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- hunter1 - 13.07.2010

@Nightwatch
Du kannst doch eine Antirassismusbotschat im Sport nicht mit einer politischen Botschaft gleichsetzen. Shalit ist eindeutig ein politischer Gefangener der Hamas. Wenn sich Leute für seine Freilassung einsetzen, finde ich das zwar lobenswert, aber an einer neutralen Sportveranstaltung hat so etwas halt einfach nichts verloren.
Und wenn die FIFA Antirassismuskampagnen für ihren Sport durchführt, so wird sie damit nicht selbst zum politischen Organ. Denn der Rassismus im Sport unterscheidet sich vom Rassismus der Politik. Rassismus im Sport ist ein Problem, dass in vielen Nationalteams und Fussballclubs auftaucht. Überall dort, wo sich Angehörige verschiedener Rassen, Ethnien und Religionsgemeinschaften zu einer Mannschaft formieren, besteht Konfliktstoff (meist von den Fans ausgehend). Es versteht sich von selbst, dass die FIFA versuchen muss, das möglichst einzudämmen, um einen möglichst fairen Sport bieten zu können.
Und seien wir doch froh darüber, dass durch den Sport wenigstens ansatzweise eine Utopie entsteht, die einen Wettbewerb abseits von politischen Gegebenheiten ermöglicht. Wo es in erster Linie darum geht, wertefrei sportliche Leistung zu bewundern.


- Nightwatch - 13.07.2010

hunter1 schrieb:@Nightwatch
Du kannst doch eine Antirassismusbotschat im Sport nicht mit einer politischen Botschaft gleichsetzen.
Shalit ist eindeutig ein politischer Gefangener der Hamas.
Wenn sich Leute für seine Freilassung einsetzen, finde ich das zwar lobenswert, aber an einer neutralen Sportveranstaltung hat so etwas halt einfach nichts verloren. [/
1. Natürlich kann ich behaupten es wäre eine politische Botschaft. Was sollte es bitte sonst sein?
2. Die Hamas ist eine Terrororganisation. Shalit ist dementsprechend kein politischer Gefangener sondern die Geisel eines Terroristischen Vereinigung.
3. Es hat da genauso viel verloren wie die von der Fifa verordneten Aufruge gegen Rassismus und Toleranz.

hunter1 schrieb:Und wenn die FIFA Antirassismuskampagnen für ihren Sport durchführt, so wird sie damit nicht selbst zum politischen Organ. Denn der Rassismus im Sport unterscheidet sich vom Rassismus der Politik. Rassismus im Sport ist ein Problem, dass in vielen Nationalteams und Fussballclubs auftaucht. Überall dort, wo sich Angehörige verschiedener Rassen, Ethnien und Religionsgemeinschaften zu einer Mannschaft formieren, besteht Konfliktstoff (meist von den Fans ausgehend). Es versteht sich von selbst, dass die FIFA versuchen muss, das möglichst einzudämmen, um einen möglichst fairen Sport bieten zu können.
Tja, dummerweise bezieht sich die Fifa in ihrer Antirassismusaktion eben nicht ausschließlich auf das Gekicke.
Mit dem gleichen Argumentation könnte man dann sagen das Terrorismus ein Problem für den Sport ist. Wie man anhand der jüngsten Anschläge wunderbar sehen kann.
Versteht es sich von selbst das die Fifa demnächst eine Antiterrorkampagne starten wird?

hunter1 schrieb:Und seien wir doch froh darüber, dass durch den Sport wenigstens ansatzweise eine Utopie entsteht, die einen Wettbewerb abseits von politischen Gegebenheiten ermöglicht. Wo es in erster Linie darum geht, wertefrei sportliche Leistung zu bewundern.
Auf eine Utopie die darauf verzichtet den Terror zu bekämpfen kann ich verzichten.


- 7ig4 - 13.07.2010

1. Behaupten kannst (und tust) du viel...
2. Willst du nun ernsthaft behaupten, das ganze wäre deswegen keine politische Angelegenheit?
3. Ist die FIFA da Hausherr und kann machen was sie will. Soviel dazu wer das was verloren hat. Und wenn man ein international annerkanntes Menschenrecht global einfordert ist das ein ganz anderes Level, evtl. sogar ein ganz anderes Spiel als die Freiheit für einen einzelnen zu fordern, weil sich 2 Gruppen um den imaginären Freund zoffen... Auch wenn du das anders siehst, Israel ist nicht der Nabel der Welt.


Darüberhinaus hat die Welt wesentlich größere Probleme als den Nahen Osten oder Terrorismus. Da könnte sich die FIFA wohl eher mit Umweltschutz oder sowas beschäftigen. Das geht imho wirklich alle was an.


- Nightwatch - 13.07.2010

7ig4 schrieb:1. Behaupten kannst (und tust) du viel...
2. Willst du nun ernsthaft behaupten, das ganze wäre deswegen keine politische Angelegenheit?
3. Ist die FIFA da Hausherr und kann machen was sie will. Soviel dazu wer das was verloren hat. Und wenn man ein international annerkanntes Menschenrecht global einfordert ist das ein ganz anderes Level, evtl. sogar ein ganz anderes Spiel als die Freiheit für einen einzelnen zu fordern, weil sich 2 Gruppen um den imaginären Freund zoffen... Auch wenn du das anders siehst, Israel ist nicht der Nabel der Welt.
Was ist in letzter Konsequenz bitte keine politische Angelegenheit?
In jedem Fall ist Shalit kein politischer Gefangener sondern die Geisel einer Terrororganisation.

Natürlich kann die Fifa machen was sie will. Und ich werde den Haufen dafür kritisieren.
Die Fifa hat es hier verpasst ein Zeichen gegen Terror und Barbarei zu setzen.
Ist aber auch vollkommen typisch. Nette Worte kann jeder von sich geben, wenn es aber dann darum geht Farbe zu bekennen wird eine Geisel eine Terrororganisation schnell zu einem politischen Gefangenen umgedeutelt.

Israel ist nicht der Nabel der Welt? Sollte man meinen, gemessen an der internationalen Anteilhabe am Nahostkonflikt ist das jedoch kaum zu vermuten.

7ig4 schrieb:Darüberhinaus hat die Welt wesentlich größere Probleme als den Nahen Osten oder Terrorismus. Da könnte sich die FIFA wohl eher mit Umweltschutz oder sowas beschäftigen. Das geht imho wirklich alle was an.
Ohja, weit größere Probleme. Gemäß dieser bahnbrechenden Erkenntis sollte sich die Welt vielleicht einfach mal aus dem Konflikt raushalten und Israel den Terror so bekämpfen lassen wie es das für richtig hält.


- 7ig4 - 13.07.2010

Können wir das Thema vielleicht wieder ernst behandeln..?


- Nightwatch - 13.07.2010

Wenn du nichts schreiben willst...


- 7ig4 - 13.07.2010

Sorry aber das kann man irgendwann nicht mehr ernst nehmen. Du bist in deinen Ansichten so radikal wie die Hardcore Vertreter der Gegenseite.

Die Welt dreht sich nicht um Israel oder Palästina und deswegen muss auch nicht jeder diesem Konflikt ein Forum bieten. Davon mal abgesehen gibt es auf der Welt zig andere Konflikte, die ebenso ungelöst sind. Oder Verbrechen, die nicht aufgeklärt wurden. Das wird auch nicht bei der WM thematisiert. Denn da gehts um Fußball...

Das interpretieren des Antirassismus-Aufrufs als politische Aussage, die eine (ganz) andere legitimiert ist in keiner Weise nachzuvollziehen. Da werden Äpfel mit Vanillepudding verglichen.

Die FIFA ist nicht rassistisch, noch antizionistisch oder sonstwas. Nein, für die Israelis, bzw. für die Freunde von Schalit (weil ja keine politische Angelegenheit...) gelten schlicht die Regeln, wie für alle anderen auch.


- Schneemann - 13.07.2010

@Nightwatch

Die FIFA hat nun einmal nur die Möglichkeit, eine Gradwanderung zu vollziehen und zu versuchen, jedwede politische Einflussnahme auf ihre Sportveranstaltungen zu untersagen. Würde sie einer Seite, egal welcher, nun Demonstrationen oder Sympathiebekundungen jenseits des Sports erlauben, so würde dies Türen und Tore öffnen für jeden. Die Stadien wären bald ein Tummelplatz von einer Vielzahl von Protestaktionen, egal ob jetzt von Arabern, Israelis, Türken, Basken, Kurden, Falun Gong-Anhängern oder einfach nur rechten oder linken Gruppen oder am Ende gar Hisbollah-Sympathisanten mit grünen Fahnen. Und um so was von Beginn an zu vermeiden, gibt es eben ein generelles Verbot, welches für jeden gilt.

Das Problem dabei ist noch nicht mal, dass wirklich für die Freilassung einer Geisel demonstriert wird, sondern ist auch, dass man irgendwann in der Zwickmühle wäre, jedwede Demonstration genauer zu untersuchen, es könnte ja tatsächlich eine verunglimpfend-rassistische Intention oder eine Terror-Aufforderung darunter sein, und vielleicht zuzulassen oder zu verbieten. Und dies wiederum würde letztlich den Rahmen einer reinen Sportveranstaltung sprengen. Vor allem: Sobald die FIFA dann einmal tatsächlich eine Demonstration verbietet wegen eben solcher Hintergründe, geht sicherlich das große Fingerzeigen und Protestgeschrei der benachteiligten Seite los und die FIFA wird prompt ins gegnerische Lager verortet (was du auch getan hast), womit sie – egal ob sie will oder nicht – sich vom Sport verabschiedet und Konfliktpartei werden würde. Und das kann nicht Ziel einer Sportorganisation sein.

Und um dieses Theater von vorne herein auszuschließen, untersagt man eben prinzipiell Demonstrationen.

Schneemann.


- Nightwatch - 13.07.2010

7ig4 schrieb:Sorry aber das kann man irgendwann nicht mehr ernst nehmen. Du bist in deinen Ansichten so radikal wie die Hardcore Vertreter der Gegenseite.
Danke, aber zumindest ich werde mich nicht in einem Schulbus in die Luft sprengen.

7ig4 schrieb:Die Welt dreht sich nicht um Israel oder Palästina und deswegen muss auch nicht jeder diesem Konflikt ein Forum bieten. Davon mal abgesehen gibt es auf der Welt zig andere Konflikte, die ebenso ungelöst sind. Oder Verbrechen, die nicht aufgeklärt wurden. Das wird auch nicht bei der WM thematisiert. Denn da gehts um Fußball...
Dafür das sich die Welt nicht um Israel oder Palästina dreht macht die Welt ein ziemliches Theater um diesen Konflikt.
Wenn die Fifa meint es sei ok eine WM als Plattform gegen Rassismus und für Toleranz zu gebrauchen muss sie sich fragen lassen warum sie ein Problem damit hat wenn es gegen den Terror gehen soll.

7ig4 schrieb:Das interpretieren des Antirassismus-Aufrufs als politische Aussage, die eine (ganz) andere legitimiert ist in keiner Weise nachzuvollziehen. Da werden Äpfel mit Vanillepudding verglichen.
Mitnichten. Die Fifa sollte erkennen das Terror ihre netten Veranstaltungen doch ziemlich erheblich gefährdet. Sah man ja erst am Sonntag.

7ig4 schrieb:Die FIFA ist nicht rassistisch, noch antizionistisch oder sonstwas. Nein, für die Israelis, bzw. für die Freunde von Schalit (weil ja keine politische Angelegenheit...) gelten schlicht die Regeln, wie für alle anderen auch.
und
Schneemann schrieb:Die FIFA hat nun einmal nur die Möglichkeit, eine Gradwanderung zu vollziehen und zu versuchen, jedwede politische Einflussnahme auf ihre Sportveranstaltungen zu untersagen. [...]
Klar, schließlich werden alle gleichbehandelt.
Na dann isses ja kein Problem.

Oh halt, war da nicht was?
Aber ja...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://gazahelp.wordpress.com/2010/06/28/gaza-bei-der-wm/">http://gazahelp.wordpress.com/2010/06/2 ... ei-der-wm/</a><!-- m -->

Erkläre mir doch mal bitte wie das erlaubt sein kann, "Free Shalit" aber von der Fifa verboten wird.
Oder was Palästinenserfahnen und Che Guevara Poster in fifaschen WM Stadien zu suchen haben.

Unterbindung jedweder politischer Einflussnahme, ja aber klar doch.


- hunter1 - 13.07.2010

Nightwatch schrieb:Oh halt, war da nicht was?
Aber ja...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://gazahelp.wordpress.com/2010/06/28/gaza-bei-der-wm/">http://gazahelp.wordpress.com/2010/06/2 ... ei-der-wm/</a><!-- m -->
Von dieser Geschichte kennen wir leider nur ein Fragment. Haben die FIFA-Leute eingegriffen? Wissen wir nicht, könnte man aber davon ausgehen, wenn sie es überhaupt mitgekriegt haben. So ein Buchstabenbild kann man ganz schnell hochhalten, fotografieren und wieder verschwinden lassen. Hätten die Leute mit der "Free-Shalit"-Aktion auch so machen können, anstatt Flaggen mit ihrem Spruch drauf zu verwenden. Dir ist schon klar, dass die Kontrolleure den Leuten auf dem Bild ihre Schilder schlecht vor dem Stadion wegnehmen können, da sie ja nicht wissen können, was die Leute dann damit "schreiben" wollen. Bei einer Flagge, auf der ein Spruchband steht, ist es hingegen eindeutig.
Du kannst ja mal bei der FIFA anregen, dass sie solche Buchstabenschilder auch verbietet, und dann noch verbietet, dass sich die Fans Buchstaben auf den Körper malen. Dann wäre allen geholfen.

Und was die Palästinenserflagge angeht: willst Du jetzt auch noch Nationalflaggen im Stadion verbieten? Palästina ist zwar im Moment kein Staat, aber auch keine verbotene Organisation (eine Hamas-Flagge wäre z.B. nicht in Ordnung).


- Nightwatch - 13.07.2010

Zitat:Von dieser Geschichte kennen wir leider nur ein Fragment
Vor allem wissen wir eines: Der Fifa ist nicht daran gelegen einen Ausgleich zu schaffen.
Wenn es solche Messages ins Stadion schaffen wäre es mehr als angebracht die wesentlich unproblematischere Aussage "free Shalit" einfach stehen zu lassen.
Das ist insoweit sehr bezeichnend da bei diversen WM Spielen durchaus "free Shalit" Poster ins Stadion geschmuggelt werden konnten.
Nachzulesen etwa hier:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://israelmatzav.blogspot.com/2010/07/fifa-bans-gilad-shalit-t-shirts-and.html">http://israelmatzav.blogspot.com/2010/0 ... s-and.html</a><!-- m -->
Es wird schon einen Grund geben warum die Fifa hier dann mit dem Vorschlaghammer anrückt während man diverse andere Aktionen schlicht übersehen hat.

Zitat:Und was die Palästinenserflagge angeht: willst Du jetzt auch noch Nationalflaggen im Stadion verbieten? Palästina ist zwar im Moment kein Staat, aber auch keine verbotene Organisation (eine Hamas-Flagge wäre z.B. nicht in Ordnung).
Das schwenken einer Flagge für einen Staat der so garnicht existiert ist eindeutig eine politische Erklärung. Warum sollte das erlaubt sein? :roll:


- tienfung - 13.07.2010

Nightwatch schrieb:
Zitat:V Das schwenken einer Flagge für einen Staat der so garnicht existiert ist eindeutig eine politische Erklärung. Warum sollte das erlaubt sein? :roll:


Is in dem Fall nun ma so wie deine legetime Seeblockade.

Man kann nicht alles im Leben haben Sad


Ne ma im ernst wenn juckt es groß? Interessanter sind lieber die Statistiken an Gewalt und Überfällen die jetzt bald raus kommen. Big Grin


- hunter1 - 14.07.2010

@Nightwatch
Nightwatch schrieb:Vor allem wissen wir eines: Der Fifa ist nicht daran gelegen einen Ausgleich zu schaffen.
Wenn es solche Messages ins Stadion schaffen wäre es mehr als angebracht die wesentlich unproblematischere Aussage "free Shalit" einfach stehen zu lassen.
Das ist insoweit sehr bezeichnend da bei diversen WM Spielen durchaus "free Shalit" Poster ins Stadion geschmuggelt werden konnten.
Nachzulesen etwa hier:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://israelmatzav.blogspot.com/2010/07/fifa-bans-gilad-shalit-t-shirts-and.html">http://israelmatzav.blogspot.com/2010/0 ... s-and.html</a><!-- m -->
Es wird schon einen Grund geben warum die Fifa hier dann mit dem Vorschlaghammer anrückt während man diverse andere Aktionen schlicht übersehen hat.
Da es sich bei der politischen Botschaft des "free Shalit" offenbar um eine Aktion gehandelt hat, die an mehreren Spielen stattfand, muss man der FIFA tatsächlich einen Vorwurf machen: nämlich dass sie die Aktion nicht von Anfang an verboten hat! Darüber, dass die FIFA den "free Shalit"-Spruch zuerst also offenbar gebilligt hat, hast Du Dich überhaupt nicht aufgeregt. Deine Ansicht ist also sehr einseitig. Und nein, "free Shalit" ist nicht unproblematischer als andere Botschaften. Es ist eine genau gleich politische Aussage wie "free Gaza" o.ä. und hat daher an einem internationalen Fussballspiel nichts verloren. Das (späte) Verbot war demnach richtig. Zudem: wer sagt denn, dass die FIFA gleichzeitig nicht auch noch gegen die "diversen anderen Aktionen" (welche sind das denn) vorgegangen ist? Darüber schweigst Du Dich aus, denn falls es passiert ist, würde es nicht in Deine Anklage der Terrorismussympathie reinpassen. Vielleicht hat die FIFA aber genau das getan: am Schluss des Turniers nochmals dafür sorgen, dass keine politischen Botschaften im Final zu sehen sind, weil diesbezüglich vorher geschlampt wurde oder weil man überfordert war (ich habe beim Final jedenfalls keine brennenden israelischen Flaggen etc. gesehen..).


- Nightwatch - 14.07.2010

hunter1 schrieb:Da es sich bei der politischen Botschaft des "free Shalit" offenbar um eine Aktion gehandelt hat, die an mehreren Spielen stattfand, muss man der FIFA tatsächlich einen Vorwurf machen: nämlich dass sie die Aktion nicht von Anfang an verboten hat! Darüber, dass die FIFA den "free Shalit"-Spruch zuerst also offenbar gebilligt hat, hast Du Dich überhaupt nicht aufgeregt.
Sie haben den Spruch nicht irgendwie gebilligt, sie haben ihn ignoriert. Fantasiere nicht so einen Unsinn zusammen.
Dann aber ist man mit dem Vorschlaghammer auf das Projekt losgegangen ohne die Äußerungen der Gegenseite auch nur zu erwähnen.
Warum hat die Fifa palästinensische Flaggen nicht verboten? Warum hat sie nicht darauf hingewießen das politische Meinungsäußerungen allgemein nicht erwünscht sind?
Warum wurde lediglich die Shalit-Aktion öffentlichkeitswirksam gestoppt?

hunter1 schrieb:Deine Ansicht ist also sehr einseitig.
Ja, extrem einseitig. Denn ich habe in diesem Konflikt nur die Wahl zwischen Zivilisation und Barbarei - da fällt die Seitenwahl wahrlich nicht schwer.

hunter1 schrieb:Und nein, "free Shalit" ist nicht unproblematischer als andere Botschaften. Es ist eine genau gleich politische Aussage wie "free Gaza" o.ä. und hat daher an einem internationalen Fussballspiel nichts verloren.
Das ist schlicht und ergreifend vollkommen falsch und verharmlost obendrein den Terror der Hamas.
Free Gaza ist eine politische Aussage die Israel nach dem Abzug aus Gaza eine defakto Besetzung und Unterdrückung des Landstriches unterstellt. Das ist falsch und böswillig.
Free Shalit ist eine Botschaft die auch noch jeder halbzivilisierten Gruppierung geläuft sein müsste. Auch in einem bewaffneten Konflikt sollten regeln gelten, ganz besondern wenn es um die kleinsten Hanserl bei diesem Gekloppe geht.
Das ist keine politische Aussage, das ist eher ein Grundpfeiler der Zivilisation. Den die Hamas hier - oh wunder - vermissen lässt.

hunter1 schrieb:Das (späte) Verbot war demnach richtig. Zudem: wer sagt denn, dass die FIFA gleichzeitig nicht auch noch gegen die "diversen anderen Aktionen" (welche sind das denn) vorgegangen ist? Darüber schweigst Du Dich aus, denn falls es passiert ist, würde es nicht in Deine Anklage der Terrorismussympathie reinpassen. Vielleicht hat die FIFA aber genau das getan: am Schluss des Turniers nochmals dafür sorgen, dass keine politischen Botschaften im Final zu sehen sind, weil diesbezüglich vorher geschlampt wurde oder weil man überfordert war (ich habe beim Final jedenfalls keine brennenden israelischen Flaggen etc. gesehen..).
Sie hat es offensichtlich nicht getan. Eine einfache Googlesuche nach "Fifa ban Gaza / Palestinian" wird dir das zeigen, im Gegensaztz dazu steht "Fifa bans Shalit".
Du greifst nach Strohhalmen...


- 7ig4 - 14.07.2010

lol, meine Herren, die Achse des Bösen 2010:

IRAN - NORDKOREA - FIFA

Ich glaube hier greift jemand anders nach Strohhalmen...