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Afghanistan - Druckversion

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- Popeye - 01.12.2003

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/politik/297374.html">http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... 97374.html</a><!-- m -->

Nato - Einsatz in Afghanistan wird erweitert

Verteidigungsminister beraten in Brüssel

Zitat:Der größte Engpass allerdings besteht nach wie vor bei Hubschraubern. Selbst ohne die geplante Ausweitung fehlen noch 14 Stück, sagte ein Nato-Sprecher. Angesichts der Tatsache, dass die 19 Mitgliedstaaten insgesamt 7 000 Militärhubschrauber besitzen, gibt es in Brüssel wenig Verständnis für die Verweigerung. Deutschland lässt drei Helikopter länger in Kabul, statt sie nach Kundus zu verlegen. Dies gilt als Zugeständnis, nachdem Berlin mit seinem Drängen auf den Einsatz in Nord-Afghanistan bei den Partnern wie auch bei hohen Nato-Militärs Irritation und Verärgerung ausgelöst hatte. Berlin wolle durch deutsche Präsenz in Kundus eine Militärbeteiligung im Irak vermeiden, lautet die Unterstellung.....



- Helios - 03.12.2003

Zitat:Dutch Apaches for Afghanistan

Dutch Defence Minister Henk Kamp plans to send four Apache military helicopters to Afghanistan.
If approved, the mission will involve the deployment of between 60 and 100 military personnel. The Dutch helicopters are likely to be deployed in and around the Afghan capital, Kabul.
Mr Kamp announced the plan after the meeting of NATO defence ministers in Brussels. NATO's civilian chief, George Robertson, had asked for more helicopters to strengthen the security forces in Afghanistan.
The defence minister is also considering sending troops to Afghanistan to assist the German led force operating in the Kunduz region. Both proposals have first to be discussed by the cabinet and in parliament.
Quelle: Defense-Aerospace.com (komplette Nachricht)


- bastian - 03.12.2003

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/sz/meinungsseite/red-artikel638/">http://www.sueddeutsche.de/sz/meinungss ... rtikel638/</a><!-- m -->
Zitat:Leitartikel

Die virtuelle Friedensmission

VON PETER MÜNCH



Afghanistan ist jenes Land, von dem vor zwei Jahren die größte Bedrohung des Weltfriedens ausging. Eine den Globus umspannende Anti-Terror-Allianz scheute weder Aufwand noch Kosten, um mit einer ansehnlichen Streitmacht die barfüßigen Taliban-Krieger und ihre Al-Qaida-Kumpanen zu vertreiben. Als das gelungen war, machte die Welt Afghanistan zu einem jener Länder, die unter Vormundschaft zu Frieden und Stabilität geführt werden sollten
Bin mal gespannt wie lange es noch zum endgültigen Scheitern dauert.


- Popeye - 04.12.2003

<!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/standard.asp?id=1502853">http://derstandard.at/standard.asp?id=1502853</a><!-- m -->

"Ärzte ohne Grenzen": Rückzug aus Südafghanistan

Zunehmende Angriffe auf humanitäre Organisationen - Kritik der Berliner Sektion: "Unabhängiges und neutrales Bild verwischt"


Zitat:Berlin - "Ärzte ohne Grenzen" zieht sich aus dem Süden Afghanistans zurück. In einer Pressemitteilung vom Donnerstag wurde der Schritt mit zunehmenden Angriffen auf humanitäre Organisationen begründet. Die Ärzte betreuten in einem Lager mit mehr als 40.000 Flüchtlingen Basisgesundheitsprojekte und ein Ernährungszentrum. Der Rückzug der Helfer gefährdet nach eigenen Angaben den Zugang der Vertriebenen zu medizinischer Versorgung. In der Stadt Kandahar und anderen Regionen liefen die Projekte weiter.

Der Rückzug bedeute, dass für das Wüstenlager, 20 Kilometer von Kandahar entfernt, keinerlei Möglichkeiten für die Bewohner mehr bestünden, selbst für ihren Unterhalt zu sorgen. Ärzte ohne Grenzen untersuche derzeit, wie den Vertriebenen im südlichen Afghanistan trotz zunehmender Gewalt gegen Hilfsorganisationen geholfen werden könne. Erschwert werde die Arbeit vor allem, weil alle Konfliktparteien dazu beigetragen hätten, die Neutralität der Hilfsorganisationen in Frage zu stellen.

Verschiedene Hilfsorganisationen hätten in der Vergangenheit dazu aufgerufen, das Mandat der NATO-geführten Truppen (ISAF) auf andere Regionen auszuweiten, um die Sicherheit der Helfer zu gewährleisten. "Nach Ansicht von Ärzte ohne Grenzen tragen solche Appelle dazu bei, das Bild der Hilfsorganisationen als unabhängige und neutrale Akteure zu verwischen", schrieb die Berliner Sektion. (APA/AP)



- Popeye - 05.12.2003

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/pw/in/1070094948704.html?nv=7dm">http://www.ftd.de/pw/in/1070094948704.html?nv=7dm</a><!-- m -->

Bundeswehr sieht sich länger als zehn Jahre in Afghanistan

Der Afghanistan-Einsatz wird nach Einschätzung des deutschen Kommandeurs in Kabul "realistisch gesehen noch weit länger als zehn Jahre dauern". Er fordert ein langfristiges Bundeswehr-Mandat für das vom jahrzehntelangem Krieg zerstörte Land.

Zitat:Mit einer dauerhaften Stabilisierung des Landes sei erst zu rechnen, wenn die derzeit Sechs-, Sieben- und Achtjährigen in dem Alter seien, dass sie zunehmend die Verantwortung übernehmen könnten, sagte der Kommandeur des deutschen Einsatzkontingents Isaf, Oberst Rudolf Retzer der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

"Das kann noch 14 Jahre oder länger dauern", sagte Retzer. Solange aber brauche das Land die Hilfe der Internationalen Gemeinschaft", sagte der Kommandeur der rund 1700 deutschen Isaf-Soldaten. "Die Elterngeneration hat 24 Jahre Krieg hinter sich und kann kaum lesen und schreiben. Jetzt gehen die Mädchen und Jungen wieder in die Schule und lernen etwas anderes, als Krieg zu führen."........
[Bild: http://www.ftd.de/FtdImage/afgh_gr.gif]


- Azrail - 07.12.2003

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277274,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 74,00.html</a><!-- m -->
Zitat:US-Kampfbomber tötet neun Kinder

Bei einem US-Luftangriff auf einen gesuchten Taliban-Funktionär in Afghanistan sind neun Kinder getötet worden. Der amerikanische Botschafter in Kabul, Zalmay Khalilzad, äußerte sich am Sonntag "zutiefst traurig über den tragischen Verlust von unschuldigem Leben" und telefonierte mit Ministerpräsident Hamid Karsai.



- Merowig - 08.12.2003

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.voanews.com/article.cfm?objectID=59BC9CC9-F55E-4CFE-AAA8B3FC4E1E1A97">http://www.voanews.com/article.cfm?obje ... FC4E1E1A97</a><!-- m -->
Zitat:US-Led Afghan Forces Launch Massive Operation Against Islamic Militants
VOA News
08 Dec 2003, 14:22 UTC


The U.S. military in Afghanistan says it has launched its biggest-ever ground operation against Taleban and al-Qaida remnants.
A U.S. military spokesman says some 2,000 coalition troops across eastern and southern parts of the country are taking part in Operation Avalanche. The spokesman says its mission is to crush the Islamic militants who have regained strength and have been carrying out attacks against coalition forces and aid workers.
...



- Erich - 08.12.2003

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277471,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 71,00.html</a><!-- m -->

Zitat:Operation "Lawine" soll Taliban zur Strecke bringen
Insgesamt 2000 US-Soldaten befinden sich in Afghanistan im Einsatz gegen die wieder erstarkten Taliban und al-Qaida-Kämpfer. Die Operation "Lawine" ist die bisher größte Offensive seit dem Ende der Kampfhandlungen vor rund zwei Jahren. ....



- Azrail - 10.12.2003

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277639,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 39,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Am Samstag sind bei einem US-Luftangriff neun Kinder getötet worden. Nun wurde bekannt, dass bei einem weiteren Angriff amerikanischer Truppen auch Kinder ums Leben kamen - dieses Mal waren es sechs.
>SadWer bezahlt für diese Toten?!Immer müssen die sterben die am wenigstens dafür könnenSad


- Popeye - 10.12.2003

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.taz.de/pt/2003/12/10/a0098.nf/text.ges,1">http://www.taz.de/pt/2003/12/10/a0098.nf/text.ges,1</a><!-- m -->

Polizistin in Kabul: Pionierin und Schande

Afghanische Polizistinnen lernen in Deutschland Schießen und Spuren sichern. Zu Hause läuft vieles anders


Zitat:Polizistin in Afghanistan, das ist ein harter Job. Doch nicht wegen der Verbrecher. "Nicht eine unserer Familien ist stolz auf unseren Beruf. Und auf den Straßen werden wir fast täglich begafft, belächelt oder beschimpft", sagt Wagma Saafi, Generalin der afghanischen Polizei. Zwei Wochen lang bilden sich Saafi und sechs Kolleginnen auf Einladung der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit in Deutschland fort. Sie lernen, wie deutsche Polizisten Spuren sichern, das Schießen trainieren und illegale Grenzgänger verfolgen. Vor allem aber soll die zusätzliche Kompetenz ihnen den Rücken stärken - gerade gegenüber den eigenen Kollegen von der Polizei.

"Mein Mann ist selbst Polizist. Begegne ich ihm im Dienst, grüßt er mich nicht. Keiner der Kollegen darf wissen, was ich für einen Beruf habe", klagte Saafi am Dienstagabend bei einem Roundtable in Berlin. Eine Frau, die nicht zu Hause am Herd steht, sondern in der Öffentlichkeit tätig ist, gilt in Afghanistan als Schande. Immer noch.........



- Merowig - 12.12.2003

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.news24houston.com/content/top_stories/default.asp?ArID=20303">http://www.news24houston.com/content/to ... ArID=20303</a><!-- m -->
Zitat:New video from renegade warlord promises "jihad" against U.S. Afghan forces
12/10/2003 9:01 PM
By: Associated Press

ISLAMABAD, Pakistan (AP) -- A new video from a rebel warlord in Afghanistan is urging an uprising against U.S. forces.

The recording features the renegade warlord, Gulbuddin Hekmatyar, saying that U.S. and NATO forces have been unable to restore security to the country. He urged Afghans to join in a holy war to drive out what he called "infidel forces."
...



- Merowig - 15.12.2003

<!-- m --><a class="postlink" href="http://news.xinhuanet.com/english/2003-12/15/content_1231885.htm">http://news.xinhuanet.com/english/2003- ... 231885.htm</a><!-- m -->
Zitat:Moderate Jihadi leader elected to chair Afghan grand assembly

KABUL, Dec. 15 (Xinhuanet) -- A former president and moderate Jihadi leader has been elected to head the Afghan constitutional assembly, which is to debate and approve the country's nation-building document, officials said on Monday.
...
Was zum Teufel ist ein moderater Jihadist ?

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.news.com.au/common/story_page/0,4057,8167818%255E1702,00.html">http://www.news.com.au/common/story_pag ... 02,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Freed Taliban 'seeking revenge'
From correspondents in New York
December 15, 2003

A TALIBAN commander once held at the US military base in Guantanamo but released in July is reportedly back in Afghanistan and in charge of attacks against US forces there.
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- Holger - 16.12.2003

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.netzeitung.de/spezial/kampfgegenterror/265709.html">http://www.netzeitung.de/spezial/kampfg ... 65709.html</a><!-- m -->
Zitat:Deutsche Patrouille in Kabul beschossen
Eine Einheit der Bundeswehr hat in Kabul mehrere Männer überrascht, die Raketen abfeuern wollten. Bei dem anschließenden Gefecht wurde ein Soldat getroffen.(...)



- Popeye - 19.12.2003

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~EF3A58260636746D580EA1A73A3D67694~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m -->

Halten Sie zukünftig den Mund!

Der vierte Tag der Loya Jirga, der großen afghanischen Ratsversammlung, beginnt mit einem Eklat. Kaum haben die noch verschlafenen 502 Delegierten unter dem riesigen Zelt Platz genommen, bittet eine junge Frau den Vorsitzenden des Rates, Professor Sibghatullah Mudschadadi, um das Wort. Sie wolle kurz über die Lage ihres Wahlbezirks berichten. Unwillig gewährt Mudschadadi die Bitte. Der Theologe will bewußt nicht als frauenfeindlich erscheinen.

Zitat:Der Auftritt von Malalah Dschuya, einer gewählten Delegierten aus der Westprovinz Farah, ist ungewöhnlich. "Hier unter diesem Zelt sitzen lauter Räuber, Drogenhändler, Verbrecher und Mörder", sagt die junge Frau mit fester Stimme auf Dari, der persischen Mundart der Afghanen. "Sie haben das Land aus Machtgier und Geldgier zugrunde gerichtet. Sie gehören nicht in eine freie, erhabene Versammlung, sondern vor Gericht."
Viele von den neunzig weiblichen Delegierten, die getrennt von den Männern links vom Podium zusammen sitzen, spenden ihrer Schwester aus Farah mehrmals Applaus. Ermutigt wird Malalah Dschuya auch von vielen Männern, namentlich von denjenigen in Anzug und Krawatte. Mirweis, der jüngste Sohn des ehemaligen Monarchen, hält sich mit dem Applaus zwar zurück, wie es sich für einen Prinzen ziemt, aber er lächelt zufrieden. Der Königsohn im Pelzmantel gehört zu den fünfzig Abgeordneten, die von Staatschef Hamid Karzai ernannt worden sind
Ermutigt durch die Zustimmung im Zelt, benennt Frau Dschuya die "Verbrecher und Mörder": die Mudschahedin. Sie hätten im Namen des Heiligen Kriegs die Bevölkerung schikaniert, die Städte in Schutt und Asche gebombt, die Frauen vergewaltigt. Die Mudschahedin als Mörder zu bezeichnen - das war zuviel. Zwar schimpft das einfache Volk ständig über die "heiligen Krieger". Doch wenn eine junge Frau in der ehrwürdigen Loya Jirga, bis jetzt eine Domäne der Männer, vor der Weltpresse von den Mudschahedin als Verbrechern redet, hat das ein anderes Gewicht: Es ist nahezu blasphemisch. Ein Raunen geht durch den Saal, ein Teil der Männer springt auf. Wutentbrannt beschimpfen sie die Frau und verlangen, sie solle unverzüglich aus der Loya Jirga entfernt werden......



- Popeye - 20.12.2003

<!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/standard.asp?id=1518507">http://derstandard.at/standard.asp?id=1518507</a><!-- m -->

Loya Jirga diskutiert Verankerung der Scharia
Islamisten versuchen, ihre Version der Verfassung zu diktieren


Zitat:Kabul - Die Rolle des Islam in der künftigen afghanischen Verfassung hat am Freitag die Beratungen der Loya Jirga in Kabul dominiert. Fundamentalistische Delegierte forderten die Einführung der Scharia, des islamischen Rechts. Im bisherigen Verfassungsentwurf ist der Islam als Staatsreligion festgeschrieben, Andersgläubigen wird aber Religionsfreiheit zugesichert.
Das Wort "Scharia" sollte in den entsprechenden Gesetzesartikel eingefügt werden, forderte Abdul Rauf Muchlis, ein Delegierter aus der Provinz Herat. Dagegen forderten liberale Delegierte eine Stärkung der Bürgerrechte. Eine Beobachterin der Friedrich-Ebert- Stiftung in Kabul, Almut Wieland-Karimi, bezweifelte jedoch, dass sich diese Stimmen durchsetzen könnten. Der vorliegende Entwurf sei gemessen an den Vorstellungen vieler Teilnehmer schon liberal.......
Zitat:Weibliche Teilnehmerin erhält Todesdrohung

Die Delegierte Malalai Joya hatte sich am Mittwoch in einer leidenschaftlichen Rede gegen den Einfluss der regionalen Kriegsherren auf die Große Ratsversammlung gewandt und daraufhin Todesdrohungen erhalten. Sie steht seitdem unter dem besonderen Schutz der Vereinten Nationen und wurde am Freitag von Sicherheitsbeamten in ihre Arbeitsgruppe begleitet. Zur Debatte standen vorrangig die künftige Machtverteilung einschließlich der Befugnisse des Präsidenten, die Rolle des Islams und die Rechte der Frau.