(Sonstiges) Chinas Trägerprogramm
spooky schrieb:...
Zitat:stovl ist nach meiner Überzeugung nur eine Notlösung, wenn kein Katapult zur Vefügung steht - und wird von den Chinesen nicht gebraucht, weil mit der L-15 (nach Vorbild der russischen Yak-130 konstruiert?) ein trägerfähiges Flugzeug zur Verfügung steht
das sehe ich ganz anderes. für amphibische träger stellen stovl-flugzeuge ein nahezu perfektes system da. man braucht kein katapult, keine landeeinrichtung und auch kein winkeldeck. allenfalls eine ski jump währe optinal von vorteil. ohne spezielle vorrichtungen kann man also je nach operativer verwendung die anzahl der flugzeuge und hubschrauber wählen und hat nie unnötige systeme an bord. und senkrechtstarter kann man ohne probleme von behelfsplätzen an land einsetzen wenn man erst mal fuss gefasst hat.
ctol flugzeuge haben nur auf reinen cv's vorteile aber da braucht man dann eben eine vernünftige mindestgröße und auch "vernünftige" flugzeuge wie eben su-27, mig-29 oder wenn es um nahunterstützung geht su-25. nichts gegen die l-15 aber das ist in erster näherung erstmal ein leichter strahlflugzeugtrainer. ich gebe ja zu nicht allzu viel über die l-15 zu wissen (falls es überhaupt gesicherte daten gibt) aber ich mutmaße jetzt einfach mal das das flugzeug weder in der lage ist mittelstrecken-aam's einzusetzen noch ausreichend luft-boden-waffen transportieren kann um in einem so intensiven schlagabtausch wie er um taiwan entbrennen würde von nutzen zu sein.
da möche ich massiv widersprechen -
1)
Senkrechtstarter haben die Chinese nicht und deren Entwicklung kosten viel Geld (die alte Yak ist gegenüber der Harrier wohl kein ernst zu nehmender Vergleich)
2)
Spungschanze kann die Power eines Katapults nicht ausgleichen, d.h. dass entweder die Waffenladung oder die Betankung nicht voll ausgenutzt werden kann - Katapult ist daher auf jeden Fall vorzuziehen

Zitat:....
hier sprichst du einige meiner kritikpunkte deutlich an:
- ein träger (auch ein 20.000t mit 24 l-15) bräuchte eine eskorte aus 2 besser 3 schiffen, von denen eines ausgepräkte aaw-fähigkeiten haben müßte. besser währe auch noch eine patrouille landgestützer flugzeuge über dem träger. mit anderen worten man bindet also eine menge resourcen um vielleicht 24 leichte flugzeuge näher an taiwan einsetzen zu können. selbst das würde keinesfalls garantieren, das der träger unversehrt bliebe.
die Ressourcen müssten für die Landeflotte ohnehin da sein - der Träger bringt noch zusätzliche Power für leichte Air to Air und Air to Ground Einsätze - mit leichen Strahlflugzeugen, Kampf- und Transporthubschraubern

Zitat:- china wird über taiwan hubschrauber in großen mengen benötigen (zum truppentransport und als kampfhubschrauber). wozu also ein recht schwaches flugzeug von einem träger einsetzen, wenn ich von dem selben träger auch hubschrauber einsetzen kann?
wieso auf ein Flugzeug verzichten, wenn ich das auch mitnehmen kann?
Zitat:die flugzeuge kann ich viel schneller vom festland heranführen als hubschrauber, die entfernung ist für flugzeuge wie die su-25 oder su-27 nicht wirklich ein problem, ansonsten hilft da auch noch eine luftbetankung.
- ein träger der 20.000t mit nur einem katapult hat signifikante nachteile wenn es darum geht die angenommenen 24 flugzeuge zu starten, wieder aufzunehmen, erneut zu bewaffnen und wieder zu starten. flugplätze auf dem festland haben dieses problem nicht, so das hier letztlich (trotz der längeren flugstrecke) mehr einsätze abgearbeitet werden können.
das ist ein Argument, das ich gelten lasse - das allerdings relativiert wird durch drei Feststellungen
1. trotz Katapult lässt sich der Träger im Einsatz auch nur mit Helis ausstatten
2. ein zusätzliches Katapult kann nicht schaden, wenn es um Einsätze etwas weiter entfernt von eigenen Landbasen geht und
3. wenn die Chinesen in den richtigen CV-Betrieb einsteigen wollen (was ich unterstelle), dann müssen sie irgendwann mit einem KAtapultbetrieb anfangen - dazu eignet sich nichts besser als so ein kleiner bescheidener 20.000 ts Träger, den niemand so recht ernst nimmt und den man den Nachbarn ohne Aufschrei unterjubeln kann (s.u.).

Zitat:wenn taiwan alles richtig macht, wird die taiwan-straße sowieso sehr schnell zu einer todeszone für alles was nicht bei 3 an land ist. von daher muss die oberste priorität chinas sein, sehr schnell einen sehr starken brückenkopf zu etablieren. und da nützt mir ein lhd, das mit hubschraubern truppen an land wirft und diese mit kampfhubschraubern unterstützt deutlich mehr als ein träger mit nur wenigen flugzeugen und sehr niedriger durchlaufrate.
Bedenkenswert - allerdings gilt das "was nicht bei 3 an Land ist" sowohl für das LHD wie auch für ein LPH oder den Träger - wobei ich dem Träger aufgrund seiner Ausstattung mit Fugzeugen für den Luftkampf sogar mehr Überlebenschancen geben würde

Zitat:Auch hier hätte ein amphibischer Träger zur Erringung einer lokalen, örtlichen Luftüberlegenheit (auch Vietnam und Malaysia haben auf den Spratley-Inseln Flugfelder angelegt) durchaus Sinn - und ebenso als "Escort-Träger" wenn es um die Sicherung chinesischer Seewege nach Afrika geht (Öl!), insbesondere im Bereich zwischen den befreundeten Staaten am Indischen Ozean (Myanmar, Pakistan) und der afrikanischen Küste.

Zitat:ein 20.000t träger währe da doch ehr ein schwaches instrument. ein träger vergleichbar der varjag hingegen würde genau diese aufgabe perfekt erfüllen.
...
das verstehe ich nicht. sollte es zu einem konflikt kommen wird die usa deutlich mehr respekt vor modernen ssk's haben als vor 24 leichten strahltrainern. wenn sich die us-navy auf eines verlassen kann, dann das sie die luftüberlegenheit erringt. gegen ssk's hat man hingegen eine deutliche schwäche.
wenn die usa aber einem konflikt aus dem weg geht macht all das sowieso keinen unterschied.
nimm doch mal das Szenario, dass China eine Blockade um Taiwan legt;
was machen die USA, wenn sie noch keine direkte Konfrontation mit chinesischen Truppen eingehen wollen?
Richtig, sie blockieren ebenso (Erinnerung an Kuba ?) die HAndelswege Chinas - vor den Hafenstädten Chinas ist das schwierig, da ist die PLA zugegen,
aber die Seewege im westlichen indischen Ozean könnten ohne direkte Konfrontation mit PLA-Einheiten für China blockiert werden - Schiffe stoppen, durchsuchen, umleiten .... drzeit kein Problem ....
das geht allerdings nicht mehr, wenn diese Schiffe durch Escort-Gruppen gesichert werden, und was ist dazu optimal geeignet? Richtig, ein Flugzeugträger, auch wenn es nur ein kleiner ist, dann würde die Blockade doch zu einer unmittelbaren Konfrontation mit der PLA führen

Zitat:ich bleibe dabei, ein 20.000t lhd ist ne feine sache aber für ein cv würde ich gleich mit der varjag einsteigen. und den rahmen den du hier absteckst deutet für mich auf ein 20.000t cv hin und nicht auf ein lhd.
ich bleibe auch dabei: ein 20.000 ts cv ist eine feine Angelegenheit, um damit in das "Trägergeschäft" einzusteigen,
ergänzend zu den bisherigen Argumenten (wofür der Träger geeignet wäre) noch der Hinweis, dass China aus Rücksicht gegenüber seinen Nachbarn eher zurückhaltend agiert - die wenden die "Salamitaktik" an,
und nachdem Japan, Thailand und Südkorea leichte Träger haben (wenn auch nicht als Träger sondern z.T. als LPH klassifiziert) werden die Chinesen schon aus politischem Kalkül erst mal nichts größeres beschaffen, sondern ein in der Tonnage gleichwertiges Modell, das allerdings dem Ehrgeiz der Chinesen entsprechend durchaus auch Komponenten eines Trägers - d.h. ein Katapult - aufweisen dürfte.
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