(Sonstiges) Chinas Trägerprogramm
Erich schrieb:da möche ich massiv widersprechen -
1)
Senkrechtstarter haben die Chinese nicht und deren Entwicklung kosten viel Geld (die alte Yak ist gegenüber der Harrier wohl kein ernst zu nehmender Vergleich)
2)
Spungschanze kann die Power eines Katapults nicht ausgleichen, d.h. dass entweder die Waffenladung oder die Betankung nicht voll ausgenutzt werden kann - Katapult ist daher auf jeden Fall vorzuziehen
zu 1) ich bin kein experte was flugzeuge angeht aber ich vermute mal die yak-141 steckt sowohl die harrier als auch die l-15 locker in die tasche. man darf nicht vergessen, das die yak-141 schlappe 20 jahre jünger ist als die harrier.
zu 2) afaik stimmt das so auch nicht. natürlich hat man mit einem katapult eine deutlich kürzere startstrecke aber wenn man 200m startbahn zur verfügung hat kann man auch eine vollbeladene harrier in die luft bekommen. eine ski jump verkürzt diese strecke afaik um 1/3.


Zitat:die Ressourcen müssten für die Landeflotte ohnehin da sein - der Träger bringt noch zusätzliche Power für leichte Air to Air und Air to Ground Einsätze - mit leichen Strahlflugzeugen, Kampf- und Transporthubschraubern
ich muss mich aber entscheiden, entweder ein heli oder ein leichtes strahlflugzeug. ich kann also entweder die landungsflotte vergrößern oder leichte flieger mitführen. und spätestens wenn die landungsflotte auf taiwan aufläuft kann ich auch nicht mehr träger und landungsschiffe mit den gleichen eskortschiffen abschirmen. der träger sollte ja zumindest ausserhalb der ari bleiben und muss operativ bedingt auch schonmal gegen den wind drehen und ordentlich fahrt machen. in dem moment braucht man dann doch zwei getrennte verbände. hier sieht man dann auch, das die taiwan-straße sehr schnell sehr eng werden kann.

Zitat:wieso auf ein Flugzeug verzichten, wenn ich das auch mitnehmen kann?
weil das flugzeug den platz min. eines hubschraubers einnimmt, mit dem ich truppen anladen kann. der platz und die anzahl der schiffe ist eben begrenzt und es ist leichter (kampfkräftige) flugzeuge vom festland heranzuführen als hubschrauber.

Zitat:1. trotz Katapult lässt sich der Träger im Einsatz auch nur mit Helis ausstatten
...
3. wenn die Chinesen in den richtigen CV-Betrieb einsteigen wollen (was ich unterstelle), dann müssen sie irgendwann mit einem KAtapultbetrieb anfangen - dazu eignet sich nichts besser als so ein kleiner bescheidener 20.000 ts Träger, den niemand so recht ernst nimmt und den man den Nachbarn ohne Aufschrei unterjubeln kann (s.u.).
punkt 1 ist natürlich richtig aber wenn ich sowieso primär auf hubschrauber setzte macht es keinen sinn unnütze systeme an bord mitzuführen. sowohl das katapult als auch die fanganlage brauchen ja auch unter deck einiges an platz. das katapult braucht auch noch dampf in ausreichender menge. kurzum die systeme würden den schiffsentwurf maßgeblich beeinflussen und der "mehrwert" währe nicht wirklich signifikant. da baue ich doch lieber ein reinrassiges lhd und einen reinrassigen 60.000t träger.
punkt 3 ist für mich nicht nachvollziehbar. du sprichst ja selbst davon das man die varjag vermutlich als schulschiff in die flotte aufnehmen wird. damit hat china dann einen 60.000t träger der sich zum einen auch für die experimentelle nachrüstung eines katapultes auf dem winkeldeck anbieten würde und zum anderen einen verkappten 20.000t träger zur besänftigung der nachbarn überflüssig macht. wenn china die varjag in dienst stellt spielt ein 20.000t lhd/cv/was auch immer keine rolle mehr wenn es ums gute verhältniss zu den nachbarn geht.

Zitat:Bedenkenswert - allerdings gilt das "was nicht bei 3 an Land ist" sowohl für das LHD wie auch für ein LPH oder den Träger - wobei ich dem Träger aufgrund seiner Ausstattung mit Fugzeugen für den Luftkampf sogar mehr Überlebenschancen geben würde

prinzipiell richtig aber zum einen sinkt der "wert" eines lhd im laufe der operation und zum anderen sinkt auch der wert eines trägers wenn man einen (groß?)teil seiner flugzeuge zum eigenschutz aufwenden muss.

Zitat:nimm doch mal das Szenario, dass China eine Blockade um Taiwan legt;
was machen die USA, wenn sie noch keine direkte Konfrontation mit chinesischen Truppen eingehen wollen?
Richtig, sie blockieren ebenso (Erinnerung an Kuba ?) die HAndelswege Chinas - vor den Hafenstädten Chinas ist das schwierig, da ist die PLA zugegen,
aber die Seewege im westlichen indischen Ozean könnten ohne direkte Konfrontation mit PLA-Einheiten für China blockiert werden - Schiffe stoppen, durchsuchen, umleiten .... drzeit kein Problem ....
das geht allerdings nicht mehr, wenn diese Schiffe durch Escort-Gruppen gesichert werden, und was ist dazu optimal geeignet? Richtig, ein Flugzeugträger, auch wenn es nur ein kleiner ist, dann würde die Blockade doch zu einer unmittelbaren Konfrontation mit der PLA führen
wozu brauche ich da einen 20.000t flugzeugträger mit leichten fliegern, der die konfrontation mit einem cvn sowieso nicht standhält? china schickt ein paar händler mit nur leichter eskorte (fregatten) los und hält nicht vor der blockade an. so wird genau die gleiche entscheidung erzwungen wie mit einem träger nur das ich so viel weniger einsatz in den pott werfe. wenn die usa sich für die konfrontation entscheiden verliert china ein paar fregatten und händler, kann dann aber ungehemmt mit ubooten zurück schlagen. unterm strich spart man sich den verlust eines trägers.
ich glaube nicht, das sich die usa vor 20 l-15 derart fürchtet, das dadurch die entscheidung konfrontation oder keine konfrontation beeinflusst wird. genau da würde ich dann ehr eine varjag sehen, denn mit den su-33 könnte man der us-navy zumindest eine blutige nase verpassen und ggf. sogar für eine überraschung sorgen. allerdings währe in diesem scenario die us-navy schon alleine dadurch im vorteil, das sie den erstschlag bestimmen kann. von daher währe ein träger sowieso ein zu leichtes opfer um an vorderster front mitzufahren. den würde ich dann ehr in sicherer entfernung zurückhalten.
ein solches scenario wird jedenfalls nicht dadurch entschieden was auf die blockade zufährt sondern ob jemand bereit ist die blockade gewaltsam durchzusetzen. china braucht nur mit irgendwas auf die blockade zufahren, der rest liegt dann bei den anderen.
(btw hatte die udssr damals ja auch keinen flugzeugträger vor kuba sondern uboote.)

Zitat:ich bleibe auch dabei: ein 20.000 ts cv ist eine feine Angelegenheit, um damit in das "Trägergeschäft" einzusteigen,
ergänzend zu den bisherigen Argumenten (wofür der Träger geeignet wäre) noch der Hinweis, dass China aus Rücksicht gegenüber seinen Nachbarn eher zurückhaltend agiert - die wenden die "Salamitaktik" an,
und nachdem Japan, Thailand und Südkorea leichte Träger haben (wenn auch nicht als Träger sondern z.T. als LPH klassifiziert) werden die Chinesen schon aus politischem Kalkül erst mal nichts größeres beschaffen, sondern ein in der Tonnage gleichwertiges Modell, das allerdings dem Ehrgeiz der Chinesen entsprechend durchaus auch Komponenten eines Trägers - d.h. ein Katapult - aufweisen dürfte.
wie gesagt, zum einen würde ein "schulträger" varjag die ganze zurückhaltung ad absurdum führen und zum anderen währe ja auch die einrüstung eines katapults ein klarer bruch zu den nachbarn, denn auch wenn du die schiffe als "leichte träger" bezeichnest wüßte ich nicht das von einem dieser schiffe flugzeuge eingesetzt werden oder dies geplant ist. (ok thailand sollte welche haben aber der thailändische träger ist ja ehr ne königliche yacht)
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Chinas Trägerprogramm - von Erich - 22.09.2003, 20:07
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