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- upmeier - 11.11.2010

China müsste Tinte getrunken haben um sich AFG.einzumischen.sobald die in PAK oder AFG einmarschieren knallts in China gewaltig(Uiguren und Tibet)kein Wunder dass die Amis das wollen.damit hätten sie erreicht was sie schon lange wollen,einen Bürgerkrieg in China,daran arbeiten sie ja schon seit Jahren.Nur schade für die Amis dass Chinesen das Spiel durchschaut haben und nicht mitspielen.


- tienfung - 11.11.2010

Jup und sie haben erkannt wie sie trotzdem Gewinn machen und das vor der Nase des Westen.

Zumal durch die dadurch entstehenden Jobs und Möglichkeiten Wohlhabender zu werden,ohne Hintergedanke der Bekehrung, man wohl nicht direkt auf der Abschussliste steht .Ich würd sogar behauptet das die lokale Bevölkerung gewissermassen über neue Jobs oder den Bau der Eisenbahnstrecke und die darauf folgenden Möglichkeiten froh ist.


- Shahab3 - 12.11.2010

Über Afghanistan bzw. Zentralasien sind seit Beginn der menschlichen Zivilisation Waren auf der Seidenstraße zwischen Mittelmeer und China transportiert worden.

Jedes Land hat das Recht und die ökonomische Pflicht, wirtschaftliche Bziehungen mit seinen Nachbarn zu unterhalten. Daran werden neidische Blicke westlicher Expeditionstrupps nichts ändern. Rhein, Nord- und Ostsee sind aber auch schön und wirtschaftlich wichtig. :wink:


- Erich - 13.11.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/us-streitkraefte-in-afghanistan-taliban-angriff-abgewehrt-1.1023373">http://www.sueddeutsche.de/politik/us-s ... -1.1023373</a><!-- m -->
Zitat:US-Streitkräfte wehren Taliban-Angriff ab

13.11.2010, 10:15

Nato-Soldaten haben einen Taliban-Angriff auf einen Flughafen und einen nahegelegenen Militär-Stützpunkt im Osten Afghanistans abgewehrt.
....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan2194.html">http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan2194.html</a><!-- m -->
Zitat:Gewalt in Afghanistan
Taliban greifen US-Stützpunkt an

NATO-Soldaten haben einen Taliban-Angriff auf einen Flughafen und einen nahegelegenen Militär-Stützpunkt in der Provinz Nangarhar im Osten Afghanistans abgewehrt.
...

Stand: 13.11.2010 10:21 Uhr
inzwischen bestimmen die Taliban also zunehmend die Aktivitäten - und die Alliierten werden in die Defensive gedrängt.


- hunter1 - 13.11.2010

Zitat:inzwischen bestimmen die Taliban also zunehmend die Aktivitäten - und die Alliierten werden in die Defensive gedrängt.
Diese Aussage halte ich für ziemlich falsch. Die Taliban haben schon in den vergangenen Jahren immer wieder Stützpunkte der NATO angegriffen, mit dem jeweils gleichen Resultat: sehr viele Angreifer tot, auf der Seite der NATO kaum Verluste und Schaden.
Es gab bisher eine einzige Ausnahme zu diesem Szenario, als in Ostafghanistan vor zwei Jahren ein US-Aussenposten unter Beschuss geriet, wobei mehrere US-Soldaten und Dutzende Angreifer ums Leben kamen. Der Aussenposten wurde daraufhin aufgegeben. Ein kleiner militärischer Erfolg der Taliban, den diese mit sehr vielen Leben erkauft haben und der bislang ohne Folgen blieb, da er sich nicht wiederholt hat.

Ich sehe die NATO überhaupt nicht in der Defensive, wenn sie ihre Stützpunkte (erfolgreich) verteidigt. Eher ist es umgekehrt: sobald die NATO eine Offensive startet, werden die Taliban idR in dem Gebiet dezimiert/vertrieben/ausgelöscht.

Das Problem liegt eher darin, dass man mal eroberte Gebiete nicht halten kann.


- Exirt - 13.11.2010

Es zeigt einfach nur die Bewegungsfreiheit der Gruppierungen auf.
Die Frage die sich stellt: Warum machen das die Taliban dann überhaupt wenn es so uneffektiv ist?
Irgendjemand eine sinnvolle Antwort darauf?


- tienfung - 13.11.2010

Hoffnungslos versuchen den Augenschein nach Stärke für die Propaganda zu erzwingen. Ohne regelmässige "große" Aktionen gibs keine internationale Geld und Rekrutenunterstützung die sich im heiligen Kampf anschließen will.

Zitat:Union riskiert neuen Streit um Truppenabzug

Wann soll der Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan beginnen? Nach SPIEGEL-Informationen will die Regierung bis 2012 die Truppenstärke beibehalten. Doch in der SPD wächst Widerstand gegen die geplante Mandatsverlängerung.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,729013,00.html



- tienfung - 14.11.2010

Zitat:Karzai will US-Militäreinsätze stark einschränken

Afghanistans Präsident Karzai hat die US-Armee aufgefordert, ihre Militäreinsätze in seinem Land einzuschränken. Die Soldaten sollten sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Doch ein neuer Anschlag zeigt, wie instabil die Lage am Hindukusch ist.

...


"Die Zeit ist gekommen, die Militäroperationen zu begrenzen", sagte Karzai der "Washington Post". Vor allem die nächtlichen Kommandomissionen und Hausdurchsuchungen müssten aufhören. Auch ihren Einfluss auf das tägliche Leben der Afghanen müsse die US-Armee verringern, forderte der Präsident. Die Menschen seien die Hausdurchsuchungen durch US-Soldaten und deren Präsenz auf den Straßen des Landes leid.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,729045,00.html



- hunter1 - 14.11.2010

Zitat:Hoffnungslos versuchen den Augenschein nach Stärke für die Propaganda zu erzwingen. Ohne regelmässige "große" Aktionen gibs keine internationale Geld und Rekrutenunterstützung die sich im heiligen Kampf anschließen will.
Ergänzend könnte man noch sagen, dass dem Gegner vor Augen geführt wird, dass man militärisch präsent und zu solchen Angriffen fähig ist.
Es erinnert an die Tet-Offensive in Vietnam 1968. Diese war zwar für den Vietcong ein militärisches Desaster, führte aber in den USA zur Meinung, dass man nach 3 Jahren intensiven Krieges quasi gar nichts erreicht hatte. Psychologisch war die Tet-Offensive ein Erfolg. Afghanistan ist zwar nicht Vietnam, aber solche Angriffe auf NATO-Stützpunkte weisen dasselbe Muster auf.

Wichtig ist es für die NATO, dass sie sich von solchen Aktionen nicht einschüchtern lässt. Insbesondere die Medien sollten bei uns bei solchen Ereignissen in erster Linie darüber berichten, dass die Aktion für die Taliban ein Misserfolg war. Dann wäre der militärische Wert von diesen Angriffen bald bei Null angelangt.

Überraschen täte es mich, wenn die Taliban mal tatsächlich einen grösseren NATO-Stützpunkt erfolgreich attackieren würden. Aber ein zweites Dien Bien Phu wird es in Afghanistan wohl nie geben.


- hunter1 - 15.11.2010

Da wir grad davon reden, dass die Taliban NATO-Stützpunkte angreifen, diesmal haben sie getroffen:
Zitat:Überfall auf Nato-Stützpunkt in Ostafghanistan

(ddp) Aufständische haben am Montag einen US-Militärstützpunkt in der Nähe von Asadabad angegriffen, der Hauptstadt der ostafghanischen Provinz Kunar. Eine Rakete schlug auf dem Gelände des Stützpunkts ein und setzte einen Treibstofftank in Brand, wie die Nato mitteilte. Das Feuer zerstörte sechs Panzerfahrzeuge und einen Sanitätswagen. Verletzt wurde niemand.

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/international/ueberfall_auf_nato_stuetzpunkt_in_ostafghanistan_1.8385901.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/internati ... 85901.html</a><!-- m -->

Glückstreffer...
Ist aber ein völlig anderes Muster, als wenn Dutzende Aufständische einen Stützpunkt mit Handfeuerwaffen angreifen und zusammengeschossen werden.


- Schneemann - 15.11.2010

Tja, das Ende ist nah. Oder fern?
Zitat:Abzugsplan

Obamas Ausweg aus der Afghanistan-Falle

Vier Jahre noch, dann soll Schluss sein. Die US-Regierung hat Zeitungsberichten zufolge einen Stufenplan für den Abzug ihrer Kampftruppen aus Afghanistan bis 2014 aufgestellt - nach dem Vorbild des Rückzugs aus dem Irak. Schritt für Schritt soll die afghanische Armee die Macht übernehmen.

Washington - Der Krieg gegen die Taliban und al-Qaida ist Barack Obamas schwierigstes Erbe. Tausende Soldaten und Zivilisten sind bislang ums Leben gekommen. Am Sonntag sind beim schwersten Gefecht seit einem halben Jahr fünf Nato-Soldaten getötet worden.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,729098,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 98,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- tienfung - 15.11.2010

Bis 2014?

Dann könnts ja mit den deutschen Plänen ab 2012 bis (gemunkelt) 2015 durchaus klappen. 2012 wärn auch die Schweden langsam aufm Heimweg.
2011 1/2 machen die Kanadier und ich mein (nicht sicher) Frankreich oder Italien hatte doch auch Pläne in die Richtung mal angedeutet oder?



Die Kosten hät ich mittlerweiße höher erwartet.
Cost of War in Afghanistan since 2001
$365,574,946,557
http://www.costofwar.com/

Gibs sowas eigtl. auch für BRD oder generell Europa?


Aufjedenfall bin ich auf die endgültie Billanz gespannt falls sie mal irgendwann auf Wikileaks laden sollte.

Und was so alles an Gerät udn Fahrzeuge drauf ging. Alleine den Verlust an LKW's in der gesamten Zeit durch "Aufständische" wär schon interessant zu wissen.


- Schneemann - 15.11.2010

Es gibt 1.) einen sogenannten "ISAF-Haushalt", den alle beteiligten Staaten finanzieren, welcher um die 1,5 Mrd. Dollar schwankt (im Jahr). Aus diesem wird z. B. der Aufbau der afghanischen Armee bezahlt. In diesen Topf zahlen alle ein, an erster Stelle die USA, an zweiter Stelle Deutschland (mit ca. 15% Anteil).

Und dann gibt es noch 2.) die nationalen Ausgaben, wobei Deutschland für den Einsatz direkt etwa 1 Mrd. Dollar im Jahr ausgibt. Das ist aber nur eine offizielle Zahl aus der Politik. Kritiker monieren, dass mit Folgekosten (Beschaffung modernerer Ausrüstung, Verwundetenfür- und nachsorge, evtl. Entschädigungen, Zinsen, etc.) bis zu 3 Mrd. im Jahresschnitt für Deutschland nötig sein könnten.

Schneemann.


- tienfung - 16.11.2010

Zitat:Ramsauer zu Überraschungsbesuch in Kabul

Verkehrsminister Ramsauer ist überraschend in die afghanische Hauptstadt Kabul gereist. Auf seinem Terminplan stehen die Grundsteinlegung für die deutsche Botschaft und ein Treffen mit US-General Petraeus

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,729103,00.html


Der Verkehrsminister wird für Botschaftseinweihungen eingeladen? Hatte sons keiner Zeit?


- Venturus - 16.11.2010

Ich glaube eher das Merkel auf einen Anschlag hoffte und deshalb Seehofer hinschickte. Der war allerdings schlau genug das auf Ramsauer abzuwälzen.