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Re: Israel - tienfung - 15.05.2011

Zitat:Israel riegelt Westjordanland ab

Aus Angst vor Anschlägen militanter Palästinenser am sogenannten Nakba-Tag hat die israelische Armee das Westjordanland abgeriegelt. In Tel Aviv hat ein arabischer LKW-Fahrer einen Israeli getötet und 13 weitere verletzt. Möglicherweise war es ein Anschlag.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,762631,00.html

Zitat:Gefecht an der israelisch-syrischen Grenze

Neue Gewalt im Nahen Osten: Israelische Soldaten haben vier Menschen erschossen, die versucht haben sollen, von Syrien aus die Grenze nach Israel zu überqueren. Bei den Toten handelt es sich offenbar um demonstrierende Palästinenser. Auch am Gaza-Streifen kam es zu schweren Zwischenfällen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,762653,00.html



Re: Israel - Shahab3 - 16.05.2011

Zitat:Krawalle vor Israels Botschaft in Kairo
...
Hunderte Demonstranten hatten sich vor dem Botschaftsgebäude im Zentrum der ägyptischen Hauptstadt versammelt, berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP. Die Menschen forderten die Ausweisung des israelischen Botschafters, den Abbruch der Beziehungen mit dem jüdischen Staat sowie die Freilassung aller palästinensischen Gefangenen.
...
Nach unbestätigten Angaben des israelischen Rundfunks kamen am Sonntag mindestens zehn Menschen ums Leben, als tausende Zivilisten von Syrien aus die Grenze zu den von Israel besetzten Golanhöhen stürmten. Im südlichen Libanon wurden ebenfalls zehn Palästinenser von israelischen Soldaten getötet, 70 weitere verletzt. Auch im Gazastreifen gab es unter Demonstranten einen Toten und Dutzende Verletzte. An Militärsperren im Westjordanland und in Ost-Jerusalem kam es zu heftigen Krawallen.
...
Erstmals seit dem Nahostkrieg von 1973 kam es zu einer massiven Verletzung der hochgesicherten Grenze zu den von Israel besetzten Golanhöhen. Tausende Palästinenser stürmten die Grenze und Dutzenden von ihnen gelang es sogar, bis in die nahe gelegene drusische Ortschaft Madschd al-Schams vorzudringen.
...
Auch im südlichen Libanon überrannte eine Menge von Palästinensern Absperrungen der libanesischen Armee und warf Steine gegen israelische Soldaten. Die Israelis feuerten Tränengasgranaten und scharfe Munition auf die Demonstranten ab. Zehn von ihnen wurden getötet und 70 weitere verletzt, berichteten libanesische Quellen. Die Organisatoren brachen daraufhin die Kundgebung ab.

Im Gazastreifen durchbrachen palästinensische Demonstranten Absperrungen der dort herrschenden Hamas und drangen bis zu dem israelischen Eres-Kontrollpunkt vor. Bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten wurden nach Angaben von Sanitätern ein Mensch getötet und knapp 70 verletzt. Die meisten von ihnen hätten Schusswunden erlitten, hieß es. Etwa 15 seien von Granatsplittern getroffen worden.

Auch an einigen Militärsperren im Westjordanland und in Ost-Jerusalem kam es zu Krawallen. In Ramallah fand eine zentrale Gedenkveranstaltung der Palästinenserbehörde zum Nakba-Tag statt. Tausende Menschen marschierten von Abbas' Präsidentenamt zum zentralen Manara-Platz. Die Sirenen heulten im Gedenken an die palästinensischen Flüchtlinge, die vor 63 Jahren ihre Heimat verloren. Teilnehmer der Kundgebung trugen palästinensische und schwarze Flaggen. "Es gibt keine Alternative zur Rückkehr in die Heimat", hieß es in Schriftzügen.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/nahost-dutzende-tote-und-verletzte-krawalle-vor-der-israelischen-botschaft-in-kairo-1.1097721">http://www.sueddeutsche.de/politik/naho ... -1.1097721</a><!-- m -->


Re: Israel - Schneemann - 16.05.2011

Zitat:Nahost-Konflikt

Israel zahlt palästinensische Steuern wieder aus

Israel hat sich bereiterklärt, blockierte Gelder in Höhe von 60 Millionen Dollar für die palästinensische Autonomiebehörde auszuzahlen. Der jüdische Staat hielt die Mittel aus Protest zurück, weil sich Fatah und die islamistische Hamas auf eine Kooperation geeinigt hatten.

Israels Regierung will die einbehaltenen palästinensischen Steuer- und Zolleinnahmen nach zweiwöchiger Unterbrechung wieder an die Autonomiebehörde überweisen. Dies teilte Finanzminister Yuval Steinitz gegenüber israelischen Medien mit. Man habe der palästinensische Autonomiebehörde die "gelbe Karte gegeben". Nach der Aussöhnung der Palästinenser-Gruppierungen Fatah und Hamas Anfang des Monats hatte Israel die Steuer- und Zolleinnahmen der Autonomiebehörde in Höhe von rund 300 Millionen Schekel - umgerechnet knapp 60 Millionen Euro - einbehalten, die Israel gemäß der Osloer Abkommen für die Autonomiebehörde einsammelt und transferiert.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/nahostkonflikt114.html">http://www.tagesschau.de/ausland/nahostkonflikt114.html</a><!-- m -->

...außerdem...
Zitat:Israel beschwert sich bei der Uno

Syrien und Libanon sollen gegen internationale Verträge verstossen haben

Nach Massenprotesten an der israelischen Grenze mit zahlreichen Toten und Verletzten hat die israelische Regierung bei den Vereinten Nationen Beschwerde gegen Syrien und den Libanon eingelegt.

(sda/afp) Die beiden Nachbarländer seien verantwortlich für die Grenzverletzungen durch palästinensische Demonstranten am Sonntag und hätten damit gegen internationale Verträge und Uno-Resolutionen verstossen, erklärte ein Sprecher des israelischen Aussenministeriums.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/israel_beschwert_sich_bei_der_uno_1.10597500.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/i ... 97500.html</a><!-- m -->

Schneemann.


Re: Israel - tienfung - 17.05.2011

Zitat:Israel fürchtet den Flächenbrand

Tausende Palästinenser überrennen in den Golanhöhen die Grenze zwischen Syrien und Israel und entblößen so eine Schwäche des jüdischen Staates: Ihm fehlt eine Antwort auf die neue Strategie der Palästinenser - Massendemos nach dem Vorbild der arabischen Revolution.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,762869,00.html


Tjo wie war das mit dem WK 3 gegen die Muslime? Ist Israel der Ground Zero dafür?


Re: Israel - Shahab3 - 17.05.2011

Es gab überraschend viele Verletzte mit Schusswunden und sogar 15 Verletzte mit Granatsplittern(!) im Körper...
Hier ein weiterer Hinweise dafür, dass dabei offenbar recht wahllos in die Menge geschossen wurden:

Zitat:Israeli soldier shoots photographer
Tue May 17, 2011 5:11PM

An Israeli soldier has deliberately shot Palestinian photographer Mohammad Othman as he was covering protests in the Gaza Strip, says Reporters Without Borders.

The group said on Tuesday that Othman was clearly identifiable as a journalist at the time of the shooting and was deliberately targeted on Sunday.

The photographer was covering demonstrations near the Erez crossing in northern Gaza Strip.
...
A doctor said the 26-year-old Othman was shot in the arm and was hit in the chest by shrapnel, which entered his lungs and spine.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://presstv.com/detail/180427.html">http://presstv.com/detail/180427.html</a><!-- m -->


Re: Israel - Schneemann - 18.05.2011

Auch wenn ich die PressTV-Dramatisierungen leid bin und ebenso den Grundton dieses Beitrags, so sei darauf hingewiesen, dass Tränengas-Geschosse nicht nur "weißen Qualm" produzieren. Abgefeuerte Tränengas-Patronen können beim Zerplatzen auch Splitter der Hülle freisetzen, die durchaus Verletzungen hervorrufen können (auch besteht Gefahr für das Trommelfell durch den Knall). Dies sind aber keine Splittergranaten oder "Schrapnelle" wie PressTV vermutet (auch wenn deutlich sein dürfte, weswegen dies so geschrieben wurde... :rollSmile. Aber was soll man auch verlangen? Headlines wie Von Syrien aufgehetzte Palästinenser versucht Grenzanlagen zu stürmen - zahlreiche Verletzte entziehen sich der Propaganda-Logik der Teheraner Demagogen...

Schneemann.


Re: Israel - Shahab3 - 18.05.2011

Zitat:Headlines wie Von Syrien aufgehetzte Palästinenser versucht Grenzanlagen zu stürmen - zahlreiche Verletzte entziehen sich der Propaganda-Logik der Teheraner Demagogen...

Weil es ihnen die eigene Klientel nicht abkaufen würde. Man kauft es dort halt nicht ab, dass die Palästinser keine eigenen Motive haben, sondern sich von bösen syrischen Demagogen gegen Israel haben aufhetzen lassen müssen. Das entspringt, wie Du richtig sagst, in dieser Darstellungsvariante eindeutig einer anderen Feder mit anderen Vorstellungen zu den Abläufen. Das ist doch völlig natürlich.

Dass die Israelischen Soldaten neben Tränengas und Gummigeschossen, was ich für absolut legitim halte, auch mit scharfer Munition geschossen haben, sowie in mindestens einem Fall sogar, eine Panzergranate eingesetzt wurde, ist übrigens auch aus israelischen Medien kolportiert, was man ihnen (den Medien, nicht dem Militär) zu Gute halten muss.


Re: Israel - Schneemann - 18.05.2011

Habe ich nirgendwo gefunden.

Schneemann.


Re: Israel - Shahab3 - 18.05.2011

Ich schon:

Zitat:...
Four people were killed Sunday and dozens were hurt on Israel's northern border Sunday after Syrian infiltrators marking "Nakba Day" [Anm: :lol: ] trampled the border fence and were shot by IDF forces.

Magen David Adom emergency services said 13 people were lightly wounded on Israel's side of the border near the Druze village of Majdal Shams, including 10 IDF soldiers.
...
According to later reports, Israeli forces also fired in the air to repel Palestinians demonstrating at the border, wounding dozens. [Anm: :lol: ] At least 10 people were reportedly killed and more than 100 were hurt at the site.

IDF officials said the casualties were likely hit by Lebanese forces, who directed heavy fire at the protestors.
[Anm: :lol: ]
...
The Associated Press reported that an Israeli tank fired two shells at Palestinians approaching the fence and injured at least 15 of them.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4069926,00.html">http://www.ynetnews.com/articles/0,7340 ... 26,00.html</a><!-- m -->

Ok. Ich geb es ja zu, Soo "hochwertig" ist die Darstellung dann doch nicht.


Re: Israel - Nightwatch - 18.05.2011

Wo ist jetzt das Problem?
Dioe Herrschaften können froh sein das die allermeisten dazongekommen sind. Israel befindet sich mit Syrien, Libanon und Gaza im Krieg, da ist nichts mit einem grenzüberschreitenden Picknick im Grünen.


Re: Israel - Schneemann - 18.05.2011

Zitat:Ok. Ich geb es ja zu, Soo "hochwertig" ist die Darstellung dann doch nicht.
Ist sie auch nicht. Vor allem habe ich meine Zweifel an der Panzer-Geschichte. Ich weiß ja nicht, aber ich habe die Bilder im Kopf von zahlreichen, dichgedrängt stehenden und sitzenden Passanten mit Fahnen und Sprechchören an den Grenzzäunen. Und da schießt ein Panzer zweimal rein? Und dann 15 Verletzte? Aha. Also ich sage es mal so: WENN ein Panzer da zweimal reinschießt, habe ich Dutzende von Toten. Aber vielleicht meinte der AP-Schreiberling auch Rauchgranaten o. ä., weil 120-mm-Munition im Direktbeschuss gegen Passanten "produziert" mehr als 15 Verletzte. Das ist von hinten bis vorne unlogisch und unglaubwürdig.

Abgesehen davon habe ich auf den Bildern eine ganze Menge Fahrzeuge gesehen, Jeeps, Humvees, APC's, aber nirgendwo einen Panzer... :roll:

Schneemann.


Re: Israel - tienfung - 20.05.2011

Zitat:Israel empört sich über Obamas Kurswechsel

Provokation mit Ansage: In seiner Rede zu Nahost stellte Barack Obama klar, dass es Frieden nur dann geben kann, wenn Israel seit 1967 besetzte Gebiete räumt. Premier Netanjahu hatte bis zuletzt auf eine Änderung des Manuskripts gedrängt - und steht jetzt blamiert da.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,763827,00.html



Re: Israel - Nightwatch - 20.05.2011

Welcher Kurswechsel? Welche Empörung?
Man wundert sich eher wie man bloß so naiv sein kann.


Re: Israel - Erich - 20.05.2011

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:vision-fuer-nahost-obama-sticht-in-wespennest-von-1967/60055003.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 55003.html</a><!-- m -->
Zitat: 20.05.2011, 14:18
Vision für Nahost
Obama sticht in Wespennest von 1967

Mit dem konkreten Vorschlag eines Grenzverlaufs zwischen Israel und den Palästinensern rüttelt der US-Präsident an einem Tabu. Dabei geht es vor allem um Jerusalem. Israel versuchte bis kurz vor Obamas Rede, die Zahl 1967 zu verhindern. Eine Analyse.
....
an dem Hinweis auf die völkerrechtliche Grundlage (und damit den Grenzen von 1967) ist nichts naiv. Naiv ist nur, wer meint, das Völkerrecht brechen, besetztes Land okkupieren und aus einer Position der Stärke heraus verhandeln zu können.
Eine kooperative Lösung verlangt Verhandlungen auf Augenhöhe - erst das Ergebnis solcher Verhandlungen bringt einen stabilen Frieden. Solange eine Seite einen Teil dessen, was der anderen Seite zusteht, per "Gnadenakt" zugesteht oder verweigert wird es keine faire Lösung geben können.
Auf dieser Grundlage auf einen stabilen Frieden zu hoffen ist mehr als naiv.

Ausgangsbasis - das sagt inzwischen auch die amerikanische Regierung laut (und nicht nur hinter vorgehaltener Hand) - müssen die Grenzen von 1967 sein. Dass dann beide Seiten auch Gebietskorrekturen vornehmen können (einvernehmlich !) ist selbstverständlich, aber selbstverständlich ist eben auch der Ausgangspunkt der Verhandlungen.


Re: Israel - Nightwatch - 20.05.2011

Zitat:an dem Hinweis auf die völkerrechtliche Grundlage (und damit den Grenzen von 1967) ist nichts naiv. Naiv ist nur, wer meint, das Völkerrecht brechen, besetztes Land okkupieren und aus einer Position der Stärke heraus verhandeln zu können.
Die Besatzung des Westjordanlandes ist nicht nur legal sondern vom UN Sicherheitsrat durch Resolution 242 sogar gefordert.

Zitat:Eine kooperative Lösung verlangt Verhandlungen auf Augenhöhe
Warum sollten zivilisierte Menschen mit Barbaren auf Augenhöhe verhandeln?

Zitat:erst das Ergebnis solcher Verhandlungen bringt einen stabilen Frieden.
Sagt wer? Je näher die Zweistaatenlösung rückt desto deutlicher wird es, das sie keinen Frieden mit sich bringen wird.

Mehr ertrag ich nicht.