(Allgemein) Bundeswehrreform(en)
(15.03.2024, 17:26)Garten-Grenadier schrieb: Ist das ein Insiderwitz? Huh also ich kenne keinen Lothar....
Mein Fehler, gleicher Nachname aber der richtige Vorname wäre natürlich Thomas gewesen: https://www.stern.de/politik/deutschland...61718.html
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Ach der Tommie...

Er kannte die Bundeswehr halt quasi von Hause aus, sein Senior hat den Laden ja quasi mit aufgebaut.
Er wusste halt dass es vom Gefreiten bis zum General auch Wichtigtuer unter den Leuten gibt. Hat ja auch andere unbequeme Dinge jenseits des Militärischen ausgesprochen.

Ich habe seine Äußerungen damals entspannter aufgefasst als andere es taten.
Ich denke er wollte damit im Kern auf das Zitat von Schlieffen hinaus: Wenig hervortreten, viel leisten, mehr sein als scheinen.

Das soll nicht bedeuten das man mangelnde oder fehlende Ausrüstung mit strammer Haltung ertragen werden muss.
Aber der jüngste Bericht der Wehrbeauftragten bestätigt meinen Eindruck, dass heute vielerorts ein falsches Mindset herrscht.

Zitat:Mit General Domröse "verwechselt" zu werden ist nicht unehrenhaft.
Den Jüngeren oder Älteren? Big Grin Gabs da mal ähnliche Äußerungen?
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Gab es. Und wegen Lothar dachte ich zuerst an diese(n).

Zitat:der jüngste Bericht der Wehrbeauftragten bestätigt meinen Eindruck, dass heute vielerorts ein falsches Mindset herrscht.

Sehe ich ebenso. Die aktuell vorherrschende Einstellung ist kriegsuntauglich.

Allgemein:

Dieses stetige Suchen nach Anerkennung / Belobigung / Beförderung / usw. ist auch meiner Meinung nach tatsächlich eine Fehlentwicklung. Man sollte stattdessen ohne irgendeine Würdigung seine Pflicht tun.

Zitat:Das soll nicht bedeuten das man mangelnde oder fehlende Ausrüstung mit strammer Haltung ertragen werden muss.

Zur Pflicht gehört natürlich auch dies klar und eindeutig und so objektiv wie möglich der Führung zu kommunizieren. Und zwar intern. Was diese dann daraus macht ist eine andere Sache.
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Heer reformiert Grundausbildung

Zitat: In diesen ersten Monaten ihres Dienstes tauchen sie in die Welt der Bundeswehr ein und erlernen erste militärische Grundfähigkeiten. Aktuell sieht das Heer für seine neuen Rekrutinnen und Rekruten noch eine dreimonatige allgemeine Grundausbildung vor, auf die eine dreimonatige Spezialgrundausbildung folgt.


Zitat: Das Heer will seine Ausbildung konsequent auf die Landes- und Bündnisverteidigung ausrichten. Dazu gehöre, alle Soldatinnen und Soldaten des Heeres mit einer soliden Basisbefähigung auszustatten, damit diese auf dem Gefechtsfeld überleben und für Sicherungsaufgaben eingesetzt werden können, so die Forderung. Die aktuelle Grundausbildung (GA) könne dieser Forderung allein allerdings nicht gerecht werden, da wichtige Ausbildungsabschnitte, wie die erweiterte Gewehrausbildung, die Ausbildung an weiteren Hand- und Panzerabwehrhandwaffen sowie der Gefechtsdienst bis hin zum Gefechtsschießen in der Gruppe erst in der Spezialgrundausbildung (SGA) abgebildet werden.

Das kostet wieder sinnlos Geld und Personal. Vielleicht sollte man einfach mal mit dienstaufsicht anfangen bevor man eine ganze TSK umkrempelt
https://esut.de/2024/03/fachbeitraege/47...usbildung/
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Infanteristische Ausbildung kostet nicht viel (im Vergleich). Und Zeit wäre genug da, wenn man sich ansieht wieviel Zeit bei der Bundeswehr im Ausbildungsbereich verschwendet wird und wie ineffezient man dort mit der beschränkten Zeit umgeht, auch wenn man mal überlegt wieviel überkommenes Militärtheater hier Zeit frisst.

Und das Personal ist ja schon da. Bleibt nur die Frage, ob es überhaupt dazu in der Lage ist solche Fähigkeiten auszubilden und falls nein, warum es dazu nicht in der Lage ist.
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Es haben bisher aber nur bestimmte Truppenteile AGA durchgeführt , und feldwebelanwärter waren in extra btl zusammengefasst wo sie vorbereitet wurden . Eine eigenständige Grundausbildung lohnt sich bei den meisten überhaupt nicht weil zu wenig Teilnehmer einfach da sind.
Der Versuch der bis jetzt stattgefunden hat wurde ja noch in solchen Ausbildungskp gemacht . Jetzt sollen aber alle in ihren stammtruppenteilen beginnen.
Der nächste Punkt ist das es dann halt nur noch 2 einstellungstermine in den Tripteilen gibt im Jahr . Man kann ja nicht aller zwei Monate für fünf Personen eine neue Ausbildung beginnen
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Ist die Grundausbildung in ihrer aktuellen Form überhaupt noch notwendig? Könnte man diese nicht mit der Spezialgrundausbildung einer effizienteren und effektiveren Form zusammen fassen ?

Aktuell höre und lese ich eher immer die Klage, dass die Soldaten nach der Grundausbildung praktisch gesehen so unvollständig ausgebildet sind, dass die Einheiten in welche sie dann danach kommen dadurch immer Probleme haben.

Das die aktuelle Idee dieser Basisausbildung auch nicht so sinnvoll ist ist davon ja völlig unabhängig. Meiner rein persönlichen Meinung nach sollte man das was man aktuell in der sogenannten Grundausbildung lernt nebenbei erlernen können. Man ist also bereits in seiner Verwendung, erlernt dann dort was man spezifisch dafür benötigt und die spärlichen Kenntnisse der Grundausbildung halt noch dazu, nebenbei. Meiner Meinung nach wäre die Zeit dafür da und wie gesagt: zusätzliches infanteritisches Training ist kostengünstig und sollte überall durchführbar sein, wenn man da nur etwas flexibler wäre.
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Also im Prinzip das, was die Marine in den 90ern schon praktiziert hat, bloß halt nicht in der Einheit, sondern den Schulen Wink
Sowohl militärische, als auch fachliche Grundausbildung an äquivalenten Anlagen innerhalb der ersten 3 Monate.
Weiterführende fachliche Ausbildung dann in der Einheit.
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Zitat:Sowohl militärische, als auch fachliche Grundausbildung an äquivalenten Anlagen innerhalb der ersten 3 Monate.
Weiterführende fachliche Ausbildung dann in der Einheit.
So kenne ich es von seinerzeit eigentlich auch noch. Zuerst kommen die ganzen Basics (über Details bzw. die Sinnhaftigkeit mancher Details kann man dann sicher streiten), die Spezialisierungen kommen danach. Bei mir vor gefühlt zwei Jahrhunderten kam erst einmal die Grundausbildung mit allen möglichen Sachen - vom Biwak, Formaldienst, Postendienst, ABC-Alarm, Nachtmarsch im Wald, Kartenlesen, Abtarnen bis zur Schießausbildung und zum Handgranatenwurf, selbst das Eingraben bzw. "Schanzen" haben wir noch geübt etc. Danach kamen speziellere Themen - z. B. Skilaufen, Funkausbildung, technische Themen usw.

Schneemann
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(25.03.2024, 14:13)alphall31 schrieb: Heer reformiert Grundausbildung




Das kostet wieder sinnlos Geld und Personal. Vielleicht sollte man einfach mal mit dienstaufsicht anfangen bevor man eine ganze TSK umkrempelt
https://esut.de/2024/03/fachbeitraege/47...usbildung/

Ich kann daran jetzt nichts Schlechtes erkennen . Leider ist der ESUT-Artikel mal wieder hinter der Paywall.

Deinen Text-Auszügen zufolge soll der Gefechtsdienst wieder elementarer Bestandtteil in der Grundausbildung der Heeresverbände sein.

Wo liegt da in deinen Augen das Problem? Inwiefern ist vom Umkrempeln der TSK in dem Artikel die Rede?



Meines Wissens nach gab es zu Zeiten der Wehrpflicht in jeder TSK die 3-monatige Allgemeine Grundausbildung (AGA), je nach anschließender Verwendung und freiwilliger Längerverpfllichtung folgte daraufhin die Spezialgrundausbildung (SGA), Lehrgänge, etc als Dienstpostenausbildung.

Als der Wehrdienst auf 6 Monate verkürzt wurde, führte dies logischerweise zu Verkürzung der AGA auf 2 Monate bei Kürzung der Ausbildungsinhalte ( keine Ausbildung am MG3 bpsw.)

In der Freiwilligenarmee wurde nunmehr die Grundausbildung (GA) wieder auf 3 Monate verlängert, jedoch bildet jede TSK und teilweise Einheit nach eigenen Bedarf aus, d.h. weiterhin wird nicht überall am MG ausgebildet.

Dass Heer hat nach Negativ-Schlagzeilen bspw. einen Schwerpunkt auf die Sportausbildung gesetzt.

Was ich so hörte, gab es auch "Qualitätseinbußen" durch die Einführung der 40h/Woche für das Ausbildungspersonal.

Aber bringt mich gerne auf einen aktuellen Stand wie derzeit die GA bei euch strukturiert ist.
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Mein rein persönlicher Eindruck ist, dass die Grundausbildung vom Inhalt her früher umfangreicher war. Was zu der Frage führt, womit man heute diese Zeit füllt, wenn innerhalb dieses Zeitraums weniger militärische Fähigkeiten vermittelt werden.

Und die "Basiskenntnisse" könnte man meiner Meinung nach auch ohne Grundausbildung vermitteln, in einer moderneren, effizienteren und schnelleren Form. Das sich anzueignen sehe ich dabei auch als eine Holschuld der neuen Soldaten selbst. Meiner Meinung nach könnte man sich diese Inhalte wesentlich schneller aneignen und damit muss man eben die aktuelle Form der Grundausbildung hinterfragen.

Mein Eindruck ist, dass die aktuelle Grundausbildung in weiten Teilen Zeitverschwendung ist. Und wahre soldatische Disziplin kann immer nur Selbstdisziplin sein und diese sollte nicht aufoktroyiert werden, sondern man muss Begeisterung für die Sache wecken, dann kommt sie von selbst. Heute hingegen scheint die Grundausbildung neue Soldaten weitgehend zu demotivieren, die Abbrecherquoten / Wiederrufe während der Grundausbildung sprechen Bände. Die sind so hoch, da kann es etwas grundsätzlich nicht stimmen. Das kann nicht mehr damit erklärt werden, dass die Abbrecher halt allesamt ungeeignet wären.

Und man müsste und sollte sich von etlichem an überkommenem pseudo-soldatischen Getue verabschieden und stattdessen sich viel mehr auf das militärische Handwerk selbst konzentrieren.
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Zitat:Mein rein persönlicher Eindruck ist, dass die Grundausbildung vom Inhalt her früher umfangreicher war. Was zu der Frage führt, womit man heute diese Zeit füllt, wenn innerhalb dieses Zeitraums weniger militärische Fähigkeiten vermittelt werden.

Und die "Basiskenntnisse" könnte man meiner Meinung nach auch ohne Grundausbildung vermitteln, in einer moderneren, effizienteren und schnelleren Form.
Ja, das ist immer etwas schwierig. Tatsächlich war es bei uns so, dass die Grundausbildung durchaus etwas stressig war (was ja aber eigentlich normal ist), d. h. alles war recht eng getaktet. Nachdem die Zeit vorbei war und nach der 3-tägigen "Rekrutenprüfung" hatten wir aber noch grob, so genau weiß ich es nicht mehr, noch eine Woche oder mehr "freie Planzeit", die wir dann auf den Stuben mit Axis & Allies etc. vertrödelt haben, auch weil die weiterführenden Schulungen noch nicht starten konnten, weil die Lehrkräfte nicht zugegen oder selbst noch auf Lehrgang waren.

Was nun die Vermittlung ohne Grundausbildung angeht: Da habe ich leichte Bedenken. Es gibt Leute, die sehr schnell sind und alles nach ein- oder zweimaligem Erklären verinnerlicht haben, selbst wenn es nur theoretische "Trockenschwimmübungen" in der Turnhalle sind. Aber andererseits hast du auch immer Leute, die vielleicht etwas schwerfälliger sind, denen du es mehrmals und wirklich praxisnah erklären musst, weil sie es sonst nicht verstehen. Und solche Kameraden muss man auch abholen bzw. "mitnehmen", weil sonst die Effizienz sinkt. Weil ansonsten habe ich einen Zug, der zwar ein paar gute Leute hat, aber eben auch überforderte Leute, die dann die guten und schnellen Leute beschäftigen.

Schneemann
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Das sollten aber ja eigentlich Berufssoldaten sein, die dafür bezahlt werden. Und da sehe ich schon einen erheblichen Unterschied im Vergleich zu Wehrpflichtigen. Die müssten sich meiner Meinung nach mehr engagieren und haben hier halt die Pflicht sich das selbst mit bestimmten Fristen anzueignen.
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Lieber Quintus Fabius,

Könntest du den von dir skizzierten Ausbildungsweg detailliert, didaktisch und chronologisch näher erläutern?

Wie sehe der Einstieg vom zivil-geprägten Rekruten XY in die Soldatenwelt aus ?

Nur weil es sich bei den Freiwilligen nach deiner Auffassung um Berufssoldaten handelt, ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Die Vereinheitlichung der Rekrutenausbildung in Form einer Grundausbildung hat ja das zwingend notwendige Ausbildungziel als Einheit zu fungieren, agieren und zu wirken als Zweck.
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Das einzige was sich ändert ist das alle jetzt in ihren jeweiligen Einheiten ausgebildet werden und alle die gleiche Ausbildung haben sollen . Vorher war es so das z.B. wenn eine kaserne privat bewacht wurde die wachausbildung weg viel oder solche Sachen . Mit der Ausbildung auf dem jeweiligen dienstposten hat das erst mal noch nichts zu tun.
Das Problem ist erst einmal das die Anzahl der Soldaten heute überschaubar ist die zu den Einheiten kommt. Trotzdem muss jede Einheit jetzt wieder eine AGA Einheit vorhalten . Ebenso haben sich die Fw anwärter btl auf gewisse Art und Weise bewährt .
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