08.07.2007, 00:49
Erich schrieb:1. kleine Träger sind billiger, leichter und schneller zu bauen als großeda sollten wir erstmal klären von was wir hier sprechen: lhd's oder cv's, sprich amphibische schiffe mit heli-kapazität oder träger zum einsatz von flugzeugen. im zusammenhang mit der varjag macht nur letzteres sinn. ich brauche kein 58.000t cv als "schulschiff" für helipiloten, die nachher auf lhd's dienen. dazu reicht die shichang völlig aus.
ich beziehe mich folglich ausschließlich auf "echte" flugzeugträger.
Zitat:2. eine Fehlkonstruktion ist damit nicht so ein hoher Geldverlust wie bei einem großen Trägerprinzipiell richtig aber ein kleinerer träger, noch dazu mit den von dir vorgeschlagenen katapulten würde ein höheres risiko beinhalten als ein träger in enger anlehnung an das russische design.
Zitat:3. mehrere kleine Träger geben auch so viel "power" wie ein großer, sind aber auch getrennt einsetzbar - und bei einer Versenkung im Ernstfall nicht so ein großer Verlustder erste teil dieser aussage stimmt so nicht. so weit ich weiß haben studien und erfahrungen deutlich gezeigt, das ein großer träger deutlich mehr einsätze pro tag abarbeiten kann als 2 kleine.
Zitat:4. die Bauten bzw. Bauvorhaben amphibischer Träger in der Größe von ca. +/- 20.000 ts durch etablierter Seemächte zeigen, dass das wohl eine optimale Größenordnung ist, z.B.:also da hast du jetzt ne menge äpfel und birnen zusammen geworfen. während ein teil der schiffe als reine flugzeugträger geplant, gebaut und zum großteil auch so betrieben werden, sind andere wiederum reine amphibische schiffe ohne jegliche fähigkeit überhaupt flugzeuge einzusetzen. eins haben aber alle gemeinsam: keines der genannten schiffe besitzt ein katapult und kann ctol flugzeuge einsetzen. ein stovl-flugzeug zu beschaffen währe nicht einfach. da käme entweder die yak 141 in frage oder eine eigenentwicklung. da geht das risiko aber sehr schnell in einen hohen unkalkulierbaren bereich.
- HTMS Chakri Naruebet (Thailand) 11.500 t
- SNS Principe de Asturias (Spanien) 16.700 t
- Iwo Jima (USA) 18.00 ts
- Mistral (Frankreich) 21,000 ts
- HMS Ocean / L12 (GB) 22.000 ts
- HMS Invincible (GB) 22.000 ts
- Buque de Proyección Estratégica (Spanien) 25.000 ts
- Canberra (Australien) 27.000 ts
- Cavour (Italien) 27.100 ts
- Juan Carlos (Spanien) 27.100 ts
- Tarawa (USA) 39.000 ts.
(Die Vayag mit 58.500 ts ist da deutlich drüber, die von den Chinesen studierte Melbourne hatte ebenso eine Verdrängung von 20.000 ts)
Zitat:5. "crawl - walk - run" .... auch aus den o.g. Punkten ist es sinnvoll (und entspricht der Vorgehensweise im Kriegsschiffbau Chinas, Indiens, Russlands, der USA und anderer Mächte) neue Systeme "Schritt für Schritt" einzuführen und aus den unterschiedlichen Entwicklungsstufen die Schlüsse für weitere Entwicklungen zu ziehenaus einem lhd design kann man aber nur bedingt lehren für ein cv ziehen. dazu kommt das z.b. russland und indien über stovl-träger zu ihren ctols gekommen sind oder kommen werden. wenn china nun aber auf keine stovl-flugzeuge zurückgreifen kann oder will wird man um eine gewisse träger-mindestgröße zum einsatz von ctol-flugzeugen nicht herum kommen. ein mit katapulten ausgestatteter "miniträger" würde da nur unnötige schwierigkeiten machen.
Zitat:6. die Varyag ist kein "geprüftes design" - es ist die zweite Fertigung einer Entwicklung, die auf der Kiew-Klasse beruht, d.h. auch dass hier möglicherweise noch Fehler im design vorliegen, die erst nach einigen Jahren des Betriebes offenkundig werden (auch Russland überlegt nicht eine Neuauflage sondern einen größeren Neubau)die varjag kann man schon als geprüft ansehen. mir ist nicht bekannt, das es bei der kuznetsov probleme beim einsatz von ctol-flugzeugen gibt. das man als nachfolgeträger etwas größeres plant kann vielerlei gründe haben (nuklearantrieb, höhere effizienz s.o., usw.). das risiko beim bau eines "varjag-ähnlichen" trägers währe überschaubar, man könnte sogar die flugzeuge in russland einkaufen und sich sicher sein, das diese auf dem schiff auch einsetzbar sind.
Zitat:7. es wäre insofern sinnvoll, andere Klassen (also den oben skizzierten kleineren amphibischen Träger) zu bauen, um aus den Erfahrungen beider Klassen einen Optimierungsprozess mit dem Ziel einer Neukonstruktion eines größeren Schiffes zu starten - der dann die positiven Elemente beider Klassen (Varyag und amphibischer Träger) vereint und die design-/Konstruktionsfehler möglichst elimeniertein lhd design ist für china sicherlich sinnvoll und notwendig aber ein lhd ist eben "nur" ein lhd und kein cv. ich sehe auch nicht wie man ein lhd und ein cv zu einem einzigen design verschmelzen könnte vorallem wenn man ctol -flugzeuge einsetzen will. das währe ein denkbar schlechter kompromiss. von daher werden lhd's und cv's ehr nebeneinander bestehen. deshalb halte ich es für logisch und konsequent wenn china jetzt neben dem bau eigener lhd's auch mit der konstruktion und dem bau eines cv's beginnt. und da bietet die varjag als vorlage eine gute basis. natürlich könnte man auch erst die varjag einsatzklar machen und dann auf grund dieser erfahrungen einen eigenen vergleichbaren oder größeren träger bauen. ich sehe aber nicht wie hier ein kleinerer cv reinpasst.
Zitat:wie gesagt, die Varyag dürfte als "Null-Nummer" durchaus noch design- und Konstruktionsfehler haben, und ist zumdem als "richtiger Flugzeugträger" zu klein, wie der Vergleich mit anderen Trägern insbesondere der USA ergibt, die Varyag ist eine Übergangslösung, auch bei den Russen, ein "Zwischenmodell" das als Trainingsschiff durchaus tauglich ist - aber als "richtiger Einsatzträger" zu klein wäre ...genau aus diesem grund halte ich kleine mit katapult ausgestattete träger ja für so abwegig. hier wiedersprichst du ein stück weit deiner eigenen argumentation. als cv's macht alles unterhalb einer varjag keinen sinn, man könnte gleich größer einsteigen aber dann steigt auch das risiko. also bietet sich ein schiff vergleichbar zur varjag als kompromisslösung für den einstieg an.