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Zitat:Konflikt um Wasser
Feuergefecht zwischen Taliban und iranischen Grenzbeamten
Im Streit um Wasser aus dem Grenzfluss Helmand hatte Irans Präsident Ebrahim Raisi den in Afghanistan herrschenden Taliban bereits gedroht. Jetzt ist es zu einem Feuergefecht an der Grenze der beiden Länder gekommen. [...]
Die staatliche iranische Nachrichtenagentur IRNA berichtete am Samstag, dass Grenzbeamte entschieden auf einen Angriff der Taliban aus der Provinz Nimrus reagiert hätten. Zunächst gab es keine Informationen zu möglichen Opfern des Feuergefechts. Die militant-islamistischen Taliban äußerten sich nicht zu dem Vorfall. [...]
Jüngst entbrannte jedoch ein Konflikt um das Wasser des Grenzflusses Helmand. Irans Präsident Ebrahim Raisi drohte der Taliban-Regierung und forderte Kabul auf, einen jahrzehntealten Pakt über die Nutzung des Wassers einzuhalten, der Iran eine jährliche Mindestmenge an Wasser zusichert. [...] Die Taliban erklärten, Dürre und Klimawandel machten es den Behörden unmöglich, ausreichend Wasser ins Nachbarland fließen zu lassen.
https://www.spiegel.de/ausland/iran-und-...9c1d7e8aab
Schneemann
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Anbei, nachdem es schon seit Wochen ständige Schießereien zwischen den Taliban und iranischen Grenzschutzeinheiten gab, die Taliban damit gedroht haben Teheran zu erobern und Truppen an die Grenze verlegt haben, bombardiert der Iran nun Stellungen der Taliban IN Afhganistan:
https://twitter.com/BabakTaghvaee1/statu...1533577218
Dazu gibt es auch immer mehr iranisches Mörserfeuer über die Grenze hinweg:
https://twitter.com/BabakTaghvaee1/statu...4192891905
Die Taliban verlegen derweilen Artillerie an die Grenze:
https://twitter.com/i/status/1662423914666926082
https://twitter.com/BabakTaghvaee1/statu...4666926082
Das wird vielleicht noch so richtig interessant. Für den Iran natürlich sehr gut, durch den äußeren Feind kann er seine innenpolitischen Probleme stabilisieren. Da stellt sich die Frage, inwieweit dieser gerade anlaufende Konflikt nicht vom Iran selbst inszeniert und initiert wurde.
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(28.05.2023, 22:03)Quintus Fabius schrieb: Seitdem habe ich nichts mehr darüber gehört oder gelesen und finde auch im Netz keine aktuellen Neuigkeiten darüber. Ist es inzwischen erwiesen dass es Fälschungen sind ?!
Keine Ahnung ob das Fälschungen waren aber es liegt doch absolut auf der Hand dass Katar mit den Taliban schon seit Langem sympathisiert hat. Würde mich wundern wenn es daran überhaupt ernsthafte Zweifel gäbe.
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Ich entsinne mich diesbezüglich daran, dass wir vor nicht allzu langer Zeit hier im Forum, in verschiedenen Strängen, die Thematik der Gefahren für den Iran an dessen Ostflanke ausgelotet hatten. Ich hatte zwar eher Pakistan im Blick, aber hinsichtlich Afghanistan hat es meistens geheißen, dass man ja mittlerweile seitens der Perser mit den Taliban recht gut klarkomme und dass man sich da eigentlich keine großen Sorgen machen muss. (Mir waren solche Ideen angesichts der sunnitisch-paschtunischen Fanatiker auf der einen Seite, die in jedem Schiiten einen Häretiker sehen, und dem schiitischen Gottesstaat auf der anderen Seite immer irgendwie sehr positivistisch erschienen.)
Arg lange vorgehalten haben diese Wunschvorstellungen ja nicht.
Schneemann
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(29.05.2023, 07:49)Schneemann schrieb: Ich entsinne mich diesbezüglich daran, dass wir vor nicht allzu langer Zeit hier im Forum, in verschiedenen Strängen, die Thematik der Gefahren für den Iran an dessen Ostflanke ausgelotet hatten. Ich hatte zwar eher Pakistan im Blick, aber hinsichtlich Afghanistan hat es meistens geheißen, dass man ja mittlerweile seitens der Perser mit den Taliban recht gut klarkomme und dass man sich da eigentlich keine großen Sorgen machen muss. (Mir waren solche Ideen angesichts der sunnitisch-paschtunischen Fanatiker auf der einen Seite, die in jedem Schiiten einen Häretiker sehen, und dem schiitischen Gottesstaat auf der anderen Seite immer irgendwie sehr positivistisch erschienen.)
Arg lange vorgehalten haben diese Wunschvorstellungen ja nicht.
Schneemann
Wird sich zeigen ob aus diesen Scharmützeln ein größerer Konflikt wird. In den östlichen iranischen Provinzen haben die Taliban kaum Anknüpfungspunkte an die Bevölkerung, was bedeutet sie müssten einen Eroberungskrieg führen. Im Gegensatz dazu könnte ein iranischer Vorstoß auf Herat möglicherweise von großen Teilen der dortigen Bevölkerung befürwortet werden, sprechen dort doch sehr Viele einen persischen Dialekt auch wenn sie wohl mehrheitlich sunnitisch ausgerichtet sind.
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Bislang noch nicht sicher bestätigten Berichten zufolge, karren die Taliban massenweise Fahrzeuge an die Grenze, darunter Humvees und auch M1117-Panzerspähwagen. Wie viele sie von den letztgenannten haben, ist nicht ganz klar, vermutlich 40 bis 50 Stück, aber sie scheinen sie wohl auch an die Grenze zu schicken.
Lt. Janes ( https://www.janes.com/defence-news/news-...es-weapons) haben die Taliban immerhin rund 300 Fahrzeuge aus NATO- und US-Beständen nach 2021 übernommen bzw. wieder einsatzbereit machen können. Uns es ist wohl so, wie auch vermutet wurde, dass dieser Umstand noch den Anrainern zum Nachteil gereichen wird können.
Zitat:Taliban in Grenzgefechten mit Iran – Gotteskrieger nutzen US-Waffen für Kämpfe
Kabul/Teheran – An der iranisch-afghanischen Grenze kam es am vergangenen Wochenende zu einem Gefecht zwischen iranischen Grenzsoldaten und Taliban-Kämpfern. Bei der Eskalation zwischen Iran und Afghanistan wurden laut offiziellen Angaben drei Menschen getötet. [...]
Ein in den sozialen Medien gepostetes Video zeigt das Gefecht aus nächster Nähe. Und zwar aus einem sogenannten „Humvee“ heraus, ein High Mobility Multipurpose Wheeled Vehicle (HMMWV) der Streitkräfte der USA. Ausgerüstet war dieses mit einem M240-Maschinengewehr, ebenfalls eines der militärischen Ausrüstungsgegenstände, die von den Taliban erbeutet wurden. Nun setzen sie diese offenbar selbst in Kämpfen mit gegnerischen Parteien ein. [...]
Laut mehreren unbestätigten Onlineberichten soll es bei den Gefechten am Wochenende zu schwerem Maschinengewehrfeuer, sowie zum Einsatz von Mörsern und anderen Sprengstoffen gekommen sein. Außerhalb des Humvees wurden demnach Taliban-Kämpfer gesichtet, die mit Gewehren und Panzerfäusten die iranische Stellung an der Grenze angriffen. [...] Die Taliban behaupten demnach, mindestens einer ihrer Kämpfer sei getötet worden. Eine iranische Zeitung berichtet laut Al Jazeera jedoch, alle Todesopfer seien auf iranischer Seite zu beklagen. [...]
Die Kämpfe fanden in der Provinz Nimroz in Afghanistan statt. Beide Länder beschuldigten die jeweils andere Seite, das Feuer eröffnet zu haben. Die Kämpfe zwischen den beiden Nationen brachen inmitten politischer Auseinandersetzungen um Wasserrechte aus.
https://www.fr.de/politik/taliban-iran-a...11754.html
Schneemann
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(01.06.2023, 12:25)Schneemann schrieb: Bislang noch nicht sicher bestätigten Berichten zufolge, karren die Taliban massenweise Fahrzeuge an die Grenze, darunter Humvees und auch M1117-Panzerspähwagen. Wie viele sie von den letztgenannten haben, ist nicht ganz klar, vermutlich 40 bis 50 Stück, aber sie scheinen sie wohl auch an die Grenze zu schicken.
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In einem richtigen Krieg gegen den Iran werden die Taliban wohl kaum Land sehen. Da werden ihnen auch die 300 genannten Fahrzeuge wenig nützen. Meines Erachtens nur eine reine Drohgebärde in der Hoffnung durch das Zeigen von Stärke den Iran von einem Angriff abzuhalten.
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Sehe ich eigentlich auch so. Also wenn die Iraner wirklich entschlossen loslegen sollten, dann wird es für die Taliban eng, und das wissen diese wohl auch. Zumal in Westafghanistan das schiitische Glaubensmodell immer noch vorhanden ist, d. h. Teheran hätte im Falle eines Feldzuges auch lokale Unterstützer. Wenn wir dies allerdings wissen, wissen es die Taliban auch.
Heißt: Im schlimmsten Falle sehen wir in der nächsten Zeit im Westen von Afghanistan ausufernde Exzesse und ethnische Säuberungen gegen die dortigen Hazara etc. seitens der Islamisten in Kabul. Interessant dürfte dann werden, wie sich die Iraner verhalten bzw. ob vielleicht sogar die Pakistanis - und der Inter-Services Intelligence ist sicher voll im Bilde über dieses sich abzeichnende Szenario - versuchen sich einzumischen. (Und ich habe es noch in den Ohren - aus einem anderen Strang -, dass ja angeblich zwischen Iran und Pakistan alles in bester Ordnung ist bzw. zu sein scheint.) Wir werden es sehen...
Schneemann
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(01.06.2023, 20:26)Schneemann schrieb: Sehe ich eigentlich auch so. Also wenn die Iraner wirklich entschlossen loslegen sollten, dann wird es für die Taliban eng, und das wissen diese wohl auch. Zumal in Westafghanistan das schiitische Glaubensmodell immer noch vorhanden ist, d. h. Teheran hätte im Falle eines Feldzuges auch lokale Unterstützer. Wenn wir dies allerdings wissen, wissen es die Taliban auch.
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Das Siedlungsgebiet der Hazara liegt eher im Zentrum des Landes. Da müsste der Iran schon ziemlich weit vorstoßen durch Gebiete die größtenteils von Tadschiken und Aimaken bewohnt sind. Diese sprechen zwar persische Dialekte aber sind fast alle sunnitisch ausgerichtet. Insofern wäre unklar wie sich deren Milizen verhalten wenn der Iran dort einmarschiert. Möglich wäre natürlich dass sie die Chance nutzen um die Talibanherrschaft abzuschütteln. Hinzu kommt dass die NRF und alte Warlords der Nordallianz in so einem Konflikt wieder aktiv werden könnten als Verbündete des Iran.
https://de.wikipedia.org/wiki/Aimaken#/m...thnien.svg
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Das ist meiner Meinung nach für beide Seiten nur ein Spektakel dass von den Inneren Problemen beider Seiten ablenken soll. Für beide sehr bequem, man hat einen äußeren Feind der die Bevölkerung im Inneren bei der Stange hält und so kann man sich innenpolitisch stabilisieren.
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