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(30.01.2025, 01:52)lime schrieb: Dieses Ansinnen würde vermutlich auch von grönländischen Parlament abgelehnt werden. Warum? Und ich meine nicht eine zwangsweise aus Kopenhagen verordnete Besatzung, sondern ein Angebot der Dänen an die Grönländer, im Rahmen der Verteidigungsbemühungen dort auch Truppen aus anderen EU-Staaten zu stationieren, um sich einer Bedrohung durch die US-Regierung gemeinschaftlich entgegen zu stellen. Warum glaubst du, dass die Bewohner Grönlands das bei einer Verschärfung der Spannungen mit Trump ablehnen würden?
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(30.01.2025, 02:33)Broensen schrieb: Warum? Und ich meine nicht eine zwangsweise aus Kopenhagen verordnete Besatzung, sondern ein Angebot der Dänen an die Grönländer, im Rahmen der Verteidigungsbemühungen dort auch Truppen aus anderen EU-Staaten zu stationieren, um sich einer Bedrohung durch die US-Regierung gemeinschaftlich entgegen zu stellen. Warum glaubst du, dass die Bewohner Grönlands das bei einer Verschärfung der Spannungen mit Trump ablehnen würden?
Weil die Grönländer an der vollen Unabhängigkeit von Dänemark arbeiten.
Zitat:In Grönland stehen Parlamentswahlen an, die bis zum 6. April abgehalten werden müssen. "Es ist das grönländische Volk, das entscheiden muss, ob Grönland die nächsten Schritte auf dem Weg zu einem unabhängigen Land gehen soll. Die bevorstehende Wahlperiode sollte daher eine Periode sein, in der die grönländische Bevölkerung entscheidet, wie Grönland in Zukunft aussehen soll und wie das System aussehen soll“, so der 37-jährige Egede.Wann es dazu kommen könnte, ließ er aber offen. Eine Mehrheit ist für die Unabhängigkeit, allerdings gibt es Differenzen über den Zeitplan und die erwarteten Auswirkungen auf den Lebensstandard.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa...p-100.html
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(30.01.2025, 03:08)lime schrieb: Weil die Grönländer an der vollen Unabhängigkeit von Dänemark arbeiten. Das ist kein Grund, weil es sich nicht widersprechen würde. Zumal ich von einer Zuspitzung des Konfliktes mit Trump geschrieben habe. In einer solchen wäre die Lösung von Dänemark inkl. Ausweisung des Dänischen Militärs ohne eine anderweitige externe Absicherung, bspw. durch die EU, absolut kontraproduktiv.
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(30.01.2025, 08:35)Broensen schrieb: Das ist kein Grund, weil es sich nicht widersprechen würde. Zumal ich von einer Zuspitzung des Konfliktes mit Trump geschrieben habe. In einer solchen wäre die Lösung von Dänemark inkl. Ausweisung des Dänischen Militärs ohne eine anderweitige externe Absicherung, bspw. durch die EU, absolut kontraproduktiv.
Dänemark hat bei den Grönländern aber einen wesentlich schlechteren Ruf als die USA. Mehr Klarheit wird aber wohl erst die Parlamentswahl im April bringen.
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(30.01.2025, 09:54)lime schrieb: Dänemark hat bei den Grönländern aber einen wesentlich schlechteren Ruf als die USA. Mehr Klarheit wird aber wohl erst die Parlamentswahl im April bringen.
Hier würde mich eine Quellenangabe für diese Behauptung interessieren. Alle mir bekannten Umfragen sagen da etwas deutlich anderes. Ja, Grönland würde gerne von Dänemark unabhängig werden. Aber die Grönländer wollen sicher nicht von Dänemark unabhängig werden, um Teil der USA werden zu können.
Siehe beispielsweise die aktuelle Umfrage hier:
Zitat:85 Prozent der befragten Grönländer gaben an, gegen ein Verlassen des Königreichs Dänemark und einen Anschluss an die Vereinigten Staaten zu sein. Sechs Prozent der Grönländer befürworten den Schritt, neun Prozent sind in der Frage unentschlossen, wie aus Umfrage hervorgeht, die zwischen dem 22. und 26. Januar im Auftrag der dänischen Tageszeitung „Berlingske“ und der grönländischen Zeitung „Sermitsiaq“ durchgeführt wurde.
Quelle: https://www.rnd.de/politik/groenland-ueb...JDMUI.html
Also, wie ich das verstehe, sehen die meisten Grönländer das so:
Lieber Unabhängigkeit als Zugehörigkeit zu Dänemark.
Lieber Zugehörigkeit zu Dänemark als Zugehörigkeit zu den USA.
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Interessant, dass das Thema schon vor 14 Jahren aufgeploppt ist
Grönlands Regierungschef bestätigt inzwischen: Zitat:"Wir möchten nicht Amerikaner sein"
Der grönländische Regierungschef Múte B. Egede hat die Ambitionen von US-Präsident Donald Trump, die Kontrolle über Grönland zu übernehmen, erneut zurückgewiesen. In einem Facebook-Post schrieb Egede: "Wir möchten nicht Amerikaner sein und auch nicht Dänen, wir sind Kalaallit (Grönländer). Das müssen die Amerikaner und ihr Oberhaupt verstehen." Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen stellte sich hinter Egede. Das grönländische Volk müsse selbst über die Zukunft seines Landes entscheiden, sagte sie im Rundfunksender DR.
....
wobei es neben den USA ja noch einen anderen Nachbarn gäbe - das benachbarte Kanada, das im Norden auch von Eskimos bewohnt wird
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Emmanuel Macron besucht Grönland Mitte Juni
La Tribune (französisch)
Der französische Präsident wird am 15. Juni zu einem offiziellen Besuch nach Grönland reisen, um die Zusammenarbeit mit diesem autonomen Gebiet Dänemarks, das von Donald Trump begehrt wird, zu stärken.
latribune.fr
Veröffentlicht am 07.06.25 um 10:56
Emmanuel Macron wird am 15. Juni zu einem offiziellen Besuch nach Grönland reisen.
[Bild: https://pictures.latribune.fr/cdn-cgi/im...r=1200x675]
Emmanuel Macron wird am 15. Juni einen offiziellen Besuch in Grönland absolvieren. Er reist „auf Einladung” des grönländischen Ministerpräsidenten Jens-Frederik Nielsen und der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen dorthin, die er „gemeinsam” treffen wird, wie der Élysée-Palast in einer Erklärung mitteilte.
Ziel ist es, „die Zusammenarbeit” mit diesem autonomen Gebiet Dänemarks, das von Donald Trump begehrt wird, zu stärken, wie der Élysée-Palast am Samstag bekannt gab. Emmanuel Macron, der anschließend zum G7-Gipfel in Kanada weiterreisen wird, ist der erste ausländische Staatschef, der seit den Annexionsdrohungen des US-Präsidenten nach Grönland reist.
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An vorderster Front stehen die grönländischen Schüler der Arktischen Grundausbildung. Sie sind jedoch Teil eines größeren Ganzen. Hinter ihnen stehen die Armee, die Marine, die Luftwaffe und die Spezialeinheiten. In letzter Zeit haben alle Einheiten in diesem Video – und zahlreiche weitere – Einsätze an verschiedenen Orten in Grönland trainiert, unter anderem mit Schwerpunkt auf der Sicherung kritischer Infrastruktur. Sie sind nicht allein. Wir schützen gemeinsam das gesamte Königreich Dänemark.
[Video: https://youtu.be/Zl4ja3xRpAw?feature=shared]
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Donald Trump bekräftigt sein Interesse an Grönland: Jeff Landry zum Sonderbeauftragten für die arktische Insel ernannt, was für Dänemark „völlig inakzeptabel” ist
Le Monde (französisch)
Nach seiner Wahl erklärte der US-Präsident, dass er Grönland „brauche”, insbesondere für die Sicherheit der Vereinigten Staaten, und wiederholte mehrfach seinen Wunsch, es zu erwerben. Dänemark kündigte am Montag an, nach dieser Ernennung den US-Botschafter einzuberufen.
Es handelt sich um eine strategische Ernennung für Donald Trump, der dieses riesige autonome Gebiet Dänemarks begehrt. Der US-Präsident gab am Sonntag, dem 21. Dezember, die Ernennung des Gouverneurs von Louisiana, des Republikaners Jeff Landry, zum Sonderbeauftragten der Vereinigten Staaten für Grönland bekannt.
„Ich freue mich, bekannt zu geben, dass ich den GROSSARTIGEN Gouverneur von Louisiana, Jeff Landry, zum Sonderbeauftragten der Vereinigten Staaten für Grönland ernenne“, erklärte Trump auf seinem Netzwerk Truth Social. „Jeff versteht, wie wichtig Grönland für unsere nationale Sicherheit ist, und er wird die Interessen unseres Landes für die Sicherheit und das Überleben unserer Verbündeten und der ganzen Welt mit Nachdruck vertreten. Herzlichen Glückwunsch, Jeff!“, schrieb Donald Trump.
Nach seiner Wahl erklärte der US-Präsident, dass er Grönland „brauche“, insbesondere für die Sicherheit der Vereinigten Staaten, und wiederholte mehrfach seinen Wunsch, es zu übernehmen. Grönland, unterstützt von seiner Schutzmacht, entgegnete, dass es nicht zum Verkauf stehe und allein über seine Zukunft entscheide.
Dänemark kündigte am Montag an, den US-Botschafter in den nächsten Tagen „zur Erklärung“ vorzuladen. „Ich bin zutiefst verärgert über diese Ernennung, die ich für völlig inakzeptabel halte“, erklärte Außenminister Lars Løkke Rasmussen gegenüber dem dänischen Fernsehsender TV2.
85 % der Grönländer dagegen
In einer am Sonntag auf seinem X-Account veröffentlichten Nachricht dankte Jeff Landry Trump. „Es ist mir eine Ehre, Ihnen ehrenamtlich zu dienen, um Grönland zu einem Teil der Vereinigten Staaten zu machen”, schrieb er und stellte klar, dass seine Ernennung „keinerlei Auswirkungen” auf seine Aufgaben als Gouverneur von Louisiana habe.
Im Januar dieses Jahres sprachen sich laut einer Umfrage, die in der grönländischen Wochenzeitung Sermitsiaq veröffentlicht wurde, 85 % der Grönländer gegen eine zukünftige Zugehörigkeit zu den Vereinigten Staaten aus. Nur 6 % waren dafür.
Ende März hatte der US-Vizepräsident J. D. Vance für Aufruhr gesorgt, als er einen Besuch auf der riesigen arktischen Insel plante, ohne dazu eingeladen worden zu sein. Angesichts der Empörung in Grönland, Dänemark und ganz Europa beschränkte er seine Reise auf den US-Luftwaffenstützpunkt Pituffik.
Ende August hatte das dänische Fernsehen enthüllt, dass mindestens drei mit Präsident Donald Trump verbundene Amerikaner Einflussnahmen auf der Polarinsel betrieben hatten.
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Ich würde mir anstelle der Dänen / Grönländer langsam überlegen, ob man nicht zumindest mal drüber nachdenken sollte, den Amerikanern ihre Basen auf der Insel zu reduzieren (oder es zumindest anzudrohen).
Natürlich ist das auf der einen Seite riskant, weil Trump schnell gekränkt ist und man bei der Sicherheit natürlich stark von den Amerikanern abhängt. Auf der anderen Seite versteht Trump es halt auch nur, wenn er Druck zurück bekommt. Und es ist halt auch nicht ideal, wenn der Staat, der dich potentiell annektieren möchte schon funktionsfähige Militärbasen auf deinem gebiet hat.
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(Gestern, 20:41)EuropeanMind schrieb: Ich würde mir anstelle der Dänen / Grönländer langsam überlegen, ob man nicht zumindest mal drüber nachdenken sollte, den Amerikanern ihre Basen auf der Insel zu reduzieren (oder es zumindest anzudrohen).
Natürlich ist das auf der einen Seite riskant, weil Trump schnell gekränkt ist und man bei der Sicherheit natürlich stark von den Amerikanern abhängt. Auf der anderen Seite versteht Trump es halt auch nur, wenn er Druck zurück bekommt. Und es ist halt auch nicht ideal, wenn der Staat, der dich potentiell annektieren möchte schon funktionsfähige Militärbasen auf deinem gebiet hat.
Ich würde mir an Stelle der Dänen andere Lieferanten meiner Flugzeuge suchen.
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