Wird die portugiesische Marine die Verteidigungs- und Einsatzfregatte der Naval Group erwerben?
OPEX360 (französisch)
von Laurent Lagneau · 16. Juli 2025
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Nachdem sie an Griechenland verkauft, für die Endphase einer Ausschreibung Norwegens ausgewählt und Schweden angeboten wurde, wird die Verteidigungs- und Einsatzfregatte [FDI, Klasse Ronarc’h] in den kommenden Jahren unter der Flagge der portugiesischen Marine [Marinha Portuguesa] kreuzen?
Diese Frage ist nicht abwegig, da das portugiesische Verteidigungsministerium sechs neue Fregatten erwerben will, um die Kapazitäten seiner Seestreitkräfte zu modernisieren, die derzeit über fünf Schiffe mit insgesamt mehr als 30 Jahren Dienstzeit verfügen.
Die Marinha Portuguesa verfügt über drei Fregatten der Klasse „Vasco de Gama”, die vom deutschen Modell Meko 200 abgeleitet sind. Diese Schiffe wurden zwischen 1991 und 1992 in Dienst gestellt.
Anschließend erwarb Portugal 2006/07 zwei Fregatten des Typs „Karel Doorman” von den Niederlanden. Diese Schiffe waren jedoch bereits zwölf Jahre lang unter niederländischer Flagge im Einsatz gewesen.
Daher soll die Fregattenflotte der Marinha Portuguesa modernisiert und verstärkt werden, wobei der Zeitplan jedoch noch nicht feststeht. Dieses Projekt wurde kürzlich vom portugiesischen Fachjournalisten Victor Barreira über das soziale Netzwerk X erwähnt.
„Das Projekt zum Ersatz der Fregatten Vasco de Gama und Bartolomeu Dias [ehemals Karel Doorman, Anm. d. Red.] dürfte das Interesse mehrerer Werften wecken, darunter vor allem Naval Group, Babcock, Navantia, TKMS, BAE Systems, Damen, STM Defence und Fincantieri”, schrieb er am 12. Juli. Das bedeutet, dass es für die FDI schwierig werden könnte.
Laut der spanischen Website InfoDefensa haben die portugiesischen Behörden bereits Gespräche mit diesen Unternehmen aufgenommen.
Laut Herrn Barreira möchte die Marinha Portuguesa Schiffe mit einer Verdrängung zwischen 4.000 und 6.000 Tonnen erwerben. Die jeweiligen Tonnagen der Fregatten F-110 [Navantia] und Type 26 [BAE Systems] überschreiten jedoch die gewünschte Grenze. Das Gleiche gilt für das italienische Modell der Mehrzweckfregatte [6.500 Tonnen bei voller Beladung] sowie für die von Damen für die Niederlande und Belgien entwickelte Fregatte [6.400 Tonnen].
Die vom türkischen Unternehmen STM Defence entworfene Fregatte vom Typ „Istif” [Klasse Istanbul] ist mit 3.100 Tonnen hingegen zu leicht.
Wenn man sich nur an dieses Kriterium hält, erfüllen nur die FDI von Naval Group und die Fregatte Typ 31 von Babcock die Anforderungen. Allerdings spielen natürlich auch andere Faktoren eine Rolle, wie die U-Boot-Abwehrfähigkeiten, die Bewaffnung, die Sensoren usw.
Und dieser Wettbewerb wird sich nicht nur auf eine reine Frage der Tonnage beschränken. Dennoch haben die französischen und portugiesischen Verteidigungsminister während des Staatsbesuchs von Präsident Macron in Portugal im Februar eine Absichtserklärung unterzeichnet, um ihre Zusammenarbeit insbesondere im Bereich der Beschaffung von Militärausrüstung zu verstärken.
Laut lokalen Medien sieht diese Absichtserklärung die „Möglichkeit einer Zusammenarbeit bei zukünftigen Marineplattformen und deren Ausrüstung wie Radar, Sonar, Kommunikationssysteme und Unterwasserdrohnen“ vor.