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Re: Israel - Nightwatch - 30.05.2011

Totaler Unsinn. Grenzverschiebungen verstoßen nur dann gegen geltendes Völkerrecht wenn sie nicht im gegenseitigem Einvernehmen erfolgen.
Wenn zwei Staaten sich einig sind Grenzverläufe zu ändern ist das sehr wohl möglich.
Und genau das würde im Rahmen eines Friedensabkommens geschehen.
Mit dem Umstand, das die fraglichen Gebiete von einer Konfliktpartei besetzt wurden hat dies garnichts zu tun.
Was gibt es daran nicht zu verstehen???


Re: Israel - Samun - 30.05.2011

Grenzverschiebungen sind erst Grenzverschiebungen, wenn beide Seiten zugestimmt haben. Vorher sind es nur besetzte Gebiete. Insofern ist es völliger Quatsch, was du schreibst. Es gibt keinen Grenzverschiebungen oder Eroberungen, wenn am Ende nicht beide Seiten zugestimmt haben. Da ist nichts zu interpretieren. Was du forderst ist offener Bruch des Völkerrechts und hat mit der Resolution nichts zu tun, da die in dem Bereich nur wiederholt, was ohnehin geltendes Völkerrecht ist.

Deinen Trojaner vom Friedensschluss kannst du getrost zu den Akten legen, denn der würde gegen die Resolution und gegen das Völkerrecht verstoßen, wenn er Eroberungen beinhalten würde und wäre damit ohnehin nichtig.


Re: Israel - Nightwatch - 30.05.2011

Wie kann man das bloß nicht kapieren wollen?
Es verstößt nicht gegen das Völkerrecht wenn im Rahmen eines Friedensabkommens die Grenzen neu gezogen werden.
Ob es dir passt oder nicht und wer da was erobert hat und besetzt hält ist vollkommen egal.


Re: Israel - hunter1 - 30.05.2011

Soll ich das jetzt bei Israel oder dem Iran reinstellen? Eine Geschichte, die für beide Seiten unglaublich peinlich ist, sollte sie sich bewahrheiten :mrgreen: :
Zitat:Handel mit Iran sorgt in Israel für Aufregung

(sda/dpa) Berichte über Handelsbeziehungen einer israelischen Firma mit dem Erzfeind Iran haben in Israel am Montag für grosse Empörung gesorgt. Israel tritt als stärkster Verfechter der internationalen Sanktionen gegen Iran auf. Die Gruppe Ofer-Brüder soll der staatlichen iranischen Reederei (IRISL) im vergangenen Jahr über eine Tochtergesellschaft unter anderem ein Tankschiff für 8,65 Millionen Dollar verkauft haben.

...

Die in Israel sehr einflussreiche Firma bestreitet, wissentlich mit Iran gehandelt zu haben. Die Zeitung «Jediot Achronot» berichtete allerdings unter Berufung auf Vertraute der israelischen Geschäftsmänner, das Anlegen der Tanker sowie der Kauf von Rohöl in Iran seien ausdrücklich von der israelischen Führung gebilligt worden. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu wies dies klar zurück.

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/israel_iran_handel_reederei_embargo_1.10757315.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/i ... 57315.html</a><!-- m -->


Re: Israel - Nightwatch - 30.05.2011

Sehe jetzt nicht was daran so peinlich sein soll. War schließlich eine Privatfirma und nicht der Staat. Was soll man da machen außer ihnen jetzt das Fell über die Ohren ziehen?


Re: Israel - hunter1 - 30.05.2011

Nightwatch schrieb:Sehe jetzt nicht was daran so peinlich sein soll.
War ja klar, dass sowas von Dir kommt. Bloss nicht die Taten des Landes in Frage stellen, das man am meisten befürwortet.
Israel steht zuvorderst, wenn es um Sanktionen gegen den Iran geht. Da ist es einfach lächerlich, dass sowas passiert. Wie soll man die Forderung nach Sanktionen ernst nehmen, wenn der Staat nicht mal die eigenen Leute unter Kontrolle hat? Die Schuldigen reden überdies davon, dass die israelische Regierung das Geschäft erlaubt hat. Wenn das nicht peinlich sein soll, was dann? Vielleicht wenn Ahmadinedschad mit Netanyahu heimlich Ferien macht?

Für den Iran ist der Vorfall genauso peinlich. Kann ja nicht sein, dass man den Erzfeind auch noch mit Öl versorgt.


Re: Israel - Nightwatch - 30.05.2011

hunter1 schrieb:War ja klar, dass sowas von Dir kommt. Bloss nicht die Taten des Landes in Frage stellen, das man am meisten befürwortet.
Wieso Taten des Landes? Wenn Siemens Bestechungsgelder nach Griechenland überweist oder Giftgasanlagen an den Irak liefert ist da auch nicht Deutschland tätig.

hunter1 schrieb:Israel steht zuvorderst, wenn es um Sanktionen gegen den Iran geht. Da ist es einfach lächerlich, dass sowas passiert.
Nein, ist es nicht. Es ist nicht neu und nicht ungewöhnlich das Firmen versuchen Sanktionen der eigenen Länder zu unterlaufen. Mitunter kommen sie damit durch und mitunter nicht. Passiert ist das noch jedem Land, Deutschland eingeschlossen. Es ist unschön aber damit hat es sich dann auch.

hunter1 schrieb:Wie soll man die Forderung nach Sanktionen ernst nehmen, wenn der Staat nicht mal die eigenen Leute unter Kontrolle hat?
Genau so wie alle anderen Sanktionen seit jeher auch.

hunter1 schrieb:Die Schuldigen reden überdies davon, dass die israelische Regierung das Geschäft erlaubt hat.
Ja, sicher tun sie das. Die müssen sich ja irgendwie herausreden. Und die Regierung dementiert. Die müssen sich ja irgendwie herausreden. So what? Der Staat kann nicht alle Wirtschaftsdeals kontrollieren. Wer Sanktionen umgehen will hat immer Chancen damit durchzukommen. Das ist in einer globalisierten Welt einfach möglich.
In diesem Fall hier scheint es eher so, das die Israelis nicht wirklich aufgepasst haben an wen da eine Tochterfirma in Singapur Tanker verhökert. Wirklich ne riesige Sache und mit Sicherheit direkt von der israelische Regierung gesteuert.


Re: Israel - Shahab3 - 30.05.2011

In jedem Fall ein Skandal für die Politiker beider Staaten, wenn das stimmt. Dennoch irgwendwo unterhaltsam. Offenbar vertreten nicht alle Israelis die aggressive Politik ihrer Staatsführer. Ob das peinlich ist? Weiß man eigentlich schon, um welches konkrete Schiff es sich bei dem Verkauf gehandelt haben soll? Irgendwo bleiben bei mir Zweifel. Die Sicherheitsorgane beider Staaten sind besonders versucht, keinerlei Geschäfte dieser Art zu erlauben. Derartige direkte Geschäfte (über Dritte eher denkbar), auch von Privaten, sind nicht so ohne weiteres möglich.

Damit beantwortet sich übrigens auch meine Frage, in welchem Thread ich dies hier unterbringe :mrgreen:

Zitat:'No Israeli ship docked in Iran'
Mon May 30, 2011 12:18AM

Iran dismisses reports that Israeli ships have docked in Iranian ports in recent years.
A senior Iranian official refutes fabricated reports that Israeli ships have docked in Iran during recent years, saying no ship belonging to Israeli shipping lines had entered the Iranian ports.

“Ships belonging to shipping lines of the United States and particularly the Zionist regime (Israel) have never entered Iranian ports during recent years,” deputy managing director at Iran's Port and Maritime Organization, Mohsen Sadeqifar, told IRNA on Sunday.

He added that Iran's Commerce Ministry or the Islamic Republic of Iran Customs Administration have issued no license for any US or Israeli ship to dock in Iranian ports.

The official emphasized that Israeli ships “do not dare to dock at Iranian ports.”

Sadeqifar's remarks came after Israeli daily Haaretz claimed that at least 13 Tanker Pacific ships, owned by a leading Israeli company, Ofer Brothers Group, have docked in the Iranian port city of Bandar Abbas and Kharg Island over the past decade.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://presstv.com/detail/182350.html">http://presstv.com/detail/182350.html</a><!-- m -->


Re: Israel - tienfung - 31.05.2011

Ist zwar einerseite lustig allerdings muss ich Nightwatch recht geben. Zumal weils eine
Zitat:sehr einflussreiche Firma
ist zumal es über Tochter/Drittfirmen geschehen ist. Ersters kontrolliert man milder, letzteres kann über tausend Ecken gehen.

Und wenn ich meinen Erzfeind nen Tanker verhöker damit der mich mit diesen sogar noch mit Rohlöl belieferen kann... dann is das nicht peinlich sondern eher geschickt .

Wenns jetzt um Knowhow in Produktion,Rüstung,Forschung wär ok.. aber so? :lol:


Re: Israel - hunter1 - 31.05.2011

@Nightwatch & Tienfung
Der Begriff "Integrität" ist Euch schon bekannt, oder?
Israel betreibt gegenüber dem Iran bzw. gegenüber all seinen Feinden eine schwarz-weiss-Politik. Sonst könnte man ja die Opferrolle nicht so gut bringen. Dazu kommt noch die Betonung, dass man dauernd um die eigene Existenz kämpfen muss, womit viele Aktionen gegen den Feind gerechtfertigt werden, z.B. Luftangriffe auf Atomprogramme (Syrien und Irak), Geheimdienstaktionen im Ausland und eben auch Sanktionen.
Nach diesem Vorfall muss nun die Weltöffentlichkeit plötzlich feststellen, dass dieses ganze schwarz-weiss-Bild eben grau ist. Für Israel ist das sehr peinlich, sogar schädlich. Wenn immer Tel Aviv jetzt mit dem Finger auf andere zeigt, die die Sanktionen gegen den Iran nicht einhalten, werde ich ein bisschen lachen. Kann sein, dass die Welt das morgen schon vergessen hat, das wäre für Iran und Israel das beste. Aber ich werde mich daran erinnern. Mit Genuss.

Nightwatch schrieb:Wieso Taten des Landes? Wenn Siemens Bestechungsgelder nach Griechenland überweist oder Giftgasanlagen an den Irak liefert ist da auch nicht Deutschland tätig.
Der Firmensitz von Siemens ist in Deutschland. Also ist Deutschland dafür verantwortlich, wenn die Firma gegen deutsches Recht verstösst. Also hat die Regierung bzw. deren Überwachungsorgane versagt.
Ansonsten unterscheiden sich der Vorfall in Israel und die von Dir angeführten Beispiele durch Siemens deutlich in der Brisanz. Griechenland bzw. der Irak unter Hussein in den Achtzigern waren keine Erzfeinde der Deutschen.

Nightwatch schrieb:Es ist nicht neu und nicht ungewöhnlich das Firmen versuchen Sanktionen der eigenen Länder zu unterlaufen. Mitunter kommen sie damit durch und mitunter nicht. Passiert ist das noch jedem Land, Deutschland eingeschlossen.
Es kommt halt drauf an, wer was für Sanktionen unterläuft. Wenn eine israelische Firma mit dem Erzfeind Geschäfte macht, während die eigene Regierung diesen verteufelt, hat die Regierung versagt. Wenn eine deutsche Firma Waffen an Nordkorea liefert, ist das zwar auch sehr peinlich für die deutsche Regierung, da sie es nicht verhindert hat; aber es ist weniger brisant, da Nordkorea nicht der erklärte Erzfeind Deutschlands ist.

Und nochwas zur "einflussreichen Firma"
Tienfung schrieb:Ersters kontrolliert man milder
Das würde den Skandal ja umso grösser machen. Es würde nämlich bedeuten, dass die Firma das Vertrauen der Regierung geniesst und dieser dann in den Rücken fällt. Und es wird dadurch auch der Verschwörungstheorie Raum gegeben, dass die Regierung mit drinsteckt.

Tienfung schrieb:Und wenn ich meinen Erzfeind nen Tanker verhöker damit der mich mit diesen sogar noch mit Rohlöl belieferen kann... dann is das nicht peinlich sondern eher geschickt .
Das Öl wurde bezahlt. Und die Iraner können mit einem israelischen Tanker ihr Rohöl überall hin exportieren und so noch Geld verdienen. Läuft also ziemlich aufs selbe hinaus.

Das einzig Positive an der Sache für Israel ist, dass die Iraner in genau derselben Situation stecken.


Re: Israel - tienfung - 31.05.2011

Zitat:@Nightwatch & Tienfung
Der Begriff "Integrität" ist Euch schon bekannt, oder?
Israel betreibt gegenüber dem Iran bzw. gegenüber all seinen Feinden eine schwarz-weiss-Politik. Sonst könnte man ja die Opferrolle nicht so gut bringen. Dazu kommt noch die Betonung, dass man dauernd um die eigene Existenz kämpfen muss, womit viele Aktionen gegen den Feind gerechtfertigt werden, z.B. Luftangriffe auf Atomprogramme (Syrien und Irak), Geheimdienstaktionen im Ausland und eben auch Sanktionen.
Nach diesem Vorfall muss nun die Weltöffentlichkeit plötzlich feststellen, dass dieses ganze schwarz-weiss-Bild eben grau ist. Für Israel ist das sehr peinlich, sogar schädlich. Wenn immer Tel Aviv jetzt mit dem Finger auf andere zeigt, die die Sanktionen gegen den Iran nicht einhalten, werde ich ein bisschen lachen. Kann sein, dass die Welt das morgen schon vergessen hat, das wäre für Iran und Israel das beste. Aber ich werde mich daran erinnern. Mit Genuss.


Doch ist mir bekannt, genau so wie das eben kein Staat schwarz-weiss handelt obwohl er es hingibt. Das Israels Weltbild grau ist dürfte auch ohne diese Meldung bekannt sein. Aber man sucht sich einen Sündenbock und gut ist. Da man wohl dachte wär ziemlich sicher dass es nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Motiv Geldgeier Einzeltäter. Warum ich nun nur an Waffenschieber die mit H&K zusammenarbeiten denke.. :lol:


Zitat:Das würde den Skandal ja umso grösser machen. Es würde nämlich bedeuten, dass die Firma das Vertrauen der Regierung geniesst und dieser dann in den Rücken fällt. Und es wird dadurch auch der Verschwörungstheorie Raum gegeben, dass die Regierung mit drinsteckt.

So wie jede größere Lobbyarbeit. Strom/Öko in Deutschland oderTabak und Waffen in Amerika ^^


Re: Israel - Nightwatch - 31.05.2011

Zitat:Nightwatch & Tienfung
Der Begriff "Integrität" ist Euch schon bekannt, oder?
Israel betreibt gegenüber dem Iran bzw. gegenüber all seinen Feinden eine schwarz-weiss-Politik. Sonst könnte man ja die Opferrolle nicht so gut bringen. Dazu kommt noch die Betonung, dass man dauernd um die eigene Existenz kämpfen muss, womit viele Aktionen gegen den Feind gerechtfertigt werden, z.B. Luftangriffe auf Atomprogramme (Syrien und Irak), Geheimdienstaktionen im Ausland und eben auch Sanktionen.
Nach diesem Vorfall muss nun die Weltöffentlichkeit plötzlich feststellen, dass dieses ganze schwarz-weiss-Bild eben grau ist. Für Israel ist das sehr peinlich, sogar schädlich. Wenn immer Tel Aviv jetzt mit dem Finger auf andere zeigt, die die Sanktionen gegen den Iran nicht einhalten, werde ich ein bisschen lachen. Kann sein, dass die Welt das morgen schon vergessen hat, das wäre für Iran und Israel das beste. Aber ich werde mich daran erinnern. Mit Genuss.
Ich kann das nicht nachvollziehen. Hier liegt kein Fehlverhalten des israelischen Staates vor. Sondern womöglich das einer privaten Firma. Da kann Israel mal eben garnichts für, es hat den Sanktionsbruch weder gebilligt noch gutgeheißen.
Im schlimmsten Fall hat man etwas übersehen. Das kann passieren, ist schon passiert und wird immer wieder passieren.
Das ändert an ihrem Standing aber garnichts.

Zitat:Der Firmensitz von Siemens ist in Deutschland. Also ist Deutschland dafür verantwortlich, wenn die Firma gegen deutsches Recht verstösst.
Eben nicht. Siemens ist für das eigene Fehlverhalten verantwortlich. Deutschland ist nur dafür verantwortlich das Fehlverhalten zu anden. Und nicht für das Fehlverhalten an sich.

Zitat:Es kommt halt drauf an, wer was für Sanktionen unterläuft. Wenn eine israelische Firma mit dem Erzfeind Geschäfte macht, während die eigene Regierung diesen verteufelt, hat die Regierung versagt.
Sei nicht so naiv. Der Staat hat besseres zu tun als irgendwelchen Firmen auf die Finger zu sehen und darauf acht zu geben was deren Tochtergesellschaften treiben. Das ist garnicht leistbar.

Zitat:Und es wird dadurch auch der Verschwörungstheorie Raum gegeben, dass die Regierung mit drinsteckt.
Kommt dir das nicht selber lächerlich vor?

Zitat:Das einzig Positive an der Sache für Israel ist, dass die Iraner in genau derselben Situation stecken.
Der Einzige der eine Situation sieht bist du.


Re: Israel - hunter1 - 01.06.2011

Nightwatch schrieb:Der Staat hat besseres zu tun als irgendwelchen Firmen auf die Finger zu sehen und darauf acht zu geben was deren Tochtergesellschaften treiben. Das ist garnicht leistbar.
Wir reden hier von zwei Staaten, die per Gesetz keinen Kontakt zueinander haben dürfen, es sei denn, der Kontakt besteht aus abgefeuerter Munition. Und Israel befindet sich seit seiner Gründung de facto im Krieg, muss also dauernd auf seine Position aufpassen. Da hat der Staat präventiv dafür zu sorgen, dass sowas nicht passiert, sonst verliert er seine Glaubwürdigkeit. Sicher ist eine totale Überwachung nicht möglich. Aber es fängt halt schon bei der Mentalität an, sowas überhaupt zu tun. Und da kann der Staat sehr wohl Einfluss nehmen.
Vielleicht passt man ja in Zukunft besser auf.

Nightwatch schrieb:
hunter1 schrieb:Und es wird dadurch auch der Verschwörungstheorie Raum gegeben, dass die Regierung mit drinsteckt.

Kommt dir das nicht selber lächerlich vor?
Gerücht ist Gerücht. Die Ofer-Brüder haben behauptet, dass sie von der israelischen Regierung die Erlaubnis erhielten, im Iran anzulegen. Netanyahu dementiert das. Dann hat sich gestern noch Meir Dagan eingeschaltet, dass die Berichterstattung viel zu übertrieben sei. Das wiederum hat zu Spekulationen geführt, dass der Geheimdienst dahintersteckte, um via die Tanker verdeckte Operationen im Iran durchzuziehen.
Das sind nicht meine Spekulationen, sondern die der Presse. Das Problem dabei ist, dass die Glaubwürdigkeit der israelischen Regierung und ihrer Politik leidet, solange sich solche Gerüchte halten. Richtig lächerlich wirds erst, wenn sie sich bewahrheiten.

Nightwatch schrieb:Der Einzige der eine Situation sieht bist du.
Nebst ein paar israelischen Journalisten, ein paar empörten Israelis, sowie der israelischen und der iranischen Regierung. Aber die zählen ja alle nicht.


Re: Israel - Nightwatch - 01.06.2011

Zitat: Wir reden hier von zwei Staaten, die per Gesetz keinen Kontakt zueinander haben dürfen, es sei denn, der Kontakt besteht aus abgefeuerter Munition. Und Israel befindet sich seit seiner Gründung de facto im Krieg, muss also dauernd auf seine Position aufpassen. Da hat der Staat präventiv dafür zu sorgen, dass sowas nicht passiert, sonst verliert er seine Glaubwürdigkeit. Sicher ist eine totale Überwachung nicht möglich. Aber es fängt halt schon bei der Mentalität an, sowas überhaupt zu tun. Und da kann der Staat sehr wohl Einfluss nehmen.
Vielleicht passt man ja in Zukunft besser auf.
Die Staaten haben keinen Kontakt miteinander. Wenn eine Tochterfirma einer israelischen Firma mit irgendeiner anscheinend iranischen Firma über eine arabische Mittelfirma Geschäftbeziehungen hat ist das kein Kontakt zwischen Staaten (aber eben verboten).
Israel muss dafür sorgen das Sanktionen eingehalten werden, bestreitet niemand. Aber bei Lichte betrachtet wird es in einer gloablisierten Welt immer wieder zu beabsichtigten oder unbeabsichtigten Verletzungen der Sanktionen kommen. Ohne das man es groß verhindern kann, einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht.

Zitat:Gerücht ist Gerücht. Die Ofer-Brüder haben behauptet, dass sie von der israelischen Regierung die Erlaubnis erhielten, im Iran anzulegen. Netanyahu dementiert das. Dann hat sich gestern noch Meir Dagan eingeschaltet, dass die Berichterstattung viel zu übertrieben sei. Das wiederum hat zu Spekulationen geführt, dass der Geheimdienst dahintersteckte, um via die Tanker verdeckte Operationen im Iran durchzuziehen.
Das sind nicht meine Spekulationen, sondern die der Presse. Das Problem dabei ist, dass die Glaubwürdigkeit der israelischen Regierung und ihrer Politik leidet, solange sich solche Gerüchte halten. Richtig lächerlich wirds erst, wenn sie sich bewahrheiten.
Wenn da der Geheimdienst dahinterstecken würde wäre die Geschichte nicht an der israelischen Zensur vorbeigekommen.
Die Sache ist ganz einfach. Ofer Brothers hat besseres zu tun als einer Tochterfirma in Singapur ständig auf die Finger zu schauen. Die Tochterfirma in Singapur denkt nicht daran das sie einer israelischen Firma gehören und es deswegen ein Problem geben könnte wenn man mit dem Iran handelt. Schon ists passiert.
Das ist ja eben auch juristisch eine interessante Frage inwieweit sich eine Tochterfirma in Singapur an ein israelisches Sanktionsgesetzt halten muss.

Zitat:Nebst ein paar israelischen Journalisten, ein paar empörten Israelis, sowie der israelischen und der iranischen Regierung. Aber die zählen ja alle nicht.
Welche Empörung? Selbst bei Haaretz gab die Affäre nicht mehr als eine halbe Schlagzeile her. Und das will was heißen, schließlich geht bei denen seit Netanyahu Regierungschef an jedem Tag mindestens einmal die Welt unter.
Die israelische und iranische Regierung haben sich zur Sache geäußert. Völlig normal. Groß mehr wird da nicht passieren.


Re: Israel - Erich - 01.06.2011

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/schiffsverkauf100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/schiffsverkauf100.html</a><!-- m -->
Zitat:Illegaler Handel mit Iran
Schiffsverkauf wird zur Staatsaffäre

Eine israelische Firma soll ein Schiff an den Iran verkauft haben. Peinlich für die israelische Regierung, da sie weltweite Wirtschaftssanktionen gegen Iran fordert. Eine Knesset-Sitzung sollte den Verkauf untersuchen und wurde plötzlich abgebrochen - weil der Mossad seine Finger im Spiel hatte?
...

Im Wirtschaftsausschuss der Knesset, der sich gestern mit dem Vorgang in öffentlicher Sitzung befassen wollte, brach dessen Vorsitzender Carmel Shama-Hacohen die Aussprache nach nur wenigen Minuten ohne Angaben von näheren Gründen ab. Nachdem ihm ein Mitarbeiter eine Zettel überreicht hatte, sagte Shama-Hacohen: "Ich habe soeben eine Information über einen Gesuch erhalten und muss die Sitzung schließen. Ich erkläre die Sitzung hiermit für beendet. Ich habe einen Zettel gelesen, der mir übergeben wurde und dessen Inhalt ich nicht mitteilen kann. Im Laufe des Tages wurde eine Sache überprüft und nun ist die Antwort diesbezüglich eingetroffen. Diese Antwort ist allerdings nicht politisch oder wirtschaftlich motiviert."

In der israelischen Presse nährte dieser Vorfall das Gerücht, die Industriellenfamilie habe mit Wissen oder gar im Auftrag des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad den Schiffsverkauf durchgeführt, zumal der frisch pensionierte Ex-Mossad-Chef Meir Dagan am Rande einer Festveranstaltung in Jerusalem die Affäre eher kryptisch mit den Worten abwiegelte: "Die übertreiben alle! Diese ganze Geschichte scheint mir übertrieben. Ich habe nicht vor, dem noch etwas hinzuzufügen." Israelische Zeitungskommentatoren bezeichnen den Vorwurf, ein von der Ofer-Gruppe kontrolliertes Unternehmen habe Geschäfte mit dem Erzfeind Iran gemacht, als äußerst schädlich für die außenpolitischen Bemühungen Israels, die internationale Gemeinschaft von einer weiteren Verschärfung der Wirtschaftssanktionen gegen Teheran zu überzeugen.

"Unterwegs in geheimer Mission, oder Bösewichte?"

Arieh Eldad, Knesset-Abgeordneter der rechtsgerichteten Nationalunion, brachte gegenüber dem israelischen Rundfunk die Affäre auf diesen Nenner: "Der Staat Israel befindet sich in einer sehr armseligen Position, wenn er von der gesamten Welt fordert, den Iran zu boykottieren und sich dann herausstellt, dass Geschäftsleute bei uns scheinbar mit dem Iran in Verbindung stehen.
...

Die Tageszeitung "Haaretz" berichtet heute, der neue nationale Sicherheitsberater von Ministerpräsident Netanjahu, Jaakov Amidror, sei bis zu seinem Amtsantritt vor zwei Monaten Vorstandsmitglied in mehreren Unternehmen der Ofer-Gruppe gewesen.

Stand: 01.06.2011 14:43 Uhr