08.01.2008, 20:27
Zitat:in Myanmar werden zwar keine chinesischen Flotten gebaut, aber man hat immerhin schon mal einen Stützpunkt ausserhalb dieser Meerengen.
yup. es macht China unabhängiger von dem Singapour. Wie weit ist es sich aber auf die Trägerprogramm auswirkt bleibt noch offen.
Zitat:Eine CVBG ist momentan das geeignetste Mittel, kurzfristig in Übersee Macht zu demonstrieren oder zu intervenieren.
Damit kannst heute keine Rebelen in Afrika erschrecken. Außerdem wäre eine Luftlandearmee in diesem Fall efektiver.
Zitat:aber mit der Trägerunterstützung plus dem Träger als erstes Mittel vor Ort wäre es leichter.
Eigentlich nicht. Ein beseztes Stützpunkt mit Luftlandebahn wäre billiger.
Zitat:Dadurch wiederum könnte China seine Ansprüche auf Überseegebiete viel besser demonstrieren (bzw. nicht auf die Gebiete, aber auf den dortigen Markt und v.a. den Handel mit den dortigen Ressourcen).
China hat keine abhängigen Freunde in diesen Regionen. Und dann kommen noch EU und USa in die Quere.
Zitat:Ohne die Fähigkeit, genügend militärische Macht in Übersee aufzubauen, hätte China z.B. in Afrika gegen die USA keine Chance, wenn es denn mal zu einer militärischen Auseinandersetzung um irgendwelche Ressourcen auf dem Schwarzen Kontinent kommen sollte.
Du missverstehst ein wichtiges Punkt:
China ist nicht USA. Die haben ganz andere Geopolitische Situation und Interessen. China hat genug Resoursen in Eurasiatischem Kontinent. Der Rest wird aufgekauft dank gestigener Globalisierung und WTO. Und sich mit USA + NATO anzulegen nur um ein Paar afrikanischen Märkte zu gewinen, lohnt sich nicht. So lange die USA und NATO länder wichtiger Kunden sind als Afrika. Und um die Kannonenbootdiplomatie in EU oder Amerika zu machen ist für China sinnlos da lokalen Armeen etwas stärker als chinesische sind. Und man ist sowieso offen für den Ex/Import.
Zitat:Grad was Taiwan betrifft, hätte man mit einer CVBG die Möglichkeit, die Insel einzukreisen.
Ich denke das ist der wichtigster Punkt wieso die Chinesen immer noch nicht von der Trägerflotte abgerückt haben.
Zitat:Zudem besteht die Gefahr, dass US-Trägerverbände in einen Krieg zwischen Taiwan und China eingreifen oder einfach irgendwie involviert würden.
aufjedemfall. Da wird auch Japan und Korea große Rolle spielen. Die Chinesen bräuchten dann vielfache Küstenabwehr als heute, oder ein-zwei Trägerverbände je möglich schaffen können. An sich wäre so ein Krieg für China viel schlimmer als für USA. eigene Trägerflotte hin oder her.
Zitat:Ich ging davon aus, dass Du mit "Geschichten machen" irgendwelche Unruhen in den Kolonien meintest, weswegen man eine Interventionstruppe dahin entsenden müsste.
hmm. Schon seit der Granada und Panama haben USA bewisen wie weit sie gehen werden, sollte eine Protektorat aufmucken. Kuba war das letzte Land das soweit davon kommen dürfte.
Zitat:Aber warum sollte China ewig eine Landmacht bleiben? Zugegeben, Taiwan und die Spratleys sind, auch wenn sie sich irgendwann mal unter chinesischer Kontrolle befinden sollten, "vor der Haustür" Chinas, also bräuchte man zu deren Verteidigung nicht unbedingt eine Blue-Water-Navy.
Da hast du mich misverstanden. China wird so oder so eine deep-blu-navy haben. Die Frage ist ob sie sich Flugzeugträgerverbände(So genannte Battlegroups) leisten wollen/können oder nicht.
Zitat:Aber eben, Stichwort Afrika, da bahnt sich vielleicht ein grösseres Überseeabenteuer für die Chinesen an.
Da werde ich noch abwarten. Südafrikas Machtinhaber mögen gerne Chinesen als Gegengewicht für EU/USA zu presäntieren. Aber da sind schon mal die Sowiets gewesen. Und Chinesen haben keine Ambitionen in amerikanischem oder sowietischem Ausmasse. Wobei es möglicherweise denen zu Gute kommt.
Ich denke dass sollten die Chinesen jemals in Africa gegen lokale oder westliche Mächte millitärisch aktiv werden, dann nur wenn die dort eigene von den Chinesen bewohnte kolonie zu "verteidigen" bzw. zu bestätigen.
Aber da haben Taiwan, Weihnachtsinsel und Singapour mehr Vorrang.