ausprägungen fast gar nicht present. Im Tibet war Indien und nomadisches Zentralasien immer mehr präsenter als China.

Zitat:Daneben gab es die diversen Provinzen und Völker in diesem Reich.

Nicht daneben, sonder der Reich bestand aus unterschiedlichen Provinzen, Vasal-ländern und nomadierenden bzw. herumimmigrierenden Völkern. Ausserdem gab es ein risiges feodal-familäres Geflecht mit anderen Ländern, wo Imperator ungefähr die gleiche Position hatte wie heutige Queen Elisabeth 2 für Canada, Australien und New-Zeland.

Zitat:Wo du Recht hast,was du aber falsch formulierst, was ich aber auch sage, allerdings in anderen Begriffen

Nope. Du gehst zu sehr in die Nationalität und Staatliche bildung der postindustrielen Zeiten. Mandschurische und mongolische Imperien waren aber sehr weit älteren Gebilden, wo es die Ethnie/Clanangehörigkeit und nicht die Nation ausschlaggebende Rolle spielten.

Zitat:ist dass diese chinesische Identität im Wandel ist.


Die Identität ist festgefahren und droht wieder zuspalten, weill die Herrschende Riege Chinas diese auf bigen und brechen mit aller gewalt umsetzen will, anstaat Eigene Wünsche an neuen anforderungen und gegebenheiten anzupassen.

Zitat:Die chinesischen Machthaber sind dabei, aus einer eher politischen, allgemeinen chinesischen Staatsidentität eine eng gefasste ethnisch/nationale/kulturelle Identität zu machen die andere randständige Stämme, Identitäten stark aufsaugen will.

Die Machthaber versuchen eine all-chinesische Nationale Identität zu schaffen(die kommunistische zieht nicht mehr) und versuchen dabei die Indentitäten anderer Ethnien/Vöker zu vernichten. Dabei wird die Han-ethnie(deren Kultur/Lebensweise/Sprache) verschon und als die Nationale Identität künstlich herausgestellt.

Zitat: Dies allerdings hat auch einen politischen Grund und auch eine Funktion: Es geht einfach darum China zusammenzuhalten bzw. um den Versuch.


Es geht in Erster Linie eine Ethnische Han-Mehrheit überal in den nichtchinesischen Regionen zu etablieren. Mit gleichzeitiger Vernichtung lokaler Kulturen und ethnischer Identitäten. Und es geht darum ein eine-ethnisches und ein ein-nationales Staat zuschaffen. Das dies nie funktionieren wird oder hat, ist eine andere Frage. (siehe dem Rückfall in die Autonomie Zugeständnisse und "Ein Staat - zwei systeme" politik)

Dem Rest lasse ich mal stehen. nach einer Stunde schreibens wird man auch müde. Wenn du noch irgendwelche Fragen hast dann bist du willkomen aber fasse dich kurz bitte. soviele breitgefächerte Beispiele brauche ich auch nicht. (obwohl es sehr nett gemeint war. )
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