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Dänemark - Grönland - Druckversion

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Dänemark - Grönland - Erich - 22.05.2008

Grönland - die größte Insel der Welt - gehört zu Dänemark, obwohl die Ureinwohner (Innuit - Eskimos) auch aufgrund der geographischen Lage "Näher zu Nordamerika" stehen.
Möglicherweise ist das auch ein Grund für zunehmende Autonomie-Bestrebungen der Insel.

Der Klimawandel führt inzwischen zu einer Änderung der Lebensbedingungen auf der Insel, die diesen Autonomie-Bestrebungen mehr Auftrieb verleihen.
Ich denke, diese Entwicklun ist nicht uninteressant - und sollte uns einen eigenen Thread wert sein. Dazu einige Berichte zum Einstieg:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/finanzen/artikel/514/175984/">http://www.sueddeutsche.de/finanzen/artikel/514/175984/</a><!-- m -->
Zitat:22.05.2008 11:42 Uhr

Grönland
Emirat des Nordens

Manche sprechen schon vom "grönländischen Ölrausch": Grönland hofft auf Milliardeneinnahmen durch Rohstoffe. Es könnte der erste Schritt zur Unabhängigkeit von Dänemark sein - doch zur Zeit sprudelt im Eis noch kein Öl.

"Grönland wird unabhängig", titelte die Welt vor zwei Wochen etwas voreilig. ....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/welt_print/article1968033/Groenland_wird_unabhaengig_-_und_Daenemark_verliert_98_Prozent_seines_Territoriums.html">http://www.welt.de/welt_print/article19 ... riums.html</a><!-- m -->
Zitat:6. Mai 2008, 04:00 Uhr
Grönland wird unabhängig - und Dänemark verliert 98 Prozent seines Territoriums

Der heutige Tag wird in die Geschichte eingehen. Denn in Nuuk, der Hauptstadt Grönlands, wird ein Vertrag vorgestellt, in dessen Folge Dänemark 98 Prozent seiner Fläche verlieren dürfte: Das Inselreich soll mittelfristig in die Unabhängigkeit entlassen werden. Zu verdanken haben die 57 000 Grönländer das ihrem jüngst entdeckten Rohstoffreichtum. Subventionen aus Kopenhagen werden bald nicht mehr nötig sein....
G


- Turin - 06.06.2008

Wenn man es mit wissenschaftlichem Humor betrachten moechte, dann wird sich Groenland an die USA annaehern. Genaugenommen um 1,5 cm pro Jahr aufgrund der Plattentektonik. ;-)

Spass beiseite...mich wuerde mal die durchschnittliche Meereshoehe von Groenland interessieren. Zwar gibt es dort einige beeindruckende Berge, aber wo lebt die marginale Bevoelkerung? Wenn naemlich der Klimawandel den naechsten Gang einlegt und das Groenlandeis abschmilzt (das neben dem Antarktis-Eis die groesste in Eis gebundene Wassermasse darstellt und es tropft bereits), dann koennte es mit dem Wachstum der politischen Bedeutung aufgrund von Vielleicht-Oel-Reichtum eher schnell vorbei sein.


- Erich - 06.06.2008

Durch das abschmelzende Eis hebt sich Grönland (das im Übrigen durchaus steile Küsten hat und über entsprechende gebirgige Küsten verfügt) aber auch aus dem Meer heraus, weil das Gewicht der Eismassen die Insel nicht mehr in die weiche Erdkruste drückt; auch Skandinavien steigt immer noch an - der Effekt des global ansteigenden Meeresspiegels dürfte sich daher in Grönland wieder ausgleichen.


- Schneemann - 25.11.2008

Zitat:GRÖNLAND STIMMT ÜBER UNABHÄNGIGKEIT AB

Auf Permafrost und Alkohol gebaut

Sie hoffen auf große Öleinnahmen - und eines Tages auf vollständige Unabhängigkeit: Die Bewohner der Eisinsel Grönland stimmen derzeit darüber ab, ob sie sich vom bisherigen Mutterland Dänemark weitgehend lösen wollen.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,592588,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 88,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- Schneemann - 21.06.2009

Zitat:NEUER AUTONOMIE-STATUS

Grönland nabelt sich von Dänemark ab

Die größte Insel der Welt ist einen Schritt näher an der Eigenständigkeit. Durch einen neuen Vertrag wird Grönland weitgehend von Dänemark unabhängig. Die Bewohner hoffen auf Rohstoffeinnahmen - denn sie müssen erst einmal einen Staatsbankrott abwenden.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,631641,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 41,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- hunter1 - 21.06.2009

Diesen nächsten Schritt in Richtung Unabhängigkeit finde ich richtig und freue mich darüber. Andere Staaten könnten sich ein Beispiel daran nehmen, wie friedlich Grönland und Dänemark mit der Unabhängigkeitsfrage umgehen. Allerdings ist hier von beiden Seiten extrem viel Goodwill vorhanden: die Grönländer warten seit Jahrzehnten auf ihre vollständige Unabhängigkeit und erhalten diese in langen Etappen, ohne je eine gewaltsame Loslösung ausprobiert zu haben. Die Dänen hingegen bezahlen praktisch den ganzen Staatshaushalt Grönlands und werden dies wohl auch in Zukunft tun; die Grönländer sind inzwischen an den "skandinavischen Sozialstaat" gewöhnt und werden auf dessen Leistungen kaum verzichten wollen - deren Finanzierung aber durch Kopenhagen gesichert werden muss, da die grönländische Wirtschaft (Fischerei, Bergbau, Tourismus) nicht genügend Geld abwirft.

Interessant finde ich im Zusammenhang mit einer vollständigen grönländischen Unabhängigkeit die Möglichkeit, mit Russland zu kooperieren. Die NATO würde das zwar nie zulassen, aber theoretisch könnten die Grönländer ein solches Abkommen realisieren.


RE: Dänemark - Grönland - voyageur - 08.01.2025

Grönlands Regierungschef strebt Unabhängigkeit von Dänemark an, während Trump über der arktischen Insel schwebt

Politico
„Es ist jetzt an der Zeit, den nächsten Schritt für unser Land zu tun“, sagt der grönländische Premierminister Múte Egede und deutet damit auf das Referendum im Jahr 2025 hin.
[Bild: https://www.politico.eu/cdn-cgi/image/width=1024,quality=80,onerror=redirect,format=auto/wp-content/uploads/2025/01/03/GettyImages-2079425454-scaled.jpg]
Múte Egede ist seit 2021 Premierminister Grönlands und gehört der Partei „Gemeinschaft des Volkes“ (IA) an, die für die Unabhängigkeit eintritt. | Leiff Josefsen/Ritzau Scanpix/AFP via Getty Images
3. Januar 2025, 16:11 Uhr MEZ
Von Seb Starcevic
Der Premierminister von Grönland forderte diese Woche in einer scharfen Neujahrsansprache die Unabhängigkeit von Dänemark und die Beseitigung der „Fesseln“ des Kolonialismus.
Grönland, die größte Insel der Welt mit rund 60.000 Einwohnern, war eine dänische Kolonie, bis es 1979 die Selbstverwaltung mit einem eigenen Parlament erhielt. Es ist nach wie vor ein Gebiet Dänemarks, wobei Kopenhagen die Kontrolle über seine Außen- und Verteidigungspolitik ausübt.

Der erneute Aufruf erfolgte, nachdem der gewählte US-Präsident Donald Trump erneut vorschlug, Grönland von Dänemark zu kaufen – ein Vorschlag, den er bereits während seiner ersten Amtszeit gemacht und im vergangenen Monat wiederholt hatte, wobei er den Erwerb des arktischen Territoriums durch die USA als „absolute Notwendigkeit“ bezeichnete.

„Es ist jetzt an der Zeit, den nächsten Schritt für unser Land zu tun„, sagte der grönländische Premierminister Múte Egede.
„Wie andere Länder auf der Welt müssen wir daran arbeiten, die Hindernisse für die Zusammenarbeit zu beseitigen – die wir als die Fesseln der Kolonialzeit bezeichnen können – und weiterzumachen“, fügte er hinzu.

Egede, der Grönland seit 2021 regiert und der Partei Gemeinschaft des Volkes (IA) angehört, die für die Unabhängigkeit eintritt, sagte, dass die Beziehungen Dänemarks zu Grönland keine „volle Gleichberechtigung“ geschaffen hätten und dass die Insel es verdient habe, sich auf der Weltbühne selbst zu vertreten.

„Unsere Zusammenarbeit mit anderen Ländern und unsere Handelsbeziehungen können nicht weiterhin ausschließlich über Dänemark erfolgen“, sagte er.

Gemäß einem Abkommen mit Dänemark aus dem Jahr 2009 kann Grönland nur nach einem erfolgreichen Referendum seine Unabhängigkeit erklären – was Egede offenbar andeuten wollte, dass es parallel zu den bevorstehenden Parlamentswahlen auf der Insel im April stattfinden soll.

„Die Arbeit an der Schaffung des Rahmens für Grönland als unabhängiger Staat hat bereits begonnen“, sagte er. “Es ist notwendig, große Schritte zu unternehmen ... Die bevorstehende neue Wahlperiode muss zusammen mit den Bürgern diese neuen Schritte schaffen.“

Da globale Mächte versuchen, ihre Reichweite und ihren Einfluss in der Arktis zu vergrößern, ist das mineralreiche Grönland, das eine US-Militärbasis beherbergt, wegen seines strategischen Wertes für Sicherheit und Handel begehrt.

Trumps imperialistische Gedankenspiele wurden von Egede scharf gerügt, der erklärte, dass Grönland „nicht zum Verkauf steht“. Die dänische Premierministerin Mette Frederiksen bezeichnete das Angebot der USA 2019 als „absurd“.

Stunden nachdem Trump seine jüngsten Äußerungen veröffentlicht hatte, kündigte Dänemark an, die Verteidigungsausgaben in Grönland um mindestens 1,3 Milliarden Euro zu erhöhen – obwohl der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen sagte, der Zeitpunkt sei lediglich eine „Ironie des Schicksals“.

Trotz seiner reichen Bodenschätze ist Grönland auf erhebliche finanzielle Unterstützung aus Kopenhagen angewiesen und erhält jährlich Subventionen in Höhe von rund 500 Millionen Euro.


RE: Dänemark - Grönland - Zardo - 10.01.2025

Wenn die USA jedem Grönländer 2 Millionen US-$ für den Kauf Grönlands anbieten würde, könnte im Rahmen eines Referendums Grönland für nur 114 Milliarden US-$ tatsächlich der 51. Bundesstaat werden (bei aktuell ca. 57 000 Einwohnern).

Ich meine, wer würde wohl 2 Millionen ablehnen?

Und es wird in Zukunft sogar noch günstiger: bei 1.83 Geburten/Frau wird die Einwohnerzahl weiter sinken.


RE: Dänemark - Grönland - Quintus Fabius - 12.01.2025

Mal sehen: vielleicht wird das noch als Trumps Folly in die Geschichte eingehen.

Und in ungefähr 30 Jahren sprudeln dann Gold und andere Rohstoffe aus den freigetauten Böden Grönlands.

Und noch ein paar Jahrzehnte später siedeln die USA ihre Bürger wegen der Klimaveränderung aus den Süd-USA nach Grönland um.


RE: Dänemark - Grönland - Quintus Fabius - 12.01.2025

Über die strategische Bedeutung von Grönland:

https://www.twz.com/news-features/why-greenland-is-of-growing-strategic-significance

Zitat:In some respects, Trump’s preoccupation with Greenland reflects the degree to which the United States has, in recent years, lagged far behind Russia when it comes to establishing a more permanent footprint above the Arctic Circle — let alone in terms of more temporary operations in the region.

The importance of new shipping routes shouldn’t be underestimated. After all, whoever is able to control new lanes for commercial shipping and maritime traffic between Asian markets and Europe and North America will be able to dictate the terms of international trade in the Arctic.

It remains to be seen whether the looming military competition in the Arctic region and the drive to compete with Russia and China in this remote corner of the world means that Greenland remains in Trump’s sights during his second term in office. Regardless, the potential for Greenland as a cornerstone of America’s military strategy in the Arctic is clear, whatever form that takes.

Im gleichen Kontext:

https://warontherocks.com/2025/01/u-s-free-association-with-greenland-a-bad-deal/


RE: Dänemark - Grönland - voyageur - 28.01.2025

Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen trifft im Elysée-Palast ein, wo sie vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron empfangen wird. Nach Paris wird sie nach Berlin und Brüssel reisen, um die „europäische Einheit“ angesichts der Begehrlichkeiten von Donald Trump nach Grönland, einem autonomen dänischen Gebiet, zu stärken.
Boursorama

France floated sending troops to Greenland, foreign minister says
Politico
The comments came as Denmark’s prime minister travels to Berlin, Paris and Brussels to shore up support from allies.


RE: Dänemark - Grönland - EuropeanMind - 28.01.2025

Ich kopiere mal meinen Post aus dem USA-Thread hier rüber, da der Thread etwas spezifischer dafür ist.

Zitat:Trump rief wohl in Dänemark an – und wurde aggressiv

Donald Trump soll bei einem Gespräch mit der dänischen Ministerpräsidentin seine Forderung nach Grönland mit Nachdruck erneuert haben. Er soll Strafen angedroht haben.

Mit seinem Wunsch, Grönland in den Besitz der USA zu bringen, meint es US-Präsident Donald Trump wohl wirklich ernst. Was zunächst als eine seiner üblichen, auf Aufmerksamkeit zielenden Ankündigungen gesehen wurde, scheint ihm tatsächlich wichtig zu sein. Vergangene Woche rief er die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen deswegen an. Grönland ist Teil von Dänemark, besitzt aber eine besondere Stellung und eine gewisse Autonomie.

Bei dem Telefongespräch soll es aber wenig harmonisch zugegangen sein, berichtet jetzt die britische "Financial Times". Frederiksen habe darauf bestanden, dass die Insel nicht zum Verkauf stehe, gleichzeitig aber die Wünsche der USA zur Kenntnis genommen. Die Zeitung beruft sich auf mehrere europäische Spitzenbeamte und -diplomaten, die mit den Einzelheiten des etwa 45 Minuten langen Telefongesprächs vertraut seien.

"Er drohte konkrete Maßnahmen gegen Dänemark an"

Demnach sei Trump bei dem Anruf aggressiv aufgetreten und sei die Premierministerin angegangen, auch nachdem sie mehr Zusammenarbeit bei Militärfragen angeboten habe. "Es war furchtbar", sagte einer der Befragten der Zeitung. Ein anderer fügte hinzu: "Er war sehr hart. Es war eine kalte Dusche. Vorher war es schwer, es ernst zu nehmen. Aber ich glaube, es ist ernst und potenziell sehr gefährlich." Ein ehemaliger dänischer Beamter fügte hinzu: "Es war ein sehr hartes Gespräch. Er drohte konkrete Maßnahmen gegen Dänemark an, wie gezielte Zölle."

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, Brian Hughes, äußerte sich nicht zum Ton des Gesprächs, sagte aber laut der amerikanischen Zeitung "The Hill", Trump konzentriere sich auf Grönland als Teil des größeren Wettbewerbs zwischen China und Russland. "Präsident Trump hat deutlich gemacht, dass die Sicherheit Grönlands für die Vereinigten Staaten wichtig ist, da China und Russland in der gesamten arktischen Region bedeutende Investitionen tätigen", so Hughes in einer Erklärung. [...]


Volle Version hier: https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/usa/us-wahl/id_100583518/donald-trump-soll-daenemark-gedroht-haben-groenland-debatte-spitzt-sich-zu.html

Ist echt nicht ideal. Einige Leute überlegen jetzt schon laut, ob man nicht EU-Truppen in Grönland braucht. Selbst wenn das am Ende nicht kommt, zeigt es doch, wie stark alleine Trumps Rethorik die NATO innerhalb von 72 Stunden wieder in Frage gestellt hat.

Zitat:EU-General schlägt Stationierung von EU-Soldaten in Grönland vor

Der neue US-Präsident Trump will Grönland zu einem Teil der USA machen. Mit Druck, wenn es sein muss. Ein österreichischer Viersternegeneral hat eine andere Idee, wie man der Bedeutung der Insel gerecht werden kann.

Ein EU-General hat die Stationierung von europäischen Soldaten auf der vom US-Präsidenten Donald Trump beanspruchten dänischen Insel Grönland ins Gespräch gebracht. »Die Insel ist unter geopolitischen Gesichtspunkten von großer Bedeutung und hat auch aus sicherheitspolitischer Sicht eine große Relevanz«, sagte der Vorsitzende des EU-Militärausschusses (EUMC), Viersternegeneral Robert Brieger, der »Welt am Sonntag«.

»Aus meiner Sicht wäre es durchaus sinnvoll, in Grönland nicht nur wie bisher US-Streitkräfte zu stationieren, sondern künftig auch eine Stationierung von EU-Soldaten in Erwägung zu ziehen. Das wäre ein starkes Signal und könnte zur Stabilität in der Region beitragen«, betonte Brieger, der als Chef des EU-Militärausschusses den Generalstabschefs der 27 EU-Mitgliedstaaten vorsitzt. Letztlich sei ein solcher Schritt aber eine politische Entscheidung.

Brieger erklärte weiter, Grönland sei ein dänisches Territorium in Übersee, das allerdings nicht zur EU gehöre. »Trotzdem haben die Europäer – ebenso wie die USA – Interessen in Grönland.« In der Region gebe es reichhaltige Rohstoffvorkommen, zudem führten wichtige Verkehrswege für den internationalen Handel an Grönland vorbei. »Das schafft mit zunehmender Eisschmelze infolge des Klimawandels aber auch ein gewisses Spannungspotenzial gegenüber Russland und möglicherweise China.« Insgesamt erwarte er, dass die USA als Mitglied der Vereinten Nationen die in der Uno-Charta festgeschriebene Unverletzbarkeit der Grenzen respektierten. [...]

Volle Version hier: https://www.spiegel.de/ausland/druck-von-donald-trump-eu-general-schlaegt-stationierung-von-eu-soldaten-in-groenland-vor-a-d39fd4d1-e59c-4e12-9635-f6ad3690f060

Ansonsten hier noch ein Artikel über dänische Bemühungen, die militärische Präsenz in Grönland auszubauen:

Zitat:Trump und Grönland: Dänemark stärkt Souveränität

Dänemark will die Sicherheit des zum Königreich zugehörigen Gebietes Grönland stärken und dafür massiv militärisch investieren. Die Sorge um die Sicherheit Grönlands begründet sich unter anderem auf wiederholte Annektierungsfantasien des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Nun beschloss das dänische Kabinett Investitionen von 14 Milliarden Kronen (knapp 1,9 Milliarden Euro). Diese Entwicklung ist Teil des „Machtkampfes um den Nordpol“.

Laut des dänischen Verteidigungsministeriums ist im beschlossenen Budget die Finanzierung für drei neue Schiffe der arktischen Marine, zwei zusätzliche Langstreckendrohnen und Satelliten enthalten. Hand in Hand mit diesen Anschaffungen soll eine erhöhte Präsenz der dänischen Marine und der Ausbau der Überwachung durch beispielsweise neue Küsten- Radarsysteme gehen. Auch soll die Resilienz der Bevölkerung gestärkt werden, Polizei und Katastrophenschutz stehen dabei im Fokus.

Diese Anschaffungen und Maßnahmen wurden in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Regierungen der Färöer und Grönländer beschlossen. Ein zweites Abkommen zur Stärkung der Souveränität ist für den Sommer geplant. Nach über einem Jahrzehnt drastischer Kürzungen der Verteidigungsausgaben hat Dänemark im vergangenen Jahr 190 Milliarden dänische Kronen (rund 25,5 Milliarden Euro) für den Ausbau seiner militärischen Fähigkeiten über einen Zeitraum von zehn Jahren bereitgestellt. Ein Teil davon war schon länger für die Sicherheit in der Arktis vorgesehen, wird durch die neuen Entwicklungen jedoch relevanter denn je. Über den derzeitigen Zustand der dänischen Streitkräfte berichtete die ES&T bereits.

Dänemark trägt die Verantwortung für die Sicherheit und Verteidigung Grönlands, steht jedoch vor Herausforderungen durch die begrenzten militärischen Kapazitäten vor Ort. Derzeit verfügt das Land nach Informationen der tagesschau über vier veraltete Inspektionsschiffe, ein Challenger-Überwachungsflugzeug sowie zwölf Hundeschlittenpatrouillen, die eine Fläche viermal so groß ist wie Frankreich überwachen müssen. Bei zunehmenden Spannungen im arktischen Raum hilft es der dänischen Regierung nicht, dass der Präsident des größten NATO-Partners die Zugehörigkeit Grönlands in Frage stellt. [...]

Volle Version hier: https://esut.de/2025/01/meldungen/56712/trump-und-groenland/


RE: Dänemark - Grönland - lime - 30.01.2025

(28.01.2025, 23:23)EuropeanMind schrieb: Ist echt nicht ideal. Einige Leute überlegen jetzt schon laut, ob man nicht EU-Truppen in Grönland braucht. Selbst wenn das am Ende nicht kommt, zeigt es doch, wie stark alleine Trumps Rethorik die NATO innerhalb von 72 Stunden wieder in Frage gestellt hat.

Welcher Vertrag soll denn die Grundlage für EU-Truppen in Grönland sein? Grönland ist nicht Teil der EU und soweit mir bekannt darf auch Dänemark ohne Zustimmung keine Truppen in Grönland stationieren.


RE: Dänemark - Grönland - EuropeanMind - 30.01.2025

(Heute, 00:08)lime schrieb: Welcher Vertrag soll denn die Grundlage für EU-Truppen in Grönland sein? Grönland ist nicht Teil der EU und soweit mir bekannt darf auch Dänemark ohne Zustimmung keine Truppen in Grönland stationieren.

Grönland ist ein autonomes Gebiet Dänemarks, aber damit trotzdem völkerrechtlich betrachtet derzeit Teil Dänemarks (wenn es auch im Innenverhältnis besondere Mitwirkungsrechte hat). Die Verteidigungs- und Außenpolitik Grönlands obliegt in diesem Verhältnis auch weiterhin Dänemark und dem dänischen Militär.

Dänemark widerrum ist Teil der EU und mittlerweile auch Teil der gemeinsamen Verteidigungspolitik der EU, entsprechend könnten sie natürlich die anderen Mitgliedsstaaten um Unterstützung bitten (sowohl im EU-Rahmen als auch bilateral, wie es ja Frankreich angeboten hat).


RE: Dänemark - Grönland - lime - 30.01.2025

(Heute, 01:26)EuropeanMind schrieb: Grönland ist ein autonomes Gebiet Dänemarks, aber damit trotzdem völkerrechtlich betrachtet derzeit Teil Dänemarks (wenn es auch im Innenverhältnis besondere Mitwirkungsrechte hat). Die Verteidigungs- und Außenpolitik Grönlands obliegt in diesem Verhältnis auch weiterhin Dänemark und dem dänischen Militär.

Dänemark widerrum ist Teil der EU und mittlerweile auch Teil der gemeinsamen Verteidigungspolitik der EU, entsprechend könnten sie natürlich die anderen Mitgliedsstaaten um Unterstützung bitten (sowohl im EU-Rahmen als auch bilateral, wie es ja Frankreich angeboten hat).

In den Verträgen mit Dänemark ist zwar geregelt dass Dänemark die Verteidigung übernimmt, was aber nicht gleichbedeutend damit ist, dass Dänemark entscheiden kann auch fremde Truppen in Grönland zu stationieren. Dieses Ansinnen würde vermutlich auch von grönländischen Parlament abgelehnt werden.