(See) Fregatte F126 (ex MKS 180)
Nicht ganz: Die F125 nutzt CODLAG mit einer Turbine. FDI/Belharra, Iver Huitfeldt, Sa'ar 6, Jose Rizal sowie demnächst Type 31e/Inspiration nutzen CODAD, ebenso die koreanische Küstenwache (KCG 3000 und 5000).
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(24.06.2022, 19:26)Ottone schrieb: Nicht ganz: Die F125 nutzt CODLAG mit einer Turbine. FDI/Belharra, Iver Huitfeldt, Sa'ar 6, Jose Rizal sowie demnächst Type 31e/Inspiration nutzen CODAD, ebenso die koreanische Küstenwache (KCG 3000 und 5000).

Also gemäß offener Quellen nutzen diese alle CODAD (außer F125), aber nicht CODLAD wie F126? Für CODLAD kann ich nur die Vulcano-Klasse finden...

Wäre es auf einem ASW-Schiff nicht besser, auf eine Gasturbine zu setzen? Ich dachte immer, Dieselmotoren wären hierfür ungeeignet, da durch die translatorische Bewegung mehr Schwingung in den Schiffskörper gelangt?

CODAD ist nach meinem Verständnis auch die wartungsintensivste Antriebsart?
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Tatsache mit in CODLAD versteckten L, da habe ich nicht genau genug hingeschaut. Cool

Babcock hatte Arrowhead 120 mit CODLAD angeboten, kam aber mit diesem Design nicht zum Zug. HMNZS AOTEAROA fährt mit CODLAD, auch die TURVA der finnischen Küstenwache. Die European Patrol Corvette (EPC) soll mit CODLAD geplant sein/werden.
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(24.06.2022, 20:14)DeltaR95 schrieb: Also gemäß offener Quellen nutzen diese alle CODAD (außer F125), aber nicht CODLAD wie F126? Für CODLAD kann ich nur die Vulcano-Klasse finden...

Wäre es auf einem ASW-Schiff nicht besser, auf eine Gasturbine zu setzen? Ich dachte immer, Dieselmotoren wären hierfür ungeeignet, da durch die translatorische Bewegung mehr Schwingung in den Schiffskörper gelangt?

CODAD ist nach meinem Verständnis auch die wartungsintensivste Antriebsart?

Für ASW würde man diesel-elektrisch fahren, ähnlich wie die britischen Type 26 Schiffe.

[Bild: https://pbs.twimg.com/media/FF3BTWEWUAMT...=4096x4096]

Eine ganz gute Darstellung eines CODLAD Systems anhand einer Exportklasse der Naval Group
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Genau, die hohe Geschwindigkeit bei Turbinenbetrieb widerspricht den Aufgaben bei ASW (abgesehen von einem Spurt zur nächsten Position).
In meinem vorherigen Beitrag habe ich noch ein paar mit CODLAD realisierte Schiffe nachgetragen.
Mit CODAD als wartungsintensiv vergleichst Du mit welcher Alternative?

P.S.: Das von Pmichael verlinkte Bild der GOWIND 2500 weist CODLOD als Antriebsart aus, aber rechts unten ist eine als Booster bezeichnete CODLAD Variante zu sehen.
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(24.06.2022, 20:44)Ottone schrieb: Mit CODAD als wartungsintensiv vergleichst Du mit welcher Alternative?

Gasturbine bzw. IED mit Gasturbine als Stromerzeuger - bei Gasturbinen sind n.m.K. Wartungsintervalle (große Überholung) alle 25.000 Betriebsstunden fällig, bei Dieselmotoren in Abhängigkeit von der MCR eher 12.000. Die Werte sind aber schon rund 10 Jahre alt.

Abgesehen davon sind GTs - wenn man verschiedene Größen kombiniert - wirtschaftlicher, da die Effizienz höher ist und sie sind ohne Ad-Blue oder Abgasnachbehandlung IMO Tier 3 zertifiziert.

Woraus ich gar nicht schlau werde:

Marine sagt (aus Artikel "Das Mehrzweckkampfschiff Klasse 180 nimmt Fahrt auf"):
Antrieb CODLAD (also vier Antriebsdiesel) und 2 x PTO (E-Motor auf Welle?) + 4 Gensets für die Stromerzeugung

Damit hätte eine F126 in Summe 8 Dieselmotoren (Antrieb + E-Erzeugung), die es zu warten gilt? Oder heißt CODLAD für F126 4 x Genset + 2 x PTO und 2 "große" Antriebsdiesel?
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Gasturbinen sind teuer in der Anschaffung, und nur nahe Vollast effizient, darunter schlucken sie wie ein Specht. Dieselmotoren können Teillast und wechselnde Fahrprofile deutlich effizienter. Aktuelle Schiffe mit mehr als einer Gasturbine, dazu noch unterschiedlicher Größe, wollen mir gar keine einfallen, auch keine welche eine Turbine "nur" als Stromerzeuger einsetzen. Was die Wartung anbetrifft, so hat man sich zu genau diesem Punkt bei F125 und F126 bekanntlich sehr ausführlich Gedanken gemacht wie 2 Jahre weg von der Heimat Realität werden können.

CODLAD für die F126: Ich gehe von 2 Antriebsmotoren aus. Renk AED kombiniert E-Motor und Getriebe zu einem Produkt, siehe Seite 17.
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Naval News über F126 und Thales:

https://www.youtube.com/watch?v=HCCNA7GWkRQ
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Man tauscht hier schlicht Spitzentempo gegen ökonomischer Verbrauch über einen größerem Spektrum ein. Zeigt sich natürlich die ursprüngliche Zielsetzung der MKS180.
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(26.06.2022, 11:46)Pmichael schrieb: Man tauscht hier schlicht Spitzentempo gegen ökonomischer Verbrauch über einen größerem Spektrum ein. Zeigt sich natürlich die ursprüngliche Zielsetzung der MKS180.
Das hat nichts mit MKS zu tun, sondern vielmehr mit Spritverbrauch und Kosten
Selbst die FFG hat nur noch eine LM 2000 für die Höchstgeschwindigkeit. Der Normalbetrieb läuft über den dieselelektrischen Antrieb
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(26.06.2022, 16:24)ede144 schrieb: Das hat nichts mit MKS zu tun, sondern vielmehr mit Spritverbrauch und Kosten
Selbst die FFG hat nur noch eine LM 2000 für die Höchstgeschwindigkeit. Der Normalbetrieb läuft über den dieselelektrischen Antrieb

Aus den Artikel Das Mehrzweckkampfschiff Klasse 180 nimmt Fahrt auf von Peter Wiemann wurde eine Gesamtleistung von ungefähr 32MW angegeben, was so in der selben Leistungsklasse wie die Constellation Klasse wäre jedoch zwischen beide Schiffe herrscht ein Unterschied von über 3000t Verdrängung.
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(26.06.2022, 19:42)Pmichael schrieb: Aus den Artikel Das Mehrzweckkampfschiff Klasse 180 nimmt Fahrt auf von Peter Wiemann wurde eine Gesamtleistung von ungefähr 32MW angegeben, was so in der selben Leistungsklasse wie die Constellation Klasse wäre jedoch zwischen beide Schiffe herrscht ein Unterschied von über 3000t Verdrängung.

Wenn die deutsche Marine Flugzeugträger betreiben würde, und die F126 den ASW Schirm stellen sollte, hätte sie mehr Leistung und eine höhere Endgeschwindigkeit. Hat man nicht und deshalb reichen 26+ Knoten
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(26.06.2022, 21:26)ede144 schrieb: Wenn die deutsche Marine Flugzeugträger betreiben würde, und die F126 den ASW Schirm stellen sollte, hätte sie mehr Leistung und eine höhere Endgeschwindigkeit. Hat man nicht und deshalb reichen 26+ Knoten

Wo wir hier bei 'Zeigt sich natürlich die ursprüngliche Zielsetzung der MKS180.' wären. Sofern es bei den 32MW bleiben soll (im Artikel war die MKS180 'nur' ein 9500t Schiff) dann reden wir über ein schlechteres Verhältnis von Gesamtleistung und Verdrängung als bei der F125.
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Ich würde die Zahlen auch erst einmal mit Vorsicht genießen. Zumal es da ja bei solch elektrischen Antriebssystemen auch unterschiedliche Berechnungsweisen gibt (Systemleistung des Antriebs, Systemleistung des Gesamtsystems, mechanische oder elektrische Leistung)). Dann hat auch noch die Rumpfform einen großen Einfluss.

Diese >26kn sind ja auch nicht mehr als ein Platzhalter...
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Die F126 wird zwei unabhängige Antriebsstränge jeweils mit einem elektrischen AED sowie einem Fahrdiesel bekommen, die elektrische Leistung wird über vier Dieselgeneratoren erzeugt, alternativ ist auch eine Entnahme aus dem Antriebsstrang möglich. Der Vorteil gegenüber dem bisherigen CODAG bzw. CODLAG liegt darin, dass man auf ein Sammel- bzw. Cross-Connect-Getriebe verzichtet und daher den Wartungsaufwand reduziert, die Redundanz wird durch die getrennten Antriebe und deren jeweiligen Nutzungsoptionen tendenziell noch gesteigert. Zudem kann so bei Bedarf mehr elektrische Energie zur Verfügung gestellt werden, ohne dass die Effizienzleistung im niedrigen Geschwindigkeitsbereich stark reduziert wird. Der Nachteil ist halt vor allem das Gewicht der Anlage (wobei durch den Getriebeverzicht da auch gegen gewirkt wird).

Was die Spitzenleistungen angeht, das würde ich insgesamt nicht überdramatisieren. Der Vorteil der Größe ist halt eine hohe Rumpfgeschwindigkeit und damit eine größere Effizienz über einen weiten Fahrbereich, der F125 reichen die knapp 9 MW der Elektroantriebe für 20 Knoten, bei der F126 strebt man ähnliche Marschgeschwindigkeiten an.

Generell ist eine Gasturbine wartungsärmer, aber bei den geringen Einsatzzeiten dürfte das kaum ins Gewicht fallen, zumal wie gesagt ein Getriebe wegfällt und das Personal nur an einem Maschinentyp geschult werden muss (auch wenn es unterschiedliche Motoren sind).

Ob man diese Konfiguration nun als MKS-Erbe sehen möchte darf jeder selbst entscheiden, wichtig ist meines Erachtens nur, dass es für die zukünftigen Einsatzplanungen passt. Und danach sieht es mir aktuell aus, denn die Hauptkriterien werden ja erfüllt.
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