07.07.2007, 16:18
soweit ich das sehe ging der Text zwei Wege:
Chinesische news agency => Kanwa (engl.) => RIA Novosti (engl.)
Chinesische news agency => RIA Novosti (dtsch.)
... weshalb ich den deutschen Text von RIA, der zwar kürzer ist, als "noch am nahesten drann" sehe ....
zur Varjag:
es gab Meldungen, wonach der Rumpf in China komplett entkernt und neu aufgebaut wurde - das könnte auch die lange Liegezeit von mehreren Jahren erst an der Pier in Dalian, dann erneut an einer anderen Pier im Hafen, unterbrochen nur duch einen kurzen Aufenthalt im Trockendock mit Sandstrahlen und streichen des Rumpfes, erklären.
Ganz nebenbei - diese teure (!) Aufrüstungszeit (alleine was die Liegezeit an der Pier verschlingt, von den Schleppkosten durch das Schwarze Meer bis Dalian gar nicht zu reden) bringt mich zur Überzeugung, dass die Varjag nicht für zivile Zwecke wie ein Kasino vorgesehen ist. Das ist schlichtweg nicht mehr "hereinspielbar".
Auch wenn von einer "zivilen Nutzung" gesprochen wird - ein Ausbildungsbetrieb für Marinepiloten, also ein Schulschiff, könnte auch "outgesourct" funktionieren, etwa angeschlossen an die Militärakademie bzw. Universität von Dalian. Dann wäre die Varjag nicht militärisch (was den Vertragsvorgaben entspricht) - könnte aber trotzdem dazu dienen, Carrierpiloten auszubilden und im Verbund mit PLAN-Schiffen Carrier-Operationen zu trainieren.
Das ausgebildete Personal würde dann zu echten eigenen Carrier-Neubaten wechseln. Ein solches System hätte den Reiz, dass laufend neu ausgebildete Crews auf den Markt geworfen werden können, und das möglicherweise im "Takt" abgestimmt mit der Neubaurate von eigenen Trägern.
Einen weiteren Neubau auf einer chinesischen Werft würde ich momentan eher noch ausschließen:
a) werden die Häfen sowohl durch Satellit als auch durch Besucher (Matrosen, Touristen, Geschäftsreisende) ständig "überwacht"
b) haben die Chinesen keine so großen Hallen, als dass da ein Flugzeugträgerneubau versteckt aufgebaut werden könnte.
Ein solcher Neubau wäre also sehr schnell bekannt - und obwohl sich alle möglichen Interessenten auf so eine Nachricht stürzen würden, bis jetzt herrscht da noch absolute Flaute.
Deshalb ist es aber durchaus möglich - und m.E. sogar nicht ganz unwahrscheinlich - dass mit Fertigstellung der Varjag (und ersten Erfahrungen aus dem "Schulbetrieb") der erste eigene Trägerneubau auf Kiel gelegt wird.
Ob das dann ein Nachbau der Varjag, eine Fortentwicklung oder eine andere Trägerklasse sein wird - das würde ich erst mal zurück gestellt lassen.
Am wenigsten Risiko haben die Chinesen, wenn sie ein bestehendes (und bewährtes) Design ggf. geringfügig modifiziert nachbauen und dann weiterentwickeln.
Und da würde ich erst mal mit kleineren Schiffen anfangen, in der Größe von ca. 20.000 ts - also etwa der "INVINCIBLE-Klasse" oder der "IWO JIMA" Klasse (LPH) vergleicbar, und auch mit gleicher Einsatzrolle; da haben die Chinesen mit der alten "Melbourne" ein Grundmodell, auf dessen Blaupausen sich aufbauen lässt - und ich würde auch ein Katapult einbauen, um Trainer und leichte Erdkampfflugzeuge wie die L-15 zur Bodenunterstützung einesetzen zu können - ideal für die Unterstützung von Landungsoperationen. Daraus könnten dann auch LHDs entwickelt werden.
Wenn gleichzeitig die Varjag für Ausbildungszwecke zur Verfügung steht kann als nächster Schritt der Neubau von Trägern dieser Größe - oder noch größer - angepackt werden.
Damit lässt sich zum einen ein dringender Bedarf abdecken, zum anderen auch entsprechendes Personal ausbilden.
Die Piloten der L-15 Trainer würden z.B. nach dem Einsatz auf den kleinen "LPHs" (ich sag lieber amphibischer Träger, weil da nach meiner Vorstellung mehr als nur Helis drauf wären) aus ausgebildete Carrier-Piloten zu den größeren Trägern wechseln und dort auch "richtige Fighter" übernehmen können.
Die Piloten würden also vom Schulungsflugzeug "L-15" an Land zum Schulungsflugzeug "L-15" auf der Varjag und danach auf den amphibischen Träger wechseln, dort erste (Trainings-)Einsätze in der Erdkampfrolle sowie im Luft-Luft-Kampf fliegen können (dafür ist die L-15 auch ausgelegt), und die besten Piloten würden dann vom "amphibischen Träger" zum großen Träger (Varjag) wechseln, dort auf die SU-33 (oder eine chinesische Entwicklung der SU-27) oder eine naval. J-10 umschulen, und danach (wie das seemännische Personal) den Einsatzgeschwadern auf den (neu zu bauenden) größeren Trägern zugeteilt werden.
Ein ähnliches Konzept ist übrigends bei der Einführung der J-10 verfolgt worden. Die kam vom Testflugregiment erst in ein operationelles Erprobungsregiment und dann in die Einsatzregimenter.
Ich weiß, die UN-Navy hat ein anderes Konzept - da werden die Schulungen gleich auf den Einsatzträgern durchgeführt, damit werden aber zugleich diese Träger (was bei der USN möglich ist) für längere Zeit aus der Einsatzreife heraus genommen.
Eine Navy, die neu ins Trägergeschäft einsteigt, tut dagegen gut daran, die Ausbildung zu verlagern um dann mit ausgebildetem Personal - auch was die kompletten Trägeroperationen betrifft - die neu gebauten Trägern übernehmen zu können; da hat man dann zum einen die "Schulungsregimenter", die im Ernstfall auch für Einsätze genutzt werden können - vor allem aber hat man die Einsatzregimenter ohne die Belastung des Ausbildungs- und Schulungsbetriebes relativ schnell zur Verfügung.
Chinesische news agency => Kanwa (engl.) => RIA Novosti (engl.)
Chinesische news agency => RIA Novosti (dtsch.)
... weshalb ich den deutschen Text von RIA, der zwar kürzer ist, als "noch am nahesten drann" sehe ....
zur Varjag:
es gab Meldungen, wonach der Rumpf in China komplett entkernt und neu aufgebaut wurde - das könnte auch die lange Liegezeit von mehreren Jahren erst an der Pier in Dalian, dann erneut an einer anderen Pier im Hafen, unterbrochen nur duch einen kurzen Aufenthalt im Trockendock mit Sandstrahlen und streichen des Rumpfes, erklären.
Ganz nebenbei - diese teure (!) Aufrüstungszeit (alleine was die Liegezeit an der Pier verschlingt, von den Schleppkosten durch das Schwarze Meer bis Dalian gar nicht zu reden) bringt mich zur Überzeugung, dass die Varjag nicht für zivile Zwecke wie ein Kasino vorgesehen ist. Das ist schlichtweg nicht mehr "hereinspielbar".
Auch wenn von einer "zivilen Nutzung" gesprochen wird - ein Ausbildungsbetrieb für Marinepiloten, also ein Schulschiff, könnte auch "outgesourct" funktionieren, etwa angeschlossen an die Militärakademie bzw. Universität von Dalian. Dann wäre die Varjag nicht militärisch (was den Vertragsvorgaben entspricht) - könnte aber trotzdem dazu dienen, Carrierpiloten auszubilden und im Verbund mit PLAN-Schiffen Carrier-Operationen zu trainieren.
Das ausgebildete Personal würde dann zu echten eigenen Carrier-Neubaten wechseln. Ein solches System hätte den Reiz, dass laufend neu ausgebildete Crews auf den Markt geworfen werden können, und das möglicherweise im "Takt" abgestimmt mit der Neubaurate von eigenen Trägern.
Einen weiteren Neubau auf einer chinesischen Werft würde ich momentan eher noch ausschließen:
a) werden die Häfen sowohl durch Satellit als auch durch Besucher (Matrosen, Touristen, Geschäftsreisende) ständig "überwacht"
b) haben die Chinesen keine so großen Hallen, als dass da ein Flugzeugträgerneubau versteckt aufgebaut werden könnte.
Ein solcher Neubau wäre also sehr schnell bekannt - und obwohl sich alle möglichen Interessenten auf so eine Nachricht stürzen würden, bis jetzt herrscht da noch absolute Flaute.
Deshalb ist es aber durchaus möglich - und m.E. sogar nicht ganz unwahrscheinlich - dass mit Fertigstellung der Varjag (und ersten Erfahrungen aus dem "Schulbetrieb") der erste eigene Trägerneubau auf Kiel gelegt wird.
Ob das dann ein Nachbau der Varjag, eine Fortentwicklung oder eine andere Trägerklasse sein wird - das würde ich erst mal zurück gestellt lassen.
Am wenigsten Risiko haben die Chinesen, wenn sie ein bestehendes (und bewährtes) Design ggf. geringfügig modifiziert nachbauen und dann weiterentwickeln.
Und da würde ich erst mal mit kleineren Schiffen anfangen, in der Größe von ca. 20.000 ts - also etwa der "INVINCIBLE-Klasse" oder der "IWO JIMA" Klasse (LPH) vergleicbar, und auch mit gleicher Einsatzrolle; da haben die Chinesen mit der alten "Melbourne" ein Grundmodell, auf dessen Blaupausen sich aufbauen lässt - und ich würde auch ein Katapult einbauen, um Trainer und leichte Erdkampfflugzeuge wie die L-15 zur Bodenunterstützung einesetzen zu können - ideal für die Unterstützung von Landungsoperationen. Daraus könnten dann auch LHDs entwickelt werden.
Wenn gleichzeitig die Varjag für Ausbildungszwecke zur Verfügung steht kann als nächster Schritt der Neubau von Trägern dieser Größe - oder noch größer - angepackt werden.
Damit lässt sich zum einen ein dringender Bedarf abdecken, zum anderen auch entsprechendes Personal ausbilden.
Die Piloten der L-15 Trainer würden z.B. nach dem Einsatz auf den kleinen "LPHs" (ich sag lieber amphibischer Träger, weil da nach meiner Vorstellung mehr als nur Helis drauf wären) aus ausgebildete Carrier-Piloten zu den größeren Trägern wechseln und dort auch "richtige Fighter" übernehmen können.
Die Piloten würden also vom Schulungsflugzeug "L-15" an Land zum Schulungsflugzeug "L-15" auf der Varjag und danach auf den amphibischen Träger wechseln, dort erste (Trainings-)Einsätze in der Erdkampfrolle sowie im Luft-Luft-Kampf fliegen können (dafür ist die L-15 auch ausgelegt), und die besten Piloten würden dann vom "amphibischen Träger" zum großen Träger (Varjag) wechseln, dort auf die SU-33 (oder eine chinesische Entwicklung der SU-27) oder eine naval. J-10 umschulen, und danach (wie das seemännische Personal) den Einsatzgeschwadern auf den (neu zu bauenden) größeren Trägern zugeteilt werden.
Ein ähnliches Konzept ist übrigends bei der Einführung der J-10 verfolgt worden. Die kam vom Testflugregiment erst in ein operationelles Erprobungsregiment und dann in die Einsatzregimenter.
Ich weiß, die UN-Navy hat ein anderes Konzept - da werden die Schulungen gleich auf den Einsatzträgern durchgeführt, damit werden aber zugleich diese Träger (was bei der USN möglich ist) für längere Zeit aus der Einsatzreife heraus genommen.
Eine Navy, die neu ins Trägergeschäft einsteigt, tut dagegen gut daran, die Ausbildung zu verlagern um dann mit ausgebildetem Personal - auch was die kompletten Trägeroperationen betrifft - die neu gebauten Trägern übernehmen zu können; da hat man dann zum einen die "Schulungsregimenter", die im Ernstfall auch für Einsätze genutzt werden können - vor allem aber hat man die Einsatzregimenter ohne die Belastung des Ausbildungs- und Schulungsbetriebes relativ schnell zur Verfügung.