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- Erich - 05.07.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E5AE9B7BCE3BF46B5BFF042E191F5D05D~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF41441 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Kommunikation in Afghanistan
Krieg der Wahrnehmung
Der Westen wollte den Afghanen die Demokratie bringen. Freie Medien sollten dazugehören. Doch statt mit den westlichen Streitkräften sprechen die Journalisten des Landes inzwischen lieber mit den Taliban. Die haben die besseren Pressesprecher.

05. Juli 2010
...



- Quintus Fabius - 06.07.2010

Sind auch schon westliche Journalisten mit den Taliban "embedded" unterwegs gewesen. Da war mal eine Reportage vor zwei Jahren glaube ich, wo Journalisten mit Taliban gemütlich in Sichtweite britischer Stützpunkte im Süden im Auto herum gefahren sind.


- 7ig4 - 13.07.2010

Zitat:Angriff aus den eigenen Reihen: Ein abtrünniger afghanischer Soldat hat im Süden des Landes drei britische Kameraden während einer gemeinsamen Patrouille getötet. Die Nato kündigte eine Untersuchung an.

...

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,706200,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 00,00.html</a><!-- m -->



- Erich - 14.07.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub0CCA23BC3D3C4C78914F85BED3B53F3C/Doc~EA49639A39A054CA4B777058CE36AD9BD~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub0CCA23BC3D3C4C7 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Afghanistan
Der lange Schatten der Taliban
In Kandahar wird noch immer den alten Größen des Taliban-Regimes gehuldigt. Auch die Propaganda-Poesie der Islamisten ist beliebt und wird unter der Hand verkauft. Aber vor allem die Angst der Bürger ist der Grund für ihren Einfluss.


Von Friederike Böge, Kandahar

14. Juli 2010

....



- Erich - 19.07.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E802B33504C2E4975825F55064C5DBCCC~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Afghanistan
Vor dem Endspiel am Hindukusch
Am Dienstag beginnt in Kabul die internationale Afghanistan-Konferenz, bei der es auch um den geplanten Abzug der ausländischen Truppen gehen soll. Die Europäer rechnen nur noch mit einer „fragilen Stabilität“ in Jahresfrist, wenn die ersten amerikanischen Verbände ausgedünnt werden sollen.

19. Juli 2010

Pakistan und die afghanischen Bürgerkriegsparteien bereiten sich auf den Beginn des angekündigten amerikanischen Abzugs vor. Westliche Nachrichtendienste und militärische Stäbe, aber auch europäische Regierungen rechnen für Afghanistan nur noch mit einer „fragilen Stabilität“ in Jahresfrist, wenn die ersten amerikanischen Verbände ausgedünnt oder abgezogen werden sollen.
...
das ist doch sowieso nur noch ne show. Bis November des Jahres sollen die zusätzlichen Truppen in Afghanistan vollständig sein, dann ist die seit Jahren zu bemerkende "Winterpause" und bis zum Beginn des Abzugs im Juli 2011 soll danach noch die "große Wende" kommen?

Wer's glaubt ....


- Exirt - 19.07.2010

Zitat:Afghanische Albträume in Indien und Pakistan

Aus Neu-Delhi und Islamabad etwa. Indien und Pakistan schickten nach dem Sturz der Taliban zwar keine Truppen an den Hindukusch, tragen dort jedoch einen erbitterten Machtkampf aus....
"Uns geht es ausschließlich um Afghanistans Interessen", behauptet Jayant Prasad, bis vor kurzem indischer Botschafter in Kabul...
Mit 1,3 Milliarden US-Dollar gehören die Inder ...
In Pakistan wird das als bewusstes Eindringen in den eigenen Hinterhof aufgefasst. "Indiens Engagement in Afghanistan war noch nie losgelöst von strategischen, Sicherheits- und politischen Motiven", sagt der Politologe Rasul
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan1888.html">http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan1888.html</a><!-- m -->

Das ist mir auch völlig neu muss ja bedrohliche Ausmaßen angenommen haben wenn die öffentlich rechtlichen darüber berichten. Da kommt für mich ein interessanter Aspekt hinzu.


- Schneemann - 19.07.2010

Zitat:Kampf gegen Taliban

Afghanische Armee soll ab 2014 Kommando komplett übernehmen

Die Übergabe des Militärkommandos in Afghanistan rückt näher: Die nationale Armee soll bis 2014 die Kontrolle übernehmen, heißt es in einer Erklärung des Uno-Sondergesandten de Mistura. Am Dienstag bei der Konferenz in Kabul soll der Plan verabschiedet werden.

London - Zwei Tage vor der Afghanistan-Konferenz in Kabul sind Informationen über die Position der internationalen Gemeinschaft durchgesickert: Bis 2014 soll die afghanische Armee die vollständige militärische Kontrolle über das Land übernehmen. Ein Zeitplan, um dieses Ziel zu erreichen, soll in Kabul verabschiedet werden, heißt es in dem Erklärungsentwurf, aus dem die britische Zeitung "The Independent" zitiert.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,707141,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 41,00.html</a><!-- m -->

2014? Da kann man ja mal gespannt sein, wenn es so weiter geht wie bisher, wird sich dies wohl kaum umsetzen lassen. Eher stehen dann 2014 rund 250.000 Alliierte im Land, Karzai wurde abgesägt und der Konflikt tobt härter denn je...

Schneemann.


- Schneemann - 21.07.2010

Zur Afghanistan-Konferenz und den Beschlüssen...
Zitat:Schrittweise in die Selbstständigkeit

Die wichtigsten Beschlüsse der Afghanistan-Konferenz

Die internationale Staatengemeinschaft hat in Kabul über die Zukunft Afghanistans beraten.

1.) Mitte 2011 will Deutschland beginnen, seine Truppen abzuziehen. Die Afghanen sollen 2014 vollständig für die Sicherheit am Hindukusch verantwortlich sein.

2.) Um den Abzug zu ermöglichen, werden derzeit afghanische Soldaten und Polizisten ausgebildet. International wird davon ausgegangen, dass Afghanistan bis Oktober nächsten Jahres 171.600 Soldaten und 134.000 Polizisten benötigt.

3.) Entwicklungshilfe: Statt 30 Prozent der Bevölkerung im Norden Afghanistans sollen bis 2013 rund 75 Prozent der Menschen Zugang zu Beschäftigung haben. Ferner sollen 50 Prozent Zugang zu Energie und Trinkwasser haben. Zu Jahresbeginn waren es nur 22 Prozent. Der Anteil der Kinder, die in die Schule gehen, soll auf 60 Prozent steigen.

4.) Die Aussöhnung mit den radikalislamischen Taliban soll vorangetrieben werden. Während gegen die Aufständischen militärisch offensiver vorgegangen wird, bemüht sich die afghanische Regierung um eine Reintegration jener in die Gesellschaft, die die Waffen niederlegen wollen. Ihnen sollen mit Ausbildungs- und Beschäftigungsangeboten wirtschaftliche Perspektiven eröffnet werden. Finanziert wird das über einen 350-Millionen-Euro-Fonds.

5.) Die afghanische Regierung verpflichtet sich zu messbaren Fortschritten im Kampf gegen Korruption. Diese sollen regelmäßig von einem internationalen Gremium überprüft werden. Eine positive Entwicklung ist die Voraussetzung dafür, dass bis zu 50 Prozent der Entwicklungshilfe über die afghanische Regierung in das Land gegeben wird.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistankonferenz140.html">http://www.tagesschau.de/ausland/afghan ... nz140.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- Venturus - 21.07.2010

Schneemann schrieb:2014? Da kann man ja mal gespannt sein, wenn es so weiter geht wie bisher, wird sich dies wohl kaum umsetzen lassen. Eher stehen dann 2014 rund 250.000 Alliierte im Land, Karzai wurde abgesägt und der Konflikt tobt härter denn je...

Oder die Alliierten verkünden das Afghanistan jetzt auf einem guten Weg sei, verabschieden sich mit klingendem Spiel und überlassen das Land seinem Schicksal.


- Erich - 25.07.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:krieg-in-afghanistan-taliban-melden-gefangennahme-zweier-us-soldaten/50148281.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 48281.html</a><!-- m -->
Zitat:24.07.2010, 18:09
Krieg in Afghanistan
Taliban melden Gefangennahme zweier US-Soldaten

In Afghanistan setzen die USA eine Belohnung für Hinweise auf zwei vermisste Soldaten aus, das Isaf-Kommando schweigt dazu. Die Taliban brüsten sich mit der Festnahme zweier US-Militärs.
...



- Shahab3 - 25.07.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.aljazeera.net/news/asia/2010/07/2010721111316255611.html">http://english.aljazeera.net/news/asia/ ... 55611.html</a><!-- m -->
Zitat:Taliban 'beheads' Afghan police

Six Afghan police officers have been beheaded by Taliban fighters in northern Baghlan province, the Nato-led international security
assistance force (Isaf) has said.
...



- 7ig4 - 26.07.2010

Wer es noch nicht kennt:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://wardiary.wikileaks.org/">http://wardiary.wikileaks.org/</a><!-- m -->


- Shahab3 - 26.07.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.aljazeera.net/news/asia/2010/07/2010726143021529494.html">http://english.aljazeera.net/news/asia/ ... 29494.html</a><!-- m -->
Zitat: 'Scores die' in Afghan village raid

A Nato rocket attack on a village in Afghanistan last week killed 52 civilians, including women and children, the office of Hamid Karzai, the Afghan president, has said in a statement.
...



- Erich - 26.07.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/geheimdokumente-zu-afghanistan-die-wahrheit-ueber-obamas-krieg-1.979643">http://www.sueddeutsche.de/politik/gehe ... g-1.979643</a><!-- m -->
Zitat:Wikileaks:
Afghanistan Kommando 373 - Obamas geheime Schwadron

26.07.2010, 13:13

Die nun veröffentlichten Geheimdokumente belegen, dass geheime US-Einheiten in Afghanistan Taliban jagen und töten - und ihre Befehle aus dem Pentagon bekommen. Ein solcher Einsatz ist kaum von Isaf-Mandat und Völkerrecht gedeckt. Das Weiße Haus kritisiert die Enthüllung - und gibt Journalisten Tipps, wie sie damit umgehen sollen. ....

Ausgerechnet jetzt zeichnen militärische Geheimdokumente, die über die Online-Plattform Wikileaks an die Öffentlichkeit gekommen sind, ein wesentlich dramatischeres Bild des Afghanistankrieges als die Verlautbarungen von offizieller Seite. Die fast 92.000 Dateien veranschaulichen, warum die Taliban derzeit wieder fast so mächtig sind wie vor 2001 - trotz des jahrelangen, internationalen Einsatzes und trotz US-Ausgaben von mehr als 300 Milliarden Dollar.

Besonders brisant sind die Schriftstücke, die sich mit der bislang unbekannten Task Force 373 beschäftigen. Es handelt sich dabei um ein geheimes Kommando, das eine ebenso geheime Liste mit Zielpersonen abarbeitet, die sie töten oder gefangen nehmen sollen.

Ebenfalls verstörend sind Informationen über CIA-Operationen in Afghanistan. Der amerikanische Auslandsgeheimdienst hat offensichtlich seine paramilitärischen Operationen am Hindukusch stark ausgeweitet und scheint für zahlreiche Hinterhalte, Luftangriffe und Razzien verantwortlich zu sein. Außerdem soll die CIA bis 2008 den afghanischen Geheimdienst quasi als Nebenstelle betrieben haben - zumindest wurde er mit CIA-Mitteln finanziert und von US-Agenten geleitet.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/wikileaks114.html">http://www.tagesschau.de/ausland/wikileaks114.html</a><!-- m -->
Zitat:Afghanistan-Dokumente im Netz
Geheimakten könnten zur Gefahr für Obama werden

Das Weiße Haus hat empört auf die Veröffentlichung von 75.000 Geheimakten zum Afghanistan-Krieg auf der Internetplattform WikiLeaks reagiert. Die Dokumente könnten auch für Präsident Obama zum Risiko werden: So war bislang nicht bekannt, wie massiv die Taliban von Pakistan unterstützt werden.
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Stand: 26.07.2010 19:32 Uhr
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/wikileaks112.html">http://www.tagesschau.de/ausland/wikileaks112.html</a><!-- m -->
Zitat:Interview zu Afghanistan-Geheimakten
"Das wissen wir schon seit Jahren"


Wie viel Neues bringen die US-Militärakten über den Afghanistankrieg tatsächlich ans Licht? Der Politikwissenschaftler Markus Kaim versteht die Aufregung um die Veröffentlichung bei WikiLeaks nicht. Die Fakten seien Experten schon lange bekannt, so Kaim im Interview mit tagesschau.de.
...

Stand: 26.07.2010 18:40 Uhr



- hunter1 - 27.07.2010

Die Wikileak-Dokumente weisen angeblich auf Verbindungen zwischen dem Iran und den Taliban hin:
Zitat:In Afghanistan werden die Taliban von iranischer Seite mit Waffen, Geld und Ausbildung unterstützt. Zahlreiche der durch Wikileaks veröffentlichten Dokumente sollen diese Geheimoperationen Teherans belegen, über die bisher vergleichsweise wenig bekannt war.

Beispielsweise habe die Regierung Irans einer Gruppe von Taliban-Kämpfern für jeden getöteten afghanischen Soldaten rund 1700 Dollar und für jeden afghanischen Regierungsbeamten rund 3500 Dollar Kopfgeld geboten. Hunderte von Sprengminen (sogenannten «IED») sollen den Weg von Iran nach Afghanistan gefunden haben, wo sie eine tödliche Bedrohung für die westliche Truppen darstellen.

Weiter heisst es, Taliban-Anführer und ihre Männer könnten sich auf iranisches Territorium zurückziehen, dort im Verletzungsfall medizinische Behandlung erhalten und sich in Iran für Beratungen treffen, um weitere Angriffe zu planen. Ausserdem strömten über Iran auch ausländische Kämpfer zum Beispiel aus Tschetschenien nach Afghanistan. Auch eigentliche Ausbildungscamps für die Taliban sollen in Iran betrieben werden.

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/international/irans_geheime_operationen_in_afghanistan_1.6921128.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/internati ... 21128.html</a><!-- m -->

Was davon wahr ist, spielt in der momentanen Konstellation USA-Iran eigentlich keine Rolle. Obwohl man es - neben dem iranischen Atomprogramm - als Vorwand für Militärschläge gegen den Iran verwenden kann.

Wie realistisch sind z.B. Drohnenangriffe auf solche Ausbildungscamps im Iran durch die USA? Wie würde sich der Iran verhalten?