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(09.11.2016, 19:15)Nightwatch schrieb: Ich halte ja eher wenig von dem Herrn, aber hier hat er gesehen was die amerikanische Elute in Politik und Medien gekonnt ignoriert hat:
Michael Moore On Trump Voters: 'I Understand Why They Are Angry' | MTP Daily | MSNBC
https://www.youtube.com/watch?v=Yz3jWJVsErc
Ich frage mich was so toll an diesem Rassisten sein soll. Erinnert mich aber vom Aussehen her an eine ältere Version von Stegner (SPD).
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Wie gesagt, von dem Herrn muss man nichts halten. Ich finde es nur höchst interessant, dass er aus der ganz (amerikanisch) linken Ecke vor Monaten das Problem erkannt hat, das Clinton die Wahl gekostet hat.
Das zeigt wieder einmal, hier fand keine Wahl nach Parteien oder Links gegen Rechts statt sondern ein Aufstand der abgehängten weißen Landbevölkerung gegen die neoliberalen Eliten in den Städten.
Persönlich finde ich das großartig, unabhängig von meiner Meinung zu Trumps Wahlkampfstil.
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(09.11.2016, 19:37)Nightwatch schrieb: Wie gesagt, von dem Herrn muss man nichts halten. Ich finde es nur höchst interessant, dass er aus der ganz (amerikanisch) linken Ecke vor Monaten das Problem erkannt hat, das Clinton die Wahl gekostet hat.
Das zeigt wieder einmal, hier fand keine Wahl nach Parteien oder Links gegen Rechts statt sondern ein Aufstand der abgehängten weißen Landbevölkerung gegen die neoliberalen Eliten in den Städten.
Persönlich finde ich das großartig, unabhängig von meiner Meinung zu Trumps Wahlkampfstil.
Der Urbanisierungsgrad liegt in den USA über 80%. Also die weiße Landbevölkerung alleine kann es nicht gewesen sein. Trump war in allen für die Republikaner schwierigen Gruppen besser wie Romney bei der letzten Wahl. Die Zustaimmung zu Trump steht also auf einer breiteren Basis, wie uns hier weissgemacht werden soll.
http://edition.cnn.com/2016/11/09/politi...te-voters/
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Ich habe nicht von Urbanisierung gesprochen. Das ist eine zu grobe Schablone. Schau dir mal die Wahlergebnisse nach Counties an. Die Demokraten gewinnen praktisch nur noch in den Großstädten. Schon in mittelgroßen Städten ist oft Feierabend wenn sie nicht gerade an den Küsten liegen. Und das hat seine Gründe.
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(09.11.2016, 12:24)frieder75 schrieb: Die Gleichschaltung kann man tagtäglich überall sehen und ich empfinde das als beschämend. (09.11.2016, 12:26)frieder75 schrieb: Ihr steckt im gleichgeschalteten System drin und merkt es nicht einmal wie man euch manipuliert. (09.11.2016, 15:01)frieder75 schrieb: Das ist genau die typische Gutmenschenarroganz.
Ich bin immer für einen sachlichen Austausch von Argumenten zu haben, ich habe kein Problem damit wenn nicht jedes Wort auf die Goldwaage gelegt und lieber offen statt politisch korrekt umschmeichelnd geschrieben wird, ich mag es auch über kontroverse Themen kontrovers zu diskutieren; aber es sollte dabei immer um die Inhalte gehen. Nur geht es dir darum nicht, nicht in dieser Diskussion, und nicht in den Diskussionen zuvor. Es ist nur der immer gleiche polemische Unsinn, inhaltlos werden Parolen heraus gehauen, die immer grenzwertig aber natürlich nie grenzüberschreitend sind, darauf aus, die Leute zu reizen und vermeintlich zu entlarven.
Aber auf diesen Unsinn habe ich hier schlicht keine Lust. Es geht hier nicht um einen immergleichen Schlagabtausch zwischen Spinnern verschiedener politischer Lager, hier gibt es keine intellektuellen oder moralischen Gewinner in den Diskussionen, und schon gar nicht gilt hier das Prinzip der lautesten Schreihälse; dies ist ein Forum mit sicherheitspolitischem Schwerpunkt, in dem der Austausch von Meinungen auf einer sachlichen, inhaltlichen Ebene gewünscht wird. Darauf habe ich jetzt oft genug hingewiesen, und nun ist eben der Punkt gekommen, an dem ich die Konsequenz ziehe. Ich bin mir ziemlich sicher, du findest einen Platz in dem du deine Vorstellungen von Diskussionen ausleben kannst, oder hast ihn schon gefunden. Hier hingegen ist in Zukunft kein Platz mehr für dich.
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Tja schade. Und bald ist dann keiner mehr da, der noch was posten kann/wird
(09.11.2016, 19:37)Nightwatch schrieb: ...
Persönlich finde ich das großartig, unabhängig von meiner Meinung zu Trumps Wahlkampfstil.
Anders gesagt: Eine Wahl gegen einen Trump zu verlieren ist schon eine Glanzleistung. Wenn die urbane selbsternannte Elite in den USA aber ähnlich kompetent und sachlich auftritt wie unsere Welterklärer, wundert mich gar nichts mehr. Von daher, Trump ist wohl der gestreckte Mittelfinger von Leuten, die dem Establishment am Arsch vorbei gehen. So funktioniert Demokratie, auch wenn unsere Erklärbären immer meinen, Demokratie sei es nur wenn ihnen das Ergebnis passt.
Vielleicht stimmt es was man sagt, die Amis haben Kraft zur Erneuerung. Jetzt ist einer gegen das US-Establishment und das Heute-Journal US-Präsident geworden. Wer hätte das für möglich gehalten.
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(09.11.2016, 20:52)Mitleser schrieb: Anders gesagt: Eine Wahl gegen einen Trump zu verlieren ist schon eine Glanzleistung.
Vor allem wenn man bedenkt, dass Clinton von vielen Seiten überhaupt nur gegen Trump eine Chance eingeräumt wurde. Wobei diese ständige Betonung, es waren die beiden unbeliebtesten Kandidaten überhaupt, letztlich ja auch nur wieder das fehlende Verständnis für weite Teile der Bevölkerung zeigt.
Ich bin jetzt mal gespannt, wie viele Tage lang wir Sondersendungen zu sehen bekommen, die uns erklären, welche schlimmen Auswirkungen die Wahl auf uns haben wird.
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(09.11.2016, 21:42)Helios schrieb: (09.11.2016, 20:52)Mitleser schrieb: Anders gesagt: Eine Wahl gegen einen Trump zu verlieren ist schon eine Glanzleistung.
Vor allem wenn man bedenkt, dass Clinton von vielen Seiten überhaupt nur gegen Trump eine Chance eingeräumt wurde. Wobei diese ständige Betonung, es waren die beiden unbeliebtesten Kandidaten überhaupt, letztlich ja auch nur wieder das fehlende Verständnis für weite Teile der Bevölkerung zeigt.
Ich bin jetzt mal gespannt, wie viele Tage lang wir Sondersendungen zu sehen bekommen, die uns erklären, welche schlimmen Auswirkungen die Wahl auf uns haben wird.
Es war schon immer so, das ein Kandidat vor der Wahl anders geredet hat als nach dem 20. Januar aus dem Oval Office. Ein Präsident hat zwar viel zu sagen, aber er hat auch immer einen Kongress, der gerne was anderes will. In den USA gibt es die Regierungsfraktion, die alles was aus dem BKA kommt freudig abnickt, so nicht. Also erstmal abwarten.
Was mich stört, ohne das ich ein Trump Fan bin, ist das unsere Politiker meinen sie könnten die Amerikaner belehren.
Was mich auch stutzig macht, das Amerikaner, die eigentlich stramm republikanisch sind, sich sichtbar zurück gehalten haben. Wenn ein amerikanischer Blogger, der sonst sehr republikanisch eingestellt ist, keine Empfehlung abgibt, sondern seinen Lesern empfiehlt, das zu wählen wo sie sich später die wenigsten Vorwürfe machen müssen, spricht Bände.
Trump wird also viel zu tun haben, ich vermute auch, das Außenpolitik ihn nicht wirklich interessiert und er deshalb vieles schleifen lassen wird.
Was nicht passieren wird, ist das Putin jetzt einen neuen Freund hat. Die beiden werden sehr schnell aneinander geraten, da Putin Probleme haben wird sich auf Trump und seine hemdsärmelige Art einzustellen.
(10.11.2016, 10:30)ede144 schrieb: ...
Es war schon immer so, das ein Kandidat vor der Wahl anders geredet hat als nach dem 20. Januar aus dem Oval Office....
Trump wird vermutlich einen eher ruhigen unauffälligen Präsi abgeben, zumal er unter scharfer Beobachtung steht. Dem wollen viele Leute ein Bein stellen, die er beleidigt hat und er muss jetzt wenigstens irgendwas liefern. Da bleibt nur Kompromisskurs. Was aber gar nicht so entscheidend ist, denn gerade seine Sprüche sind es ja, die was bewegt haben. Er hat gezeigt dass man Menschen nicht beliebig umgestalten kann mit Sprachregelungen und Tabus, indem er grotesk gegen alle verstoßen hat und trotzdem Präsi wurde.
Es wird in den USA erstmal schwieriger werden mit geheuchelter Moral Leute zu gängeln, da ist erstmal alles auf dem Prüfstand, das Sinnvolle wie das Groteske (Gendertoiletten etc).
Und genau darum beneide ich die Amis. Ich fürchte die Deutschen bekommen so einen Korrekturprozess nicht hin, hier wird das hässlicher laufen.
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@ede144
Zitat:Was nicht passieren wird, ist das Putin jetzt einen neuen Freund hat. Die beiden werden sehr schnell aneinander geraten, da Putin Probleme haben wird sich auf Trump und seine hemdsärmelige Art einzustellen.
Das ist ein recht interessanter Punkt. Es wird relativ viel spekuliert darüber (auch russische Medien sind da fleißig dabei), dass Putin in Trump einen neuen Freund oder gar "Seelenverwandten" (im Sinne auch von "Seelenverbündeten") sehen würde. Gewisse Schmeicheleien waren ja vor der Wahl von beiden Seiten geäußert worden.
Insgesamt gesehen dürfte und könnte dies nämlich sich als eine ziemliche Fehleinschätzung herausstellen. Egal nun, was Trump in Bezug auf die NATO, US-Basen & -Stationierungen oder Protektionismus gesagt hat, so sei daran erinnert, dass er vermutlich - auch wenn er vieles nicht umsetzen wird - nur bzw. in erster Linie sich und seine Linie kennt und sieht. Solange er hierbei mit Putin gut harmoniert, dürften keine großen Probleme im amerikanisch-russischen Verhältnis entstehen. Sobald es aber einmal einen gravierenden Streit geben sollte, wird er Putin als Hassgegner sehen und mit Spott, Häme und tiefster Ablehnung überziehen. Einige Kommentatoren und Medien haben ja Trump mit Reagan verglichen. Wenn man dies spontan aufgreift, so könnte man sich auch gut vorstellen, dass auch Trump irgendwann einmal Russland, wenn es irgendwo Ärger gab, als ein "Reich des Bösen" bezeichnet (wie es Reagan mit der UdSSR tat).
Derweilen könnte es sein, dass Mitt Romney (Herausforderer von Obama 2012) neuer Außenminister wird. Das wäre zumindest eine relativ gute Wahl, gilt er doch weitgehend als gemäßigter Politiker, vor allem wenn man manche bisherige "Personalentscheidung" Revue passieren lässt - ich erinnere daran, dass Palin ja Innenministerin werden soll...
Hierzu ein Überblick über die wichtigsten Köpfe:
Zitat:Wahlen in den USA: Team Trump
Der designierte Präsident will einen Ex-General als obersten Berater für nationale Sicherheit benennen. Außenminister könnte ein republikanischer Trump-Kritiker werden. [...]
Bis der Milliardär am 20. Januar auf den Stufen des Kongresses den Amtseid ablegt, wird in Washington darüber spekuliert werden, wie eine Trump-Regierung aussehen könnte. Der neu gewählte Präsident muss nicht nur Minister ernennen – auch zahlreiche Bundesbehörden bekommen neue Chefs. Für die wichtigsten Posten in Trumps Kabinett werden schon Namen gehandelt...
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-...-regierung
Schneemann.
(18.11.2016, 14:01)Schneemann schrieb: - ich erinnere daran, dass Palin ja Innenministerin werden soll...
Grusel ...
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Außerdem:
Zitat:Mike Huckabee said set to be US envoy to Israel, tasked with moving embassy to Jerusalem
Ex-Arkansas governor meets Trump; transition source quoted by Daily Mail saying Huckabee ‘is going to see through’ embassy relocation
http://www.timesofisrael.com/mike-huckab...jerusalem/
/popcorn
Das gibt Schnappatmung bei den Deutschen
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Scheint wohl so, als wenn sich die Sache mit Romney erledigt hat. Neuer Außenminister wird nun Rex Tillerson, Chef von ExxonMobil. Abgesehen davon, dass kritisiert wird, dass erneut ein politisch ziemlich unerfahrener Multimillionär und Wirtschaftslenker ins Kabinett einzieht, sieht man vor allem seine (anscheinend) guten Verbindungen zum Kreml seitens der Demokraten und auch der Trump-abgeneigten Republikaner sehr distanziert...
Zitat:USA
Trump macht Öl-Manager Tillerson zum Außenminister
Nun ist es offiziell: Donald Trump holt den Chef des Mineralölkonzerns ExxonMobil in sein Kabinett. Rex Tillerson wird ab Januar US-Außenminister. [...] Tillerson ist Chef des größten amerikanischen Energiekonzerns ExxonMobil. Seit mehr als 40 Jahren ist er in der Ölbranche aktiv, seit 2004 steht er an der Spitze von ExxonMobil. Auf der politischen Bühne ist er ein Neuling.
Tillerson sei die ideale Besetzung aufgrund seines "Beharrungsvermögens, großer Erfahrung und tiefem Verständnis von Geopolitik", lobte Trump in einer von seinem Übergangsteam verbreiteten Erklärung. [...] Nun hat Trump mit Tillerson einen weiteren Befürworter einer Annäherung an Moskau in seinem Kabinett. Tillerson, 64 Jahre alt, unterhält enge geschäftliche Verbindungen zu Russland. Der Kreml hatte bereits angedeutet, dass er eine Nominierung begrüßen würde.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/do...25681.html
Schneemann.
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