(Asien) Iranische Luftwaffe
Iran "schließt" den Kauf von Su-35-Kampfflugzeugen und Mil Mi-28-Angriffshubschraubern von Russland ab.
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 28. November 2023
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...150803.jpg]

Seit fast zwei Jahren ist die Rede davon, dass der Iran die vierundzwanzig Kampfflugzeuge Su-35 "Flanker-E" übernehmen soll, die Ägypten bei Russland bestellt hatte. Ägypten zog es schließlich vor, zusätzliche Rafale zu kaufen, um mögliche US-Sanktionen im Rahmen des sogenannten CAATSA-Gesetzes [Countering America's Adversaries Through Sanctions Act] zu vermeiden. Und in dieser Angelegenheit bläst Teheran zum Angriff....

Im Sommer 2022 wurde jedoch berichtet, dass iranische Piloten und Techniker nach Russland gereist waren, um sich mit diesem Flugzeugtyp vertraut zu machen. Im September desselben Jahres bestätigte Teheran dann, dass es Gespräche über die Beschaffung von Kampfflugzeugen der Generation 4+ aus Moskau gegeben habe...

Drei Monate später schätzte der US-Geheimdienst, dass Russland und der Iran wahrscheinlich ein Abkommen über den Austausch von Su-35 "Flanker E" gegen die Lieferung von "Kamikaze"-Drohnen an die russischen Streitkräfte besiegelt hatten.

Der Sprecher des Weißen Hauses für nationale Sicherheitsangelegenheiten, John Kirby, sagte: "Russland bietet dem Iran ein beispielloses Maß an militärischer und technischer Unterstützung", so dass "ihre Beziehung zu einer umfassenden Verteidigungspartnerschaft" werde. Außerdem bestätigte er, dass iranische Flieger in Russland eine Ausbildung für den Einsatz der Su-35 begonnen hatten.

Im Januar dieses Jahres sagte Shahriar Heydari, Mitglied des Ausschusses für nationale Sicherheit und Außenpolitik des iranischen Parlaments, der halbamtlichen Agentur Tasnim, dass die ersten Su-35 bis zum 21. März im Iran eintreffen würden. Die Lieferung sei Teil einer "größeren" Bestellung, die auch Raketen, Hubschrauber und Luftabwehrsysteme umfasse.

Auf den ersten Blick waren Heydaris Worte zutreffend, denn im April kursierten in sozialen Netzwerken Fotos von angeblich im Iran aufgenommenen Su-35 Flanker. Doch einige Wochen später deutete der Chef der iranischen Luftwaffe, General Hamid Vahedi, an, dass der Vertrag mit Russland aufgrund eines unzureichenden Technologietransfers ausgesetzt oder sogar annulliert werden könnte. War das nur ein Scherz?

Die Frage könnte sich tatsächlich stellen, denn im September erhielt der Iran eine "gewisse Anzahl" russischer Yak-130-Trainingsflugzeuge, laut Tasnim im Rahmen von "Waffenverträgen, die die Islamische Republik mit der Russischen Föderation abgeschlossen hat". Und damit wahrscheinlich auch von dem über die Su-35.

Soweit waren wir schon, als Mehdi Farhi, der stellvertretende iranische Verteidigungsminister, noch mehr Verwirrung stiftete...". Es gibt Pläne, dass Suchoi Su-35-Kampfflugzeuge, Mil Mi-28-Angriffshubschrauber und Yak-130-Trainingsflugzeuge in die Kampfeinheiten der iranischen Armee aufgenommen werden sollen", sagte er am 28. November laut der Agentur Tasnim.

Bedeutet dies, dass die Bestellung der 24 Su-35 vollständig erfüllt wurde [oder in Kürze erfüllt wird]? Oder dass ein neuer Kauf geplant ist?

In jedem Fall ist dies das erste Mal, dass ein iranischer Beamter den Kauf von Mil Mi-28 "Havoc" erwähnt, was ein wenig überraschend erscheint. Die iranischen Streitkräfte verfügen bereits über Kampfhubschrauber wie den Shahed 285 und den Panha 2091 "Toufan" [eine lokale Version des Bell AH-1J, der vor der Revolution von 1979 in den USA erworben wurde]. Das russische Flugzeug gehört jedoch aufgrund der Vielzahl an Munition, die es mitführen kann, zu einer anderen Kategorie. Der Irak hat etwa 15 dieser Waffen erworben.
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Offenbar sind - mutmaßlich - tatsächlich die ersten modernen Flanker den Iranern zugegangen...
Zitat:Die ersten Suchoi Su-35SE sind jetzt im Iran

Lange war der Deal unklar, vor einem Jahr dann die Bestätigung: Der Iran erhält Su-35SE aus Russland. Jetzt haben die Russen die ersten Super-Flanker nach Teheran geliefert. Doch es sollen deutlich mehr werden, als zunächst bekannt. [...]

Die Mehrzweck-Kampfjets wurden zerlegt und dann mit einer Antonow An-124-100 der russischen Luft- und Raumfahrtkräfte zum Flughafen Mehrabad in Teheran, der Hauptstadt des Iran, geflogen. Von dort aus werden die Flugzeuge zur 3. Taktischen Luftwaffenbasis in der Nähe der Stadt Hamadan gebracht, um sie zusammenzubauen. Ursprünglich wollte die IRIAF mit den Suchois nur die Grumman F-14A Tomcat in Isfahan ersetzen, doch wurde der Auftrag für die Su-35SE von 25 auf 50 Maschinen erhöht. Damit kann die Luftwaffe auch einige ihrer alternden F-4E Phantom II ausmustern, die derzeit beim 31. Taktischen Jagdgeschwader in Hamadan im Einsatz sind.
https://www.flugrevue.de/militaer/alle-d...t-im-iran/

Schneemann
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Zu den Transportflugzeugen der iranischen Luftwaffe:
Zitat:Die Iljuschin Il-76 des Iran gehörten einst dem Feind

Die Iljuschin Il-76 ist das größte reinrassige Transportflugzeug des Iran, und bei der iranischen Luftwaffe, trotz dezimierter Zahl, ständig im Einsatz. Die persischen Vierstrahler verbindet eine wechselvolle Vita – in der der Irak und auch die USA eine Rolle spielen. [...]

Die Luftwaffe der Islamischen Republik Iran (IRIAF) besitzt – auf dem Papier – 75 Transportflugzeuge. In den letzten Jahren haben Budgetkürzungen die Einsatzfähigkeit der Flotte jedoch stark beeinträchtigt. Stand März 2025 sind nur noch 29 Transportflugzeuge der IRIAF flugfähig – darunter vier vom Typ Iljuschin Il-76TD.

Die Il-76 sind seit 1994 beim 71. Taktischen Transportgeschwader (71. TTS) auf der 7. Taktischen Kampfflugzeugbasis (7. TFB) in Shiraz im Einsatz und wurden in den letzten drei Jahrzehnten von der IRIAF für den Schwertransport von Ausrüstung und Personal eingesetzt. [...]
https://www.flugrevue.de/militaer/die-il...n-wurzeln/

Schneemann
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Zu den alten F-5 bei den Iranern, die ja allerlei lokale Derivate hervorbrachten, etwa die Saeqeh, die Azarakhsh oder die Kowsar, wobei aber unklar ist, wie viele von diesen Vögeln tatsächlich gebaut wurden. Insgesamt dürften von den Eigenentwicklungen aber über 20 Jahre hinweg geschätzt kaum mehr als 20 bis 25 Exemplare entstanden sein.
Zitat:Persische Northrop F-5

[12.04.2025]

Tiger und Freedom Fighter des Iran in Aktion

Die iranischen Luftstreitkräfte kombinierten eine Übung mit einer öffentlichen Airshow auf einem aktiven Fliegerhorst. Dies ermöglichte rare Einblicke – und auch die seltenen Grumman F-14A Tomcat und Suchoi Su-22 waren vor Ort.

Die Luftwaffe der Islamischen Republik Iran (IRIAF) veranstaltete vom 18. bis 28. Februar 2025 die Dezful Airshow 2025 auf ihrer vierten taktischen Kampfflugzeugbasis (TFB) "Vahdati" in Dezful im Südwesten Irans. Fast 30 Starrflügelflugzeuge und mehrere bewaffnete Drohnen der IRIAF und der Luft- und Raumfahrtstreitkräfte der Islamischen Revolutionsgarde (IRGCASF) wurden während der Flugschau statisch und dynamisch vorgeführt. Die ersten Tage der Flugschau fielen mit der zweiten Phase der IRGC-Übung "Großer Prophet 19" zusammen. Dabei wurden Jagdbomber des Typs Su-22M4 und Su-22UM3K, unterstützt von einem taktischen Transportflugzeug des Typs Antonow An-74T-200 und einem leichten STOL-Flugzeug des Typs Y-12II, zur 4. TFB entsandt und führten nach der Rückkehr vom Raketen- und Bombenabwurf während der Übung auch Schauflüge für die Airshow-Besucher durch.
https://www.flugrevue.de/militaer/die-no...s-persien/

Schneemann
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Eine interessante Ergänzung zur Entlastung der Kapazitäten der Luftwaffe ist aus meiner Sicht die Karrar Drohne, die seit ein paar Monaten im Verbund mit einem mobilen Radar klassische Air Patrol Aufgaben in einem zugewiesenen Luftraum übernimmt. Ursprünglich als Langstreckenangriffs- und Aufklärungsplattform entwickelt, hat man sie durch Integration von Luft-Luft-Raketen und verbesserten Sensoren, zu einer perspektivisch interessanten Komponente für einfache Luftüberwachungs- und Schutzaufgaben weiterentwickelt. Das Konzept spart theoretisch Flugstunden, wenn sich das etablieren sollte.

Die betreffende Modifikation umfasst die Integration einer Majid Rakete, welche über einen Wärmebildsensor verfügt und ansonsten vornehmlich bodengestützt im Nahbereich gegen z.B. Drohnen/Helikopter, aber auch Bodenziele, eingesetzt wird. Das Karrar UAV kann selbst in Bereichen von bis zu 8-10km Höhe operieren und könnte hiermit ggf. in der Lage sein, Ziele auch in etwas größerer Flughöhe zu bekämpfen. Zusätzlich wurde die Karrar-Drohne mit einem Radar ausgestattet, das es ihr ermöglicht, feindliche Flugzeuge zu erkennen und bzw. mit elektronischen Mitteln zu warnen. Man könnte auch asymmetrisch Luftkrieg führen und eine Salve Shahed 131&136 für einen Scheinangriff in ein Gebiet schicken, wo der Gegner Kampfflugzeuge aber wenig Flugabwehr hat. Mit Verzögerung schickt man dann da 30-40 Karrar hinterher um die Flieger dort ein wenig aufzumischen, wenn sie ihr Pulver schossen haben. Quasi gleichzeitig startet man eine Salve von 30-50 Arash-2 Loitering UAV, die dann mit größeren Sprengköpfen ausgestattet weiter Richtung Ziel vordringen.
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