(See) Korps Mariniers und Seebataillon
@ Broensen

Die Boarding Einsätze gegen zivile Schiffe in der Ostsee dürfen nicht durch das Seenbataillon durchgeführt werden - dies ist Aufgabe der Küstenwache und selbst für diese gibt es extrem hohe Hürden ein Schiff -das unter Flagge fährt - in internationalen Gewässern aufzubringen. Hybrider Krieg hin oder her, so lange er nicht offiziell erklärt wurde hat die Marine hier nichts zu suchen und im V Fall wird es keine nennenswerte zivile Schiffe mehr in der Ostsee geben.
Boarding Einsätze des Seebataillons beschränken sich weitgehend auf IKM Missionen.

Das bisherige Seebataillon ist derzeit überladen und mit fast 1400 Dienstposten auch kein Bataillon mehr.
Die Aufstellung eines zusätzlichen Bataillons bzw Regiments wäre keine unnötige Spezialfähigkeit - sondern eine relativ leichte Angelegenheit mit verhältnismäßig wenig Aufwand viel Kampfkraft zu generieren.
Zitieren
Zitat: Hybrider Krieg hin oder her, so lange er nicht offiziell erklärt wurde hat die Marine hier nichts zu suchen

Das lässt sich höchst einfach lösen: wir machen es einfach trotzdem und behaupten es sei rechtmässig.

Zitat:dies ist Aufgabe der Küstenwache und selbst für diese gibt es extrem hohe Hürden ein Schiff -das unter Flagge fährt - in internationalen Gewässern aufzubringen

Sind das alles dann halt auf dem Papier Angehörige der Küstenwache (werden einfach organisatorisch so zugeordnet) und wir hatten Hinweise, ganz ehrlich, voll echt, dass auf dem Schiff höchstgefährliche Substanzen geschmuggelt werden. Und vor allem musste man die Umwelt schützen. Und die Kinder, denkt denn hier niemand an die Kinder .....

Kurz und einfach: wenn man es nicht schafft das Recht zu benutzen - und es ist benutzbar - dann kann man so oder so in keinem außenpolitischen Konflikt bestehen.

https://www.youtube.com/watch?v=0C7PayBNZvQ

Und falls irgendsoeine bedeutungslose Flaggen-Nation es sich anmaßt darin ein Problem zu sehen, dann hat sie dem folgend daraus derartige Probleme, dass sie uns zukünftig äußerst kooperativ darin unterstützen wird, indem sie jedweder freiwilligen Schiffsdurchsuchung zustimmt.

Wie die Polizei hier in Deutschland ganz genau so nach Belieben tausende Wohnungen pro Jahr einfach auf Basis einer "freiwilligen" Durchsuchung durchwühlt und selbst wenn man hinterher Beschwerde einlegt, so war dies laut Richterlein absolut immer verhältnismäßig, geboten und rechtmäßig. Selbst wenn die Richter bei dem ganzen Kopieren und Einfügen dass sie die Praktikanten ausführen lassen durchaus schon mal den falschen Satzblock eingefügt haben.

Wen schert es. Die einen haben Macht, die anderen nicht. Und Gefahr im Verzug und Freiwilligkeit ersetzen doch ohnehin schon in der polizeilichen Praxis das eigentliche Recht so weitgehend, dass es völlig ausreichend ist.
Zitieren
(20.04.2025, 17:17)FJ730 schrieb: Die Boarding Einsätze gegen zivile Schiffe in der Ostsee dürfen nicht durch das Seenbataillon durchgeführt werden - dies ist Aufgabe der Küstenwache und selbst für diese gibt es extrem hohe Hürden ein Schiff -das unter Flagge fährt - in internationalen Gewässern aufzubringen. Hybrider Krieg hin oder her, so lange er nicht offiziell erklärt wurde hat die Marine hier nichts zu suchen und im V Fall wird es keine nennenswerte zivile Schiffe mehr in der Ostsee geben.
Das ist für den Spannungsfall und auch hybriden Kriegszustand so nicht praktikabel oder wir müssten die Küstenwache ganz anders aufstellen. Wenn das so ist, darf das nicht so bleiben.
Zitieren
Dann ist Deutschland astrein Versager Land über das sich zurecht die ganze Welt nur noch kaputt lacht.

Dabei ist die Lösung ganz einfach :
Due Zerstörung deutscher KRITIS erfolgt von AUßEN DURCH AUSLANDISCHE SCHIFFE.
Somit ist dies ein Angriff auf die Bundesrepublik von außen... Und dafür ist EINWANDFREI JURISTISCH zur bekwdue Marine zuständig.
Punkt.
Was fehlt ist ein klares Gesetz... Am besten EU weit, dass sämtliche Seengebiete der KRITIS zu militärischen Sperrgebiet erklärt (inkl See Kabel Gebiete mit 2m breite und x Kilometer Länge.)
Viele davon (Windparks) liegen in EIGEBEN Hoheits Gewässern... Sollte also auch rechtlich kein Problem sein.
Wer diese Kabel Gebiete somit binnen in 3 Sekunden überfährt (komplette SOSUS Überwachung erforderlich) darf sofort geboardet, ggf beschossen und beschlagnahmt werden.

Kollateral Schadäden sind in Kauf zu nehmen!!!
Zudem sollte die gesante Ostsee mit Beschluss aller westlicher Anreiner nur noch von Schiffen unter direkter Destination Flagge befahren werden dürfen... Weg mit den Russen Piraten unter Drittwelt Flagge!
Für den West Handel in der Ostsee benötigt man keine billig Flagger... China Schiffe werden bei Abweichung vom Kurs ebenfalls konsequent fest gesetzt.

DAS wäre mal ein echtes Stärke Signal der gesantn EU NATO an PUTLER und China!
So und nicht anders.
Dafür sollte due EU eine flotte bauen... Hunderte Klein Schiffe.. Etwas größer als CB90.. In ständiger Patrouille.

Wir sind längst im hybriden Krieg.!!!
Dafur muss es endlich neue 21. angepasste Gesetze geben!!!
Falls nicht ist der von Moskau initiierte Verweichlichungs Untergang Deutschlands und Europas nur eine Frage der Zeit.
Zitieren
Milspec:

Noch ferner der Realität könnte eine Strategie kaum sein. Da ist ja selbst alles was ich da noch in meiner Verzweiflung geschrieben habe viel näher am tatsächlich möglichen.

Und tatsächlich möglich ist in Wahrheit kaum etwas, da hat FJ730 LEIDER recht.

Und selbst wo etwas möglich wäre, gibt man üblicherweise nach - praktisches Beispiel wäre die Durchsuchung von türkischen Schiffen vor Libyen etc.

Der wesentlichste Punkt aber ist, dass rein rechtlich mehr ginge, aber selbst dies nicht getan wird, weil niemand die Verantwortung für eine Entscheidung übernehmen will.

Es ist primär und vor allem anderen diese organisierte Verantwortungslosigkeit, welche ein Ausfluss, ein Symptom des Überhand genommenen Karrierismus ist, welche diese Missstände verschuldet.

Aber um zugleich auch immer eine Lösung anzubieten: Gewiefte Anwälte würden zweifelsohne irgendwelche rechtlichen Schlupflöcher finden und rechtliche Wege konstruieren können.

Was wir bräuchten wäre eine Bundeswehr-Rechtsabteilung aus hochqualifizierten Anwälten, deren primäre Aufgabe es wäre, Rechtliche Möglichkeiten zu finden und darüber hinaus Lawfare zu betreiben. Denn auch Lawfare ist Warfare - und entsprechend wäre das für die Bundeswehr eine wesentliche Fähigkeit.

Wir würden also genau genommen Rechtsverdreher benötigen, welche entsprechende Legalität kreieren.
Zitieren
Deutschland ist das was die Alliierten nach dem Krieg wollten und das was ihr alle seit dem wählt.
Zitieren
Also bitte: sowohl meine Wenigkeit als auch alle meine Vorfahren wählten sie jeher nur die Bayernpartei !

Und ansonsten bleiben wir hier bitte beim Thema, und schreiben über deutsche Politik im entsprechenden Strang an anderer Stelle.
Zitieren
(20.04.2025, 17:36)Broensen schrieb: Das ist für den Spannungsfall und auch hybriden Kriegszustand so nicht praktikabel oder wir müssten die Küstenwache ganz anders aufstellen. Wenn das so ist, darf das nicht so bleiben.

Na ja, was meinst du genau? Rein technisch ist die Küstenwache dazu ohne weiteres befähigt und hat hierfür sehr gut ausgebildete maritime Spezialkräfte sowie u.a. mit der Potsdam Klasse auch robuste Schiffe zur Verfügung.
Ich bin auch der Ansicht, dass man die Küstenwache ( sowie den Grenzschutz) anders, europäischer aufstellen sollte. Vlt. mit den F 125 als zukünftigen Flaggschiffen Big Grin
Aufgabe des Seebataillons ist es jedenfalls nicht!

Es ist wie gesagt aus meiner Sicht eineseits mit Fähigkeitsanforderungen vollständig überfrachtet und andererseits von der Anzahl der DP längst kein Btl. mehr.
Es wäre also nur naheliegend den Bereich der Amphibik weitgehend in ein weiteres Regiment/ Btl auszulagern. Die Struktur der schwedischen Marineinfanterie als Brigade mit zwei Regimentern ( in einem sind die spezialisierten Spezialspezialisten untergebracht) fände ich eigentlich ganz brauchbar. Das eine Regiment kümmert sich dann um die Ostsee und das andere um seine Spezialaufgaben und die begrenzten amphibischen Aufgaben außerhalb der Ostsee.

Man hätte halt mit wenig Aufwand und hoher Bewerberlage sehr schnell einen zusätzlichen, schlagkräftigen Verband ohne großen Wasserkopf ( wenn man's richtig macht) Daran fehlt es.
Derzeit haben wir ca. 2,3 Divisionen und massive Probleme eine Brigade in LIT aufzustellen.
Das sind die all die Kleinigkeiten........

@QF Natürlich könnte man das machen. Ich bin jedoch ( gerade durch meine Erfahrung) weder der Ansicht, dass der Zweck die Mittel heiligt - noch dass das Recht des Stärkeren gelten sollte. Eine wertebsierte, internationale Rechtsordnung wie zb das SRÜ ist aus meiner Sicht alles was wir als Menschheit haben und uns vom Steinzeitmenschen unterscheidet. Ich gebe aber natürlich auch als unverbesserlicher Idealist zu, dass die Lage in der Ostsee sehr komplex ist und ggf. neue Ansätze erfordert.
Das Seebataillon sehe ich hier aus vielen Gründen trotzdem nicht.

Mit dem Recht des Stärkeren meine ich natürlich keine juristischen Spitzfindigkeiten. Big Grin Die braucht es wohl leider gerade wirklich.
Zitieren
Jede Art von Recht ist nur ein Mittel zum Zweck. Und entsprechend ist der geschickte Umgang damit und das Nützen des Rechtes sowie juristische Spitzfindigkeiten für sich einzusetzen gerade eben Stärke.

Ich meine also explizit nicht die plumpe, primitive, trumpsche Art eines "Recht des Stärkeren"; sondern ganz im Gegenteil die Nutzung der internationalen Rechtsordnung zu unseren Gunsten. Deshalb erwähnte ich explizit den Begriff: Lawfare und schrieb davon, dass wir eine eigene Einheit in der Bundeswehr aus lauter überaus geschickten Anwälten dafür haben müssten.

Bezüglich der Überfrachtung des Seebataillons stimmte ich dir zu. Man sollte sogar noch weiter gehen, und das See-Bataillon von Aufgaben entlasten, indem man diese an andere Einheiten auslagert. Die Überfunktionalität schränkt diesen Verband nicht nur ein, sie reduziert zudem die Quantität in jedem Einzelaspekt bis zur Irrelevanz.

Ich denke aber, dass wir hier uns in diesem Aspekt alle einig sind, dass das Seebataillon in seiner jetzigen Struktur und Zielsetzung weder zielführend noch wirklich funktional ist. Die Schlußfolgerung ist daher, dass man es umbauen muss, und wenn man diese Fähigkeit in der Bundeswehr ernsthaft abbilden will, müsste man es de facto zu einer Marineinfanterie-Brigade aufstocken. Das würde ich, wie ich es hier im Strang ja schon einmal detailliert habe so machen, dass ich das Seebataillon größtenteils in das KSM übernehme, dazu und außerhalb dieser de facto Brigade gäbe es dann noch ein oder mehrere Heimatschutz-Regimenter Marine, welche die Sicherungsaufgaben übernehmen.

Man benötigt zudem nicht mehrere verschiedene hochspezialisierte Geisel- und Gefangenenbefreiungseinheiten. Entsprechend müsste man das KSM von diesem Bereich befreien. Zudem müssten die Küstenjäger welche vom Seebataillon in das KSM überwechseln sehr eng mit dem KSM verwoben werden. So würde ich das nämlich rein persönlich aufziehen: indem ich das KSM praktisch zu einer Brigade aufbaue, in welche auch die Minentaucher und die Küstenjäger kommen und das Seebataillon dafür auflöse. Dafür würde ich umgekehrt die Küstenjäger von den Fähigkeiten und ihrem Aufgabenspektrum her aufwerten (so dass sie eine Art "Ranger" für die Kampfschwimmer wären). Ich halte diese Doppelstruktur von Seebataillon und KSM ohnehin für fragwürdig und unnötig.

Deutschland benötigt keine konventionelle Marineinfanterie in größerem Umfang, und entsprechende Sicherungsaufgaben würde ich teilaktiven Heimatschutz-Regimentern übertragen (wie früher die Marine-Sicherungsstaffeln). Was wir benötigen sind maritime Sondereinheiten, also ein erweitertes KSM. Nicht für Geiselbefreiungen, nicht für Gefangenenextraktion, sondern für die unkonventionelle Kriegsführung entlang von Küsten, sowie auf und um Schiffe herum etc.

Gerade eben deshalb müssen die Küstenjäger in das KSM und sollten entsprechend aufgewertet und von bloßen Sicherungsaufgaben befreit werden. Auch die Aufklärungs-Kompanie könnte entsprechend mit übernommen werden, um als Küstenbeobachter weiter spezialisiert zu werden, mit einer deutlichen Stärkung der technischen Aufklärung und der Fernmeldemittel, unter Abgabe der Scharfschützen an die Küstenjäger. Die Bordeinsatzkompanien können ebenfalls in den Küstenjägern aufgehen, wobei dann jede Küstenjäger-Kompanie einen zusätzlichen Bordeinsatz-Zug enthält. Die Bordeinsatz-Kompanien entfallen damit. Die Küsteneinsatzkompanie wiederum wird größtenteils für das (erste) teilaktive Heimatschutzregiment Marine verwendet, welches entsprechend den Objektschutz etc. übernimmt.

Das Seebataillon als selbstständiger Verband wird damit aufgelöst, die Führungsstrukturen teils für das KSM (de facto Brigade), teils für die teilaktiven Sicherungskräfte (Heimatschutz-Regiment Marine) weiter verwendet.

Das KSM (Brigade) hätte damit folgende Gliederung:

Stab-/Unterstützungs-Abteilung
Minentaucher-Abteilung
Kampfschimmer-Abteilung
Kampfboot-Abteilung
Küstenjäger-Regiment
Weitentwicklungs-/Ausbildungs-Abteilung
Logistik-Abteilung

Das Küstenjäger-Regiment würde ich wie folgt gliedern:

1 Stab-/Unterstützungs-Kompanie
1 Aufklärungs-Kompanie
4 Küstenjäger-Kompanien (verstärkt, jeweils ein Boarding-Zug)
2 Drohnen-/Raketen-Kompanien
1 Logistik-Kompanie
Zitieren
(20.04.2025, 19:35)FJ730 schrieb: Na ja, was meinst du genau? Rein technisch ist die Küstenwache dazu ohne weiteres befähigt und hat hierfür sehr gut ausgebildete maritime Spezialkräfte sowie u.a. mit der Potsdam Klasse auch robuste Schiffe zur Verfügung.
Naja, für mich ergibt es wenig Sinn, wenn die Marine in der Ostsee agiert, dort aber nicht boarden darf. Also wenn das so ist und sich (warum auch immer) nicht ändern lassen sollte, dann bräuchten wir die Marine nicht mehr in der Ostsee, dann müsste die Küstenwache deren Aufgaben dort übernehmen. Dann macht die Marine halt nur noch Hochsee.
Zitat:Es ist wie gesagt aus meiner Sicht eineseits mit Fähigkeitsanforderungen vollständig überfrachtet und andererseits von der Anzahl der DP längst kein Btl. mehr.
Es wäre also nur naheliegend den Bereich der Amphibik weitgehend in ein weiteres Regiment/ Btl auszulagern. Die Struktur der schwedischen Marineinfanterie als Brigade mit zwei Regimentern ( in einem sind die spezialisierten Spezialspezialisten untergebracht) fände ich eigentlich ganz brauchbar. Das eine Regiment kümmert sich dann um die Ostsee und das andere um seine Spezialaufgaben und die begrenzten amphibischen Aufgaben außerhalb der Ostsee.
Ich sehe so gut wie gar keine amphibische Aufgaben außerhalb der Ostsee (außer ggf. norwegische Küste). Entsprechend machen getrennte Verbände für mich keinen Sinn, warum sollte man unterschiedliche Spezialisten nochmal unter eine gemeinsame Führung stellen. Ich seh' auch das (derzeitige) Seebataillon nicht als Einsatzverband, sondern lediglich als Truppenorganisationskörper. Sollte man einen Aufwuchs durchführen, wäre meine Vorstellung dazu relativ nah an der von Quintus, auch wenn ich den Ansatz mit dem KSM als Ausgangspunkt nicht ganz verstehe. Aber ich teile den Ansatz eines truppenorganisatorischen Marineinfanterieverbands, in dem alle entsprechenden Kräfte der Marine zusammengefasst sind inkl. Küsten-FlaArt, Minentaucher, Kampfschwimmer/KSM etc., unter dem es dann wiederum einen kompakten Einsatzverband für die "Küstenjäger" gibt.
Zitieren
Wenn ich im aktuellen Seebtl die beiden ausbildungskp und die minentaucherkp raus nehme hab ich ein Btl wie jedes andere . Allerdings hat dieses Btl neben der Stabskp 4 Kp mit drei völlig verschiedenen Aufgaben. Wovon ein Teil mit internationalen Verpflichtungen aus politischen Zusagen gebunden ist ( welche richtig und wichtig sind). Das diese beiden Boardingkp zum KSM sollten wäre durchaus zu empfehlen, so wird es bei unseren Partnern ja ebenfalls gehandhabt.
2015 hat die politische Führung das Seebtl unter das Kommando der Niederländischen Marine gestellt. Ungefähr im gleichen Zeitraum hat die politische Führung die bündnissVerpflichtung abgegeben einen Teil eines amphibischen landungsverbandes zu stellen. Deutschland stellt seinen Anteil an Soldaten und finanziert anteilig mit und schwimmende Material stellt NL und GB.

Das ganze hatte auch einen einfachen wie auch peinlichen Hintergrund damals . Im Jahr 2015 verschärfte sich die Lage im Jemen das westlichen Staaten begannen ihre staatsangehörigen militärisch zu evakuieren .
Die Marine völlig überfordert (Seebtl wurde ja erst 2014 aufgestellt) kam damals zu uns und es wurde die operation Albatros geplant. Und obwohl wir bereit waren auf unsere Verantwortung das ganze mit Schlauchbooten (RHIBS konnten nicht ausreichend zur Verfügung gestellt werden welche man eigentlich für solche Aufträge benötigt) durchzuführen einfach der menschen wegen zog die Marine trotzdem den Schwanz ein.
Wie wir wissen ist der deutsche Anteil an der amphibischen landungsgruppe heute schwankend zwischen 10-30 Soldaten stark. Verpflichtung also nicht erfüllt.

In der Zwischenzeit hat man 2017 eine 2. Boardingkompanie aufgestellt da aufgrund der internationalen Verpflichtungen eine nicht mehr ausreichte. Was durchaus richtig ist , ebenfalls die Gliederung die man mit diesen eingenommen hat innerhalb der Kp.
4 VM und 2 InspMarine haben in letzten zehn Jahren allerdings keine Anstrengungen unternommen die Verpflichtungen zu erfüllen.

Soweit ich es in Erinnerung hab haben wir in der NATO eine gemeinsame Verteidigungsstrategie , also wir planen alle gemeinsam und legen Bedarf fest und wer stellt was davon . Wenn ich da falsch liege bitte um Verbesserung . Ansonsten wundert mich die Beschreibung in der Ausschreibung kampfboote ( u.a. patroullienboot) und die Anzahl in keiner Weise. Somit sollte auch festgeschrieben sein was der Anteil Deutschlands an der Verteidigung des Bündnissgebietes ist . Wenn man darüber hinaus noch personelle und finanzielle Ressourcen hat steht ja einer fähigkeitserweiterung nichts im Weg. Man sollte also erst einmal bestrebt sein die eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen.
Zitieren
(20.04.2025, 23:45)Broensen schrieb: Naja, für mich ergibt es wenig Sinn, wenn die Marine in der Ostsee agiert, dort aber nicht boarden darf. Also wenn das so ist und sich (warum auch immer) nicht ändern lassen sollte, dann bräuchten wir die Marine nicht mehr in der Ostsee, dann müsste die Küstenwache deren Aufgaben dort übernehmen. Dann macht die Marine halt nur noch Hochsee.
Ich sehe so gut wie gar keine amphibische Aufgaben außerhalb der Ostsee (außer ggf. norwegische Küste). Entsprechend machen getrennte Verbände für mich keinen Sinn, warum sollte man unterschiedliche Spezialisten nochmal unter eine gemeinsame Führung stellen. Ich seh' auch das (derzeitige) Seebataillon nicht als Einsatzverband, sondern lediglich als Truppenorganisationskörper. Sollte man einen Aufwuchs durchführen, wäre meine Vorstellung dazu relativ nah an der von Quintus, auch wenn ich den Ansatz mit dem KSM als Ausgangspunkt nicht ganz verstehe. Aber ich teile den Ansatz eines truppenorganisatorischen Marineinfanterieverbands, in dem alle entsprechenden Kräfte der Marine zusammengefasst sind inkl. Küsten-FlaArt, Minentaucher, Kampfschwimmer/KSM etc., unter dem es dann wiederum einen kompakten Einsatzverband für die "Küstenjäger" gibt.

Wenn ich deine vorherigen Beiträge richtig verstanden habe, wolltest du das Seebataillon in der Ostsee alles mögliche ( außer Boarding) machen lassen. Von daher verstehe ich jetzt nicht weshalb man die Marine? Seebataillon? in der Ostsee nicht mehr benötigt nur weil sie keine Boarding Aufgaben übernehmen darf? - was wie gesagt im V Fall auf Grund mangelnder Schifffahrt ohnehin nicht relevant ist.

Norwegen, Spitzbergen und alles in Richtung Arktis.
Die Marineküstenjagdspezialsicherere... was auch immer können hier für massive Entlastung sorgen. Wir haben im Infanteristischen Bereich bekanntermaßen fast nichts und offenbar wollen viele Bewerber zum Seebataillon und alternativ nicht in eine "normale" Jägereinheit des Heeres. Von daher liegt die Lösung aus meiner Sicht auf der Hand.
Das sind Wortklaubereien. Am Ende kann ich sie überall einsetzen wie die UKR Marineinfanterie im Donbass, die RUS in Kursk oder die US Marines im Irak/Afghanistan/Vietnam.
Man braucht halt gute Infanterie. Und wir haben fast keine und kriegen auch keine. Von daher sollte man jede Möglichkeit nutzen um diesen Umstand zu ändern. Kästchen malen ist im V Fall eh irrelevant. Da zählt nur Infanterie.

QF: Was das Seebataillon angeht sind wir uns ja wirklich weitgehend einig. Auch wenn ich wie Broensen den Ansatz das KSM zur Brigade als Ausgangspunkt zu machen nicht ganz nachvollziehen kann, finde ich die Struktur sehr ansprechend.
Die Sicherungsaufgaben von so ziemlich allem sehe ich ich ebenfalls bei den Heimatschützern. Dafür braucht es keine Infanterie.
Zitieren
Die Marine hat damals übrigens den Schwanz vor allem aus zwei Gründen eingezogen (genauer gesagt wurde er ihr von der Politik aus eingezogen, denn die Marine war da nicht handlungsfrei):

1. man wollte nicht die Widerholung der politischen Begleitumstände wie in Libyen bei der Operation Pegasus - denn der Bundestag und entsprechende Parteien nörgelten schon bevor man die Operation überhaupt ernsthafte plante massiv herum und parallel lief ja noch die Klage der Grünen vor dem Bundesverfassungsgericht, welche darauf abzielte, dass auch jede militärische Evakuierungsoperation vom Bundestag vorher abgesegnet werden muss. Diesen laufenden Prozess wollte man nicht negativ beeinträchtigen. und

2. man argumentierte, dass man für eine solche Evakuierung noch keine offizielle Zustimmung der anerkannten jemenitischen Regierung habe, welche aber notwendig sei. Es gab aber zu diesem Zeitpunkt de facto keine offiziell anerkannte jemenitische Stelle welche hier zeitnah genug irgendeine Art von Erlaubnis hätte erteilen können.

Spaßige Randnotiz: die Inder waren damals so freundlich dann einige unserer Staatsbürger mit zu evakuieren. Was in dieser Bundesrepublik weitgehend verschwiegen wurde und so gut wie unbekannt ist. Findet man auch heute praktisch nichts dazu und es gab nur eine einzige bescheidene öffentliche Danksagung bei Twitter:

https://x.com/Amb_MSteiner/status/585379082189180928

https://indianexpress.com/article/explai...ing-yemen/

Andere Deutsche reisten einfach mit zivilen Angeboten über den Sudan aus, weil seitens der Politik dieser Bundesrepublik einfach nichts mehr kam.

Dabei hätte die Marine meiner Erinnerung nach durchaus gewollt, sonst hätte man doch gar nicht erst versucht alphalls Truppe dafür zu mobilisieren und es waren ja auch deutsche Kriegsschiffe vor Ort wegen des Anti-Piraterie Einsatz. Es wäre meiner Meinung nach daher möglich gewesen und die Marine hätte es auch getan.

Die Schuldigen für dieses Debakel sitzen einmal mehr in der politischen Führung dieser Bundesrepublik und nur dort.
Zitieren
(21.04.2025, 07:55)FJ730 schrieb: Wenn ich deine vorherigen Beiträge richtig verstanden habe, wolltest du das Seebataillon in der Ostsee alles mögliche ( außer Boarding) machen lassen. Von daher verstehe ich jetzt nicht weshalb man die Marine? Seebataillon? in der Ostsee nicht mehr benötigt nur weil sie keine Boarding Aufgaben übernehmen darf? - was wie gesagt im V Fall auf Grund mangelnder Schifffahrt ohnehin nicht relevant ist.
Ich halte das für den Spannungsfall für sehr relevant. Und im Rahmen der hybriden Kriegsführung könnte dieser Fall recht lange andauernden, wenn nicht sogar über Jahre zum Regelfall werden. Wir haben doch jetzt schon Probleme mit irgendwelchen Handelsschiffen, die KRITIS angreifen. Um das in den Griff zu kriegen, wird es Boardingeinsätze in der Ostsee brauchen. Und es ist extrem ineffizient, wenn dort zwei Truppen mit Schiffen unterwegs sind, weil die einen das nicht dürfen, während die anderen nicht alles können.
Zitieren
(21.04.2025, 09:58)Broensen schrieb: Ich halte das für den Spannungsfall für sehr relevant. Und im Rahmen der hybriden Kriegsführung könnte dieser Fall recht lange andauernden, wenn nicht sogar über Jahre zum Regelfall werden. Wir haben doch jetzt schon Probleme mit irgendwelchen Handelsschiffen, die KRITIS angreifen. Um das in den Griff zu kriegen, wird es Boardingeinsätze in der Ostsee brauchen. Und es ist extrem ineffizient, wenn dort zwei Truppen mit Schiffen unterwegs sind, weil die einen das nicht dürfen, während die anderen nicht alles können.

Wenn man will, kann das jederzeit über Amtshilfe geregelt werden. Muss man politisch nur wollen.
Zitieren


Gehe zu: