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Zitat:In diesem System hätte keine staatliche Stelle Zugriff auf die Käuferdaten, sofern nicht ein richterlicher Beschluss im Einzelfall die Herausgabe fordert, was aber eben ausschließlich anhand einer missbräuchlich verwendeten Ware möglich wäre und keinesfalls personenbezogen.
Das funktioniert ja jetzt schon nicht wie man z.B. bei TKÜ sieht .
Das gleiche mit automatischer nummernschildüberprüfung.
Ein Richter hat garnicht die Zeit das zu überprüfen was die Beamten vorlegen . Und wie selbst schon gesagt ist die u-Haft mittlerweile Teil der Ermittlung auch für Kleinigkeiten.
Wir wissen doch wie das ist , jeder kennt doch irgendwo jemanden der jemanden kennt der zu einem Kennzeichen den Halter oder einer Telefonnummer den Teilnehmer heraus bekommt.
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Wenn man gezwungen wurde die Bilder und Videos der Interviews vor Ort zu löschen warum stellt man sie dann in der Redaktion danach nicht einfach wieder her? Dies ist doch schon mit ganz einfachen Programmen möglich. Technisches Unvermögen oder Angst diese zu zeigen?
https://www.welt.de/politik/deutschland/...-wird.html
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Dieser Angriff war recht überraschend und er kann auch dem Drogen-Clan-Problem im nördlichen Südamerika zugerechnet werden: Die Navy hat am Mittwoch ein mutmaßliches Drogenschmugglerboot in der Karibik im Direktbeschuss zerstört. Lt. US-Angaben ein Boot der Gang Tren de Aragua - nun, es scheint ein Volltreffer gewesen zu sein mit elf Toten...
Zitat:Trump says the U.S. military destroyed a boat operated by Tren de Aragua off Venezuela. Here's what to know about the gang. [...]
The deadly U.S. military strike in the Caribbean this week on a boat allegedly carrying drugs from Venezuela is the latest measure President Trump has taken to combat the threat he sees from the Tren de Aragua gang. [...] Tren de Aragua originated more than a decade ago at an infamously lawless prison with hardened criminals in Venezuela's central state of Aragua.
https://www.cbsnews.com/news/trump-boat-...venezuela/
Schneemann
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Das diese Vorfälle sich im Pazifik ereigneten und somit nicht so wirklich im Venezuela-Strang platzierbar sind, stelle ich es mal hier: US-Streitkräfte haben anfangs der Woche im Pazifik anscheinend vier Drogenschmuggler-Boote versenkt.
Zitat:US kills 14 in strikes on four alleged drug boats in Pacific
US forces have killed 14 people in strikes on four alleged drug boats in the Pacific, Defence Secretary Pete Hegseth said. Mexico's navy says it is still searching for a lone survivor approximately 400 miles (643km) from the Pacific coastal city of Acapulco.
It is the latest in a series of attacks on boats the US says have been carrying drugs in both the Pacific and Caribbean. The latest strikes in the eastern Pacific, which Hegseth said happened on Monday at the direction of President Donald Trump, mark an escalation in what it has cast as a campaign to stop narcotics from entering the US.
https://www.bbc.com/news/articles/c0ex94eeljeo
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Wie ist das eigentlich rechtlich? Wenn ich in internationalen Gewässern einfach fremde Schiffe versenke ?! Auf den bloßen Verdacht hin oder auf Kenntnis hin es seien Drogenschmuggler (Stichwort extralegale Tötungen etc.)
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(Gestern, 10:12)Quintus Fabius schrieb: Wie ist das eigentlich rechtlich? Wenn ich in internationalen Gewässern einfach fremde Schiffe versenke ?! Auf den bloßen Verdacht hin oder auf Kenntnis hin es seien Drogenschmuggler (Stichwort extralegale Tötungen etc.) das ist doch das Hauptargument der Völkerrechtler, dass das nicht erlaubt ist. Da haben wir im USA / Venezuela Thread schon entsprechende Links.
Grundsätzlich: die Tötung von Menschen ohne ein vorhergehendes ordentliches Gerichtsverfahren kann zivilrechtlich auch als Mord aufgefasst werden. Denn es gibt nur wenige rechtfertigende Gründe für ein solches Vorgehen - ein Krieg etwa, oder die Notwehr gegen eine unmittelbare Bedrohung des eigenen Lebens bzw. des Lebens anderer (Nothilfe). Aber davon kann bei einem Schiff, das sich in internationalen Gewässern von a nach b bewegt, nicht gesprochen werden.
Einige sagen sogar, eine solche Versenkung sei völkerrechtlich ein Kriegsakt.
Um es ganz vereinfacht zu formulieren:
Ein Boot bzw. Schiff ist auf hoher See eigentlich unter dem Schutz des Flaggenstaates. Es ist sozusagen "ein Stück Hoheitsgebiet in internationalen Gewässern". Wenn das Schiff dagegen in den international anerkannten Hoheitsgewässern eines Staates ist, dann überlagert dessen Staatshoheit das Recht des Flaggenstaates. Deshalb erlaubt das Seerecht auch die Durchsuchung fremder Schiffe in den nationalen Häfen.
Man kann (bei begründetem Verdacht) so ein Boot in internationalen Gewässern aufbringen, also entern und durchsuchen. Aber auch da bewegt man sich schon am Rande des Vorwurfes der "Piraterie".
Wenn nichts gefunden wird, muss das Boot sofort wieder "frei gelassen" werden und darf weiter seine Wege ziehen. Wenn was gefunden wird, dann empfiehlt es sich dringend, das Boot samt Besatzung in einen Hafen zu eskortieren und gerichtlich gegen die Besatzung vor zu gehen.
Eine andere Beurteilung als hier - wenn auch grob schemenhaft skizziert - erscheint mir abenteuerlich.
(Gestern, 06:56)Schneemann schrieb: Das diese Vorfälle sich im Pazifik ereigneten und somit nicht so wirklich im Venezuela-Strang platzierbar sind, stelle ich es mal hier: ... es ist richtig - Venezuela passt nicht mehr; eigentlich wäre als "Konfrontationsstaat" damit Kolumbien zu nennen, das ja sowohl an die Karibik wie auch an den Pazifik angrenzt und daher auf beiden Seiten der Landenge involviert sein kann.
DIE ZEIT macht mal einen Überblick über das bisherige Geschehen:
US-Militärschläge in Lateinamerika: Warum der Konflikt zwischen den USA und Venezuela eskaliert
Zitat:Seit zwei Monaten bombardiert das US-Militär Boote in der Karibik und im Pazifik vor Südamerika. Der Vorwurf: "Drogen-Terrorismus". Was über die Angriffe bekannt ist.
"Das sind Narco-Terroristen": Mit diesen Worten hat US-Außenminister Marco Rubio die Bombenangriffe auf Boote vor Südamerika verteidigt, bei denen Dutzende Menschen getötet wurden. Der Anführer der mutmaßlichen Drogenhändler an Bord der Boote soll nach Darstellung der USA Nicolás Maduro sein, der Präsident Venezuelas. Kann das stimmen? Sind die Angriffe legal? Droht ein Krieg? Antworten auf die wichtigsten Fragen:
Wie viele Boote hat das US-Militär bisher bombardiert?
Zwischen dem 1. September und dem 29. Oktober hat das US-Militär nach eigenen Angaben insgesamt 15 Boote angegriffen. Acht Angriffe erfolgten demnach in der Karibik, sieben Boote wurden auf dem Pazifischen Ozean bombardiert. Dabei sind nach US-Angaben 61 Menschen getötet worden.
Die genauen Koordinaten der Militärschläge sind nicht bekannt. US-Präsident Donald Trump und sein Verteidigungsminister Pete Hegseth veröffentlichten mehrfach körnige Videoaufnahmen der Bombeneinschläge, aus denen sich jedoch keine Schlüsse auf die Einschlagsorte ziehen lassen.
Auch die Nationalität der Getöteten ist in vielen Fällen ungeklärt. Offiziellen Angaben zufolge kamen bei den Angriffen mehrere Venezolaner ums Leben. Nach Aussagen des kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro ist unter den Getöteten auch mindestens ein Kolumbianer. Angehörige haben außerdem die Leiche eines Mannes aus Trinidad und Tobago identifiziert.
Auch über mehrere Überlebende der Angriffe liegen Informationen vor. So sind ein Mann aus Ecuador und einer aus Kolumbien inzwischen wieder in ihren Heimatländern. Auch bei einem Angriff am 27. Oktober soll es einen Überlebenden gegeben haben. Seine Nationalität ist bisher nicht öffentlich bekannt.
Wie rechtfertigen die USA die Militärschläge?
Nach US-Angaben gelten die Bombenangriffe kriminellen Banden, die Drogen in die Vereinigten Staaten verschiffen. Immer wieder war dabei explizit von venezolanischen Gruppierungen die Rede. So behauptete Trump nach dem ersten Militärschlag im September, man habe Mitglieder der kriminellen venezolanischen Bande Tren de Aragua getötet, die "sehr viele Drogen" an Bord gehabt hätten.
either haben die USA die meisten bombardierten Boote Tren de Aragua zugeordnet. In einigen Fällen sprach die Regierung in Washington allgemein von einem Angriff auf Drogenhändler. In einem weiteren Fall ordneten die USA ein zerstörtes Boot dem ELN zu, einer linksextremen paramilitärischen Gruppierung aus Kolumbien.
Die Attacken auf die Boote sind nach US-Angaben Teil einer neuen Strategie, um die Einschleusung von Drogen zu unterbinden. Reguläre Kontrollen der Küstenwache seien zu ineffektiv, sagte Außenminister Marco Rubio im September – denn die Kartelle hätten die Verluste, die ihnen dabei entstünden, bereits eingepreist.
Zitat:»"Was sie stoppt ist: Wenn man sie in die Luft sprengt."«
US-Außenminister Marco Rubio
Gibt es für die Behauptungen der USA Belege?
Nein. Die US-Regierung hat bisher keine Belege dafür vorgelegt, dass auf den bombardierten Booten wirklich Drogen geschmuggelt worden sind. Unbewiesen ist auch, dass es sich bei den Getöteten um Schmuggler handelte. Parlamentarierinnen in den USA haben daher in den vergangenen Wochen mehrfach das Vorgehen der Exekutive kritisiert und Beweise eingefordert. Unter den Kritikern befinden sich auch Kongressabgeordnete und Senatoren der Republikaner, wie etwa der frühere Präsidentschaftskandidat Rand Paul oder die Senatorin Susan Collins.
Das US-Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben hinter verschlossenen Türen Briefings für Vertreter der Geheimdienst- und Militärausschüsse im Kongress abgehalten. Dort habe man Informationen über die Organisation und das Ausmaß der Militärschläge geteilt. Demokratische Abgeordnete haben diese Briefings im Anschluss als unzureichend bezeichnet.
Darüber hinaus stellt sich die Frage, warum US-Regierungsvertreter die Rolle Venezuelas für den Drogenexport so stark betonen. Denn andere Länder in der Region spielen dafür eine viel größere Rolle. So stammt fast das gesamte Kokain, das in den USA konsumiert wird, aus Kolumbien. Im Jahr 2024 entfielen auf das Land zwischen 84 und 94 Prozent des in den USA konfiszierten Kokains, wie eine Analyse der Anti-Drogenbehörde Dea zeigt (PDF). Venezuela wird in dem Bericht nicht erwähnt.
Sind die Militärschläge legal?
Unter Juristen bestehen große Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Angriffe. Unabhängige Experten der UN haben die Bombardierungen im Oktober als "außergerichtliche Hinrichtungen" eingestuft. Die Angriffe hätten keine rechtliche Grundlage – selbst wenn sie tatsächlich Drogenkuriere treffen sollten.
Die US-Regierung hat in den vergangenen Monaten verschiedene Argumente zur Rechtfertigung der Militärschläge angeführt. Einer ersten Argumentation zufolge dienen sie der Selbstverteidigung. Der UN-Botschafter der USA, Mike Waltz, berief sich im Oktober auf Artikel 51 der UN-Charta, die Staaten das Recht dazu einräumt. Auch die stellvertretende Pressesprecherin des Weißen Hauses, Anna Kelly, sagte nach dem ersten Militärschlag im September, der Angriff habe der "gemeinschaftlichen Selbstverteidigung" gegolten.
Allerdings hatte das Boot laut einer Recherche der New York Times beim Anblick der US-Flugzeuge bereits umgekehrt und war auf dem Rückweg nach Venezuela – von einer unmittelbaren Bedrohung konnte keine Rede sein. Juristen bezweifeln außerdem, dass der Export von Drogen mit einem bewaffneten Angriff im Sinne des Völkerrechts gleichzusetzen ist.
In den vergangenen Wochen scheint sich die US-Regierung auf eine andere Argumentation verlegt zu haben. So informierte Trump Anfang Oktober den Kongress, man befinde sich in einem "nicht-internationalen bewaffneten Konflikt" mit Drogenkartellen. In einem solchen Konflikt kann ein Staat nach den Regeln des humanitären Völkerrechts auch das Militär einsetzen. Aber auch hier haben Juristen Bedenken: Der Gegner müsse in diesem Fall aus einer bewaffneten Gruppierung mit klarer Kommandostruktur bestehen, die intensive oder anhaltende bewaffnete Angriffe gegen einen Staat ausübt. Das sei bei Drogenkartellen nicht gegeben, schreibt der Verfassungsrechtler Marty Lederman, der sich an der Georgetown University schwerpunktmäßig mit dem Thema nationale Sicherheit befasst.
Überformt wird diese Diskussion durch Äußerungen der US-Regierung, wonach Drogenschmuggel mit Terrorismus gleichzusetzen sei. Trump stufte die Gruppe Tren de Aragua am ersten Tag seiner zweiten Amtszeit als ausländische Terrororganisation ein. Außenminister Marco Rubio bezeichnete Drogenschmuggler als "Narco-Terroristen", und Verteidigungsminister Hegseth sagte wiederholt, Drogen lateinamerikanischer Kartelle hätten mehr Menschen getötet als die islamistische Terrororganisation Al-Kaida.
Nur: Terrorgruppen müssen nach der Definition des US-Außenministeriums eigentlich politische Ziele haben. Das trifft nach Auffassung von Rechtsexperten auf Drogenkartelle nicht zu. Und selbst dann wären Militärschläge gegen mutmaßliche Drogenschmuggler nicht legal, wie UN-Experten festgehalten haben. "Internationales Recht erlaubt es nicht, im Ausland einseitig Gewalt einzusetzen, um Terrorismus oder Drogenhandel zu bekämpfen", heißt es in einem Bericht vom September.
Was werfen die USA der venezolanischen Regierung vor?
Die US-Regierung wirft dem venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro vor, gemeinsame Sache mit Drogenhändlern zu machen, um die innere Ordnung in den Vereinigten Staaten zu zerstören. Schon zum Ende von Trumps erster Amtszeit vor fünf Jahren hatte das US-Justizministerium Maduro bezichtigt, Anführer des sogenannten Cartel de los Soles zu sein. Das Kartell habe "Kokain als Waffe gegen Amerika" eingesetzt, hieß es in der Anklage aus dem Jahr 2020 (PDF). Die US-Regierung setzte damals ein Kopfgeld von 15 Millionen US-Dollar auf Maduro aus.
In Trumps zweiter Amtszeit hat die Regierung in Washington diese Vorwürfe bekräftigt und ausgeweitet. So hat sie in den vergangenen Monaten wiederholt auf die Klageschrift verwiesen. "Nicolás Maduro ist ein angeklagter Drogenhändler und auf der Flucht vor der amerikanischen Justiz", sagte Außenminister Rubio im September.
Bereits im Juli stufte das Finanzministerium der USA das Cartel de los Soles als sogenannte speziell designierte globale Terrorgruppe ein. Das Regelwerk geht auf die Gesetzgebung nach den Anschlägen vom 11. September 2001 zurück. Damit ist es der Regierung möglich, umfassende Vermögenswerte auch im Ausland einzufrieren und jeglichen Handel mit der betroffenen Organisation zu sanktionieren. Das Außenministerium erhöhte zudem das Kopfgeld auf Maduro auf insgesamt 50 Millionen Dollar.
Was ist dran an den Vorwürfen?
Nicolás Maduro ist ein autoritärer Machthaber, der Venezuela seit zwölf Jahren regiert. Internationale Organisationen werfen ihm vor, wiederholt Wahlen manipuliert und rechtsstaatliche Institutionen beschnitten zu haben. Die EU sprach mit Blick auf die Parlamentswahlen im Jahr 2020 sogar von einem "parlamentarischen Putsch". Maduro verantwortet außerdem die größte Fluchtbewegung in der Geschichte seines Landes. Millionen Einwohnerinnen und Einwohner haben Venezuela wegen Hunger und politischer Verfolgung in den vergangenen Jahren verlassen.
Es gibt allerdings keine Hinweise darauf, dass Maduro an der Spitze des venezolanischen Drogengeschäfts steht, oder dass er diese Drogen als "Waffe" gegen die USA einsetzt. Sicherheitsexperten beschreiben das Cartel de los Soles vielmehr als Sammelbegriff für verschiedene lose Seilschaften und Schmuggelnetzwerke innerhalb des venezolanischen Militärs. Demnach gibt es durchaus hochrangige Offiziere, die Geschäfte mit Drogenbanden machen. Es gilt als wahrscheinlich, dass Maduro sie gewähren lässt und sich so ihre Loyalität erkauft. Von einer zentral gesteuerten Organisation, die überdies politische Ziele verfolgt, könne man aber nicht sprechen.
Ebenso gibt es keine Hinweise darauf, dass Maduro das Kartell Tren de Aragua anführt. Entsprechende Vorwürfe hatte die US-Regierung Anfang des Jahres geäußert. Im April dieses Jahres kam jedoch auch die CIA zu dem Schluss, dass das vermutlich nicht stimmt. Es sei unwahrscheinlich, dass das Regime von Maduro mit dem Kartell auch nur kooperiere, hieß es in einem Bericht. Nach seinem Erscheinen entließ Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard mehrere der verantwortliche Autorinnen und Autoren.
Droht jetzt ein Krieg?
Derzeit ist nicht abzusehen, wie sich der Konflikt in der Region entwickelt. Die US-Regierung gibt allerdings zu verstehen, dass sie vor einer militärischen Eskalation nicht zurückschreckt. In den vergangenen Monaten hat sie in immer kürzeren Abständen Boote bombardiert. Sie hat eine stillgelegte Militärbasis in Puerto Rico wieder in Betrieb genommen und Kriegsschiffe mit Tausenden Soldaten sowie einen Flugzeugträger vor die Küste Venezuelas verlegt. Die CIA hat zudem die Befugnis erhalten, verdeckte Operationen in Venezuela durchzuführen. Die verbliebenen diplomatischen Gespräche zwischen den Ländern wurden ausgesetzt. Vor kurzem haben venezolanische Sicherheitskräfte nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters eine Söldnergruppe gefangengenommen, die unter falscher Flagge einen Angriff auf das Land durchführen sollte.
Maduro hat indessen alle Vorwürfe der US-Regierung als haltlos zurückgewiesen und bewaffneten Widerstand angekündigt. Er hat einen nationalen Notstand ausgerufen, Tausende Milizionäre mobilisiert – und offiziell den Start der Weihnachtsfeiertage vorgezogen, um die Bevölkerung bei Laune zu halten. Die venezolanische Regierung hat zudem eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats beantragt.
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(Gestern, 10:12)Quintus Fabius schrieb: Auf den bloßen Verdacht hin oder auf Kenntnis hin es seien Drogenschmuggler Wenn es wenigstens so wäre!
Zitat:Pentagon Admits It Has No Idea Who’s on “Drug Boats” Being Bombed
...
The Trump administration has admitted that they are not trying to identify anyone aboard boats they accuse of sending drugs to the U.S. before bombing the vessels.
Speaking to CNN Thursday, Democratic Representative Sara Jacobs said she was told in a Pentagon briefing “that they do not need to positively identify individuals on the vessel to do the strikes” and that was part of the reason why the administration has not sought to detain or prosecute the survivors of the strikes, “because they could not satisfy the evidentiary burden.”
Quelle: Newsrepublic
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@Broensen
Ich denke, dass du das missinterpretiert hast bzw. ich sehe hier das Risiko einer Fehlinterpretation. Nach mehrmaligem Lesen ist die genannte Sachlage nicht nach dem Schema Wir haben keine Ahnung, was wir getroffen haben! zu lesen, sondern zu verstehen gemäß Wir haben Drogenboote getroffen, aber konnten einzelne Typen an Bord nicht identifizieren! Das sind aber Feinheiten, die bei Übersetzungen öfters zu finden sind.
@Kongo Erich
Zitat:Ein Boot bzw. Schiff ist auf hoher See eigentlich unter dem Schutz des Flaggenstaates.
Nicht nur eigentlich. Aber: Diese Boote führ(t)en keine Flaggen. Zumindest konnte ich nirgendwo eine solche auf den (unscharfen) Videos erkennen. Zudem sollten wir auch nicht annehmen, dass Drogenschmuggler ihre Boote registriert haben und brav eine Flagge führen.
Generell:
Ich habe heute im Zug herumgesucht. Und ehrlich gesagt kam ich - was die rechtliche Einschätzung angeht - zu keiner eindeutigen conclusio. Wenn wir die gezielte Tötung von Terroristen heranziehen, dann bewegen wir uns in bekannten Grauzonen, weswegen ich davon wegwollte. Aber selbst das Herumsuchen im Bereich "uneingeschränkter U-Boot-Krieg" und "Pariser Seerechtsdeklaration von 1856" und "Haager Friedenskonferenzen 1907" hinterließ extreme Unschärfen bzw. Auslegungsspielräume.
Wenn wir den Booten den Aspekt der "Piraterie" unterstellen, wobei wir dann Piraterie als den Versuch ansehen, sich auf Kosten Dritter zu bereichern, auch zu deren Schaden - was man wohl im weiteren Sinne einer Auslegung könnte (denn Kartelle bereichern sich auf Kosten der Zerstörung der US-Gesellschaft) -, dann dürfte man sie tatsächlich ohne Vorwarnung angreifen. Gleichwohl wäre man zu Minimierung der Begleitschäden verpflichtet und zur Rettung eventueller Überlebender. Insofern bin ich irgendwann im Bereich einer diffusen rechtlichen Grauzone hängengeblieben. Vielleicht fällt mir am Wochenende noch etwas präziseres ein.
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(Vor 11 Stunden)Schneemann schrieb: Nach mehrmaligem Lesen ist die genannte Sachlage nicht nach dem Schema Wir haben keine Ahnung, was wir getroffen haben! zu lesen, sondern zu verstehen gemäß Wir haben Drogenboote getroffen, aber konnten einzelne Typen an Bord nicht identifizieren! Ja, richtig. Steht aber schon irgendwie sinnbildlich für die Grundeinstellung, dass eben keinerlei Interesse besteht, die zugrundeliegenden Anschuldigungen zu belegen und dadurch die Tötungen zu rechtfertigen.
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@Broensen
Zitat:Steht aber schon irgendwie sinnbildlich für die Grundeinstellung, dass eben keinerlei Interesse besteht, die zugrundeliegenden Anschuldigungen zu belegen und dadurch die Tötungen zu rechtfertigen.
Damit liegst du sicher richtig. Ich hatte ja auch schon einmal angemerkt, dass eine Kaperung und eine Verhaftung der an Bord befindlichen Personen bzgl. Beweissicherung (und damit auch der Abwehr von Vorwürfen, wonach es keine Drogenkuriere seien) wohl der deutlich sinnvollere Weg ist.
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(Vor 10 Stunden)Schneemann schrieb: Ich hatte ja auch schon einmal angemerkt, dass eine Kaperung und eine Verhaftung der an Bord befindlichen Personen bzgl. Beweissicherung (und damit auch der Abwehr von Vorwürfen, wonach es keine Drogenkuriere seien) wohl der deutlich sinnvollere Weg ist.
Definitiv. Die USA sollten zumindest versuchen die Drogenschmuggler festzunehmen. Entziehen sie sich der Festnahme, aka stoppen ihr Boot nicht, oder drohen mit Waffen kann man immer noch scharf schiessen, aber einfach so ist inakzeptabel.
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Was mich an der Sache so erstaunt ist, warum man nicht versucht die Besatzung gefangen zu nehmen, und zwar aus rein praktischen Gründen. Verhörspezialisten könnten schnell viele wesentliche Informationen gewinnen, etwaig könnte man den Zugriff verwenden um noch weitere Zugriffe zu generieren und etwaig könnte man die Besatzung im weiteren für sich arbeiten lassen.
Es spricht einfach rein praktisch so viel dagegen, die Besatzung einfach umzubringen.
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Es geht ja auch gar nicht um Drogenschmuggel.
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Natürlich geht es darum. Und sollte es im Kontext von diesem sich die Chance offenbaren, einen regime change in Venezuela umzusetzen, so ist dies mehr als begrüßenswert. Es obliegt (und unterliegt) sozusagen ein solcher, "reaktionärer" Gedanke beinahe zwingend und notwendigerweise dem Geiste der humanitären Anteilnahme und Verantwortung.
Schneemann
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