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- Erich - 06.06.2010

es ist klar, dass Du nur eine israelische Quelle bringen kannst

Hier mal zur Abwechslung die Beurteilung eines neutralen Marineexperten zur Gaza-Flotte:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html</a><!-- m -->
Zitat:Die Ereignisse um die “Freedom Flotilla” pro-palästinensischer Aktivisten haben die internationalen Schlagzeilen der abgelaufenen Woche dominiert.

Der Ablauf soll an dieser Stelle nicht wiederholt werden; jeder interessierte Leser hat die Ereignisse verfolgt. Einige Anmerkungen sollen aber das wie im Nahen Osten üblich von sehr viel - sowohl pro-israelischer als auch pro-palästinensischer - Propaganda begleitete Geschehen aus einigen ausgewählten Blickwinkeln beleuchten, die in Berichterstattung mancher Medien zu kurz kommen.
  • * Die im Gaza-Streifen herrschende Hamas ist nicht nur stärkste politische Kraft (mit viel kommunalem Engagement) im Gazastreifen, sondern vor allem auch Terrororganisation. Sie spricht Israel jedes Existenzrecht ab und verweigert jeden Dialog. Nach eigenem Sprachgebrauch befindet sie sich mit Israel „im Krieg“. Hamas nutzt jede Gelegenheit, ihr Waffenarsenal zu verstärken, sei es durch Tunnel nach Ägypten, sei es durch versteckte Lieferungen über See. Um dies zu unterbinden, hat Israel u.a. eine seeseitige Blockade von Gaza verhängt. Über die 12 sm Territorialgewässer hinaus gehend, wurde vor einigen Jahren eine insgesamt etwa 20 sm auf See hinaus reichende Maritime Exclusion Zone erklärt und durchgesetzt - übrigens mit Beteiligung auch der benachbarten ägyptischen Marine.

    * Die israelische Blockade des Gazastreifens zielt sicher primär darauf ab, Waffenlieferungen an Hamas und andere pro-palästinensische Terrororganisationen im Gazastreifen (u.a. Islamischer Dschihad) zu unterbinden. Durch Abschneiden Gazas von wesentlichen (auch humanitären) Versorgungsgütern erhofft Israel sich davon aber auch schwindenden politischen Rückhalt der Hamas bei der Bevölkerung – etwas, das weltweit in der Geschichte noch nie funktioniert hat, die mehrheitlich unschuldige Zivilbevölkerung aber in „Sippenhaft“ für die Terroristen nimmt und Israel nicht nur in der internationalen Meinung, sondern auch nach Völkerrechtsprinzipien ins Abseits stellt.

    * Jede in der Vergangenheit von Israel, teils auch nur nach gehörigem internationalen Druck, gewährte Lockerung der Blockade wurde von Hamas sofort als Gelegenheit zu vermehrtem Waffenschmuggel und Vorbereitung von Terroranschlägen in Israel begriffen. Hamas ist ausschließlich daran gelegen, die Blockade zu beseitigen. Die Organisation ist nicht daran interessiert, Hilfsgüter (auch humanitäre) erst nach Kontrolle durch Israel zu erhalten. Erklärtes Ziel der von pro-palästinensischen Aktivisten – übrigens gemeinsam mit der Hamas – organisierten „Freedom Flotilla“ war denn auch das demonstrative Durchbrechen der Blockade. Der Transport von Hilfsgütern nach Gaza auf dem Umweg über Israel stand für die Aktivisten nie als Alternative zur Debatte.

    * Laut Israels Generalstabschef Ashkenazi war offenbar von Beginn an bekannt, dass an der Aktion primär auch die türkische Organisation Insani Yardim Vakfi beteiligt war. Obwohl diese in Israel als „extremistisch“ eingestuft wird und zuvor auch lautstark angekündigt hatte, ein Aufhalten des Konvois „um jeden Preis“ zu verhindern, gingen die Planer des militärischen Einsatzes von einem „compliant boarding“ ohne jeden Widerstand aus. Ausgerechnet auf die MAVI MARMARA - das größte Schiff mit mehr als 300 Aktivisten an Bord – wurden Kampfschwimmer einzeln und ohne jede erkennbare äußere Sicherung aus einem Hubschrauber mitten unter auf sie wartende Aktivisten abgeseilt – und natürlich sofort angegriffen.

    * Dass die – mit Eisenstangen tödlich bedrohten - israelischen Soldaten sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten (Schusswaffen) wehrten, ist verständlich. Hier aber ein „Recht auf Selbstverteidigung“ geltend zu machen, darf sicher hinterfragt werden. Der Einsatz der israelischen Marine erfolgte eindeutig in internationalen Gewässern. Er richtete sich gegen in der Türkei registrierte Schiffe unter türkischer Flagge. Auch dem solchermaßen Angegriffenen darf man sicher ein gewisses „Recht auf Selbstverteidigung“ zugestehen.

    * Der Einsatz der israelischen Marine wirft weitere Fragen auf, denen sich Marinechef RAdm Eli Marom sicher in einer (internen) Untersuchung stellen muss. Warum erfolgte der „Zugriff“ weit von Gaza entfernt mitten in internationalen Gewässern; warum wurde nicht bis zum versuchten Eindringen in die erklärte Sperrzone gewartet? Gab es außer bloßer verbaler Aufforderung zum Abdrehen auch andere Versuche, die MAVI MARMARA zu stoppen. Die Bandbreite der Möglichkeiten reicht doch von Abdrängen, Kurs blockieren, Warnschüssen vor den Bug bis hin zu „Immobilisierung“ der Schiffes durch z.B. Werfen von Netzen oder Leinen in die Schrauben. Einige Medienmeldungen lassen übrigens darauf schließen, dass israelische Agenten mehrere Boote der „Freedom Flotilla“ auch schon im Hafen in Zypern technisch sabotiert haben, was im Ergebnis dann allerdings nur die Abfahrt um einige Tage verzögerte.

MAVI MARMARA (Foto: Free Gaza)

Einmal mehr stehen die Ereignisse um die „Freedom Flotilla“ auch für die Unfähigkeit einer israelischen Regierung oder der militärischen Führung zu einem asymmetrischen Konflikt (Einsatz militärischer Mittel in einem zivilen Umfeld) angemessener Medienpolitik. Wie bei fast allen derartigen Situationen in den letzten Jahren (zuletzt beim Gaza-Krieg) wird das Feld der Öffentlichkeitsarbeit zunächst ausschließlich dem „Gegner“ überlassen, der dies auch weidlich ausnutzt und mangels Gegenstimme schnell „seine“ Plattform findet. Auf israelischer Seite findet pro-aktive Medienarbeit nicht statt. Aktivitäten werden immer erst im Nachhinein entwickelt, wenn es darum geht, eigene Aktionen gegen eine international bereits gebildete Meinung zu rechtfertigen. Dabei kann man nur den Kürzeren ziehen.

Nicht nur jedem an der Materie interessierten Zeitungsleser und Internetnutzer, sondern weltweit auch allen politisch mit der Lage im Nahen Osten befassten Regierungsbehörden musste schon lange vor dem Aufbrechen der „Freedom Flotilla“ klar sein, dass die Aktion in einer scharfen Konfrontation der israelischen Marine mit den Aktivisten enden würde (wenn vielleicht auch nicht mit Toten). Trotzdem gab es keinerlei Meldungen über Versuche hochrangiger Politiker, durch Einflussnahme auf die israelische Regierung und Vermittlung mit den Organisatoren der „Freedom Flotilla“ zu einem Kompromiss zu kommen, also z.B. einigen kleinen Booten die symbolische Durchfahrt nach Gaza zu erlauben (was früher bereits erfolgte) und das Material der großen Schiffe in Ashdod umzuschlagen. Fast alle, die sich jetzt mit lautstarker Kritik am israelischen Vorgehen zu Wort melden, blieben im Vorfeld der Aktion stumm. Krisenmanagement sieht gewiss anders aus.

Man kann sich nicht des Eindrucks verwehren, dass verantwortliche Politiker (vor allem in den USA und in der EU) eine „seit Monaten starrsinnig jeden Kompromiss verweigernde und damit politik-unfähige“ israelische Regierung vielleicht ganz bewusst „ins offene Messer“ laufen ließen, um nun aus dem für Israel entstandenen internationalen „Public Relations Desaster“ mit drohender weltweiter diplomatischer Isolierung politisches Kapital zu schlagen und den Nahost-Friedensprozess wieder in Gang zu setzen. Die Chancen dafür dürften nicht einmal schlecht stehen. Es gibt erste Hinweise auf eine möglicherweise schon demnächst gelockerte Gaza-Blockade (nachdem Ägypten diese ohnehin erst einmal abgebrochen hat). Unübersehbar ist aber auch die Gefahr, dass die „Märtyrer“ der MAVI MARMARA zum Zündfunken für eine neue Intifada werden könnten. Hamas und natürlich auch alle anderen extremistischen Palästinensergruppen sowie die libanesische Hisbollah dürften an diesem Ziel „emsig werkeln“.
(ganze NAchricht, da
1) MF und
2) nur kurz im Netz
3) die in der Diskussion hier angesprochenen Punkte habe ich kursiv hervorgeheoben - der Vollständigkeit halber möchte ich den gesamten Bericht bringen, auch wenn ich nicht alles teile;
- noch mehr news auf der hp und im Heft)


- Shahab3 - 06.06.2010

Mal etwas Positives aus Israel:

Zitat:
Proteste in Israel gegen Besatzung der Palästinensergebiete

In Israel haben tausende Menschen gegen die Besatzung der Palästinensergebiete demonstriert. Mehr als 7000 jüdische und arabischstämmige Israelis zogen am Samstagabend durch das Zentrum von Tel Aviv. Sie folgten damit dem Aufruf von der Anti-Siedlungs-Bewegung Frieden jetzt und anderer linksgerichteter Organisationen anlässlich des 43. Jahrestags des Sechs-Tage-Kriegs 1967. Die Demonstranten schwenkten israelische und palästinensische Flaggen und riefen "Israel, Palästina - zwei Staaten für zwei Völker" und "Wir lieben unser Land, aber wir schämen uns für unsere Regierung".
...
...und das trotz vergifteten Klimas:
Zitat:...
Obwohl die Kundgebung von einem großen Sicherheitsaufgebot begleitet wurde, ereigneten sich am Rande Zwischenfälle mit einigen Dutzend rechtsgerichteten Gegendemonstranten. Sie warfen eine Rauchgranate auf den Demonstrationszug und pöbelten den Friedensaktivisten und ehemaligen Abgeordneten Uri Avneri an.
...

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.news.yahoo.com/2/20100606/tts-proteste-in-israel-gegen-besatzung-d-c1b2fc3.html">http://de.news.yahoo.com/2/20100606/tts ... b2fc3.html</a><!-- m -->

Vielleicht bewegt sich ja doch noch was im Nahost-Konflikt! Der Schlüssel dazu liegt nicht zuletzt bei den israelischen Bürgern. Weiter so!


- Nightwatch - 06.06.2010

Erich schrieb:es ist klar, dass Du nur eine israelische Quelle bringen kannst
schreib doch gleich das du alles ignorierst was nicht in dein Weltbild passt

Shahab3 schrieb:Vielleicht bewegt sich ja doch noch was im Nahost-Konflikt! Der Schlüssel dazu liegt nicht zuletzt bei den israelischen Bürgern. Weiter so!
Schon komisch das über die Dutzend Demonstrationen für die Blockade nicht berichtet wird.


- Erich - 06.06.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/gazaflotille122.html">http://www.tagesschau.de/ausland/gazaflotille122.html</a><!-- m -->
Zitat:Nach dem Stopp der "Rachel Corrie"
Erste Gaza-Aktivisten abgeschoben

Die ersten sieben der 19 pro-palästinensischen Gaza-Aktivisten, deren Frachter gestern von der israelischen Marine aufgebracht worden war, sind in ihre Heimatländer abgeschoben worden.
...

Tausende protestieren gegen Netanjahu


Gestern Abend gingen in Tel Aviv tausende Menschen gegen die Politik der rechtsorientierten Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu auf die Straße. Anlässlich des 43. Jahrestags der Besatzung der Palästinensergebiete und der Golanhöhen zogen die Demonstranten vom zentralen Rabin-Platz bis zum Tel Aviver Kunstmuseum. Während der Demonstration mit etwa 8000 Teilnehmern kam es zu Konfrontationen mit rechtsorientierten Aktivisten. In zahlreichen Ländern Europas gingen die Menschen am Samstag ebenfalls auf die Straße, um für ein Ende der israelischen Blockade des Gazastreifens zu protestieren.

Internationale Untersuchungskommission

Die tödliche Militäraktion gegen den Gaza-Schiffskonvoi soll nach israelischen Angaben jetzt von einer multinationalen Kommission untersucht werden. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon habe angeregt, das Gremium unter anderem mit Vertretern Israels, der USA und der Türkei zu besetzen, hieß es. Die Leitung der Kommission solle der frühere neuseeländische Ministerpräsidenten Geoffrey Palmer haben.
...
Stand: 06.06.2010 12:46 Uhr
so, est mal:
über die Konfrontation mit Gegendemonstranten wurde berichtet, die haben aber auch nach Meinung der Jerusalem Post wohl nicht eine solche Anzahl von Demonstranten auf die Straße gebracht wie die größere Demo, on der bei uns berichtet wird:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jpost.com/">http://www.jpost.com/</a><!-- m -->
Zitat:Hundreds rally in front of turkish embassy in TA

dann zurück zu dem Einsatz-Fiasko
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jpost.com/Israel/Article.aspx?id=177656">http://www.jpost.com/Israel/Article.aspx?id=177656</a><!-- m -->
Zitat:Flotilla op ended in disaster'
By YAAKOV KATZ
06/06/2010 22:07

Navy officers call on Netanyahu, Barak to establish probe into raid.

A group of senior Israel Navy officers in the reserves publicly called Sunday on Prime Minister Binyamin Netanyahu and Defense Minister Ehud Barak to establish an independent and external commission of inquiry to investigate last week's Navy operation against the aid flotilla to the Gaza Strip.

"We believe that the operation ended in a disaster on a military and diplomatic level," the reserve officers who served as commanders of Navy ships wrote in the letter. ...
das ist nichts anderes, als ich hier auch schon mehrmals sagte, auch wenn mir Nightwatch das nicht glauben will.
Ich habe auch davor gewarnt, dass durchaus interessierte Kreise jetzt "Geleitschutz" anbieten könnten, und prompt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jpost.com/MiddleEast/Article.aspx?id=177635">http://www.jpost.com/MiddleEast/Article.aspx?id=177635</a><!-- m -->
Zitat: Iran offers escort for Gaza ships
By ASSOCIATED PRESS AND JPOST.COM STAFF
06/06/2010 18:02

Supreme leader Khamenei offers military protection for activists.
...

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jpost.com/MiddleEast/Article.aspx?id=177567">http://www.jpost.com/MiddleEast/Article.aspx?id=177567</a><!-- m -->
Zitat: Erdogan plans to sail to Gaza
By TOVAH LAZAROFF AND AP
06/06/2010 05:13

Turkish PM may personally try to break blockade.
...
und der wird sicher nicht ohne militärischen Schutz einschiffen;
was also ist schief gelaufen?

Erich schrieb:....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html</a><!-- m -->
Zitat:...
. Durch Abschneiden Gazas von wesentlichen (auch humanitären) Versorgungsgütern erhofft Israel sich davon aber auch schwindenden politischen Rückhalt der Hamas bei der Bevölkerung – etwas, das weltweit in der Geschichte noch nie funktioniert hat, die mehrheitlich unschuldige Zivilbevölkerung aber in „Sippenhaft“ für die Terroristen nimmt und Israel nicht nur in der internationalen Meinung, sondern auch nach Völkerrechtsprinzipien ins Abseits stellt.

.....

* Dass die – mit Eisenstangen tödlich bedrohten - israelischen Soldaten sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten (Schusswaffen) wehrten, ist verständlich. Hier aber ein „Recht auf Selbstverteidigung“ geltend zu machen, darf sicher hinterfragt werden. Der Einsatz der israelischen Marine erfolgte eindeutig in internationalen Gewässern. Er richtete sich gegen in der Türkei registrierte Schiffe unter türkischer Flagge. Auch dem solchermaßen Angegriffenen darf man sicher ein gewisses „Recht auf Selbstverteidigung“ zugestehen.

.... Warum erfolgte der „Zugriff“ weit von Gaza entfernt mitten in internationalen Gewässern; warum wurde nicht bis zum versuchten Eindringen in die erklärte Sperrzone gewartet? Gab es außer bloßer verbaler Aufforderung zum Abdrehen auch andere Versuche, die MAVI MARMARA zu stoppen. Die Bandbreite der Möglichkeiten reicht doch von Abdrängen, Kurs blockieren, Warnschüssen vor den Bug bis hin zu „Immobilisierung“ der Schiffes durch z.B. Werfen von Netzen oder Leinen in die Schrauben.
....
...
in den obigen Zitaten hatte ich einige Punkte angemerkt, die aus neutraler Sicht eines Marineoffiziers die Handlungen der israelischen Marine hinterfragen.
Insbesondere wird auch der unverhältnismäßige Einsatz in internationalen Gewässern und ein Recht auf Selbstverteidigung der so Angegriffenen hinterfragt.
Die FAZ zitiert nun die israelische Sicht:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C0BF2722C308D40318/Doc~EF02B76F7B4F04EC1A93CBF8A945A6D8B~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Israel schiebt Aktivisten der „Rachel Corrie“ ab
...
Dessen Ministerpräsident Netanjahu verwies auf den Unterschied zur „Hass-Flotte von gewalttätigen, den Terror unterstützenden Extremisten“ der vergangenen Woche.

06. Juni 2010 ...
also auf gut Deutsch:
Israels Ministerpräsident Netanjahu bezeichnet die legitime und legale Selbstverteidigung von in internationalen Gewässern Angegriffenen Personen als "Hass-Flotte von gewalttäigen, den Terror unterstüztenden Extremisten".
Netanjahu hat wohl zu lange in den Spiegel geschaut. Wenn die Emotionen schon so hoch schlagen, dann darf sich Israels Marine nicht solche Akte leisten und damit den Hass noch mehr schüren.

Ich sags mal mit der JP:
Israel needs its brains back


- Shahab3 - 06.06.2010

Erich schrieb:Israels Ministerpräsident Netanjahu bezeichnet die legitime und legale Selbstverteidigung von in internationalen Gewässern Angegriffenen Personen als "Hass-Flotte von gewalttäigen, den Terror unterstüztenden Extremisten".
Netanjahu hat wohl zu lange in den Spiegel geschaut. Wenn die Emotionen schon so hoch schlagen, dann darf sich Israels Marine nicht solche Akte leisten und damit den Hass noch mehr schüren.

Die Sache ist ja die; und für die Aussage bin ich schon häufiger kritisiert worden und troetzdem habe ich Recht;, dass diese Denke in Israel kollektiv eingetrichtert wird und zwar durchaus systematisch. Er glaubt fest was er sagt und die meisten israelischen Soldaten sind ebenfalls nicht weniger hasserfüllt und radikalisiert. Das wirkt sich auf deren Verhaltensweisen und bereits ROEs zwangsläufig aus. Diese Zustände zu normalisieren, ist daher nicht eine Frage von ein paar rechten Politikern vom Schlage eines Netanjahus mit zuviel Macht sondern eine Frage eines kollektiven Umdenkens, einer Änderung im israelischen Selbstveständnis und dem Blick auf andere. Eine Ideologie die auf Rassentrennung und dem stetigen Selbstbild einer verfolgten Herrenrasse basiert, produziert ganz natürlich diese Auswüchse.


- Kosmos - 07.06.2010

das wird kaum geschehen solange Israel sichere Unterstützung aus USA hat, wo ähnlich gepolte Gesellschaftkreise sehr stark sind...
Ein Umdenken in USA ist nur denkbar wenn jetztige Politik mit der Zeit immer schädlicher und gefährlicher für USA selbst wird, obwohl eine Trotzreaktion in Form einer Radikalisierung ebenfalls denkbar ist.


- Nightwatch - 07.06.2010

Erich schrieb:also auf gut Deutsch:
Israels Ministerpräsident Netanjahu bezeichnet die legitime und legale Selbstverteidigung von in internationalen Gewässern Angegriffenen Personen als "Hass-Flotte von gewalttäigen, den Terror unterstüztenden Extremisten".
Netanjahu hat wohl zu lange in den Spiegel geschaut. Wenn die Emotionen schon so hoch schlagen, dann darf sich Israels Marine nicht solche Akte leisten und damit den Hass noch mehr schüren.
Nochmal für die hoffnungslosen Fälle:
Das Aufbringen von neutralen Handelsschiffen in internationalen Gewässern zur Aufrechterhaltung einer Blockade ist legal.
Jede Gegenwehr ist illegitim und darf mit militärischen Maßnahmen bis hin zur Versenkung beantwortet werden.


- Samsun85 - 07.06.2010

Die Blockade wurde seitens UN als nicht legitim angesehen...


- Nightwatch - 07.06.2010

Sachlich falsch.
Eine Blockade ist solange legiti, bis sie von einer zuständigen Stelle für illegitim erklärt wurde.
Dies ist nicht geschehen, Blockade besteht und damit hat es sich.


- Schneemann - 07.06.2010

Die Diskussion dreht sich und dreht sich. Aber gut, so ist es eben. Nur aber nochmal am Rande: Eine kriegführende Partei kann eine Blockade über eine Küste aussprechen, die vom Gegner gehalten wird (und diese Situation herrscht de facto zwischen Israel und der Hamas). Jedes Schiff, das ohne Erlaubnis in diese Zone eindringen will, kann aufgebracht werden. Darüber hinaus – das sollte man besonders berücksichtigen – kann die blockierende Macht auch vom Prisen- und Kontrollrecht Gebrauch machen.

Ich habe mir jetzt mal Mühe gemacht, die ganze Sache auseinander zu klamüsern. Hierzu:

1.) Genau genommen ist die Inbesitznahme der Schiffe der Gaza-Aktivisten nicht innerhalb der Blockadezone geschehen, sondern in internationalen Gewässern, was i. d. T. zu Streitpunkten führen kann (da wurde auch schon drüber gesprochen). Gleichwohl aber hat sich Israel nicht der Piraterie schuldig gemacht, da es die Waren an Bord nicht an sich genommen, sondern nur über Dritte umleiten wollte (über die UN und eigenen, kontrollierten Hafen) und auch umgeleitet hat (wie geschehen vor einigen Tagen). Insofern: Der hier gerne gebrachte Vorwurf der Piraterie ist haltlos. Der Sachverhalt der Piraterie wäre nur dann geltend, wenn die enternde Partei ohne Warnung und willkürlich losschlägt, die geenterten Schiffe, deren Ladung und evtl. die Besatzungen in Besitz oder Gefangenschaft hält, Lösegelder erpresst oder zu eigenem Nutzen die Ladungen weiternutzt und veräußert. Dies ist aber nicht geschehen, zudem sind eindeutige Warnungen zuvor getätigt worden, die aber ignoriert wurden.

2.) Die Schiffe wurden gestoppt (allerdings nicht im Rahmen des Blockaderechtes, da es außerhalb der Blockadezone war) aufgrund des zwischen Kriegsparteien geltenden Prisenrechtes, das wiederum die Kontrolle und das Anhalten feindlicher oder als feindlich verdächtigter Schiffe erlaubt auch außerhalb einer erklärten Zone (!). Das Kontrollrecht erlaubt zudem den Kriegsparteien das Anhalten und die Kontrolle der Papiere aller Handelsschiffe, notfalls auch ihre Durchsuchung außerhalb bestimmter erklärter Blockadezonen, um die zur Ausübung des Prisenrechts erforderlichen Feststellungen zu treffen. Und dabei braucht noch nicht einmal der Verdacht bestehen, dass Waffen o. ä. Güter sich an Bord befinden. So...

3.) Weiterhin: Nur feindliche Schiffe haben dagegen (gegen eine Inbesitznahme durch den Feind) das Recht zum Widerstand (und da ein bestimmter Kreis der Aktivisten erkennbar zu Gewalt neigte, wären es – so bitter das für manche Pro-Aktivisten-Sympathisanten auch sein mag – die Aktivisten selbst gewesen, die sich durch ihr Verhalten diskreditiert, ja die vermutete feindliche Absicht bestätigt haben), was allerdings die gewaltsame Durchsetzung der prisenrechtlichen Maßnahmen erlaubt (!).

Schneemann.


- tienfung - 07.06.2010

Zitat:Israels Marine tötet vier Palästinenser im Taucheranzug

Vor der Küste des Gaza-Streifens ist es erneut zu einem tödlichen Zwischenfall gekommen. Eine Patrouille der israelischen Marine erschoss vier Palästinenser, die in Tauchermontur in einem Boot unterwegs waren. Nun will sich die EU bei der Kontrolle von Hilfslieferungen einschalten.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,699071,00.html


ich sag doch , warum machen die juden keine ethische säuberung, haben se alle hamas auf ein schlag futsch :roll:


- Tiger - 07.06.2010

@Schneemann
Das witzige an den Hilfslieferungen für Gaza ist, das man sie dort seitens der Hamas vielleicht gar nicht will.
Angeblich verkauft die Hamas nämlich gerne Hilfslieferungen. Vielleicht weiß da jemand mehr drüber...


- hunter1 - 07.06.2010

Ägypten will offenbar die Blockade des Gazastreifens aufheben:
Zitat:Ägypten will Grenze zum Gazastreifen dauerhaft öffnen

Nach dem harten israelischen Vorgehen gegen internationale Hilfsschiffe für den Gazastreifen schert Ägypten offenbar aus der Blockadefront aus. Seine Grenze zu dem von der radikalislamischen Hamas kontrollierten palästinensischen Gebiet werde künftig ohne Zeitbegrenzung geöffnet, verlautete am Montag aus ägyptischen Sicherheitskreisen.

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/international/aegypten_will_grenzuebergang_zum_gazastreifen_dauerhaft_oeffnen_1.5973543.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/internati ... 73543.html</a><!-- m -->

Damit wäre die israelische Blockade eigentlich vom Tisch. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Ägypten den ganzen daraus resultierenden Waren- und Personenverkehr in und aus dem Gazastreifen kontrollieren kann. Die Zollkontrolle müsste gleich rigoros gestaltet werden wie die der Israeli, um die israelische Blockade nicht zur Farce verkommen zu lassen.
Das kann eigentlich kaum gutgehen: im zu erwartenden Fall werden die militärischen Aktionen der Hamas gegen Israel wieder zunehmen. Die nächste grössere israelische Militäroperation im Gazastreifen ist somit nur eine Frage der Zeit.


- Nightwatch - 07.06.2010

tienfung schrieb:ich sag doch , warum machen die juden keine ethische säuberung, haben se alle hamas auf ein schlag futsch :roll:
Was haben die Al Aqsa Brigaden mit der Hamas zu tun? :roll:

hunter1 schrieb:Die nächste grössere israelische Militäroperation im Gazastreifen ist somit nur eine Frage der Zeit.
Das ist sie doch sowieso.
Mal Butter bei die Fische - die Blockade funktioniert in der jetzigen Form so oder so nicht da die IDF den Philadeplhia Korridor nicht kontrolliert.
Die Hamas kann dadurch nach belieben aufrüsten. Wenn jetzt Rafah länger offenbleibt als es in der Vergangenheit eh schon der Fall gewesen ist wird sich nicht viel ändern.
Slebst bei laschen Kontrollen kann die Hamas kaum ganze LKW Ladungen da durchschleusen.
Sicher ist aber auf jeden Fall eines, das Problem löst man so garantiert nicht.


- Juhu - 07.06.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E099D17601B634C83B49C76C9B6100F91~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m -->

Zitat:Türkei will Druck auf Israel ausüben
„Wir erlauben niemandem, unsere Bürger zu töten“
Am Dienstag will der türkische Regierungschef Erdogan eine regionale Sicherheitskonferenz in Istanbul dazu nutzen, um mit dem iranischen Präsidenten Ahmadineschad auch über das weitere Verhältnis der islamischen Staaten zu Israel zu sprechen.

Jetzt wollen auch Schiffe aus dem Iran die Blockade durchbrechen.