15.03.2008, 15:42
ich stimme Dir zu - China ist eine militante Parteiditkatur, auch nach den wirtschaftlichen Öffnungen.
Die Chinesen verhandeln, wenn überhaupt - im Übrigen nicht anders als die USA auch - lieber aus der Position der Stärke.
Allerdings sind die Repressalien in Tibet auch immer im Kontext mit ganz China zu sehen
- der Große Sprung nach vorn von 1958 bis Anfang 1962 korrespondiert mit den Nöten in Tibet, die letztlich zu einem Volksaufstand führten,
- die chinesische Kulturrevolution zwischen 1966 und 1976 hat sich nicht nur auf das Kernland erstreckt,
- und auch die wirtschaftlichen Freiheiten in Kernchina gelten auch für Tibet.
Wir müssen also differenzieren, ob Unterdrückugnsmaßnahmen in Tibet speziell den Tibetern gelten oder ob sie nicht mit anderen Maßnahmen in China korrespondieren - und tatsächlich gibt es auch in "Kernchina" immer wieder Demonstrationen und massive Auseinandersetzungen von TEilen der Bevölkerung mit der Staatsmacht.
In Tibet kommt noch die kulturelle Eigenständigkeit dazu, die in den seit Jahrtausenden bestehenden Konflikt zwischen einem "(unabhängigen) Tibet und China" eingebunden ist und letztlich zum Unabhängigkeitsstreben der Tibeter beiträgt. Letzteres ist getragen von den buddhistischen Mönchen, die nciht nur intellektueller, gebildeter sind als die armen Landbewohner, sondern unter den Unterdrückungsmaßnahmen eines kommunistischen Regimes besonders leiden müssen.
Warum ich dennoch optimistisch bin?
Chinas Regierung möchte sich im Olympiajahr als weltoffen und friedlich darstellen. Da sind Unruhen das allerletzte, was die Regierung gebrauchen kann.
Und in Asien ist man immer bemüht, "nicht das Gesicht zu verlieren".
Das bedeutet, dass Chinas Regierung bereit sein könnte, ein bestimmtes Maß an Entgegenkommen zu zeigen - allerdings nicht in dem Umfang, dass der Herrschaftsanspruch Bejings und seiner Statthalter beeinträchtigt sein könnte.
Letztendlich müsste sich der Dalai Lama aber auf seine religiöse Rolle beschränken, dann wäre die ngestörte Religionsausübung in Tibet im Rahmen einer Autonomieregelung möglich. Wenn der Dalai Lama dann die chinesische Herrschaft (im Bereich Aussen- und Sicherheitspolitik sowie in den Grundzügen der Innen- und Wirtschafspolitik) akzeptiert, könnte eine Regelung heraus kommen, die "beiden Seiten das Gesicht wahren" lässt.
Ich sag mal platt:
ein tibetischer Bundesstaat nach dem Motto "Bayern in Deutschland" mit einem Dalai Lama, der die Rolle des Vorsitzenden der Freisinger Bischofskonferen in München ausfüllt, könnte für Peking durchaus akzeptabel sein - auch mit kultureller Selbstbestimmung.
Es muss allerdings zu Verhandlungen zwischen den Beteiligten kommen - und entsprechende tastende "Vorfühlaktionen" hat es in der Vergangenheit durchaus gegeben.
Natürlich müssten tibetische Nationalisten in vielen Dingen nachgeben - aber der schleichende Siniesierungsprozess zeigt auch, dass das Olympiajahr eine der letzten Möglichkeiten ist, diesbezüglich noch zum Zuge zu kommen. Deshalb dürften die Unruhen nicht zufällig ausgebrochen sein - um Bewegung in eine Sache zu bringen, die sich sonst immer mehr zu Gunsten Chinas wendet.
Und dieses "nicht zufällig" lässt hoffen - die Aktivisten wissen zweifelsohne am Besten, wann der richtige Zeitpunkt für entsprechende Aktionen gekommen sein könnte.
Die Chinesen verhandeln, wenn überhaupt - im Übrigen nicht anders als die USA auch - lieber aus der Position der Stärke.
Allerdings sind die Repressalien in Tibet auch immer im Kontext mit ganz China zu sehen
- der Große Sprung nach vorn von 1958 bis Anfang 1962 korrespondiert mit den Nöten in Tibet, die letztlich zu einem Volksaufstand führten,
- die chinesische Kulturrevolution zwischen 1966 und 1976 hat sich nicht nur auf das Kernland erstreckt,
- und auch die wirtschaftlichen Freiheiten in Kernchina gelten auch für Tibet.
Wir müssen also differenzieren, ob Unterdrückugnsmaßnahmen in Tibet speziell den Tibetern gelten oder ob sie nicht mit anderen Maßnahmen in China korrespondieren - und tatsächlich gibt es auch in "Kernchina" immer wieder Demonstrationen und massive Auseinandersetzungen von TEilen der Bevölkerung mit der Staatsmacht.
In Tibet kommt noch die kulturelle Eigenständigkeit dazu, die in den seit Jahrtausenden bestehenden Konflikt zwischen einem "(unabhängigen) Tibet und China" eingebunden ist und letztlich zum Unabhängigkeitsstreben der Tibeter beiträgt. Letzteres ist getragen von den buddhistischen Mönchen, die nciht nur intellektueller, gebildeter sind als die armen Landbewohner, sondern unter den Unterdrückungsmaßnahmen eines kommunistischen Regimes besonders leiden müssen.
Warum ich dennoch optimistisch bin?
Chinas Regierung möchte sich im Olympiajahr als weltoffen und friedlich darstellen. Da sind Unruhen das allerletzte, was die Regierung gebrauchen kann.
Und in Asien ist man immer bemüht, "nicht das Gesicht zu verlieren".
Das bedeutet, dass Chinas Regierung bereit sein könnte, ein bestimmtes Maß an Entgegenkommen zu zeigen - allerdings nicht in dem Umfang, dass der Herrschaftsanspruch Bejings und seiner Statthalter beeinträchtigt sein könnte.
Letztendlich müsste sich der Dalai Lama aber auf seine religiöse Rolle beschränken, dann wäre die ngestörte Religionsausübung in Tibet im Rahmen einer Autonomieregelung möglich. Wenn der Dalai Lama dann die chinesische Herrschaft (im Bereich Aussen- und Sicherheitspolitik sowie in den Grundzügen der Innen- und Wirtschafspolitik) akzeptiert, könnte eine Regelung heraus kommen, die "beiden Seiten das Gesicht wahren" lässt.
Ich sag mal platt:
ein tibetischer Bundesstaat nach dem Motto "Bayern in Deutschland" mit einem Dalai Lama, der die Rolle des Vorsitzenden der Freisinger Bischofskonferen in München ausfüllt, könnte für Peking durchaus akzeptabel sein - auch mit kultureller Selbstbestimmung.
Es muss allerdings zu Verhandlungen zwischen den Beteiligten kommen - und entsprechende tastende "Vorfühlaktionen" hat es in der Vergangenheit durchaus gegeben.
Natürlich müssten tibetische Nationalisten in vielen Dingen nachgeben - aber der schleichende Siniesierungsprozess zeigt auch, dass das Olympiajahr eine der letzten Möglichkeiten ist, diesbezüglich noch zum Zuge zu kommen. Deshalb dürften die Unruhen nicht zufällig ausgebrochen sein - um Bewegung in eine Sache zu bringen, die sich sonst immer mehr zu Gunsten Chinas wendet.
Und dieses "nicht zufällig" lässt hoffen - die Aktivisten wissen zweifelsohne am Besten, wann der richtige Zeitpunkt für entsprechende Aktionen gekommen sein könnte.