Forum-Sicherheitspolitik
(See) Fregatte F126 (ex MKS 180) - Druckversion

+- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org)
+-- Forum: Blickpunkt Deutschland (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=54)
+--- Forum: Neue Projekte der Bundeswehr (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=56)
+--- Thema: (See) Fregatte F126 (ex MKS 180) (/showthread.php?tid=4875)



RE: Fregatte F126 (ex MKS 180) - Pmichael - 28.02.2022

(28.02.2022, 16:19)ede144 schrieb: Vielleicht list du dir den Strang und vor allem die Links zu Beitragen im DMF durch, dann weißt du warum die F126 so ist wie sie ist.

Mir sind diese Beiträge bekannt. Ändern aber nichts an den entsprechenden Beobachtungen und Bewertungen.


RE: Next Generation Frigate F127 (F124 Nachfolger) - Tarond - 07.03.2022

Wie kommt es eigentlich, dass unsere Schiffe, obwohl Sie mittlerweile so große wie ausgewachsene Zerstörer (Arleigh Burke) werden vergleichsweise leicht bewaffnet sind?

Ich meine, klar, 16 VLS-Zellen und dann noch 8 Seezielflugkörper in Mittschiffsaufstellung (warum?).
Warum nicht 60 Zellen und da auch mehr gegen andere Schiffe?

Klar, in der Abwehr sind unsere Schiffe gut. Aber selbst angreifen gegen einen Gegner mit halbwegs guter Abwehr kann man so vergessen.

Und warum müssen wir gefühlt alle Nase lang neue Schiffe designen, was sehr teuer ist während andere Marinen das gleiche Schiff (wiederum Arleigh Burke) einfach modernisieren und ansonsten den gleichen Schiffstyp seit 30 Jahren bauen.

Ich weis, eigentlich hätte die AB-Klasse auch schon durch die Zumwalts ersetzt werden sollen. aber Sie scheint immer noch sehr gut zu sein.


RE: Next Generation Frigate F127 (F124 Nachfolger) - ede144 - 08.03.2022

(07.03.2022, 23:08)Tarond schrieb: Wie kommt es eigentlich, dass unsere Schiffe, obwohl Sie mittlerweile so große wie ausgewachsene Zerstörer (Arleigh Burke) werden vergleichsweise leicht bewaffnet sind?

Ich meine, klar, 16 VLS-Zellen und dann noch 8 Seezielflugkörper in Mittschiffsaufstellung (warum?).
Warum nicht 60 Zellen und da auch mehr gegen andere Schiffe?

Klar, in der Abwehr sind unsere Schiffe gut. Aber selbst angreifen gegen einen Gegner mit halbwegs guter Abwehr kann man so vergessen.

Und warum müssen wir gefühlt alle Nase lang neue Schiffe designen, was sehr teuer ist während andere Marinen das gleiche Schiff (wiederum Arleigh Burke) einfach modernisieren und ansonsten den gleichen Schiffstyp seit 30 Jahren bauen.

Ich weis, eigentlich hätte die AB-Klasse auch schon durch die Zumwalts ersetzt werden sollen. aber Sie scheint immer noch sehr gut zu sein.
1. Die AB sind in verschiedenen Varianten und Fähigkeiten gebaut worden. Die neuen FFG werden die erste Generation ersetzen. Soviel zu dem Dinosaurier, der ein Spritfresser ist und wegen fehlender Automation eine übergroße Besatzung braucht.
2. Die Zumwalts sollten die AB ergänzen und nicht ersetzen. Aber da man die in den Sand gesetzt hat, fehlt der USN ein guter Entwurf um die AB abzulösen. Deshalb basiert die Constellation auch auf der FREMM.
3. Mit 8 Seeziel FK könnte man die gesamte russische Ostseeflotte versenken, warum brauchen wir also mehr auf einem Schiff?


RE: Next Generation Frigate F127 (F124 Nachfolger) - Seafire - 08.03.2022

(07.03.2022, 23:08)Tarond schrieb: Wie kommt es eigentlich, dass unsere Schiffe, obwohl Sie mittlerweile so große wie ausgewachsene Zerstörer (Arleigh Burke) werden vergleichsweise leicht bewaffnet sind?

Ich meine, klar, 16 VLS-Zellen und dann noch 8 Seezielflugkörper in Mittschiffsaufstellung (warum?).
Warum nicht 60 Zellen und da auch mehr gegen andere Schiffe?

Klar, in der Abwehr sind unsere Schiffe gut. Aber selbst angreifen gegen einen Gegner mit halbwegs guter Abwehr kann man so vergessen.

Und warum müssen wir gefühlt alle Nase lang neue Schiffe designen, was sehr teuer ist während andere Marinen das gleiche Schiff (wiederum Arleigh Burke) einfach modernisieren und ansonsten den gleichen Schiffstyp seit 30 Jahren bauen.

Ich weis, eigentlich hätte die AB-Klasse auch schon durch die Zumwalts ersetzt werden sollen. aber Sie scheint immer noch sehr gut zu sein.

https://navalpost.com/bringing-a-knife-to-a-gunfight-are-european-navies-underarmed-for-peer-to-peer-conflict-and-power-projection/

Mit dem Messer in die Schießerei - sind die europäischen Marinen für Konflikte und Machtprojektion auf Augenhöhe zu wenig gerüstet?

...Dieser Punkt hat jedoch auch eine Kehrseite: Nationen, die ernsthaft in Betracht ziehen müssen, ihre Schiffe in Gefahr zu bringen, haben sie in einem viel höheren Maße bewaffnet als die führenden Seemächte der EU ihre Schiffe. Ein Blick auf die obige Tabelle zeigt Absurditäten wie die, dass ein einziges südkoreanisches Schiff der Sejong-der-Großen-Klasse mehr Raketen zum Einsatz bringen kann als: Die gesamte deutsche Brandenburg/Sachsen/MKS180-Klasse oder die gesamte französische Horizon/Italienische Orrizonte-Klasse, und - vielleicht noch absurder - zwei Schiffe der Sejong-die-Große-Klasse können so viele Raketen transportieren wie die gesamte Liste der modernen deutschen Marineschiffe oder die gesamte französische FREMM-Klasse. Auch wenn gewisse Unterschiede zu erwarten sind, so ist dies doch ein Ausmaß, das uns zu denken geben sollte. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die japanische Marine-Selbstverteidigungsstreitmacht in Bezug auf die Größe (in Bezug auf die Hauptkampfschiffe) mit den Schiffen aller führenden EU-Marinen zusammengenommen vergleichbar ist (50 für Japan gegenüber 77 für die EU). Chinas Marine ist sogar noch größer (89), ganz zu schweigen von der US-Marine (134). Das bedeutet, dass die EU-Schiffe nicht nur im Großen und Ganzen unterbewaffnet sind, sondern auch vergleichsweise wenige, was wiederum die Tatsache, dass sie wohl unterbewaffnet sind, noch bedenklicher macht........

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)


RE: Fregatte F126 (ex MKS 180) - ObiBiber - 08.03.2022

Den Artikel und die Diskussion gab es schonmal…

hier liegen einfach unterschiedliche Herangehensweisen zu Grunde…
und man vergleicht Äpfel mit Birnen…
man muss auch die unterschiedlichen VLS Arten vergleichen…
Sylver ist nicht gleich MK41
Schiffe mit weniger VLS Zellen haben dafür vllt noch AntiSchiff FK so an Deck oder zusätzlich RAM launcher
dann ESSM Quadpack vs Einzel Raketen
usw
Nehmen wir die F126
16er VLS MK41 kann 64 ESSM Block 2 laden
8 AntiSchiff FK an Deck
2 x 21 RAM Block 2
Gesamt = 114 Flugkörper

Eine FREMM hat hier deutlich weniger FK zu bieten

der koreanische Zerstörer mit 128 VLS Zellen hat keine AntiSchiffs FK an Deck und vermutlich kein RAM…
dann evtl auch nicht ESSM Quad packed… könnte also auch nur 128 Raketen an Board haben…
klar…wenn der jetzt die ESSM quad pack nutzt dann kann er auch über 500 FK an Board haben…
aber die Kosten dann halt auch alleine >500 Mio €


RE: Next Generation Frigate F127 (F124 Nachfolger) - Helios - 08.03.2022

(07.03.2022, 23:08)Tarond schrieb: Wie kommt es eigentlich, dass unsere Schiffe, obwohl Sie mittlerweile so große wie ausgewachsene Zerstörer (Arleigh Burke) werden vergleichsweise leicht bewaffnet sind?

Die Größe der deutschen Einheiten resultiert aus den Anforderungen an Redundanz, Standfestigkeit, Automation und Personalanforderungen (nein, Komfort ist dafür der völlig falsche Ausdruck), und auch wenn es naheliegend ist, diese als Vergleichsmaßstab zu setzen, so ergibt das letztlich keinen Sinn, weil es eine völlig andere Klasse von Schiffen darstellt. Das schlägt sich auch sehr deutlich in den Kosten nieder, denn wenn man Anschaffung und Unterhalt vergleicht, dann ergeben sich doch trotz vermeintlich hoher Kosten durch den "Kleinserienbau" recht ordentliche Unterschiede.

Zitat:Und warum müssen wir gefühlt alle Nase lang neue Schiffe designen, was sehr teuer ist während andere Marinen das gleiche Schiff (wiederum Arleigh Burke) einfach modernisieren und ansonsten den gleichen Schiffstyp seit 30 Jahren bauen.

Die heutigen Burkes nicht mehr viel mit den ersten Einheiten der Klasse zu tun, und natürlich ändert die benötigte Masse etwas an der Art, wie man Schiffe baut. Wenn man rein statistisch alle zwei Jahre eine Fregatte in Dienst stellt, noch dazu mit wechselnden Schwerpunkten, muss man häufiger neu ansetzen, als wenn man für den eigenen Bedarf jedes Jahr drei Zerstörer baut, plus weitere Einheiten wie eben die LCS, oder die kommenden Fregatten. Diese Vergleiche mit der US Navy ergeben auf nationaler Ebene schlicht keinen Sinn, völlig egal ob es da um Schlagkraft oder Bauweisen geht. Wenn dann müsste man einen europäischen Kontext bemühen, da könnte man viele gute Fragen stellen (brauchen wir so viele Unternehmen, brauchen wir so viele Klassen, brauchen wir so viele Fregatten) - aber bitte nicht hier im Thema.

Übrigens könnten wir uns für unsere aktuell 12 Fregatten rein rechnerisch vermutlich maximal 6 Burkes leisten, mit halbvollen Arsenalen und einer realen dauerhaften Einsatzbereitschaft von zwei Schiffen. Die Realität ist kein Quartettspiel und besteht aus mehr Faktoren als nur Tonnage, Kampfkraft und Anschaffungskosten.

(08.03.2022, 16:36)Seafire schrieb: Ein Blick auf die obige Tabelle zeigt Absurditäten wie die, dass ein einziges südkoreanisches Schiff der Sejong-der-Großen-Klasse mehr Raketen zum Einsatz bringen kann als: Die gesamte deutsche Brandenburg/Sachsen/MKS180-Klasse

Die Diskussion um exakt diesen Artikel hatten wir hier doch schon einmal, und die zitierte Aussage stimmt nicht. Ein KDX-III-Zerstörer führt 165 Raketen, eine F124 üblicherweise 130, kostet dafür aber bei angeglichenen Verhältnissen (kulturbereinigt) auch nur die Hälfte im Unterhalt. Der Unterschied ist die Art der Waffen, die ins Feld geführt werden, und die wiederum sind eine Folge von Einflussfaktoren, die eine Rolle spielen, aber selten beachtet werden (wie beispielsweise die geographischen Unterschiede, die unterschiedlichen Einsatzdoktrin, usw.). Solche Artikel sind plakativ, und natürlich haben sie einen wahren Kern, europäischen Marineeinheiten fehlt es in letzter Konsequenz an tatsächlicher Schlagkraft, das muss man nicht beschönigen. Aber man muss für einen seriösen Vergleich schon mehr Faktoren ins Feld führen als die Zahl der VLS-Zellen - insbesondere dann, wenn diese anders verwendet werden.


RE: Fregatte F126 (ex MKS 180) - DeltaR95 - 08.03.2022

Diese Anzahl an VLS-Zellen gibt grundsätzlich nur Aufschluss darüber, wie vielseitig ein Schiffsentwurf ausgeplant ist.

KDX-III Batch 1 verfügt über

1 x RAM mit 21 Zellen
1 x Goalkeeper
80 Zellen im VLS Mk 41 (SM-2 Block IIIB und ggf. ESSM Block 2)
48 Zellen im K-VLS (K-ASROC und Land Attack Missiles)

Das Schiff hat 10.000 t "Full Load" und ist damit so schwer, wie eine F126 - allerdings mit den "permanenten" Features Bugsonar und Schleppsonar.

In Deutschland wird gerne mit Standkraft argumentiert, dafür gibt es in der NATO STANAGs, die alle Staaten nach Ratifizierung umsetzen müssen, die Schiffsentwürfe sind also vergleichbar - auch im Bereich der Standfestigkeit.

Was mir noch einer erklären muss ist, welche "Automationsfeatures" dazu führen, dass F125 und F126 so gewachsen sind? Darauf bitte eine ehrliche Antwort, aus den Spezifikationen der F125 z.B. Auswahl der Antriebsdiesel, der Gasturbine und sonstigem, was man so auf Youtube sieht, erkenne ich es nicht - was ich erkenne sind natürlich den zivilen Vorschriften entsprechend große Räume, Gänge und sonstiges, also "leerer" schiffbaulicher Raum.

Gleiches gilt für die Unterbringung der Besatzung, wer schon mal auf einem AB war weiß, dass zwischen US Standard und deutschem Standard ein erheblicher qualitativer Unterschied besteht - dennoch frage ich mich, wie denn diese Standards "gewachsen" sein sollen, wenn F125 und F126 im Endeffekt sogar 70 Mann weniger Einschiffungskapazität haben?

Das, was einen KDX-III so vielseitig macht, ist der Mix an Waffen für die Layered Defence und das offensive Angriffsarsenal in alle Warfare Areas.

Interessant ist, dass KDX-III Batch 2 in die Gegenrichtung geht:

- 88 (fragwürdig, siehe Aufzählung) VLS Zellen statt 128 => 64 x VLS Mk 41, 16 x K-VLS und 24 x K-VLS II
- 8 statt 16 Seezielflugkörpern
- statt RAM und Goalkeeper (!) zweimal Phalanx und K-SAAM

Was erkennt man daraus:

- Man macht sich unabhängig von der US-Seite durch Ersatz RAM mittels K-SAAM.
- Man rüstet größere Zellen ein und entwickelt Flugkörper größerer Reichweite.

Der deutsche Trend ist damit: Mehr Flugkörper mit kürzerer Reichweite.
Der koreanische Trend ist damit: Weniger Flugkörper mit höherer Reichweite.

Die angenommene Bedrohung scheint also deutlich anders zu sein, aber bestimmt gilt hier wieder "Was macht die Deutsche Marine richtig, was alle anderen falsch machen?" Wink

Helios hat absolut recht, die Kampfkraft oder der Kampfwert eines Schiffes besteht aus Schlagkraft und Standkraft - die Mischung muss ausgewogen sein, aus meiner Sicht ist bei F126 jetzt noch Zeit, die Überreste der "StabOps-Ära F125" über Bord zu werfen und als Zwischenschritt zu F127 eine vernünftige Allrounder-Fregatte zu bauen...


RE: Fregatte F126 (ex MKS 180) - Seafire - 08.03.2022

(08.03.2022, 18:42)DeltaR95 schrieb: Helios hat absolut recht, die Kampfkraft oder der Kampfwert eines Schiffes besteht aus Schlagkraft und Standkraft - die Mischung muss ausgewogen sein, aus meiner Sicht ist bei F126 jetzt noch Zeit, die Überreste der "StabOps-Ära F125" über Bord zu werfen und als Zwischenschritt zu F127 eine vernünftige Allrounder-Fregatte zu bauen...

Wenn ich F125 im Bestand habe, würde ich sie mit 16 NSM ausrüsten. Man will schließlich Machtprojektion gegen Landziele haben. Die F126 braucht keine Allrounderfregatte zu sein, also nicht nochmal den halben Aufgabenkatalog der F125 erfüllen. Sie muss aber den Schutz der F125 bei gemeinsamen weltweiten Einsätzen übernehmen. Für die Luftabwehr also 16 plus 16 VLS. Ansonsten wird sie in Asien im möglichen Einsatzgebiet nur belächelt. Gemeinsame U-Boot Abwehr mit der F125 ist ja geplant. Das die nächste Generation von Flugkörpern teurerer wird ist nicht gesagt. Die Niederlande planen auch schon die Beschaffung günstigerer europäischer Flugkörper. Demnach ist der Ansatz für eine F127 als Fregatte evtl. falsch. Es könnte also ein Zerstörer werden und keine Fähigkeiten zur U-Boot Abwehr benötigen.


RE: Fregatte F126 (ex MKS 180) - Pmichael - 08.03.2022

Der Zug ist abgefahren für die F125, man sollte aus den Schiffen halt als übergroße OPVs ansehen und es wird ja weiterhin Stabilisierungsaufgaben geben in der Zukunft.

Für die F126 war ja mal angedacht ein Haufen Modulpakete zu entwickeln. Von all den angedachten (SIGINT, Minenjagd, Kampfschimmer etc.) ist ja nur das Schleppsonar und Gewahrsam über geblieben. Hier müsste bei der erneuten Neuausrichtung halt ein starker Fokus auf ASW bzw. den kompletten Unterwasserkampf.


RE: Fregatte F126 (ex MKS 180) - Ottone - 08.03.2022

@Delta: Südkorea ist nicht wie Deutschland Teil der NATO, das Land ist eine Halbinsel, politisch jedoch eine vollständige Insel. Man hat weitreichende maritime Ambitionen, die einen Flugzeugträger einschließen. Der unmittelbare Gegner ist ballistisch hochgerüstet und direkt vor der Haustür (Nordkorea), während China auch nicht weit weg ist. Die militärpolitischen Gegebenheiten sind also im Vergleich zu Deutschland sehr andere, dementsprechend überraschen andere Auslegungen der Zerstörer wenig.

Zur Deutschen Marine: Es ist nicht so sehr die Automatisierung welche Platz erfordert (auch wenn mehr Technik mehr Raum bedingt), sondern volumetrisch bestimmend sind Wartungsfreundlichkeit, Zugänglichkeit, Redundanz und Vereinheitlichung. Das Design der ABs ist wie erwähnt alt, daher gibt es auch beim Flight III enge Grenzen im Bereich der Unterbringung, und man ist bekanntlich am Ende der Fahnenstange des Grundentwurfs angelangt.

Schliesslich ist im Gesamtpaket noch die Durchhaltefähigkeit zu betrachten, also 21 vs. 45 Tage unversorgt, Kraftstoffbedarf, Bunkerkapazität entsprechend. Die deutschen Einheiten sind nicht für den Pazifik entworfen, auch nicht als Bestandteil einer CSG. Es ist wie beim Kampfpanzer, ich kann eine Turbine anstelle eines Dieselmotors wählen, muss dann aber mit den Konsequenzen leben...

(08.03.2022, 19:26)Pmichael schrieb: Von all den angedachten (SIGINT, Minenjagd, Kampfschimmer etc.) ist ja nur das Schleppsonar und Gewahrsam über geblieben.

Das ist so nicht richtig: Es wurden bislang nur die ersten 2 Typen von Modulen auf den Weg gebracht. Andere werden hinzu kommen. Diese hängen von anderen Entwicklung ab, also wie genau wird der Ersatz der Minenjäger aussehen, und kommt etwas anstelle der Flottendienstboote und wenn ja was (mittlerweile ist dieser Teil beantwortet).


RE: Next Generation Frigate F127 (F124 Nachfolger) - Tarond - 08.03.2022

(08.03.2022, 10:45)ede144 schrieb: 1. Die AB sind in verschiedenen Varianten und Fähigkeiten gebaut worden. Die neuen FFG werden die erste Generation ersetzen. Soviel zu dem Dinosaurier, der ein Spritfresser ist und wegen fehlender Automation eine übergroße Besatzung braucht.
2. Die Zumwalts sollten die AB ergänzen und nicht ersetzen. Aber da man die in den Sand gesetzt hat, fehlt der USN ein guter Entwurf um die AB abzulösen. Deshalb basiert die Constellation auch auf der FREMM.
3. Mit 8 Seeziel FK könnte man die gesamte russische Ostseeflotte versenken, warum brauchen wir also mehr auf einem Schiff?

Ich möchte mich nicht zu weit von dem Thema entfernen, nur zu deiner Behauptung, die gesamte russische Ostseeflotte mit den 8 FK versenken zu können.
die baltische Flotte hat 1 Zerstörer, 2 Fregatten und 23 Korvetten.
Dazu noch diverse andere Schiffe, wie Landungsboote etc...also mit 8 FK auf keinen Fall möglich.
Da die meisten aber aktive Abwehr gegen Flugkörper haben mus man diese wohl übersättigen (da es meines Wissens kaum Seegefechte zwischen modernen Schiffen gegeben hat ist das alles eh nur Theorie)
das ist mit 8 FK, bzw 4, da die auf unterschiedliche Seiten ausgerichtet sind und für einen Übersättigungsangriff alle gleichzeitig ankommen müssteneher schwer möglich. Auch die russischen Schiffe, auch die alten Schiffe aus der Sowjet-Ära hatten ein eigenes Phalanx-System. Womöglich führen Sie auch Täuschkörper mit, das ist ja keine Hochtechnologie..
Und ob dann eine Rakete, die durchkommt zu einem kompletten Einheitenverlust führt ist auch nicht sicher.
Das meine ich mit Unterbewaffnung.
Ich bin mir im Klaren darüber, dass VLS-Zellen zählen oberflächlich ist. Aber irgendwie ist keine unserer Einheiten darauf ausgelegt, andere Kriegsschiffe zu bedrohen. U-Boote, Flugzeuge und Flugkörper, ja, Überwassereinheiten nein.
Bei den Korvetten sehe ist es ein. Die würden in einem solchen Szenario als Geschwader eingesetz und vor allem die schwereren einheiten abschirmen und ihre 2 FK zur Unterstützung einbringen. Aber die Fregatten sind unsere schwersten Schiffe und wir haben nicht viele davon. Die sollten ein gegnerisches Schiff schon versenken können...aber mit der Bewaffnung ist das schwierig. Und bei den neuen Fregatten scheint es nicht besser zu werden. Es sei denn, die neuen VLS-Zellen sind die Längeren, bei Bedarf für den Einsatz von schweren Anti-Schiffs-FK geeignet. Dann hätte man Flexibilität, zumindest wenn man sich auch ein paar der Anti-Schiffs-FK zulegt.


RE: Fregatte F126 (ex MKS 180) - ObiBiber - 08.03.2022

Die Export Fregatten aus Deutschland lustigerweise schon
Meko A200 ALG hat 16 x RBS15 an Deck stehen


RE: Fregatte F126 (ex MKS 180) - Ottone - 08.03.2022

@Tarond: Der offene Schlagabtausch von Überwasserflotte vs. Überwasserflotte ist schon lange Geschichte, dafür sind FKs zu mächtig und Schiffe zu wertvoll geworden. Schiff-Schiff FKs sind in erster Linie eine Defensivwaffe welche den Gegner auf Distanz hält. Bedroht und bekämpft werden Schiffe aus den beiden anderen Dimensionen Luft und Unterwasser.

Schliesslich sollte man sich von den publizierten Bildern nicht immer 1:1 beeindrucken lassen: Auch wenn 16 FKs an Oberdeck platziert werden können, heißt das nicht, dass dies im Alltag auch so gemacht wird. FKs sind ausgesprochen teuer, und sie bringen Gewicht mit das an anderer Stelle kompensiert werden muss. Klar, der eine oder andere Potentat ohne militärische Fachkenntnis protzt gerne mit einem waffenstarrenden Kampfstern, und der Vertrieb verkauft was er verkaufen kann...


RE: Fregatte F126 (ex MKS 180) - Kul14 - 08.03.2022

Diese ganzen Vergleiche hinken vorne und Hinten. Deutsche Fregatten führen immer zwei Hunschrauber mit sich. Die AB hatte zu beginn gar keinen Hanger. Alleine durch die zwei Hubschrauber sparen wir uns 8-16 Zellen für Asroc und haben eine zusätzliche Möglichkeit Anti-Schifs-Flugkörper einzusetzen. Von der Aufklärung und den Transportmöglichkeiten mal ganz abgesehen. Die meisten Schiffe weltweit können ja nur einen Hubschrauber einsetzen.

Hinzu kommt das wir keine große Anzahl an Marschflugkörper einsetzen wollen, alleine dadurch sparen wir uns bestimmt 40 Zellen im Vergleich zur AB. Es gibt keine politische Grundlage bei uns, die solche Waffen erfordern.

Dann kommt dazu das von den ESSM anders als bei der SM2 oder NSSM vier anstatt nur eine Rakete in eine Zelle passen. Das sind auch mal eben mindestens 32 Zellen die man so einspart.

Da erkennt man ganz schnell wieso für die AB und all ihre Ableger so viele Zellen vorgesehen wurden. Letztendlich ist sowieso fraglich ob die auch alle voll sind....
Viele ABs fahren übrigens auch meistens ohne Anti-Schiffs-Flugkörper umher und verlassen sich nur auf die SM2..


RE: Fregatte F126 (ex MKS 180) - DeltaR95 - 08.03.2022

(08.03.2022, 19:28)Ottone schrieb: Zur Deutschen Marine: Es ist nicht so sehr die Automatisierung welche Platz erfordert (auch wenn mehr Technik mehr Raum bedingt), sondern volumetrisch bestimmend sind Wartungsfreundlichkeit, Zugänglichkeit, Redundanz und Vereinheitlichung.

Welche Redundanz in der E-Anlage hat eine F125 nochmal?

2 x 4,7 MW E-Fahrmotoren => 9,4 MW bei voller Leistungsstufe
4 x 2,9 MW E-Generatoren => 11,6 MW bei voller Leistungsabgabe

Damit kann die F125 genau den Verlust von 0 E-Generatoren verkraften, bevor eine operative Einschränkung entsteht, aber die ist ja zum Glück für das operative Einsatzprofil nicht relevant, da braucht man bestimmt 90 % der Zeit nur 12 Knoten, dann kann man sicherlich einen E-Generator mal abschreiben Wink

Achtung: Das obige ist polemisch überspitzt und keine Diskussionsgrundlage.

Zum Thema F126 vs KDX-III: natürlich sind beide für unterschiedliche Anforderungsprofile gemacht, aber dann sollte die Deutsche Marine vielleicht auch mal aufhören, sich überall als "auf Augenhöhe" mit den großen und hochgerüsteten Marinen dieser Welt zu definieren. Wenn man so etwas überall vor sich herträgt "... Das K steht für Kampf! ...", "Modernste Fregatte der Welt..." usw. darf man sich nicht wundern, wenn man eben auch mit seinem Schiffbauprojekt F126 nach Größe, Tonnage und Kostenrahmen an KDX-III, AB, FREMM oder sonstigen gemessen wird Wink

@ Kul14

Auch ein AB kann ESSM, aber als Bestandteil der Layered Defence. Nur, weil wir 32 ESSM haben, heißt das nicht, dass man die auch operativ zum Einsatz bringen kann, bevor es knallt... Stichworte Stream und Raid Attack, Radar Horizont, Trefferwahrscheinlichkeit, Salvo Spacing eines VLS... bitte auch mal die Kurve berücksichtigen, die ein ESSM ziehen muss, um günstig auf einen Sea Skimmer zu treffen... dann wird klar, warum viele Marinen es bevorzugen, mit SM-2 oder vergleichbar sowie gesteuert durch weitreichende Datenlinks den Waffenträger VOR Abschuss auszuknipsen.

ASROC ist eine Waffe für die Snap Response, also die Stunden am Tag, die durch die Bordhubschrauber NICHT abgedeckt werden können. Ein Bordhubschrauber kann auch nur an einem Punkt aufklären, ein Schleppsonar großflächig und in Verbindung z.B. mit einem Type 07 ASROC sowie gesteigerter Reichweite kann somit die Fregatte eine permanente Überwachung und Schutzfunktion gegen U-Boote ausüben, was ein Helikopter dank der menschlichen Komponente sowie der Wartungsintervalle eben nicht gewährleisten kann - auch nicht zwei.