Us Wirtschaftskrise - Dollar schmiert ab
#46
Erich schrieb:Bush steht vor der Wahl zwischen Pest und Cholera

entweder er interveniert mit Staatsmitteln in ein Konjunkturprogramm (dann ist aber die strukturelle Problematik der US-Wirtschaft noch nicht beseitigt) und verschäft damit das Haushaltsdefizit noch mehr,

oder er saniert den Haushalt (den er "Top" von Clinton übernommen hatte), dann gehts aber mit der US-Konjunktur noch weiter bergab ....

tja, er hat sich bzw. die US-Staatsfinanzen mit seinem Militär-Abenteuer-Tourismus offenbar deutlich übernommen

Bush will seinem Nachfolger (der warscheinlich ein demokrat wird) vor vollendeten Tatsachen stellen. Man kann nicht einfachso die angelaufenden Programen streichen(in jetziger Krise schon gar nicht) und von vorne zu beginen. Und bis die Demokraten sich aus Bushs mist rauswuseln, werden die Republikaner auf der Opositionswelle nach oben reiten.
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#47
Erich schrieb:tja, er hat sich bzw. die US-Staatsfinanzen mit seinem Militär-Abenteuer-Tourismus offenbar deutlich übernommen
Abzüglich der extremen Steuersenkungen am Beginn der Amtszeit und dem Platzen der Dotcom-Blase...
Aber das kann man ja prima unter den Tisch fallen lassen und unterschwellig auch noch die US-Konjunktur Bush in die Schuhe schieben.

´hoj schrieb:(der warscheinlich ein demokrat wird)
Die Republikaner haben durchaus gute Chancen das Weiße Haus zu verteidigen. Vor allem wenn Hillary nominiert wird.
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#48
Nightwatch schrieb:
Erich schrieb:tja, er hat sich bzw. die US-Staatsfinanzen mit seinem Militär-Abenteuer-Tourismus offenbar deutlich übernommen
Abzüglich der extremen Steuersenkungen am Beginn der Amtszeit und dem Platzen der Dotcom-Blase...
Aber das kann man ja prima unter den Tisch fallen lassen und unterschwellig auch noch die US-Konjunktur Bush in die Schuhe schieben.
....
1)
die Steuersenkungen zu Beginn der Amtszeit hätte der US-Etat dank der von Clinton übernommenen Überschüsse wohl noch verkraftet,
das Irak-Abenteuer nicht mehr
dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/1106385297321.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 97321.html</a><!-- m -->
Zitat:26. 01. 2005
Kriegskosten stürzen US-Haushalt noch tiefer in rote Zahlen
Das Weiße Haus erwartet ein Loch von 427 Mrd. $ in der US-Staatskasse. Regierungsbeamte begründen dies mit der hohen Belastung durch die Kriegskosten im Irak und in Afghanistan.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.abendblatt.de/daten/2006/01/11/521913.html">http://www.abendblatt.de/daten/2006/01/11/521913.html</a><!-- m -->
Zitat:Amerikanische Studie beziffert Irak-Kriegskosten auf zwei Billionen Dollar - angesetzt waren 200 Milliarden
...

erschienen am 11. Januar 2006
und
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.handelsblatt.com/News/Politik/International/_pv/grid_id/941445/_p/200051/_t/ft/_b/1341864/default.aspx/gros-der-kriegskosten-steht-us-steuerzahlern-noch-bevor.html">http://www.handelsblatt.com/News/Politi ... bevor.html</a><!-- m -->
Zitat:HANDELSBLATT, Donnerstag, 25. Oktober 2007, 09:10 Uhr
Rechnungshof-Schätzung

Gros der Kriegskosten steht US-Steuerzahlern noch bevor

Der Rechnungshof des US-Kongresses hat die Gesamtausgaben für die Kriege im Irak und in Afghanistan bis 2017 auf 2,4 Billionen Dollar (1,7 Billionen Euro) geschätzt. Bisher haben die USA für die Militäreinsätze in beiden Ländern 604 Milliarden Dollar (425 Milliarden Euro) ausgegeben.
...

2)
was hat die Dotcom-Blase ("Neuer Markt") mit dem US-Staatshaushalt zu tun?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Dotcom-Blase">http://de.wikipedia.org/wiki/Dotcom-Blase</a><!-- m -->

3)
das Schlimmste was den USA passieren kann ist eine Kombination der aus strukturellen Gründen zusammenbrechenden US-Konjunktur mit einem durch die Kriegskosten selbst verursachten überbordenden Haushaltsdefizit -
für letzteres trägt die Regierung Bush in der Tat die Verantwortung,
für die fehlenden strukturellen Reformen ebenso
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#49
Die Krise in den USA zieht immer schneller ihre Kreise. Die Weltwirtschaft gerät zunehmend ins Taumeln.
Zitat:Cash is King

Raus aus Aktien

An den internationalen Aktienmärkten hat am Montag Panik geherrscht wie seit den Anschlägen vom 11. September 2001 nicht mehr. Damit hatte niemand gerechnet. Händler sprachen von einem "schwarzen Montag". Die Angst vor einer drohenden US-Rezession und unabsehbaren Folgen für die Weltwirtschaft ließ den Dax über sieben Prozent einbrechen. Die Einschätzung der Experten gingen auseinander. Nach Ansicht des Fondsmanagers Hans-Peter Schupp handelte es sich um "klassische Panik".
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/906738.html">http://www.n-tv.de/906738.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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#50
Das übliche Spielchen einer platzende Spekulationsblase. Sei es nun die Asienkrise Ende der Neunziger, die Dotcom-Blase Anfang des Jahrtausends oder eben jetzt die Immobilienkrise. Wobei die Immobilienkrise meiner Ansicht nach gefährlicher ist, als die Krisen der letzten zehn Jahre. Sind sonst die Ersparnisse von Kleinanlegern den Bach runter gegangen, sind es diesmal die Heime auf Pump. Cleveland Ohio ist da ja nur das bekannteste Beispiel. Die Leute verlieren nicht nur ihre Heime - sie hocken dazu noch auf ihren Schulden, die sie dank der Rezession nicht abbauen können. Gleichzeitig sitzen die Kommunen auf Geistervierteln, die Kriminellen als Tummelplatz dienen und vermutlich über kurz oder lang als illegaler Wohnraum genutzt werden.

Hier geht es nicht einfach nur um verlorenes Geld, sondern um strukturelle Probleme.

Der nächste Präsident bzw. Präsidentin wäre meiner Ansicht nach gut beraten einen "New Deal" auf den Weg zu bringen. Das Potential ist da. Die Infrastruktur des Landes braucht eine Generalüberholung und Amerika sollte sich Gedanken darüber machen, ob regenerative Energiequellen, wenn schon nicht in ökologischer, so doch zumindest in Hinsicht auf militärische und wirtschaftliche Unabhängigkeit nicht doch eine Überlegung wert wären. Das Thema "allgemeine Krankenversicherung" ist eh schon auf der Wahlkampfagenda.

Zwar wäre der Staatshaushalt dann immer noch eine Katastrophe, selbst wenn man den Irak-Einsatz schnellstmöglich beenden würde, aber man würde wenigstens reelle Gegenwerte für die Zukunft schaffen.
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#51
Erich schrieb:1)
die Steuersenkungen zu Beginn der Amtszeit hätte der US-Etat dank der von Clinton übernommenen Überschüsse wohl noch verkraftet,
das Irak-Abenteuer nicht mehr
Genauso kann man argumentieren, das man ohne die Steuersenkungen den Irak hätte verkraften können...
Diese Studien wie viel der Krieg jetzt denn genau kostet sind im übrigen vollkommen verfehlt. Je nach politischer Agenda wird da eine Menge reingerechnet was nicht reingehört. Schätzungen für die Zukunft sind purer Quatsch, niemand kann sagen wie sich die Dinge in den beiden Ländern entwickeln werden.
Und es wird vollkommen ignoriert, dass das meiste Geld direkt wieder in die amerikanische Wirtschaft läuft.
Erich schrieb:2)
was hat die Dotcom-Blase ("Neuer Markt") mit dem US-Staatshaushalt zu tun?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Dotcom-Blase">http://de.wikipedia.org/wiki/Dotcom-Blase</a><!-- m -->
Hallo? Unternehmen gehen im großen Stil pleite -> Rückgang des Wachstums -> weniger Steuereinnahmen?
Erich schrieb:3)
das Schlimmste was den USA passieren kann ist eine Kombination der aus strukturellen Gründen zusammenbrechenden US-Konjunktur mit einem durch die Kriegskosten selbst verursachten überbordenden Haushaltsdefizit -
Jetzt mach mal nen Punkt. Das US-Haushaltsdefizit ist gemessen am BIP geringer als unseres. Die Japaner haben ein doppelt so hohes Defizit und bei denen sind auch noch keine Lichter ausgegangen. Das muss man einfach mal in Relation sehen ohne gleich den Weltuntergang an die Wand zu malen.

Erich schrieb:für letzteres trägt die Regierung Bush in der Tat die Verantwortung,
für die fehlenden strukturellen Reformen ebenso
Und Clinton nicht - hm? Der hatte Geld wie Heu, hat aber im Oral Office komplett das regieren vergessen.
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#52
Hier - etwa in Posting #3.496 - oder auch aktuell in #3.532 von vor 3 Stunden beschäftigen wir uns als Nebeneffekt der erratischen Zollpolitik von DT auch mit dem Dollarkurs.
Ich möchte das auch nicht ändern, aber dem Titel "Us Wirtschaftskrise - Dollar schmiert ab" des Threads entsprechend auf strukturelle Aspekte und damit auch auf Defizite der US-Wirtschaft eingehen, die ebenfalls mittel und langfristig die beschriebene Auswirkung auf den Dollar-Kurs haben.

Als erstes geht es mir um die Energieversorgung. Unter dem Titel
Zitat:USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
schreibt die Seite "Deutsche Wirtschaftsnachrichten: DWN"
Zitat:Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen Energiesicherheit. Jahrzehntelang galten Ölpreise und Fördermengen als Barometer für Wohlstand und Stabilität – doch nun gerät Strom ins Zentrum der wirtschaftlichen und politischen Planung.
(Kopie hier)
Zitat:Strombedarf auf Jahrzehnthoch – das Netz ist nicht vorbereitet

Während der Ölverbrauch stagniert, explodiert die Nachfrage nach Strom. Verantwortlich dafür sind vor allem Rechenzentren, die das Rückgrat von Künstlicher Intelligenz, Cloud-Diensten und Kryptowährungen bilden. Hinzu kommen wachsende Elektromobilität, Wärmepumpen sowie die Dekarbonisierung industrieller Prozesse.

Nach Jahrzehnten des Stillstands steigt der US-Strombedarf erstmals seit den 1960er Jahren wieder rasant – um über 3 Prozent jährlich, so die Energieberatung Grid Strategies. Zum Vergleich: Noch vor wenigen Jahren lag das Wachstum unter 1 Prozent. Die Infrastruktur aber, die diesen Wandel tragen soll, steht unter enormem Druck.

„Wir brauchen dringend Transformatoren, Umspannwerke, Netzausbau – doch die Industrie hat zu lange im Energiesparmodus gearbeitet“, warnt Grid-Strategien-Chef Rob Gramlich.
...
Das ist richtig - und mir scheint, der US-Präsident mit seiner Regierung ("drill drill drill") hat noch gar nicht verstanden, wie wichtig eine sichere Stromversorgung für die sogenannten "Zukunftsindustrien" ist.
Sichere Stromversorgung heißt auch
= zunächst dezentrale Stromerzeugung (gerade bei unzureichender Netz-Infrastruktur) und damit
= nachhaltige und regenerative Energiequellen, z.B. Windparks an den Küsten und Solarparks im wüstenhaften Südwesten der USA
= danach ein länderübergreifendes Stromverbundnetz, um lokale Ausfälle aufzufangen.

Gerade das setzt DT aber aufs Spiel - nicht nur das: er bekämpft es sogar:
Vor einem knappen Monat wurde ein bedeutendes Windenergieprojekts vor New York - obwohl schon genehmigt - gestoppt.

Will DT die USA tatsächlich in ein energiepolitisches Industriemuseum verwandeln?
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#53
Strom in den USA ist immer noch nicht einmal halb so teuer wie in Deutschland. Von den anderen Energieträgern ganz zu schweigen.
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#54
(12.05.2025, 08:36)lime schrieb: Strom in den USA ist immer noch nicht einmal halb so teuer wie in Deutschland. Von den anderen Energieträgern ganz zu schweigen.
und wie soll die - bei positiver wirtschaftlicher Entwicklung - prognostizierbare massive Zusatznachfrage gedeckt werden?
Oder anders rum: verzichten die USA auf eine gesamtwirtschaftliche Verbesserung, weil es absehbar an den erforderlichen Kapazitäten für elektrische Energie fehlt?
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#55
(12.05.2025, 10:56)Kongo Erich schrieb: und wie soll die - bei positiver wirtschaftlicher Entwicklung - prognostizierbare massive Zusatznachfrage gedeckt werden?
Oder anders rum: verzichten die USA auf eine gesamtwirtschaftliche Verbesserung, weil es absehbar an den erforderlichen Kapazitäten für elektrische Energie fehlt?

Durch Gas-,Wasser-, Kohle- und Atomstrom. Jeder Bundesstaat der USA könnte aktuell seinen Strombedarf ohne Probleme aus diesen vier Quellen decken und dies sogar mit großen Überkapazitäten. Ohne grüne Agenda und Klimaquatsch braucht es auch kaum einen weiteren Ausbau der Netze, denn das ausufernde Netzwachstum ist nur dem grünen Unsinn geschuldet. Fahrzeuge werden in den USA primär auch weiter mit Sprit gefahren. Die Probleme die du beschreibst bekommt die EU aber sicher nicht die USA solange sie bei ihrem aktuellen Energiemix bleibt und nicht weiter Richtung Solar- und Windkraft abdriftet.
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#56
(11.05.2025, 19:39)Kongo Erich schrieb: ....
Gerade das setzt DT aber aufs Spiel - nicht nur das: er bekämpft es sogar:
Vor einem knappen Monat wurde ein bedeutendes Windenergieprojekts vor New York - obwohl schon genehmigt - gestoppt.

Will DT die USA tatsächlich in ein energiepolitisches Industriemuseum verwandeln?
zur journalistischen Redlichkeit gehört es, auch darüber zu informieren, wenn sich solche Aussagen geändert haben.
Zitat:Offshore-Wind als Faustpfand? Trump-Regierung hebt Baustopp für Equinor Offshore-Windpark auf – Gasdeal im Hintergrund
...
Zitat:Offshore-Windprojekt vor der US-Ostküste
Trump macht Rückzieher – oder vielleicht doch einen Deal?

Der US-Präsident stoppt den Bau eines Offshore-Windparks zunächst und rudert nun zurück. Gab es ein Tauschgeschäft mit dem Bundesstaat New York?
...
Zitat:US-Regierung hebt Baustopp für Offshore-Windpark auf
Die US-Regierung könnte den Windpark als Druckmittel eingesetzt haben, um den Bau neuer Erdgaspipelines politisch durchzusetzen.
...
ein angesprochener "Deal" läge tatsächlich in der Mentalität des Dealers Trump. Und ich denke, DT hätte nicht einmal ein schlechtes Gewissen, wenn er für einem solchen "Deal" ein bereits genehmigtes Vorhaben rechtswidrig blockiert. Es ist ihm - nach meinem Eindruck - sch...egal, ob er mit solchen Handlungen die Rechte anderer verletzt. Er bietet ja mit seinem "Deal" einen Ausweg an. Und er profitiert dann von der "fürstbischöflichen Art", Rechtsansprüche per Gnadenakt und mit Gegengeschäft zu gewähren.
Andere könnten auf die Idee kommen, ein solches Verhalten "korrupt" zu nennen. Aber es gibt in den USA keine Normen, die dem US-Präsidenten diesbezüglich Handlungsbeschränkungen auferlegen. Er kann ganz legal so handeln - während "Korruption" illegal wäre.
Btw.: hat jemand vorhin im ZDF die Doku "Trump und das Silicon Valley" gesehen? Wenn nicht, habt ihr was verpasst.
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#57
Wer Nachmittags die 17:00 Uhr Nachrichten in der ARD sieht, wird dort im Vorfeld oft auf einen Wirtschaftskommentator namens "Bethmann" treffen, der wohl Verbindungen zur Privatbank Bethmann hat.

Die Bank macht auch selbst Wirtschaftsanalysen und hat in diesem Kontext gestern publiziert:
Dem US-Dollar droht kein schneller Machtverlust
Ja - einerseits: denn der US-$ als Leitwährung scheint kurzfristig keine Alternativen zu haben. Selbst der Finanzplatz London zehrt noch Jahrzehnte nach der Auflösung des britischen Weltreiches von der einst weltumspannenden Gemeinschaft unter der Krone, und das, obwohl mit dem WK II die USA als dominierende Macht die Briten abgelöst haben. Die historische Genese der Bethmann-Bank ist absolut richtig.

Ich teile die Meinung der Bethmann-Bank über die bleibende Vormachtstellung des US-$ dennoch nicht unbedingt. Wer sich nur auf historische und aktuelle Verhältnisse konzentriert, der übersieht die rasend schnelle Entwicklung mit nie vorher bekannten Herausforderungen.
Zitat:Seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten im November hat der Bitcoin-Kurs um rund 60 Prozent zugelegt. Jetzt erreicht die Kryptowährung mit knapp 112.000 US-Dollar einen neuen Rekordwert. Experten zufolge könnte schon bald die nächste Schallmauer fallen.
meldet z.B. n-tv (vergleich auch die Wirtschaftswoche "Warum der Bitcoin nach dem Rekordhoch weiter steigen dürfte"). Und dieser Anstieg betrifft nicht nur Bitcoin, sondern alle elektronischen "Ersatzwährungen", z.B. eine Kryptowährung namens Trumpcoin. Diese Kryptowährung wird von DT massiv gepuscht. Der Dealer Trump hat also ein ganz persönliches Interesse daran, dass die Kryptowährungen gegenüber dem Dollar massiv zulegen.

So gesehen könnte das von DT forcierte Zoll-Chaos, das wohl auch die Kryptowährungen als spekulative Zufluchtsorte gestärkt hat, auch ganz persönliche Motive haben.
Ich halte diese Kryptowährungen - nebenbei bemerkt - für wirtschatspolitischen Unsinn: die Kaufkraft und Stärke einer Währung war schon seit der Antike über das Mittelalter bis vor hundert Jahren vom Edelmetallgehalt der Münzen und dann von der Deckung in Gold ("Goldmark") abhängig und damit gesichert.
Seither wird die Stärke einer Währung als Ausdruck der Wirtschaftskraft des jeweiligen Landes bewertet. Je stärker diese Wirtschaftskraft, desto stärker die Währung, die aber von vielen anderen Faktoren beeinflusst wird wie dem Vertrauen in die Stabilität (Geld als Wertsicherung) der jeweiligen Währung.
Die Kryptowährungen bieten keine solche wirtschaftliche "Sicherheit". Deshalb ist es völliger Unsinn, dass US-Präsident Donald Trump fünf führende Kryptowährungen ( Bitcoin, Ether, Ripple, Solana und Cardano) für den Aufbau einer neuen strategischen Reserve für die USA benannt hat. Hinter diesen Kryptowährungen steht kein wirtschaftlicher Wert. Genauso gut könnte man Seifenblasen als strategische Reserve benennen.
Die Absicherung mit solchen Spekulationsobjekten ist keine Sicherung sondern selbst reine Spekulation. Eine so gesicherte Währung wird selbst zum Spekulationsobjekt und verliert damit an Substanzwert.

Darüber hinaus will DT erklärtermaßen einen schwachen $, um damit die Exporte der USA zu fördern und Importe zu verteuern.

Und dann ist mit der irrlichternden Chaos-Politik aus dem Weißen Haus auch noch in den nächsten Jahren zu rechnen - zu Lasten des US-Dollar und zu Lasten der US-Wirtschaft.
DT tut auch jetzt schon alles in seiner Macht stehende, um den internationalen Warenaustausch zur Abwicklung in anderen Währungen zu bewegen. Chinas nationale Währung, der Euro - und sogar der Rubel werden zunehmend als Verrechnungseinheiten im internationalen Zahlungsverkehr (Tauschfunktion der Währung) herangezogen.
Und wenn man das Unheil der letzten Monate anschaut, und überlegt, wie lange DT noch mindestens agieren kann - dann muss man feststellen:
am Ende der Ära DT wird die US-Leitwährung so geschädigt sein, dass sie sich nicht mehr erholen kann - bzw. anders formuliert: die anderen Währungen werden so gestärkt sein, dass sie nicht mehr wesentlich an Stärke gegenüber dem $ als Währung einer dann massiv geschwächten Regionalmacht verlieren können.
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#58
Ein Marktkommentar von Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater
Trump-Budget ohne Sparkurs: Märkte wittern Dauer-Defizit in den USA
Zitat:Während Europas Börsen vom Aufschwung profitieren, drücken steigende Zinsen und Schuldenängste in den USA auf die Stimmung der Anleger.
...
Die US-Politik befindet sich mitten in der ersten Haushaltsplanung der neuen Regierung Trump, und es zeigt sich, dass es an politischem Willen fehlt, die hohen laufenden Haushaltsdefizite der USA in den kommenden Jahren zu verringern. Für die Perspektive immer höherer Schuldenstände verlangen die Investoren in US-Staatsanaleihen daher bereits heute eine stärkere Kompensation in Form höherer Renditen. Hier ist auch der Grund für die weiter gestiegenen Preise für Gold und Bitcoin zu sehen.

Aktienentwicklung in Europa besser als in den USA
Steigende Zinsen sind nicht gut für die finanzielle Stabilität und das Wirtschaftswachstum in den USA. Daher reagierten die Aktienmärkte verschnupft. Zumal große US-Unternehmen ankündigten, zumindest einen Teil der seit jüngstem bestehenden Zölle in Form von Preiserhöhungen an ihre US-Kunden weiterzugeben.

In Europa ist die Verschuldungslage nicht so dramatisch. Hier werden neue schuldenfinanzierte Investitionen, etwa in Deutschland, eher als positiv für die Konjunktur angesehen. Das sah man auch am aktuellen Ifo-Geschäftsklima, das nach oben zeigte. Alles zusammen sorgt im laufenden Jahr für eine deutlich bessere Aktienentwicklung in Europa als in den USA.
...
hier wird ein Währungsrisiko beschrieben, das Europa zu einem sichereren Anlageplatz für Investoren macht als das $-Reich des DT.

Ein weiterer Artikel, der sich mit den Risiken der Zoll- und Handelspolitik für US-Wirtschaft und Dollar befasst.
Zitat: Steuern die USA auf eine Wirtschaftskrise zu? Experten schlagen wegen Trumps Zoll- und Finanzpolitik jedenfalls Alarm. Auch Ökonomin Stormy-Annika Mildner sieht die Risiken der Trump'schen Pläne.

Die wirtschaftspolitischen Signale aus Washington lösen Unruhe an den Märkten aus. Erstmals seit über einem Jahrhundert hat die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit der USA herabgestuft – ein Schritt mit weitreichender Symbolkraft. Hintergrund ist neben der wachsenden Staatsverschuldung insbesondere die unberechenbare Handelspolitik der zweiten Trump-Administration.

Im Interview erklärt die Wirtschaftsexpertin Stormy-Annika Mildner, was hinter den Zolldrohungen gegenüber der EU steckt, wie groß das Risiko einer Stagflation ist und wie gefährlich der politische Druck auf die US-Notenbank wirklich ist.
...

Staaten und Investoren könnten also auch ihre Dollarreserven abstoßen.

Richtig. Zwar gibt es derzeit keine echten Alternativen – weder Euro noch Yen oder Franken haben dieselbe Funktion wie der Dollar. Doch die Dollarabwertung ist ein potenzielles Risiko.

Welche Rolle spielt der US-Dollar?
Der US-Dollar ist die wichtigste Reserve- und Handelswährung der Welt. Ein starker Dollar bedeutet, dass man mit einem Dollar mehr ausländische Währung bekommt. Das macht Importe günstiger, kann aber US-Exporte verteuern. Ein schwacher Dollar hingegen verbilligt US-Waren im Ausland und stärkt die Exportwirtschaft, lässt aber Importpreise steigen – was die Inflation im Inland anheizen kann.
...
es fehlt also nicht an Warnungen.
Wenn nun in dem Interview gesagt wird, Trump wolle
Zitat: eine Umstellung des US-Wirtschaftsmodells von konsum- auf produktionsbasiertes Wachstum erreichen.
dann wird zugleich zurecht festgestellt:
Zitat: aber das erfordert langfristige Strukturmaßnahmen. Wirtschaftliche Wachstumsmodelle entwickeln sich über Jahrzehnte. Ein großer Binnenmarkt wie in den USA ist tendenziell weniger auf Export angewiesen als etwa ein Land wie Deutschland.

Es gibt allerdings auch einfachere Erklärungen, die einem schlichteren Gemüt angemessener wären:
Danach geht es DT
Zitat:"... nur darum, Europa zu schwächen": Ökonom erklärt Trumps wahren Plan

...
Für den deutsch-amerikanischen Ökonomen Rudi Bachmann (Anm.: Professor der Universität Notre Dame) steckt hinter Trumps Zollplänen allerdings mehr als nur ein Handelsstreit. In seinem jüngsten Post auf der Plattform X schreibt Bachmann: „Was, glaube ich, immer noch nicht richtig verstanden wird bei den Zöllen von Trump: Es geht hier gar nicht um Höhe, unfaire Handelspraktiken, etc. Es geht einzig und allein um einen weiteren Versuch (nach der Ukraine), Europa zu schwächen“.
...
berichtet der FOCUS (Kopie hier)
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#59
btw.: Business Insider setzt sich mit den aktuellen Kursentwicklungen der großen Währungen auseinander:
Zitat:Yuan, Euro und Yen: So reagieren die großen Währungen auf den Dollar-Abschwung

Der Euro legt zu, der Yen stabilisiert sich, der Yuan gewinnt an Bedeutung im Zahlungsverkehr: Die großen Währungen reagieren unterschiedlich auf den Dollar-Verfall – und spiegeln dabei geopolitische Verschiebungen.
Die Schwäche des US-Dollars sendet Impulse über die globalen Devisenmärkte. Seit Wochen verliert die Leitwährung an Boden – getrieben von rückläufigen US-Konjunkturdaten, sinkenden Zinserwartungen und dem wachsenden Vertrauensverlust bei internationalen Investoren. Aktuell notiert der Dollar-Index auf dem tiefsten Stand seit knapp einem Jahr.
...

1. Euro profitiert vom schwächelnden US-Dollar

Inmitten der globalen Dollar-Schwäche rückt der Euro erneut in den Fokus internationaler Investoren. Mit einem Anteil von etwa 20 Prozent an den weltweiten Zentralbankreserven belegt die Währung stabil den zweiten Platz – weit vor allen anderen Herausforderern. Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheit in den USA gilt der Euro derzeit als verlässlicher Hafen für Kapital, auch wenn er auf absehbare Zeit nicht an die Dominanz des Dollars heranreicht. ...

2. Chinesischer Yuan gewinnt an Attraktivität
Der chinesische Yuan wird aktuell ebenfalls interessanter – zumindest theoretisch. Denn: Geopolitische Unsicherheiten, Inflationsängste und eine expansive US-Schuldenpolitik nähren das Interesse an einem Währungswandel. „Das Interesse an Alternativen wächst“, sagt Daniel McDowell.
...
Der Yuan spielt mit 2,5 Prozent nur eine untergeordnete Rolle in den weltweiten Zentralbankreserven – hinter dem US-Dollar (ca. 59 Prozent), dem Euro (ca. 20 Prozent), dem japanischen Yen (ca. 5 Prozent) und dem britischen Pfund (ca. 4,5 Prozent). ...

3. Japanischer Yen unter Druck
Auch in Japan wird der Wechselkurs des Yen zunehmend zum geopolitischen Spannungsfeld. Die US-Regierung unter Präsident Trump hatte in der Vergangenheit wiederholt gefordert, Tokio müsse für eine Aufwertung des Yen sorgen, um das US-Handelsdefizit abzubauen und amerikanische Unternehmen wettbewerbsfähiger zu machen.
...
Der japanische Yen hat gegenüber dem US-Dollar seit Jahresbeginn um etwa 8 Prozent aufgewertet. Am 1. Januar 2025 lag der Wechselkurs bei 158,35 Yen pro US-Dollar, während er aktuell bei 145,60 Yen pro US-Dollar notierte (Stand: 22. Mai 2025).
(Kopie hier)

Ich möchte mal etwas lockerer formulieren:
Cash - Geld - ist ein sehr scheues und schnelles Ding. Kaum etwas flüchtet so schnell vor Risiken wie liquide Mittel.
1. Während US-$ Staatsanleihen immer mehr Zinsen zahlen müssen (und daher der Kurswert bereits ausgegebener Anleihen sinkt) und auch ein Wechselkursrisiko immer deutlicher wird stellt sich die Frage, wo Alternativen bestehen.
Investitionen etwa in Aktien von US-Firmen bergen ein zunehmend hohes Risiko, das mit den immer düsteren Wirtschaftsaussichten begründet ist.

2. der Euro ist daher vor allem zur Anlage von Vermögen in Aktien und Fonds geeignet - und auch staatliche Anleihen in Euro-Ländern (z.B. Bundesschatzbriefe) gewinnen an Attraktivität
Die "Sonderprogramme" zur Aufrüstung kommen dabei besonders europäischen Rüstungsfirmen zugute - und treiben deren Investitionen und Kurse nach oben.
Und die Binnennachfrage innerhalb der EU ist so groß, dass globale Exportbegrenzungen etwas durch US-Zölle aufgefangen werden können - zumal es neben den USA auch andere Märkte gibt.

3. der chinesische Yuan hat gegenüber dem € durchaus Schwächen - Investitionen in China sind gerade für ausländische Investoren nicht ohne Risiko - politischer und wirtschaftlicher Art. Wie sicher ist eine Anlage in China? China hat zu kämpfen, die eigenen Exportziele zu erreichen. Es kann einen einbrechenden US-Absatz durch wachsende Binnennachfrage ausgleichen, aber auch da kriselt es etwas. Die Zeit der großen ausländischen Investitionen ist vorbei. Wer außerhalb Chinas Yuan im Portfolio hat, benötigt die primär als Zahlungsmittel.

4. der japanische Yen hat zudem ganz andere Probleme. Die japanische Gesellschaft überaltert. Damit geht auch die Binnennachfrage zurück. Und im Export steht Japan in Konkurrenz zu den benachbarten Ost- und den Südostasiatischen Staaten.

So gesehen bleibt der Euro die einzige realistische Alternative gegenüber dem US-$.
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#60
In einem Beitrag "Warum der US-Dollar (noch) König der Reservewährungen ist" befasst sich Sergi Basco, außerordentlicher Professor am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Barcelona und Forscher bei der Fundació MOVE und BEAT mit dem US-$ als internationaler Leit- und Reservewährung:
Zitat:Der Wert des US-Dollars basiert auf Vertrauen und Akzeptanz weltweit. Doch wie lange noch?

Eine globale Reservewährung ist eine Währung, die von ausländischen Zentralbanken in großem Umfang gehalten wird.

Seit der Bretton-Woods-Vereinbarung von 1944 hat der US-Dollar diese Position inne, was bis heute der Fall ist: Laut IWF-Daten von Ende 2024 stellte der Dollar 54 Prozent der globalen offiziellen Reserven dar, während der Euro mit weitem Abstand auf 19 Prozent kam.

...

Bis in die 1950er Jahre war es das britische Pfund, das diese prominente Rolle innehatte. Es war hauptsächlich die Position der USA als größte Wirtschaftsmacht unter den Alliierten, die den Dollar nach dem Zweiten Weltkrieg zur globalen Reservewährung machte.

Da das Vertrauen in den Dollar weltweit sinkt, fragen sich viele, ob wir einen ähnlichen Wandel hin zum Euro oder zu einer anderen Währung erleben könnten. Die US-Politik beschleunigt diesen Wandel sicherlich. Um US-Staatsanleihen und -Aktien zu kaufen, benötigen Investoren US-Dollar. All diese Transaktionen beinhalten jedoch ein Leistungsbilanzdefizit in den USA, das die Trump-Administration beseitigen möchte.

Die aktuelle Unsicherheit der US-Handelspolitik macht US-Vermögenswerte jedoch nicht attraktiver, wie die Turbulenzen auf dem US-Staatsanleihenmarkt zeigen. Zudem gibt es Gerüchte, dass die US-Regierung möglicherweise in Verzug geraten könnte, indem sie ihre kurzfristigen Schulden in langfristige umwandelt.

Über Trump hinaus haben die letzten Monate den Investoren gezeigt, dass die Kontrollmechanismen und Gegengewichte der US-Verfassung nicht so stark sind wie angenommen und der Präsident in einigen Bereichen nahezu absolute Macht hat.

Die Tatsache, dass Bidens letzter Akt als US-Präsident darin bestand, seine Familie und potenzielle politische Ziele zu begnadigen, hat das Vertrauen in die US-Regierung ebenfalls nicht gestärkt. Realistisch betrachtet muss die weltweite Nutzung des Euros massiv zunehmen, damit er den Dollar in absehbarer Zeit ersetzen kann. Dies scheint jetzt jedoch viel wahrscheinlicher als noch vor drei Monaten.
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