Iran vs. Israel
Angeblich haben sie ja ihr Nuklearmaterial im März verlegt. Ist aber zweifelhaft.

Ich glaube sie können einfach nichts entgegensetzen. Ähnlich wie damals Sadam. Was erwartest du von diesem Regime? Die leben im Mittelalter, nicht die Iraner, das Regime.

Ihr Geld haben sie in ihren nuklearen Träumen versenkt, allerdings ohne den Erfolg von Nordkorea zu haben.

Sie hätten eher in Luftwaffe und Luftabwehr investieren sollen.
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Wer weiß wie viel der vermeintliche Anfangserfolg überhaupt wert ist. Die Deutschen im Zweiten Weltkrieg waren nach ihren Anfangserfolgen ebenfalls von ihrer eigenen Genialität sehr angetan und irgendwann ging die Luft aus. Dass die erste Halbzeit an den bzw. die Angreifer geht ist ja nicht so ungewöhnlich. Das abgekartet Spiel, was die unterwanderte IAEA und die Aggressoren - und damit meine ich nicht einmal nur die Israelis hier betrieben haben ist allen Iranern und der Welt sehr transparent geworden. Dass die Israelis gern einen schnellen Sieg für sich reklamieren wollen, zu dem sie alleine gar nicht im Stand sind, sondern nur gemeinsam mit den USA und den sogenannten EU3- durchführen konnten glaube ich ihnen gerne.

Ich halt es jedoch für nicht sehr wahrscheinlich, dass der Iran hier klein beigibt. Kann er nicht. Klar wird man den shit aus dem Iran bombardieren. Aber das werden sie doch sowieso tun, sobald die erste Nachrüstung erfolgt. Es geht ja konkret darum zu unterbinden, dass der Iran sich verteidigen kann, also muss er weiter dagegen halten. Er muss die Kosten hoch treiben. Es gibt auch gar keine andere Wahl für egal welche iranische Führung zu dieser Option. Und das ist die strategische Fehlkalkulation hinter dieser taktischen Finesse. Man hätte über Verhandlungen alles lösen können. Hatte man bereits 2015. Und es gibt nicht nur den Iran, sondern dahinter auch einige andere Staaten und non-state actors, die eben diese Aggressoren genau jetzt bluten sehen wollen. Die USA und EU3 können sich nämlich gar keinen umfassenden Krieg für Israel leisten. Besetzen? Welcome to Iran my naive friends. Vor allem gab es ja nicht mal ein 9/11 oder sowas. Die eigenen Leute erkennen ja jetzt schon den Lug und Betrug. Das wird nichts.
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@Nightwatch

Schön, dass man mal wieder etwas von dir hören kann, ich hatte mich schon gelegentlich gefragt angesichts der sich gegenwärtig überschlagenden Ereignisse, weswegen du nichts mehr geschrieben hattest? Aber der Umstand, wonach externe Themen einen sehr in Anspruch nehmen, ist mir sehr wohlbekannt. Geht mir teils aktuell genauso.

Zu deinem Beitrag:
Zitat:Die letzte Woche empfand ich als fast surreal.
Dieses Gefühl überkam mich schon 2022 beim Ukrainekrieg, als ich augenreibend überlegt habe, ob das eigentlich alles so passiert, was wir hier sehen. Aber vermutlich ist dies der eigenen Vita geschuldet, wenn man relativ sorgenfrei im Westen der hiesigen Republik aufwuchs und sich keine großen Gedanken machen musste, was alles passieren könnte. Und vielleicht ist es so, dass man deswegen die Zeitenwenden nicht mehr so kommen sieht oder wahrhaben will. Aber ja, wir stehen vor eben solchen. Und der Krieg gegen Iran ist auch so ein Punkt. Der Westen hat sich jahrelang um sich selbst gedreht und sich es schöngeredet. Und im Windschatten dessen haben sich manche finstere Kräfte formiert, die einen jetzt dazu zwingen zu handeln (bzw.: wir sehen, dass andere wegen unseres Versagens dazu gezwungen werden, während wir nur langsam aus den Startlöchern kommen). Insofern hatte ich ja auch die These aufgestellt vom abendländischen Revival.
Zitat:Ich bin gewiss, dass die Geschichte einmal gerechter über ihn urteilen wird, als wir es heute tun. Er ist ein Churchill unserer Zeit.
Vielleicht nicht unbedingt der Churchill unserer Zeit - Churchill hatte nochmals ganz andere Probleme vor sich -, aber ja, man wird ihn irgendwann fairer beurteilen, denke ich auch. Ich erinnere mich, dass man schon vor fast 30 Jahren auf ihn einprügelte wegen allem möglichen. Scholl-Latour sprach mal vom "beliebtesten Sündenbock" (und das war damals, als alle blind über Oslo jubelten, obwohl jeder wissen konnte, dass dies nicht funktionieren wird). Und da ist bis heute vieles haften geblieben. Sicherlich macht auch er Fehler, aber ich könnte mir aktuell keinen anderen Regierungschef in Israel vorstellen, der die Lage meistert. Wer sollte es denn sein?
Zitat:Auch Friedrich Merz hat es in diesen Tagen, spät, aber endlich, erkannt: „Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht – für uns alle.“ Ich hoffe das diese Erkenntnis bleibt.
Es war nicht die feine englische Ausdrucksweise, aber es war v. a. die gar nicht so feine, aber medial mit Getöse als fein verkaufte Zurückhaltung, die uns die gegenwärtigen Miseren mit eingebrockt haben. Dass die Israelis jetzt zuschlagen mussten, ist auch dem jahrelangen Versagen der Westmächte, auch der USA, mit zuzuschreiben. Man hat es sich schöngeredet, dass man irgendwelche tollen Abkommen hat, aber man wusste im stillen Kämmerlein, dass man eigentlich keine Sicherheit hatte, was die Mullahs tatsächlich treiben. Gesagt hat man aber nichts, es winkten ja dicke Aufträge und ein Ende der Sanktionen. Shakehands und Lächeln vor der Kamera. Und die schrillen Warnungen aus Jerusalem wurden belächelt, obgleich man ahnte, dass man sich selbst anlügt.

Schneemann
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(Gestern, 19:09)Nightwatch schrieb: Guten Tag die Herrschaften.

Aus externen Gründen bin ich zurzeit nicht aktiv, aber dieses Statement möchte ich mir nicht nehmen. Ich werde an dieser Stelle nicht weiter auf die militärischen Geschehnisse eingehen. Sie sprechen für sie selbst.

Die letzte Woche empfand ich als fast surreal. Ich habe buchstäblich 20 Jahre auf diesen Moment gewartet. Dabei zusehen zu können, wie sich lang gehegte Erwartungen, Hoffnungen, Einschätzungen und Überzeugungen in historisch anmutender Manier verwirklichen, ist ein besonderes Privileg, das mir wohl nicht oft vergönnt sein wird.
Es erfüllt mich nach all den Jahren mit größter Genugtuung, dass die gerne großen Anhänger dieses apokalyptischen Todeskultes in ihre Schranken gewiesen und auf das zurückgestutzt wurden, was sie in Wirklichkeit sind – traurige Gestalten, die in ihrem religiösen Wahn die Grenzenlosigkeit ihrer Inkompetenz nicht wahrnehmen und über die die Geschichte schlicht hinwegrollen wird.

Ich bin sicher, dass der Tag an dem das persische Volk sich erneut erheben wird nicht mehr fern ist. Dass es seinem unauslöschlichen Willen nach Freiheit mit aller Konsequenz Nachdruck verleiht, die persische Nation wieder aufersteht und ihren angestammten Platz in der Geschichte einnimmt.
Es wird kaum im Rahmen der aktuellen Kampagne geschehen, aber die Tage des Regimes sind gezählt. Das Licht am Ende des Tunnels ist sichtbar – und mit ihm der Ausweg aus vier Jahrzehnten Leid, Tod und Verderben, die diese Fanatiker über eine ganze Region gebracht haben.

Es ist kaum abzuschätzen, was man hätte verhindern können und was möglich gewesen wäre, wenn man es nie soweit hätte kommen lassen. Aber der beste Moment, einen Fehler zu korrigieren, ist immer genau jetzt – und genau damit hat man in der Nacht des 13. Juni begonnen.

Ich feiere, ja, ich verneige mich vor Benjamin Netanyahu, dass er vor dieser historischen Entscheidung nicht zurückgeschreckt und sie stattdessen mit aller Entschlossenheit im politisch-strategischen Kontext über Jahre und im militärisch-operativen Rahmen über Monate verfolgt und umgesetzt hat. Am absehbaren Ende seiner politischen Laufbahn triumphiert er über alle Feinde, die sich gegen ihn und seine Nation erhoben haben. Das ist Stärke. Das ist Führung. Das ist Größe. In weniger verworrenen Zeiten würde man ihn auf Händen tragen. Ich bin gewiss, dass die Geschichte einmal gerechter über ihn urteilen wird, als wir es heute tun. Er ist ein Churchill unserer Zeit. Er ist der größte jüdische Feldherr unseres Zeitalters.

Er steht aber natürlich nicht allein. Was wir sehen, was wir erleben, ist die Kulmination der Bemühungen einer Nation und eines Volkes, das sich geeint gegen die manifestierte Finsternis stemmt. Ein Volk, das sich weigert, die Unmöglichkeit seiner schieren Existenz anzuerkennen. Das sich weigert, endlich aufzugeben und in die Geschichte zurückzutreten. Das sich weigert, Recht über Leben zu stellen. Das stattdessen aufsteht und tut, was getan werden muss.

Nicht nur um sich selbst zu behaupten, sondern dabei auch einmal mehr das Joch zu tragen, das wir in unserer postheroischen Dekadenz weder schultern wollen noch schultern können und stattdessen ihnen aufgebürdet haben. Wir, die im schier entgrenzten Wohlstand aufgewachsenen, moralisch überladenen Gesellschaften haben verlernt das Notwendige zu tun. Stattdessen ergehen wir uns in abstrakter Empörung und scheinheiliger Zurückhaltung. Wir verachten Stärke und merken nicht mehr, wie sehr wir sie benötigen. Wir sind die Schnellsten zu urteilen, solange nur andere für uns handeln.
Ein brandgefährlicher Luxus den wir uns hier leisten. Bleibt zu hoffen, dass wir aus der Geschichte die hier vor unseren Augen geschrieben wird die richtigen Lehren ziehen.

„A gift by the Jewish State to humanity“ nannte der kanadische Ministerpräsidentenkandidat Polievre letztes Jahr die Hoffnung, dass Israel die Bombe in den Händen einer genozidalen, theokratischen und instabilen Diktatur doch noch verhindern möge - und hat damit ins Schwarze getroffen. Auch Friedrich Merz hat es in diesen Tagen, spät, aber endlich, erkannt: „Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht – für uns alle.“ Ich hoffe das diese Erkenntnis bleibt.

Die Welt, in der wir leben, unsere freiheitliche westliche Zivilisation, ist keine Selbstverständlichkeit. Die Opfer, die gebracht, und die Gräueltaten, die verübt werden mussten, um sie zu erschaffen und zu erhalten, schreien buchstäblich zum Himmel. Zu viele haben das heute verdrängt oder grämen sich dafür. Aber die Geschichte wartet nicht auf unsere Befindlichkeiten.

Es braucht in jeder Generation – heute und erst recht morgen – diejenigen, die bereit sind, die Fackel der Freiheit und Zivilisation aufzunehmen und der aufgezogenen Finsternis entgegenzuhalten. Wir sind nicht perfekt – so was von gar nicht – und unsere die Zukunft mutet mitunter zappenduster an. Aber heute, wenigstens heute, können wir aufstehen und sagen: Noch nicht. Noch triumphiert das Licht über die Finsternis.
Nicht durch unser Zutun, nicht durch unsere Bemühungen, nicht durch unsere Stärke oder Entschlossenheit, nicht durch unsere Opfer. Andere haben auch für uns die Fackel ergriffen und die Schritte getan, die wir nicht mehr gehen können. Deshalb: Ehre, wem Ehre gebührt. Ich verneige mich.
Ebendies gilt für Donald Trump. Man mag sich über ihn empören, man mag ihn verachten und verdammen, ich verneige mich.

„You did not seek this moment, but this moment sought you“, schrieb der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, vor wenigen Tagen in einem vielbeachteten Brief an Präsident Trump. Ich weiß nicht, ob er damit recht hat. Trumps Position in Sachen iranisches Atomprogramm war seit vielen Jahren sehr klar und unverrückbar: Iran can’t have a nuclear weapon. Darüber hinaus hat er als einer der wenigen westlichen Politiker in Verantwortung schon in seiner ersten Amtszeit mit der Tötung Soleimanis erkannt und der Welt vorgeführt: Am Ende des Tages ist dieses iranische Regime ein Papiertiger, dem man mit Entschlossenheit begegnen muss – und auch begegnen kann.

Mit Unconditional Surrender! hat er den Weg vorgezeichnet. Es ist ein langer und sehr steiniger Weg. Aber ich hoffe, dass er ihn weitergeht.

In diesem Sinne,
من رؤیایی دارم: سال آینده در تهران!
יש לי חלום: בשנה הבאה בטהראן!
Ich habe einen Traum: Nächstes Jahr in Teheran!

Starkes Statement, danke dafür. Hoffen wir für das iranische Volk und die Gesellschaft, das es klappt und die Perser in Zukunft fähige Politiker bekommen und das die dortige Gesellschaft ihre jeweiligen Chancen konstruktiv nutzt. Ich wünsche es ihnen von Herzen.

Auch hoffe ich, das sich die Europäer (in meinem Fall natürlich besonders die Deutschen) aufraffen und endlich sinnvolle Ziele formulieren und Umsetzen können. Vor allem aber auch das ein flächendeckendes Umdenken stattfindet und man sich mehr auf Pragmatismus besinnt als auf ideologischen Geschwurbel.
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Gehen wir es mal ganz neutral und so kalt und objektiv wie möglich an.

Man wird das iranische Atomprogramm ausschalten. Man wird die Fertigung von ballistischen Raketen etc. ausschalten. Damit ist die direkte unmittelbare konventionelle Bedrohung erst mal weg. Aber:

Von da ausgehend (ob selbst diese Kriegsziele wirklich vollauf erreichbar sein werden ist disktubal, aber nehmen wir mal an, man erreicht sie) verbleiben genau zwei Möglichkeiten.

Fall A: die aktuelle iranische Regierung kann sich an der Macht halten. Fall B: die aktuelle Regierung stürzt und der Iran versinkt im Chaos.

Meiner rein persönlichen Einschätzung nach ist Fall A wahrscheinlicher. Der Westen kann den Iran nicht mit Bodentruppen besetzen und dort auch keinen Umsturz herbei führen.

Die Folge wird eine massive Ausweitung iranischer unkonventioneller / assymetrischer Kriegsführung sein.

Das heißt, der de facto Krieg mit dem Iran wird auch nach einer erfolgreichen Luftkampagne keineswegs aufhören, sondern zur höheren Wahrscheinlichkeit wird man einen sehr langen Zeitraum jetzt mit Terroranschlägen, unkonventioneller Kriegsführung usw. weiter planen müssen.

Der aktuell erfolgreiche Luftkrieg wird daher den Krieg mit dem Iran nicht zeitnah beenden, sondern wir sprechen hier von einem längeren oder sehr langen Krieg der da jetzt auf uns zukommt.

Man müsste sich also bereits jetzt genau dafür aufstellen und entsprechende Maßnahmen einleiten.

Ich halte die aktuelle Euphorie für verfrüht und die Gesamtentwicklung wird weltweit eher negativ sein. Begründbar ist dies natürlich allein damit, dass ohne ein solches Handeln wie wir es im Moment sehen die Gesamtentwicklung noch negativer wäre.

Schlussendlich eine klassische Wahl zwischen Pest und Cholera. Es wird schlecht, gleich wie man es dreht und wendet, nur halt weniger schlecht für "uns" als es sonst geworden wäre.

Meiner Meinung nach ist der aktuelle Krieg eine Loose - Loose Stragie. Wenn alle verlieren - aber der Iran mehr verliert als wir, dann sind wir der Sieger des Konfliktes. Man sollte aber eben dies bedenken und sich auf einen langfristigen Konflitk einstellen.
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