Afghanistan
Das ist doch wirklich einfach zu verstehen: Vermiedene Flüchtlinge sind die beste und günstigste Lösung für alle Seiten, und das ist was man hier versucht zu betreiben. Wegen einer neuen Regierung wird das Volk nicht plötzlich zum Feind.
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Das ist ja genau die Frage, welche man kaum mit nur einem Satz beantworten kann. Meiner Einschätzung nach wird das Volk so oder so das Opfer von deterministischen Prozessen werden. Und es darf kein (moralisches) Hindernis sein, sollte die Notwendigkeit es erfordern.

Mal was ganz anderes: Special Forces der Taliban welche vollumfänglich die USA imitieren: bis hin zum Iwo Jima Foto, erstaunlich dass die Soft Power der USA selbst die Taliban inzwischen so weit geprägt hat, dass sie solche Meme aufgreifen, und dass bei einer Bewegung die vor 20 Jahren noch Kassettenrekorder als Teufelszeug zerstörte:

https://i.dailymail.co.uk/1s/2021/08/18/...331326.jpg

https://www.dailymail.co.uk/news/article...pment.html
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(24.08.2021, 21:16)Quintus Fabius schrieb: Wie sollte man im weiteren mit Afghanistan umgehen? Sollte man versuchen die Taliban für sich einzuspannen um damit eine Koexistenz ähnlich wie mit Saudi-Arabien zu erreichen? Solllte man rigoros afghanische Flüchtlinge trotzdem nach Afghanistan abschieben? Sollte man den Widerstand in Afghanistan hochrüsten?

Was soll nun in die Zukunft gerichtet mit diesem Land geschehen? Was ist wahrscheinlich, realistisch umsetzbar, was wäre demgegenüber für uns am besten (auch rein theoretisch)?

Wenn man das rein egoistisch betrachtet, dann dürfte für uns ein möglichst starker Widerstand im Land von Vorteil sein. Rein aus europäischer Sicht betrachtet ohne ethische Komponente:
- Stichwort Flüchtlinge: Die Afghanen, die in großen Massen vor einem neuen Bürgerkrieg dort fliehen, würden mMn auch vor einer uneingeschränkten Herrschaft der Taliban flüchten. Daher sehe ich in dieser Thematik keinen entscheidenden Unterschied für uns. Sie kommen eh, sofern sie es raus schaffen.
- Stichwort Saudi-Arabien: Ich denke nicht, dass die Taliban mit den Saudis diesbezüglich verglichen werden können. In Arabien spielen Wohlstand und Gier eine viel größere Rolle als in Afghanistan.
- Stichwort Abschiebungen: Generell wäre es eigentlich angebracht, bei der Frage nach Abschiebung zu unterscheiden zwischen "unberechtigtem Aufenthalt" und "verwirktem Aufenthaltsrecht". Aber das ist ja bekanntlich schwer zu vermitteln aufgrund der unsäglichen rechts/links-Polemik in unserer Gesellschaft.
- Stichwort Widerstand: Ein Taliban-Regime, das die uneingeschränkte Kontrolle über das gesamte Land ausübt, dürfte aus unserer Sicht auf Dauer das größere Problem sein als ein langwieriger Bürgerkrieg, so kalt das auch klingen mag.
Ein stabiles Kalifat in Afghanistan ist eine großes Gefahr für die Nachbarländer, vor allem sehe ich hier die weitere Destabilisierung Pakistans als größtes Risiko. Daher halte ich die Unterstützung einer neuen Nordallianz für dringend geboten.
Allerdings sollte man hier eine Strategie entwickeln, die den Widerstandskämpfern die Gunst der Bevölkerung einbringt. Humanitäre Bemühungen sollten so weit es geht derart koordiniert werden, dass diese dem Widerstand zugeschrieben werden, um deren Rückhalt zu sichern. Denn wie stabil eine Herrschaft ohne Rückhalt in der afghanischen Bevölkerung sein kann, haben wir ja gerade erlebt.
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Und umgekehrt in einer einzigen anekdotischen Evidenz die Erklärung warum wir verloren haben und die Erläuterung wie wir hätten gewinnen können (mit viel weniger Aufwand und viel weniger Geld):

https://abcnews.go.com/Blotter/jim-gant-...d=24266710

Hab mal den Kern des ganzen rauskopiert:

Zitat:The more successful Gant was at fighting unconventionally, the more he became a threat not only to the Taliban and al Qaeda but to a military bureaucracy on the defensive by February 2012.

Some thought Gant was going "too native" and whispered that he was becoming a "Colonel Kurtz," a reference to the fictional Green Beret in the Vietnam War classic "Apocalypse Now," who is marked for death by the command when he goes native and then goes insane.

"I think he wanted to start some inter-tribal war over in Pakistan, that's where you get the Colonel Kurtz nickname. It might have been a good idea, but we didn't have those authorities," said an officer who served with Gant. Gant admits he had made such a proposition at one point as part of a larger plan.

The arrival in early 2012 of Army 1st Lt. Thomas Roberts, a by-the-book officer fresh out of West Point, sealed Gant's fate just as he was pulling out of Mangwel and moving to a new qalat in nearby Chowkay where he'd made significant inroads with the Safi tribe. The officer said he also resented Gant's disdain for Army rules and proper paperwork.

On March 11, 2012, Roberts filed a sworn statement accusing Gant of "immoral and illegal activities and actions," and declared that he suspected the hard-charging operator was often "intoxicated and under the influence of pain medications."

But Gant had just hiked 2,500 feet up and over a mountain to capture alive the Taliban commander of Wardak province. He admits he was "self-medicating" afterward because of his age, then 44, and old combat injuries. He was wounded seven times in his career -- but always declined a Purple Heart Medal.

After beating back five harrowing Taliban attacks in broad daylight on his compound in Chowkay in the days leading up to the showdown with his own commanders -- all videotaped by Tyson and provided to ABC News -- Gant was flown away by a Special Forces team from Kunar.

Gant was ordered to shave off his long beard and put on a uniform -- while under armed guard -- as the Army launched an investigation and threatened a court-martial.

The local Afghans in Kunar -- who had fought so bravely alongside their new American brothers -- were enraged and upset, and a contingent of Pashtun elders traveled to Asadabad to protest to U.S. and Afghan government officials the removal of their beloved "Commander Jim."

He was brought back to Fort Bragg, N.C., where his Green Beret status was taken away and he was busted to captain even though he'd made the promotion list for lieutenant colonel. He accepted a career-killing reprimand, obtained by ABC News, from Lt. Gen. John Mulholland, who called Gant a "disgrace" absent of "moral character."

"While fully acknowledging your record of honorable and valorous service to the Regiment, our Army and our country, the simple truth is that your subsequent conduct was inexcusable and brought disrepute and shame to the Special Forces Regiment and Army Special Operations," says the letter of reprimand signed by Mulholland, Deputy Commander of U.S. Special Operations Command.

"In short, your actions disgraced you as an officer and seriously compromised your character as a gentleman."

Wer glaubt einen Krieg in Afghanistan mit Papierkram, "Armee"regularien - also Bürkratischen Regeln und einem Charakter als Gentlemen führen und gewinnen zu können, der hat von Kriegsführung so keine Ahnung, dass es unverständlich ist warum man so jemandem Geld dafür gibt die eigene Sicherheit zu gewährleisten.

https://warontherocks.com/2014/04/the-ri...-jim-gant/

https://www.huffpost.com/entry/afghanist..._n_5008520

Krieg ist im Prinzip die forcierte Erzeugung von mehr Entropie. Gerade deshalb ist bereits die Strategie nur ein System von Aushilfen und kann aufgrund der systeminhärent ständig steigenden Entropie auch gar nichts anderes sein. Deshalb können im Krieg allgemeine Lehrsätze, aus ihnen abgeleitete Regeln und auf diesen aufgebaute Systeme niemals irgendeinen einen praktischen Wert haben. Naturgemäß läuft genau dies bestimmten psychologischen Charaktertypen - welche in Friedenszeiten Armeen als hierarchische Bürokratien zunehmend dominieren völlig zuwieder und entgegen. Aus diesem Komplex heraus erklärt sich meiner Ansicht nach die Niederlage gegen die Taliban, welche nicht hätte sein müssen!
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(24.08.2021, 22:05)Broensen schrieb: Stichwort Abschiebungen: Generell wäre es eigentlich angebracht, bei der Frage nach Abschiebung zu unterscheiden zwischen "unberechtigtem Aufenthalt" und "verwirktem Aufenthaltsrecht".
...
Ein stabiles Kalifat in Afghanistan ist eine großes Gefahr für die Nachbarländer
Emirat, nicht Kalifat - das macht einen Unterschied.

Abschiebungen: Ich verstehe den Punkt nicht, es gibt doch die Duldung als Instrument. Und wenn Abschiebungen generell für ein Land ausgesetzt werden, dann gilt das für jedeweden Status, denn es hat niemand verdient "den Haien vorgeworfen zu werden", auch ein Straftäter nicht.
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Duldung bedeutet rechtlich zweierlei: 1 dass die Person nachgewiesenermaßen illegal / rechtswidrig im Land ist, und durch ihren Aufenthalt eine Straftat begeht (deshalb werden auch alle formalbürokratisch in einem Kurzverfahren völlig sinnlos angezeigt (2015 teilweise über Massen-Excel-Tabellen) nur um diese Verfahren sofort einzustellen. Immerhin hat so jeder den Eintrag illegaler Aufenthalt im polizeilichen Datenbestand. Und 2, und dass wird noch weniger verstanden: dass die Person ausreisepflichtig ist. Sie ist also dazu verpflichtet das Land zu verlassen - die Ausreise wird lediglich nur durch uns nicht selbst mit Zwang durchgeführt sondern man wartet in diesem bizarren Rechtskonstrukt also darauf, dass der Geduldete selbst ausreist. Was er natürlich nicht tut.

Bezüglich Afghanistan wird man keine Afghanen mehr dorthin abschieben können, aber viele "Afghanen" hierzulande kommen in Wahrheit aus dem Iran oder anderen Nachbarländern wo sie schon geboren worden sind und flohen nie aus Afghanistan. Und/oder sie gehören ethnischen Minderheiten an welche in der Nachbarschaft eigene Staaten haben. Entsprechend sollte man auf diese einwirken dass sie die "Flüchtlinge" für entsprechende Gegenleistungen aufnehmen und diese dorthin verbringen.

Broensen:

Kann da vielem zustimmen, aber meiner Meinung nach sollte man (wir sicher nicht) nach dem Abschluss der Evakuierung systematisch einen Luftkrieg gegen die Taliban führen, so viele ihrer Anführer wie möglich töten, den Strom dort abstellen/unterbinden und Luftunterstützung für die verbliebenen Rebellen in erheblichem Umfang leisten. Dem "Widerstand" Waffen zu liefern wird nicht ansatzweise reichen. Analog zum Modell Irak/Syrien Kurden/IS bedarf es skrupelloser und massiver und nie endender Luftangriffe damit absolut jedem dort klar wird, dass wenn man eine Taliban Regierung akzeptiert dies massivste Konsequenzen hat und eine positive Entwicklung unter einer Taliban Regierung unmöglich ist. Eine solche Lösung wird aber natürlich weder durch diese Bundesrepublik und ihre friedenstrunkene Bevölkerung noch durch andere EU Staaten bewerkstelligbar sein und die USA haben ja mehr als deutlich zu verstehen gegeben dass sie das ganze Gebiet nachhaltig aufgeben.

Mal sehen was da noch kommt und wer dann dort aus welchen Motiven eingreift.
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QF: Was sollte ein Luftkrieg erreichen ausser Toten und Leid und Kosten? Das hätte kein sinnvolles Ziel, nur Rache und Wut als Anlass, gekoppelt mit dem Wunsch die eigenen Niederlage zu kaschieren. Dann lieber doch mehr eigene Impulskontrolle. Die neue Nordallianz kann unmöglich das ganze Land regieren, was aber deren gezielte Unterstützung aus der Luft nicht gänzlich ausschliessen soll. Zur Erinnerung, der Abzug wurde verhandelt und geschah weil niemand im Westen mehr Lust auf Afghanistan hatte, und keine Geduld auf ein Ende der Gespräche in Doha zu warten (Petraeus: "Fehlende strategische Geduld")! Am Ende eines Luftkrieges säßen die Taliban noch fester im Sattel, denn es gäbe den gemeinsamen ausländischen Agressor (die Geschichte des Iran läßt grüßen). Stattdessen gibt es viele recht große wirtschaftliche Hebel mit besserer Wirkung.
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Der uneingeschränkte strategische Luftkrieg hätte gerade eben das Ziel Tote und Leid anzurichten um dadurch die Niederlage zu kaschieren, und die Taliban so weitgehend wie möglich zu schwächen damit Aufstände gegen sie von ihnen aus kriegsökonomischen Gründen nicht bewältigt werden können. Das Motiv wäre in keinster Weise Rache oder Wut, dergleichen empfinde ich nicht mal. Ich kann den Taliban sogar einiges abgewinnen, dessen ungeachtet dürfen sie kein Erfolgsmodell werden. Das Scheitern der NATO in Afghanistan wird in Westeuropa in seinen psychologischen und sozialkulturellen Fernwirkungen meiner Meinung nach noch gar nicht richtig verstanden.

Wir müssten eigentlich zwingend den Taliban-Staat de facto zerstören und keineswegs treibt dies die Bevölkerung noch fester in die Arme der Taliban wenn dieser Luftkrieg richtig ausgeführt wird. Da kennst du die afghanische Mentalität nicht.

Ob dann irgendwelche lokalen Reste der Taliban tatsächlich noch irgendwo hocken spielt keine Rolle, wenn wir beweisen können, dass ein solcher Sieg über uns nur zu einem extremst hohen Preis zu haben ist, dies ist zwingend notwendig um weiter glaubhaft abschrecken zu können.

Ein solcher Luftkrieg und allgemein indirekter Ansatz (Waffenlieferungen usw) sollte auch die ganzen ethnischen Spannungen dort nicht nur ausnutzen sondern gezielt schüren.

Afghanistan muss scheitern und dieses Scheitern muss durch uns absolut sicher gestellt werden. Natürlich wird das keiner machen, aber die Konsequenzen daraus sind den Leuten hierzulande irgendwie nicht klar zu machen. Es darf meiner Meinung nach unter gar keinen Umständen jemals einen funktionierenden Taliban Staat geben. Also muss man ihnen alles abstellen was einen Staat ausmacht.
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(24.08.2021, 23:19)Quintus Fabius schrieb: Es darf meiner Meinung nach unter gar keinen Umständen jemals einen funktionierenden Taliban Staat geben.
Diesen gab es bereits über 5 Jahre von 1996 bis 2001.
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(24.08.2021, 22:22)Ottone schrieb: Emirat, nicht Kalifat - das macht einen Unterschied.
Ups, da bin ich wohl auf unseren Außenminister reingefallen:
Zitat:„Sollten die Taliban ein Kalifat errichten, wäre Schluss mit den internationalen Hilfsprogrammen.“
12.08.2021, Außenminister Heiko Maas im Interview mit der Stuttgarter Zeitung.

(24.08.2021, 22:32)Quintus Fabius schrieb: Kann da vielem zustimmen, aber meiner Meinung nach sollte man (wir sicher nicht) nach dem Abschluss der Evakuierung systematisch einen Luftkrieg gegen die Taliban führen, so viele ihrer Anführer wie möglich töten, den Strom dort abstellen/unterbinden und Luftunterstützung für die verbliebenen Rebellen in erheblichem Umfang leisten. Dem "Widerstand" Waffen zu liefern wird nicht ansatzweise reichen.
Ja, Luftangriffe gehören natürlich dazu, wobei ich wie so häufig deine Vorstellungen hinsichtlich des Ausmaßes nicht teilen möchte.

Waffenlieferungen sind ein interessantes Thema. Hier sollten sinnvollerweise große Mengen an Infanteriewaffen und Munition zur Verfügung gestellt werden, eventuell einfache Drohnentechnik etc., während alles militärische Großgerät im Land konsequent von außen zerstört werden muss, wenn sich die Chance dazu bietet. Es darf nicht sein, dass hier eine Überlegenheit hinsichtlich der Ausstattung am Boden zugunsten der Taliban bestehen bleibt, ganz abgesehen davon, dass sie nach außen hin auf keinen Fall kriegsfähig werden dürfen.

(24.08.2021, 22:36)Ottone schrieb: Am Ende eines Luftkrieges säßen die Taliban noch fester im Sattel, denn es gäbe den gemeinsamen ausländischen Agressor
Diese Befürchtung teile ich. Daher halte ich es für erforderlich, die Luftunterstützung auf bestimmte Ziele zu beschränken, sofern sie nicht in unmittelbarer Abstimmung mit den Widerstandskräften erfolgen kann. Es dürfen nicht die Bomben sein, die das Leid über die Menschen bringen, sondern die Taliban. Und sei es nur dadurch, dass sie die Bomben anziehen durch ihre Anwesenheit.
Die Vorstellung eines massiven Luftkrieges macht für mich nur Sinn als Vorbereitung für eine militärische Besetzung, und genau das wird ja eben nicht mehr kommen.

(24.08.2021, 23:19)Quintus Fabius schrieb: Ein solcher Luftkrieg und allgemein indirekter Ansatz (Waffenlieferungen usw) sollte auch die ganzen ethnischen Spannungen dort nicht nur ausnutzen sondern gezielt schüren.

Afghanistan muss scheitern und dieses Scheitern muss durch uns absolut sicher gestellt werden. Natürlich wird das keiner machen, aber die Konsequenzen daraus sind den Leuten hierzulande irgendwie nicht klar zu machen. Es darf meiner Meinung nach unter gar keinen Umständen jemals einen funktionierenden Taliban Staat geben. Also muss man ihnen alles abstellen was einen Staat ausmacht.

Ich selbst bin zwar der Meinung, dass der afghanische Staat als solcher in seinen vorhandenen Grenzen nicht existieren sollte, erst recht nicht unter Taliban-Herrschaft, aber ihn ohne eine Alternative zu vernichten, kann keine Lösung sein. Wie sollte denn die Region, die heute Afghanistan heißt für dich nach der Vernichtung dieses Staates organisiert sein?
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Meines Erachtens sollten wenn dann Luftschläge nur noch einmal massiert seitens der NATO gebracht werden. Danach sollte man sich raushalten. Der Nordallianz wird es mehr schaden als nützen, weil die NATO dort nun bei allen Seiten einen miserablen Ruf hat. Auch Waffen und Munition werden in Zukunft wohl Andere liefern. Vermutlich Tadschikistan, Usbekistan, Indien und vielleicht auch Rußland. Lieber sollten die NATO Staaten mal überdenken ob sie weiter Pakistan Milliardensummen jedes Jahr zur Verfügung stellen. Und in Sachen Abschiebungen. Diese sollten weitergehen. Die die abgeschoben werden sollen können sich von mir aus aussuchen ob sie lieber auf Taliban- oder Nordallianzgebiet abgeschoben werden. Auch sollte Europa endlich seine Flüchtlingspolitik überdenken und den globalen Gegebenheiten anpassen. Europas Wohlstand darf nicht weiter Anreiz sein. Wir sollten die Versorgung von Flüchtlingen auf dem Niveau halten, wie es auch die meisten Staaten in Asien und Afrika handhaben. Also Flüchtlingslager mit Residenzpflicht, kein Bargeld und nur Basisgesundheitsversorgung. Meiner Meinung nach kommen mindestens 95% der Flüchtlinge und Asylbewerber in Wahrheit nur aus wirtschaftlichen/materiellen Gründen und diese These würde die reine Basisversorgung auch sehr schnell beweisen. Macht Europa weiter so wie bisher dann werden wohl bald so unappetitliche Parteien wie VOX (Francofans) oder die FDI (Mussolinifans) in den Regierungen sitzen.
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Broensen:

Zitat:Wie sollte denn die Region, die heute Afghanistan heißt für dich nach der Vernichtung dieses Staates organisiert sein?

Gar nicht. Alles andere ist unrealistisch. Es geht nur darum zu verhindern dass dort noch irgend etwas gedeiht was stärker ist als eine bloße Terroristenbande (welche irrelevant ist).

lime:

Zitat:Meiner Meinung nach kommen mindestens 95% der Flüchtlinge und Asylbewerber in Wahrheit nur aus wirtschaftlichen/materiellen Gründen und diese These würde die reine Basisversorgung auch sehr schnell beweisen.

Würde es nicht, solange die illegalen Einwanderer so wie jetzt auch schwarz arbeiten oder sich anderswie noch Geld verdienen können. Außerdem schätze ich die Zahl der rein wirtschaftlichen Motive auf eher um die 50% und ich habe mit illegalen Einwanderern seit Jahren sehr engen persönlichen Umgang. Das Hauptmotiv ist bei vielen eher sich und dem folgend ihre Familie in Sicherheit zu bringen und an einem besseren Ort in einer besseren Gesellschaft weiter zu leben. Die würden auch bleiben wenn dies zunächst nur Basisversorgung bedeutet. Den das tatsächliche Hauptmotiv ist die Erkenntnis, dass ihre Shithole-Länder aus denen sie kommen keinerlei Zukunft haben und dort alles zugrunde gehen wird.

Die sehen sehr oft auch aufgrund der Bevölkerungsentwicklung in ihrer Heimat keinerlei Chance für ihr Heimatland mehr und wollen deshalb unbedingt nach Europa weil sie es als eine Art Arche betrachten welche den sonstigen Untergang weltweit noch am ehesten überstehen wird. Entsprechend haben sie sehr oft die Einstellung, dass Deutschland sofort die Grenzen dicht machen und niemanden mehr reinlassen sollte, sobald sie ihre ganze Familie hierher geholt haben. Die haben keinerlei Solidarität mit anderen "Flüchtlingen", und vertreten eine Pro-Einwanderungs-Position nur so lange wie das ihrer rein persönlichen privaten Agenda nützt.

Das gilt für Afghanen größtenteils erst recht, zumal hier noch Rassenhaß und religiöse Zwistigkeiten dazu kommen. Die hassen sich alle untereinander und wollen nur dass wir sie und ihre Familie, allenfalls noch ihren Clan retten, und alle anderen sollen wegbleiben.

Dessen ungeachtet wird Europa zunächst so weiter machen wie bisher und die Dialektik welche du hier beschreibst wird eintreten. Das habe ich schon 2015 beispielsweise versucht zu erklären, unter anderem Erich der daraufhin deshalb das Forum verließ, dass gerade wer für Flüchtlinge ist die illegale Masseneinwanderung abstellen muss, weil diese zum Aufstieg rechtsextremer Beweguungen führen wird. Das Pendel wird also ganz von selbst noch in die völlig andere Richtung ausschlagen, dazu bedarf es nur einer ernsthaften Wirtschaftskrise (Corona könnte dazu führen) und zugleich erneute größere Flüchtlingsströme auf einen Schlag.
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Als ob Rohopium nicht reichen würde - oder aufgrund der Preisverfalls aufgrund Überproduktion ?!

https://www.aljazeera.com/news/2021/8/24...amine-grow

Zitat:Afghanistan is already the world’s largest supplier of opium. But opium, which is used to make heroin, is not the only illegal drug that the war-torn nation is producing.

Over the past four years, Afghans have also been getting better at making methamphetamine, known colloquially as speed, crystal or meth.

In some parts of Afghanistan, methamphetamine output already appears to be outpacing that of opium. But, researchers have argued, not enough attention has been paid to the burgeoning illegal drug trade.

Now, with the US withdrawal, some European Union authorities worry that illegal Afghan methamphetamine might pose an increasing danger to Europe.

“The German federal police is intensively monitoring the situation,” a spokesperson from the authority told Al Jazeera, “because methamphetamine has been produced in large quantities in Afghanistan for several years now, and because of the danger that it could also reach the German or European market via traditional heroin smuggling routes.”

According to Philip Berry, a lecturer at King’s College and author of The War on Drugs and Anglo-American Relations: Lessons from Afghanistan, 2001-2011: “If Afghanistan’s methamphetamine industry continues to expand, there is the potential that Europe, along with other international markets, will become a more prominent destination.”

Afghans started making methamphetamine seriously only about four years ago, according to a November 2020 report by the European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction (EMCDDA).

“The data available suggests that Afghanistan has in a short period of time become a producer and supplier of relatively large quantities of low-cost ephedrine and methamphetamine,” the EMCDDA researchers warned.

“The potential scale of ephedrine and methamphetamine production … the income it generates and the speed at which it has emerged, are both surprising and worrying.”

Afghan methamphetamine has also made inroads into international markets. It has already been discovered by authorities in Africa, Australia, Indonesia and Sri Lanka.

Die einfache Wahrheit ist, dass solange des eine Nachfrage gibt es einen Anbieter geben wird. Deshalb muss man die Nachfrage ausrotten und mit extremster Härte und jeder nur denkbaren Maßnahme und Manipulaton gegen den Konsum vorgehen.

Bezüglich Afghanistan: Mohn kann dort auch nur deshalb in diesem Umfang angebaut werden, weil der Westen die afghanische Bevölkerung mit Lebensmittellieferungen ernährt. Ein Witz! Man sollte sofort jede Lieferung von Lebensmittelhilfen einstellen und die Felder einfach mit Breitbandherbiziden aus der Luft vernichten.

Der sofortige Kollaps der Taliban-Ökonomie wäre die Folge und damit wären diese zu schwach um sich gegen andere zu halten. Meiner Einschätzung nach befürchten die Taliban eine solche Reaktion und stellen auch deshalb jetzt so massiv auf synthetische Drogen um die keine Felder benötigen.
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Nachdem die letzten Tage vergangen sind, lässt sich - und hier stimme ich voyageur durchaus zu - erkennen, dass das Ansehen der Bundeswehr gar nicht so arg gelitten hat, wie man annehmen hätte können nach dem etwas holprigen Start in diese Evakuierungskampagne. Wen man auch fragt, es wird honoriert, dass die Politik eine Verlegung der Zustimmung des Bundestages vorgenommen hat (man hätte sich auch dahinter verstecken können) und zuerst die Sache angeschoben hatte. Zudem wird - beinahe erstaunt - zur Kenntnis genommen, dass unser Gerät (A400M, Helikopter) - bei allen Unkenrufen über Kosten oder Verzögerungen - funktioniert und dass unsere Spezialeinheiten einen guten und riskanten Job machen. Auch, wenngleich das nicht allen bewusst ist, der Umstand, dass die Deutschen nach Amerikanern und Briten an dritter Stelle stehen, was ausgeflogene Menschen betrifft, wurde überrascht bzw. positiv aufgenommen. Selbst international wird dies mittlerweile zur Kenntnis genommen (wenngleich auch etwas augenreibend, weil wir davor - nun ja - nicht immer eine Paradebeispiel abgaben bzgl. Organisation und Entscheidungsfreudigkeit).

Abgesehen davon finde ich es doch irritierend und auch schade, wie aktuell schon wieder sofort um die Flüchtlingsthematik geschachert wird. Erst meckerte man, weil anscheinend die Regierungen (inkl. der Bundesregierung) alles verpeilt haben (obgleich diese weitgehend auch nur auf ihre Geheimdienste gehört hatten, die ebenso ahnungslos waren), dann kritisierte man die Unfähigkeit zur raschen Evakuierung der "eigenen Ortskräfte", besonders hier auch deutscherseits, und danach, als selbige dann doch anlief und zudem entsprechend der Umstände sogar halbwegs funktioniert, meckert man plötzlich wegen der möglichen "Flüchtlinge" und der damit mutmaßlich einhergehenden Risiken, die diese wohl mit sich bringen könnten. Erstaunlich, wie schnell in der Argumentation die Empörung über das Schicksal der "Ortskräfte" nun schon wieder dem Hype um "Migranten" weicht. (Und es sei gesagt, dass dies auch einer der Gründe war, weswegen die Evakuierungen erst so verzögert wurden: Das CSU-geführte Innenministerium hat gemauert, als das Außenamt nach Hinweisen der Bundeswehr dort nach der Rückführung der Ortskräfte fragte. Warum? Der CSU war himmelangst, dass die AfD mitten im Wahlkampf Stimmung gegen die Union machen könnte nach dem Motto: Die CSU fliegt nun schon die Afghanen mit der Bundeswehr direkt zu uns!)

Da sind vermutlich die Australier und Briten ja noch ehrlicher, die den Bewachern ihrer Botschaft bzw. ihren Helfern vor Ort sagen: Sorry, ihr habt zwar uns bewacht, aber wart nur bei einem Dienstleister von uns und nicht direkt bei uns angestellt - tja, da können wir euch leider nicht evakuieren. (Man stelle sich vor, unsere Politiker in Berlin würden so etwas sagen.)

Schneemann.
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Einige TV Bilder aus Kabul
France 24 (französisch)
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