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Auch rund einen Monat nach dem Verschwinden des argentinischen U-Bootes San Juan gibt es noch keine Spur des Bootes. Offenbar soll aber ein Wassereinbruch durch den Schnorchel den Untergang verursacht haben. Der Marinechef musste unterdessen seinen Hut nehmen...
Zitat:U-Boot-Unglück
Argentinien feuert Marine-Chef
Der argentinische Verteidigungsminister hat den Chef der Marine einen Monat nach dem Verschwinden des argentinischen U-Boots "ARA San Juan" entlassen. Von dem U-Boot fehlt noch immer jede Spur.
Der Chef der argentinischen Marine, Admiral Marcelo Eduardo Hipolito Srur, ist entlassen worden. Das teilte ein argentinischer Regierungssprecher mit. Noch immer gibt es keine Hinweise auf den Verbleib des argentinischen U-Boot "ARA San Juan". [...] In seiner letzten Funkverbindung hatte das im Südatlantik verschollene argentinische U-Boot einen Kurzschluss und ein Feuer gemeldet. Verursacht wurde der Zwischenfall offenbar durch Wasser, das durch den Schnorchel ins U-Boot eingedrungen war.
https://www.tagesschau.de/ausland/argent...t-103.html
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Die Suche nach dem verschwundenen argentinischen U-Boot San Juan blieb bislang ergebnislos. Boot und Besatzung sind aktuell verschollen. Nachdem bereits im Dezember sowohl die USA als auch Argentinien selbst die Suche nach dem Boot eingestellt hatten, haben Angehörige und Aktivisten nun eine Crowdfunding-Aktion gestartet, um der Suche neuen Schwung geben zu können. Zuvor hatte bereits die argentinische Regierung eine Belohnung ausgelobt für Hinweise, die zur Klärung des Schicksals des Bootes beitragen könnten.
Zitat:Argentina sub: ARA San Juan relatives to crowdfund new search
Relatives of the 44 crew members of a lost Argentine submarine have begun raising funds to search for it privately.
The navy called off its rescue mission for the ARA San Juan in December, two weeks after it went missing. Relatives have opened an account and asked for the public to donate. No trace of the vessel has been found despite extensive searching underwater and by air. All those who were on board are presumed dead. [...] The navy stopped its rescue mission two weeks after the sub's disappearance saying there was no longer hope of finding any survivors. [...]
More than a dozen countries helped with the official search and 4,000 personnel were deployed. Earlier this month the Argentine government announced it would offer $4.9m (£3.5m) for information that led to the submarine being found. [...]
The Argentine navy's last contact with the vessel was at approximately 07:30 (10:30 GMT) on 15 November 2017, at which point its captain reportedly confirmed that the crew were well.
http://www.bbc.com/news/world-latin-america-43193699
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In Anlehnung an den Post von Vanitas vom 17.11.2018 im Schiffsunglücke-Thread (hier: https://www.forum-sicherheitspolitik.org...91&page=10) möchte ich die Thematik nochmals hier einstellen. Das bislang verschollene argentinische U-Boot ARA San Juan wurde am 16.11.2018 von der privaten US-Firma Ocean Infinity bzw. von deren Explorations- und Suchschiff Seabed Constructor gefunden, in über 900 m Tiefe und etwa 460 Kilometer östlich der Hafenstadt Comodoro Rivadavia. Angehörige der U-Boot-Besatzung fordern nun eine Bergung des Wracks, was aber bislang als nicht durchführbar bezeichnet wird...
Zitat:Argentinische Regierung schliesst Bergung des gesunkenen U-Boots «ARA San Juan» aus
Vor einem Jahr war die «ARA San Juan» mit 44 Seeleuten an Bord im Südatlantik verschollen. Jetzt ist das Schiff aus deutscher Fertigung auf dem Meeresgrund entdeckt worden. Die Familien der Opfer wollen ihre Angehörigen beerdigen, doch eine Bergung scheint fast unmöglich.
Vor fast genau einem Jahr ist die «ARA San Juan» auf den Grund des Südatlantiks gesunken, jetzt hat eine Suchmannschaft das Wrack des U-Boots der argentinischen Marine in den eisigen Tiefen geortet. [...] Eine Suchmannschaft der privaten Firma Ocean Infinity hatte das gesunkene U-Boot rund 500 Kilometer östlich des Golfs San Jorge vor der patagonischen Küste geortet. Das Schiff sei in einer Tiefe von 907 Metern entdeckt worden, sagte der Kommandant der Marinebasis Mar del Plata den Angehörigen der Seeleute. «Die Hülle ist noch in einem Stück, sie ist total deformiert und implodiert, aber ohne nennenswerte Risse», erklärte Kapitän Gabriel Attis. [...]
Bergung des U-Bootes scheint unmöglich
Die Familien wollen nun ihre Angehörigen beerdigen und fordern eine umfassende Aufklärung des Unglücks. «Wir wollen, dass das U-Boot an die Oberfläche geholt wird. Wir wollen die Wahrheit wissen und die Justiz soll klären, wer dafür bezahlen muss», sagte Juan Aramayo, der Vater eines Besatzungsmitglieds.
Eine Bergung des U-Boots und der Leichen der Seeleute erscheint allerdings unmöglich. «Argentinien verfügt nicht über die technischen Möglichkeiten, das U-Boot zu bergen. Wahrscheinlich gibt es auf der ganzen Welt keine Technologie, um eine Masse von 2300 Tonnen Gewicht aus 900 Metern Tiefe zu heben», sagte Verteidigungsminister Oscar Aguad am Sonntag im Radiosender Mitre. «Das ist keine Entscheidung der Regierung, es geht einfach nicht.»
https://www.nzz.ch/panorama/argentinisch...ld.1437419
Link (spanisch), mit einem Bild von der Fundstelle: http://www.rtve.es/noticias/20181117/arm...0001.shtml
Hinsichtlich der Bergung dürfte die Aussage, dass man hier keine Bergung vornehmen kann wegen der Tiefe und des Gewichts des Wracks, nicht ganz zutreffen (man denke an das Azorian-Project), aber es bliebe dann die Frage, wer hier die Technik stellt bzw. ggf. entwickelt und wer dies bereit ist zu finanzieren...
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Javier Milei ist nun Präsident Argentiniens.
https://www.spiegel.de/ausland/argentini...221d4e5e35
https://www.youtube.com/watch?v=0Mue5ZlUswM
Er hat extreme Pläne, welche innerhalb westlicher zivilisierter Staaten in ihrer Radikalität aktuell einzigartig sind.
https://en.wikipedia.org/wiki/Javier_Milei
Politisch wird er als libertär bezeichnet, ist aber vor allem anderen ein reiner Anarcho-Kapitalist und eher Ultraliberal als Libertär. Insbesondere ist er kein Paläolibertärer und vertritt stattdessen einen reinen Liberalismus.
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Das ist ein klares Beispiel, wie Volkswirtschaft funktioniert:
Aufregung in Argentinien um abgestürzte Kryptowährung
Zitat: ....
Kurz nach Mileis Werbung hatte die Kryptowährung einen Rekordkurs erreicht - und war dann abgestürzt.
107 Millionen Dollar ergaunert
Der argentinische Krypto-Experte Javier Smaldone sieht darin einen klaren Fall von "Rug Pull", eine weit verbreitete Art von Schneeballsystem in der Kryptobranche. Laut Smaldone dauerte dieser Prozess bei "Libra" etwa zwei Stunden. "Der Gewinn liegt bei etwa 107 Millionen Dollar", sagte der Informatiker der Nachrichtenagentur AFP. Dies entspricht derzeit in etwa knapp 102 Millionen Euro.
...
wenn da 107 Millionen Dollar verloren wurden, dann heißt das nicht, dass dieses Geld verschwunden ist, sich sozusagen "im Nirwana" aufgelöst hat. Nein - was die einen verloren haben, haben sich andere unter den Nagel gerissen. Das Geld ist noch da, es ist nur anders verteilt.
Der Gewinn des Einen ist der Verlust des Anderen.
Eine volkswirtschaftlich kluge Politik schafft Sicherheit vor Betrug - und einen sozialen Ausgleich, der dazu führt, dass auch die ärmeren Bevölkerungsschichten ausreichende Mittel haben, um Nachfrage aufrecht zu erhalten.
Dass Milet eine gegenteilige Wirtschaftspolitik betreibt, hat die Tagesschau schon vor einem Jahr festgestellt:
Zitat:... Argentiniens Präsident Milei, ein libertärer Ökonom, stutzt die Staatsausgaben. Die Folge: Steigende Armut und tiefe Rezession. ....
Die amtliche Statistik berichtet: Zitat: ...
Im Jahr 2023 hat die Schuldenquote in Prozent des Bruttoinlandsproduktes von Argentinien rund 155,4 Prozent betragen. Für das Jahr 2024 wird die Schuldenquote in Prozent des Bruttoinlandsproduktes von Argentinien auf rund 91,5 Prozent prognostiziert.
...
und ergänzend: Zitat: ...
Im ersten Halbjahr 2024 haben rund 52,9 Prozent der Menschen in urbanen Gebieten in Argentinien unterhalb der Armutsgrenze gelebt. Die Armutsquote bei städtischen Haushalten hat rund 42,5 Prozent betragen. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2023 ist die Armutsquote bei städtischen Haushalten sowie der städtischen Bevölkerung um rund 11 Prozentpunkte angestiegen. ...
Sinkende staatliche Ausgaben führen also zu einer deutlichen Erhöhung der Armutsquote und damit zu sinkender Nachfrage und zunehmenden Wirtschaftsproblemen.
Aber das werden wir ja demnächst auch bei DT sehen können.
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(17.02.2025, 23:31)Kongo Erich schrieb: Das ist ein klares Beispiel, wie Volkswirtschaft funktioniert:
Aufregung in Argentinien um abgestürzte Kryptowährung
wenn da 107 Millionen Dollar verloren wurden, dann heißt das nicht, dass dieses Geld verschwunden ist, sich sozusagen "im Nirwana" aufgelöst hat. Nein - was die einen verloren haben, haben sich andere unter den Nagel gerissen. Das Geld ist noch da, es ist nur anders verteilt.
Der Gewinn des Einen ist der Verlust des Anderen.
Eine volkswirtschaftlich kluge Politik schafft Sicherheit vor Betrug - und einen sozialen Ausgleich, der dazu führt, dass auch die ärmeren Bevölkerungsschichten ausreichende Mittel haben, um Nachfrage aufrecht zu erhalten.
Ich habe die Vermutung dass Du selbst keine Erfahrungen mit Kryptowährungen hast. Es gibt X Kryptos bei denen Ähnliches stattgefunden hat. Investitionen in Kryptowährungen sind extrem spekulativ. Halbwegs informierte Anleger sollten sich über das hohe Risiko welches aber meist auch hohe Chancen einräumt im Klaren sein. Nur was genau soll das jetzt mit Milei zu tun haben, hat er oder der argentinische Staat diesen Krypto geschürft oder waren das Privatleute? Ich vermute stark Letzteres. Das selbe hätte Investoren in fast allen Staaten der Welt passieren können außer vielleicht in Nordkorea. Kryptowährungen sind dezentral und im Regelfall völlig unabhängig von Staaten und Regierungen.
(18.02.2025, 00:03)lime schrieb: Ich habe die Vermutung dass Du selbst keine Erfahrungen mit Kryptowährungen hast. Es gibt X Kryptos bei denen Ähnliches stattgefunden hat. Investitionen in Kryptowährungen sind extrem spekulativ. Halbwegs informierte Anleger sollten sich über das hohe Risiko welches aber meist auch hohe Chancen einräumt im Klaren sein. Nur was genau soll das jetzt mit Milei zu tun haben, hat er oder der argentinische Staat diesen Krypto geschürft oder waren das Privatleute? Ich vermute stark Letzteres. Das selbe hätte Investoren in fast allen Staaten der Welt passieren können außer vielleicht in Nordkorea. Kryptowährungen sind dezentral und im Regelfall völlig unabhängig von Staaten und Regierungen.
Hinzu kommt dass die Libra-Währung zum Ausgabekurs immer noch aktuell mit 270% im Plus ist.
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dass sich Verluste der einen und Gewinne der anderen unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgleichen, hat nichts mit Krypto-Währungen zu tun
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(18.02.2025, 13:53)Kongo Erich schrieb: dass sich Verluste der einen und Gewinne der anderen unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgleichen, hat nichts mit Krypto-Währungen zu tun
Libra ging an den Start mit einem Preis von 0,0007 USD pro Coin. Aktuell steht der Kurs bei 0,0017 USD. Also ein enormer Gewinn für einen Tag Laufzeit. Als der Coin am 17.02. startete haben Zocker und Spekulanten den Coin auf ca. 0,015 USD hochgezogen. Zumindest ein Teil derer die da mitgemacht haben hat den größten Teil ihres Einsatzes nun erst einmal verloren. Es ist auf Grund des kurzen Zeitfensters aber nicht davon auszugehen dass da viele arme Kleinanleger abgezockt wurden, eher dürften sich da größere Player gegenseitig abgezogen haben. Tatsächlich überlege ich gerade zum aktuellen Niveau mit etwas Spielgeld einzusteigen. Soll natürlich keine Anlageberatung sein!
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Zu dem Thema auch - und man sollte anmerken, egal wie man zu Milei steht, dass er zwar dämlich gehandelt hat, aber bislang es keine Hinweise gibt, dass er sich bereichert hat.
Die Frage, die sich dabei stellt, ist nun nicht jene, ob er hier bewusstes Schindluder zwecks Bereicherung getrieben hat, wie seine linken und sozialistischen Gegner annehmen und es behaupten (aus innenpolitischem Kalkül heraus), sondern ob man jemandem, der derart leichtsinnig in solch offenkundige Finanz-Fallen hineintritt, es wirklich zutrauen sollte, den Staat so tiefgreifend zu reformieren?
Zitat:Javier Milei: Wie naiv darf ein Staatsoberhaupt sein?
Der argentinische Präsident hat seinen Namen für eine Betrugsmasche hergegeben: Jemand sollte ihn vor sich selbst schützen. [...]
Präsident Javier Milei hat viele Feinde. Weil sein radikal-liberales Regierungsprogramm im heruntergewirtschafteten Argentinien erste Früchte trägt, findet die Opposition bis anhin kein Rezept gegen den Reformer. Doch nun wittert sie Morgenluft. Milei bietet seinen Gegnern völlig ohne Not eine grosse Angriffsfläche. Er sieht sich mit Klagen wegen Betrugs konfrontiert. Es gibt Forderungen nach einem Amtsenthebungsverfahren.
Was ist passiert?
Milei unterstützte in einem Tweet den Meme-Coin Libra, dessen Entwickler er offenbar letzten Sommer kennengelernt hatte. Im Glauben, damit etwas Gutes für die argentinische Wirtschaft zu tun, das behauptet zumindest Milei selbst. Der Wert von Libra stieg dank dem präsidialen Sukkurs stark an, fiel dann aber wenige Stunden nach Lancierung um 95 Prozent. Alles deutet auf eine jener Betrugsmaschen hin, die sich bei sogenannten Meme-Coins häufen. [...]
Einen Meme-Coin zu erstellen, dauert bloss einige Minuten, ist denkbar billig und erfordert auch keine Programmierkenntnisse. Kein Wunder stehen Betrüger Schlange, um sich in diesem weitgehend unregulierten Bereich zu bereichern. Wie man ahnungslose Meme-Coin-Anleger über den Tisch zieht, dazu gibt es im Internet detaillierte Handlungsanweisungen. [...] Der Werbeeffekt eines präsidialen Tweets, der einen Meme-Coin unterstützt, ist da natürlich Gold wert. Was immer Milei geritten hat, lässt ihn jetzt denkbar schlecht aussehen. [...]
Weil derzeit nichts darauf hindeutet, dass sich der Präsident persönlich bereichert hat, muss man sich fragen: Wie naiv darf ein Staatsoberhaupt sein? Hat Milei keine Berater, die wissen, was in der Welt gerade geschieht, und den Präsidenten vor der eigenen Ahnungslosigkeit schützen?
Das Internet ist voller Geschichten über Meme-Coins, deren Kurs während einiger Stunden wundersam ansteigt und dann ins Bodenlose stürzt. Ein gewisser Donald Trump hat zum Beispiel vor kurzem den Shitcoin $Trump lanciert. Dieser kletterte bis auf 15 Milliarden Dollar. Jetzt ist er noch 3,4 Milliarden Dollar wert. Bei $Melania, dem Meme-Coin der Präsidentengattin, kam es noch zu einem viel krasseren Kurszerfall.
https://www.nzz.ch/meinung/javier-milei-...ld.1871826
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(23.02.2025, 09:15)Schneemann schrieb: Zu dem Thema auch - und man sollte anmerken, egal wie man zu Milei steht, dass er zwar dämlich gehandelt hat, aber bislang es keine Hinweise gibt, dass er sich bereichert hat.
Die Frage, die sich dabei stellt, ist nun nicht jene, ob er hier bewusstes Schindluder zwecks Bereicherung getrieben hat, wie seine linken und sozialistischen Gegner annehmen und es behaupten (aus innenpolitischem Kalkül heraus), sondern ob man jemandem, der derart leichtsinnig in solch offenkundige Finanz-Fallen hineintritt, es wirklich zutrauen sollte, den Staat so tiefgreifend zu reformieren?
https://www.nzz.ch/meinung/javier-milei-...ld.1871826
Schneemann
Der Unterschied ist dass er nicht das Geld der Steuerzahler versenkt hat wie seine ganzen Vorgänger in den letzten Jahrzehnten. Auch hat er den Staatshaushalt nicht ruiniert sondern dafür gesorgt dass dieser wieder in den schwarzen Zahlen ist. Es handelt sich schlicht um eine Kampagne der Milei-Gegner die nicht verwinden können dass sie ihm politisch argumentativ nichts entgegen zu setzen haben. Aber auch dieser Sturm im Wasserglas wird vergehen.
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@lime
Zitat:Es handelt sich schlicht um eine Kampagne der Milei-Gegner die nicht verwinden können dass sie ihm politisch argumentativ nichts entgegen zu setzen haben.
Jein. Also ja, es ist derzeit eine Kampagne gegen ihn, aber das hat er sich durch seinen Leichtsinn auch selbst zuzuschreiben, dass es eine solche Steilvorlage gibt. Und nein, denn es gibt durchaus auch Gegenargumente, denn er hat zwar einerseits den Haushalt auf Vordermann gebracht, die Inflation grob halbiert und sogar einen Haushaltsüberschuss generiert, aber zugleich ist andererseits die Schere zwischen arm und reich weiter auseinandergegangen und die Zahl der Hilfebedürftigen hat deutlich zugenommen. Zudem hat er diese Reformen im Haushalt nur durch ein paar Hebel derart hart durchziehen können, welche ihm 2025 nicht mehr zur Verfügung stehen.
D. h. wir haben nun zwei extrem gegensätzliche Optionen: a) es klappt, was er vorhat und Argentinien generiert dieses Jahr wirklich 5% Wachstum, was dann auch den temporär deutlich verarmten Kreisen zugute kommen dürfte; oder aber b) es gelingt ihm nicht, und dann werden die Folgen seiner Politik deutlich drastischer ausfallen als bisher und die Verarmung weiter Teile der Gesellschaft wird massiv weiter voranschreiten - mit allen Konsequenzen.
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(23.02.2025, 12:26)Schneemann schrieb: ...zugleich ist andererseits die Schere zwischen arm und reich weiter auseinandergegangen und die Zahl der Hilfebedürftigen hat deutlich zugenommen. Zudem hat er diese Reformen im Haushalt nur durch ein paar Hebel derart hart durchziehen können, welche ihm 2025 nicht mehr zur Verfügung stehen. Aber das ist ja nur für jene relevant, die Wert legen auf eine nachhaltige Politik und es falsch finden, wenn die Schere zwischen arm und reich sich öffnet. Was bei den Befürwortern von Mileis Politik eben nicht der Fall ist, weswegen aus ihrer Sicht auch nichts gegen diese Politik spricht.
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Die Inflation ist niedrig, die Preise sind extrem gestiegen und mehr als die Hälfte der Argentinier lebt unter der Armutsgrenze, während wohlhabende Argentinier persönlich sehr vom starken Pesos profitieren, und so füllen sich Urlaubsorte und Restaurants im Ausland mit reichen Argentiniern und kaufen diese in Chile die Läden leer, während immer mehr Argentinier daheim welche diese Möglichkeiten nicht haben praktisch gesehen Mängel beim Essen haben.
Dafür hat Argentinieren jetzt Lebensmittelpreise knapp hinter der Schweiz, bei einem Mindestlohn von 260 Euro pro Monat. Argentinien ist damit jetzt das teuerste Land Südamerikas.
Und aktuell setzt eine massive Auswanderungswelle an, insbesondere von jungen Akademikern.
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