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Auch wenn ich ein Fan des CB90 im Küsteneinsatz bin, so halte ich es nicht für die beste Lösung bei Boardingoperationen. Die geschlossene Kabine ist hier m.E. von Nachteil, weil sie nur eine relativ schlechte Aussicht ermöglicht und nur zwei enge Ausgänge hat.
Außerdem ist der Bugbereich nicht zum Aufenthalt von Leuten ausgelegt. Ergo kann das Boardingteam nur über die achtere Plattform agieren, und dafür muß das CB90 relativ exakt parallel zum Schiff liegen. Da ist ein RHIB einfach flexibler und hat den Fender schon eingebaut, wenn Leute über den Bug entern müssen.
Weiterhin wiegt auch ein großes RHIB maximal halbsoviel wie ein CB90 und ist von der Technik her viel einfacher ein- und auszusetzen. Das CB90 ist bisher nicht für den Einsatz von Davits ausgelegt; der Hersteller hat 2 Stück für Tests der Royal Marines umgebaut, aber diese Tests laufen wohl noch. Selbst wenn ein geeignetes Davit konstruiert wird, sind das nochmal einige Tonnen, die den Schwerpunkt des MKS180 nach oben verlagern würden.
Allerdings ärgert mich bei den RHIB, daß mal wieder das Rad neu erfunden werden soll. Verschiedene Länder setzen das Zodiac Hurricane (Spec. - hier-) für den Zweck ein, den die Neuentwicklung von Fassmer erfüllen soll...
Edit: Laut mehreren Presseberichten aus 2010 (z.B. - hier-) soll Fassmer die neuen Boote erst entwickeln; es werden 13 mio EUR für 16 Stück genannt.
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Ein kurzes, wenig aufschlussreiches Interview mit Admiral Schimpf zum MKS180.
Vielleicht noch am interessantesten:
Zitat:Behörden Spiegel: Es handelt sich also um keinen Schnellbootnachfolger?
Schimpf: Nein, das Mehrzweckkampfschiff wird größer. Die Module brauchen schließlich Platz und hinzu kommt noch die Integration von Hubschraubern oder Unbemannten Systemen.
Ich tippe mal auf eine Tonnage zwischen 4500t und 5000t. Würde mich gar nicht wundern, wenn die MKS180 größer werden als die F123er.
Darauf deutet ja auch das Bild aus dem ersten Entwurf hin.
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Das wird auch hoffentlich so kommen. Ein VLS ist in diesem Bezug eigentlich Pflicht!
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GermanMilitaryPower schrieb:Das wird auch hoffentlich so kommen. Ein VLS ist in diesem Bezug eigentlich Pflicht! Du schriebst ja im F125er-Strang, dass diese Zerstörer ffbnw sind, also für ein VLS vorbereitet aber (noch) nicht ausgerüstet.
Das würde mir bei den MKS180 schon reichen. Man könnte dann jederzeit, wenn man wollte.
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So wie ich das alles verstanden haben werden die MKS180 usner Pendant zum englischen Global Combat Ship; also eine Einheit, die universell auf verschiedene Bedrohungsszenarien reagieren muss. Da reicht bei weitem kein RAM und MLG27.
Keiner fordert hier die Aufgabe der Übernahme der Verbandsflugabwehr durch die MKS180, aber ESSM dürfte ja wohl bitte drinnen sein.
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GermanMilitaryPower schrieb:So wie ich das alles verstanden haben werden die MKS180 usner Pendant zum englischen Global Combat Ship; also eine Einheit, die universell auf verschiedene Bedrohungsszenarien reagieren muss. Da reicht bei weitem kein RAM und MLG27.
Keiner fordert hier die Aufgabe der Übernahme der Verbandsflugabwehr durch die MKS180, aber ESSM dürfte ja wohl bitte drinnen sein. Anhand von was hast Du das mit dem britischen Schiff so verstanden? Wo stand das?
Ansonsten sehe ich das auch so, da man ansonsten nur im Nächstbereich verteidigen kann. Das wäre ein bischen wenig Verteidigungskraft.
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Ich habe einen englischen Freund, mit dem ich ab und zu über militärische Dinge schreibe. Der hat mir vor kurzem mal einen Link zum GCS geschickt, ich versuche die Quelle mal wieder aufzutreiben.
Die Zukunft der Royal Navy besteht ja von den Kernpunkten her aus:
- 2 Queen Elizabeth Träger
- Type 45 Zerstörer (soll keine minderwertigen Aufgaben erfüllen)
- Type 26 Global Combat Ship Fregatte (Schiff für alles)
- Astute Unterseeboote
Vor ein paar Tagen wurde seitens der Royal Navy scharf kritisiert warum man mit einem 1 Milliarde teuren (Pfund) Zerstörer gegen somalische Nussschalen vorgeht.
Genau darum geht es, unsere F123, F124 und F125 sind dort fehl am Platz. In solchen Szenarien bedarf es einer voll funktionsfähigen K130 oder MKS180.
Es ist bedauernswert, dass unsere K130 kein VLS bekommen hat und auch niemals bekommen wird, aber den selben Fehler jetzt auch bei der MKS180 zu machen wäre ein Genickschuss, der unsere Beschaffungspolitik im Grunde genommen obsolet erscheinen lässt.
Die Engländer agieren vorbildlich was ihre Schiffe angeht, ich hoffe wir schließen uns mit einem VLS für die F125 und MKS180 an.
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die K130 taugt für Atalanta nicht
der fehlt der dauerhaft stationierte Hubschrauber...
bzgl. der Engländer
die Zerstörer haben bisher keine Seezielflugkörper und keine Marschflugkörper was auch deutlich kritisiert wird (sind nachrüstbar)
und haben mit 6 Zerstörern und 13 Fregatten wenig Überwassereinheiten
mfg Flugbahn
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die royal navy agiert alles andere als vorbildlich.
alleine das rumgeeiere bei den trägern: stovl -> catobar -> wieder zurück auf stovl hat viele millionen gekostet und die indienststellung um jahre verschoben. das tut der rn besonders weh weil man die alten träger und insbesondere die harrier schon in rente geschickt hat.
und ob die rn am ende überhaupt beide träger behalten darf und ggf. sogar beide bemannen darf steht auch noch in den sternen.
was das vls angeht so würde ich erstmal auf eine quelle im f-125 thread warten wollen. alles andere macht keinen sinn.
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Noch mal zur VLS-Thematik
So wie die Aufgaben des MKS-180 beschrieben werden ist es nicht für die allerheißesten Bedrohungsszenarien vorgesehen, sondern als Allzweckschiff für alle möglichen asymmetrischen Lagen, Minenräumung etc. Damit ist es am ehesten mit dem amerikanischen Littoral Combat Ship vergleichbar, weniger mit dem GCS der Royal Navy. Eigentlich ist es genau bei diesem Schiff nicht so sehr ein Problem, wenn es sich nur im Nächstbereich verteidigen kann. Das Problem ist dann eher, dass die restliche Flotte mehr können muss. Interessanterweise ist das genau die Diskussion die über LCS geführt wird: Hat die US Navy in Zukunft genug Verbandsluftverteidigung um so ein relatv schwaches Schiff zu unterstützen? Eigentlich verschiebt sich mit dem MKS-180 die Aufgabenstellung für die F-125, die ja irgendwann schon einmal das littorale Allzweckschiff sein sollte, in Richtung Luft- und Uboot-Abwehr. Was jetzt die K130 in dem Konzert noch soll ist mir nicht klar.
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spooky schrieb:die royal navy agiert alles andere als vorbildlich.
Mag sein, aber das ist trotzdem ein anderes Niveau was da an den Tag gelegt wird. Da kommen Kriegsschiffe aus den Werften. Bei uns kommen halbfertige Produkte aus den Werften, obwohl die Stückpreise das krasse Gegenteil verraten.
Selbstverständlich bin ich kein Marineexperte, der alle relevanten Spezifikationen unserer Schiffe kennt, aber selbst aus meiner Position heraus ist dieses Urteil nicht zu weit hergeholt.
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@flexi
schön zusammengefasst, seh ich genauso
für die K130 werden noch Aufgaben genug da sein (SNMG 1 & 2, Übungsfahrten, Hafenbesuche, Manöver, Begleitschutz, Patrouillenfahrten...)
mfg Flugbahn
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flexi schrieb:Noch mal zur VLS-Thematik
So wie die Aufgaben des MKS-180 beschrieben werden ist es nicht für die allerheißesten Bedrohungsszenarien vorgesehen, sondern als Allzweckschiff für alle möglichen asymmetrischen Lagen, Minenräumung etc. Damit ist es am ehesten mit dem amerikanischen Littoral Combat Ship vergleichbar, weniger mit dem GCS der Royal Navy. Eigentlich ist es genau bei diesem Schiff nicht so sehr ein Problem, wenn es sich nur im Nächstbereich verteidigen kann. Das Problem ist dann eher, dass die restliche Flotte mehr können muss. Interessanterweise ist das genau die Diskussion die über LCS geführt wird: Hat die US Navy in Zukunft genug Verbandsluftverteidigung um so ein relatv schwaches Schiff zu unterstützen? Eigentlich verschiebt sich mit dem MKS-180 die Aufgabenstellung für die F-125, die ja irgendwann schon einmal das littorale Allzweckschiff sein sollte, in Richtung Luft- und Uboot-Abwehr. Was jetzt die K130 in dem Konzert noch soll ist mir nicht klar. Ich stimme zu. Beide Einheiten mit einem VLS auszustatten wäre schön. Muss aber nicht. Es wäre sicher schöner, wenn man 6 Einheiten (also die MKS180) mit einem VLS zu sehen, da sie dann Verbandsschutz leisten könnten.
Die F125 wird aber wohl edler und teurer werden, außerdem mehr Platz bieten, daher würde dort ein VLS mehr Sinn machen.
Was gar nicht ginge, wäre, nur die F123 und die F124 mit VLS zu haben, das wären 7 Einheiten. Und wenn die MKS180 dann irgendwann an den Start gehen, werden die F123 (4 Einheiten) ausgemustert. Dann hätte man nur noch die drei F124er, die damit ausgerüstet wären. Zu wenig.
Die Frage ist vermutlich, aber ich fische da im Trüben, ob wirklich ein JSS kommt und wann. Diese Pötte muss man schützen können, über einen langen Zeitraum hinweg. Also auch noch dann, wenn die F123er ausgemustert werden.
So gesehen muss eine der beiden "neuen" Schiffsklassen zur ESSM-Bestückung befähigt werden.
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Die MKS180 ist aber kein Ersatz zur F123 oder?
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GermanMilitaryPower schrieb:Die MKS180 ist aber kein Ersatz zur F123 oder? Nein. Kein Ersatz.
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