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- Nightwatch - 03.06.2010

Warum nicht?
Weil man beim letzten mal von einem Aapartheidrichter über den Tisch gezogen wurde?


- hunter1 - 04.06.2010

Samsun85 schrieb:Inzwischen gibt es Übersetzungsprogramme. Ich denke mal das jeder weiss, wie man mit sowas umgeht...
Ich weiss noch etwas viel Besseres: Du hälst Dich einfach an die Sprachregelung des Forums.


- Schneemann - 04.06.2010

Zum Thema einer Untersuchung...
Zitat:Israel für Gaza-Untersuchung mit Beobachtern aus Ausland

Jerusalem/Istanbul (Reuters) - Ungeachtet des weltweiten Drucks lehnt Israel eine internationale Untersuchung seiner Militäraktion gegen die Gaza-Hilfsflotte weiter ab.

Außenminister Avigdor Lieberman sagte am Donnerstag, er sei dafür, dass sich eine israelische Kommission der Sache annehme. Diese könne allerdings von Beobachtern von außen unterstützt werden. Der US-Nahostgesandte George Mitchell warnte davor, dass der Sturm auf den Schiffskonvoi auf den Weg in den Gazastreifen dem Nahost-Friedensprozess schade. Rund 450 festgenommene Aktivisten kamen auf freien Fuß und flogen am Donnerstag von Israel in die Türkei. An Bord der türkischen Maschinen waren auch die Leichen ihrer neun Mitstreiter, die bei dem israelischen Einsatz am Montag ums Leben kamen. [...]

Lieberman nahm offenbar einen Vorschlag von US-Vize-Präsident Joe Biden auf, der eine interne Untersuchung mit internationaler Unterstützung angeregt hatte. "Wir haben genug hervorragende Rechtsexperten", sagte der Minister. "Wenn sie wollen, können wir noch Beobachter von außen dazu einladen."
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE6520E620100603">http://de.reuters.com/article/worldNews ... E620100603</a><!-- m -->

...ferner...
Zitat:Nach Angriff auf Gaza-Hilfskonvoi

Israel schiebt alle Aktivisten der internationalen Hilfsflotte ab

Zwei Tage nach dem blutigen Angriff auf die Gaza-Hilfsflotte sind alle ausländischen Aktivisten wieder frei. Der UN-Menschenrechtsrat will den Tathergang von einem internationalen Ermittlungsteam aufklären lassen. Unterdessen nimmt ein irisches Hilfsboot Kurs auf den Gazastreifen. [...]

UN beschließt Ermittlungen gegen Israel

Der UN-Menschenrechtsrat will den israelischen Einsatz von einem internationalen Ermittlungsteam aufklären lassen. 32 der 47 Mitgliedsländer des UN-Gremiums in Genf stimmten am Mittwoch für die Entsendung einer unabhängigen Untersuchungskommission. Die USA, Norwegen und Italien waren dagegen. Neun Länder, darunter auch
weitere EU-Mitglieder, enthielten sich. In der Resolution wird Israel für sein Vorgehen gegen den Hilfskonvoi verurteilt.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesspiegel.de/politik/israel-schiebt-alle-aktivisten-der-internationalen-hilfsflotte-ab/1850522.html">http://www.tagesspiegel.de/politik/isra ... 50522.html</a><!-- m -->

...und es scheint wohl so, dass einige der Aktivisten mit doch recht klaren "Zielvorstellungen" ins Gebiet fuhren...
Zitat:Trotz zahlreicher Todesopfer

Gaza-Aktivisten wollen nicht aufgeben

Neun Menschen starben beim Versuch der Gaza-Aktivisten, Hilfsgüter in das Palästinensergebiet zu bringen. Dennoch soll in Kürze ein neuer Versuch unternommen werden, die israelische Blockade zu durchbrechen. Die weltweite Kritik an Israel hält derweil an. [...]

Einer der Aktivisten der Gaza-„Solidaritätsflotte“ hat sich in einem Interview vor der blutigen Stürmung durch die israelische Marine einen Märtyrertod gewünscht. Die israelische Armee veröffentlichte am Donnerstag auf dem Videoportal YouTube die Äußerungen des Mannes. „Als ich bei dem ersten Konvoi dabei war, wollte ich ein Schahid (Märtyrer) sein, aber ich hatte nicht das Glück“, sagte der Mann mit kurz geschorenem Haar, bei dem es sich nach Angaben der Armee um einen Aktivisten der Gaza-Flotte handelte. Auch beim zweiten Mal habe es nicht geklappt. „Beim dritten Mal werde ich mit Gottes Hilfe Glück haben und Märtyrer werden.“
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.handelsblatt.com/politik/international/trotz-zahlreicher-todesopfer-gaza-aktivisten-wollen-nicht-aufgeben;2594015">http://www.handelsblatt.com/politik/int ... en;2594015</a><!-- m -->

...wobei man ja dann weiß, mit wem man es u. a. zu tun hatte.

Unterdessen scheint ein weiteres Schiff, diesmal ein irisches, aufgebrochen zu sein, um einen neuerlichen Versuch des Blockadedurchbruchs zu unternehmen.
Zitat:Weiteres Hilfsschiff hält Kurs auf Gaza

Eine neuerliche Konfrontation scheint vorprogrammiert: Zwei Tage nach der israelischen Militäraktion gegen die internationale Solidaritätsflotte für Gaza setzt ein weiteres Hilfsschiff für die besetzte Region seinen Weg unbeirrt fort. Die Besatzung rechnet ebenfalls mit einer Erstürmung ihres Schiffs.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.heute.at/news/welt/Weiteres-Hilfsschiff-haelt-Kurs-auf-Gaza%3Bart414,329619">http://www.heute.at/news/welt/Weiteres- ... 414,329619</a><!-- m -->

Diese Meldung ist jedoch mit etwas Vorsicht aufzunehmen. Vorher hat n-tv gemeldet, dass dieses Schiff umgekehrt sei (?).

Schneemann.


- Exirt - 04.06.2010

Die Israelis sackten alle Kameras etc ein und haben sie bis jetzt immer noch nicht rausgegeben. Bisher ist nur Material des IDF bekanntgeworden der natürlich alles tut um seine Darstellung der Dinge zu dienen. Ich würde mir wünschen das Israel als Demokratie alle Besitztümer der Crew in unversehrten Zustand der Staatsanwaltschaft herausgibt denn immerhin wurden möglicherweise Morde begangen.


- Samsun85 - 04.06.2010

Nightwatch schrieb:Warum nicht?
Weil man beim letzten mal von einem Aapartheidrichter über den Tisch gezogen wurde?

Verschwörung gegen Israel? Wäre ja mal was ganz neues...

<!-- m --><a class="postlink" href="http://video.haberturk.com/video/index/42031">http://video.haberturk.com/video/index/42031</a><!-- m -->


- Shahab3 - 04.06.2010

Bericht eines schwedischen Augenzeugen von Bord eines der kleineren Schiffe:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11814601/63369/Henning-Mankell-zur-Gaza-Affaere-Israel-ist-ausgerueckt.html">http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... ueckt.html</a><!-- m -->
Zitat:POLITIK: „Israel ist ausgerückt, um zu morden“
Henning Mankell zur Gaza-Affäre
...
Henning Mankell fuhr auf der kleineren „Sophia“, um etwa 3.30 Uhr am Montagmorgen sei er aufgewacht, „als ich merkte, dass die ,Mavi Marmara’ angegriffen wurde. Israelische Militärs seilten sich von Helikoptern ab, es gab Blitze und Lärm, die Soldaten trugen schwere Waffen“.
...
Gegen 4.35 Uhr hätten „maskierte Soldaten“ die „Sophia“ geentert, das Schiff, auf dem er selber fuhr – dieses Boot sei mit schwedischen Spenden finanziert worden, etwa mit Wänden für den Häuserbau; zur Besatzung zählte neben Mankell unter anderen ein schwedischer Parlamentarier. „Die Soldaten befahlen, wir sollten uns auf den Boden legen. Einige Passagiere wurden mit Maschinengewehren geschlagen. Das ist extrem schmerzhaft.“

„Die Soldaten sperrten uns in einen kleinen Raum, sie durchsuchten unser Boot“, erzählt Mankell in seinem weichen Englisch, „sie kamen wieder und sagten: ,Wir haben Waffen gefunden.’ Welche Waffen, fragten wir, denn wir hatten keine geladen.“

Das Militär habe in „internationalen Gewässern“ angegriffen, zwei Stunden Schiffsfahrt etwa von jenem Territorium entfernt, „das die Israeli als ihr Hoheitsgebiet bezeichnen“. Sie seien behandelt worden wie „Piraten“, Mankell wird drastisch: „Wir wurden in internationalen Gewässern gekidnappt.“
...

Spekulation über die außenpolitischen Folgen des israelischen Handelns:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-06/Israel-Selbstisolation">http://www.zeit.de/politik/ausland/2010 ... tisolation</a><!-- m -->
Zitat:Attacke auf Hilfskonvoi
Israel begibt sich in eine gefährliche Selbstisolation

Das Verhältnis zur Türkei ist zerstört, enge Verbündete gehen auf Distanz. Doch Israel braucht verlässliche Freunde, vor allem in Nahost.

Warum tut sich Israel das nur an? Warum lässt es sich auf eine hochmoderne Medienschlacht mit sechs alten Schiffen voller Helfer, Politiker, Nobelpreisträger, Schriftsteller, Friedensaktivisten ein?
...
Lassen wir mal die übliche Sorgenliste in Israel und Palästina beiseite: Siedlungen im Westjordanland, Checkpoints, Würgegriff für den Gaza-Streifen, Angriffe aus Gaza, alltägliche Belästigung und Bedrückung von Palästinensern durch israelisches Sicherheitspersonal. Reden wir davon, was Israel gerade verliert, vielleicht unwiederbringlich. Reden wir von der Türkei, von den USA und vom Ansehen in der Welt.

Zu den wirklich schmerzhaften Verlusten zählt wohl das gute Verhältnis zur Türkei.
...



- Erich - 04.06.2010

Samsun85 schrieb:
Nightwatch schrieb:Es wird keine internationale Untersuchung geben.
Vor allem dank der US Regierung, die momentan sehr lobenswert agiert.

Warum nicht?
Was gibt es denn zu verstecken?
dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C0BF2722C308D40318/Doc~E9DBECE78EBE94D5D8F5D8796FA48B544~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Israels Militäraktion
Holzstöcke zu Eisenstangen
Was bei der Erstürmung der „Solidaritätsflotte“ geschah, ist weiter unklar. Israel widersetzt sich einer internationalen Untersuchung und versucht zu belegen, wie gewaltbereit die Aktivisten auf den Schiffen waren.


Von Hans-Christian Rößler, Jerusalem

04. Juni 2010

Auf einmal ging es ganz schnell. Am Dienstag wollte Israel den ausländischen „Aggressoren“ auf der „Mavi Marmara“ noch den Prozess machen. In der Nacht zum Donnerstag saßen dann auch diese Männer im Flugzeug in die Türkei.
...

Nach ihrer Freilassung begannen die Aktivisten sofort zu berichten, was sie am Montagmorgen auf hoher See erlebten. Bis dahin hatte die israelische Sicht der Dinge dominiert, denn die Soldaten hatten ihnen sofort Telefone und Kameras abgenommen. Greta Berlin hält es nicht für nötig zu korrigieren, was sie schon kurz nach der Erstürmung sagte: „Die Soldaten waren kaum auf dem Schiff, da haben sie mit scharfen Waffen das Feuer eröffnet. Sie schossen, um zu töten“,
...
Augenzeugin war sie jedoch nicht: Im Büro der Organisation in Zypern habe sie das auf den letzten live übertragenen Videobildern so gesehen. Passagiere, die selbst an Bord waren, etwa die brasilianische Filmemacherin Sara Lee, berichteten ebenfalls, dass die Soldaten sofort scharf geschossen hätten. Mit eigenen Augen sah sie es aber auch nicht; die Besatzung hatte die Frauen zuvor auf ein tieferes Deck in Sicherheit gebracht.
...

Als Anschauungsmaterial für die Gewaltbereitschaft der Aktivisten verbreitete die Armee später Bilder von Holz- und Eisenstangen, Steinschleudern, Murmeln, aber auch Schraubenschlüsseln und einer Reihe von Messern, wie sie in jedem größeren Haushalt zu finden sind. IHH-Chef Yildirim hatte indes vor der Abfahrt noch mitgeteilt, man habe „nicht einmal Taschenmesser“ dabei und wolle nur „passiven Widerstand“ leisten.
...


Keine ausländischen Mitglieder im Ausschuss
...

Bald soll sich nun eine Kommission damit beschäftigen. Besonders die amerikanische Regierung und die UN setzen sich für eine unabhängige Untersuchung ein. Das Büro von Ministerpräsident Netanjahu ließ jedoch schon mitteilen, dass diesem Ausschuss keine ausländischen Mitglieder angehören werden.
...
wir sind also so klug wie vorher; was wirklich passiert ist wissen nur die Beteiligten, und die schwätzen unterschiedliches Zeug.

In der Zwischenzeit ist das nächste Schiff nach Gaza unterwegs:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/gazaflotille116.html">http://www.tagesschau.de/ausland/gazaflotille116.html</a><!-- m -->
Zitat:Konflikt um israelische Blockade
Neues Hilfsschiff auf dem Weg nach Gaza

Der unter irischer Flagge fahrende Frachter "Rachel Corrie" ist nach Angaben der Organisation "Free Gaza" auf dem Weg zur Küste des Gazastreifens. Das Schiff solle die von Israel verhängte Seeblockade brechen. Die Mitbegründerin der Organisation, Greta Berlin, sagte, das Schiff werde heute oder morgen vor Ort sein.

....
Stand: 04.06.2010 12:11 Uhr
mit diesen Aktionen und Gegenaktionen wird die Situation insgesamt nicht befriedet. Da ist dann schon interessanter, dass "der Stärkere nachgiebig erscheint":
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~EC8D3158AE1084200B9877CC8DBB7C04E~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Gaza
Lockert Israel die Seeblockade?
Der israelische Ministerpräsident Netanjahu erwägt offenbar, die Wege für die Einfuhr ziviler Produkte in den Gazastreifen zu lockern. Ein weiteres Schiff der Gruppe „Free Gaza“ nähert sich derweil dem abgeriegelten Gebiet.

Von Hans-Christian Rößler, Jerusalem

04. Juni 2010

Der israelische Ministerpräsident Netanjahu erwägt offenbar, die Seeblockade des Gazastreifens zu lockern. Man prüfe Wege für die Einfuhr ziviler Produkte in das von der israelischen Armee seit 2007 abgeriegelte Gebiet, hieß es am Freitag aus der Umgebung des Regierungschefs. ...

Der Kommentar ist daher auch noch interessant:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E178B5647E7FB451A94A6977E2B49A07D~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF41441 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Israel und die Hamas
Tödliche Spirale
Solange Israel militärische Gewalt mit Stärke verwechselt, wird der Konflikt andauern. Die Hamas ist damit nicht zu besiegen. Noch nie ist eine Idee durch Gewalt besiegt worden. Ein Kommentar des israelischen Schriftstellers Amos Oz.

04. Juni 2010

....



- Erich - 05.06.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://german.china.org.cn/international/2010-06/04/content_20187283.htm">http://german.china.org.cn/internationa ... 187283.htm</a><!-- m -->
Zitat:04. 06. 2010
China unterstützt Erklärung des UN-Sicherheitsratspräsidenten nach Angriff auf Gaza-Konvoi

Berichten zufolge hat der UN-Sicherheitsrat kürzlich in einer Erklärung des Ratspräsidenten den Angriff der israelischen Marine auf die internationalen Hilfsflotten aufs Schärfste kritisiert. Wie die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Jiang Yu, am Donnerstag in Beijing mitteilte, unterstütze China diese Erklärung.
...
und die nächste Auseinandersetzung zeichnet sich schon ab:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/neuer-konflikt-im-mittelmeer-israel-gegen-die-rachel-corrie-1.954262">http://www.sueddeutsche.de/politik/neue ... e-1.954262</a><!-- m -->
Zitat:Irisches Schiff vor Gaza
Israel will notfalls entern


05.06.2010, 08:38

Erneuter Konflikt um eine Hilfslieferung für den Gazastreifen: Das irische Schiff "Rachel Corrie" hält weiter seinen Kurs, das israelische Militär hat angekündigt, notfalls "an Bord zu gehen".
...

Die Rachel Corrie sei rund 35 Seemeilen (65 Kilometer) vor der Küste von mehreren israelischen Schiffen eingekreist und abgefangen worden, sagte der Sprecher des palästinensischen Empfangskomitees für die Hilfslieferung, Amdschad el Schawa, der Nachrichtenagentur AFP. "Nach unseren Informationen gab es keine Gewalt und keine Schüsse."

Sprecher Schawa hatte zuvor nach eigenen Angaben mit der Besatzung der Rachel Corrie telefoniert, bevor alle Kommunikationswege unterbrochen worden seien. Ein Sprecher der irischen Initiatoren des Hilfstransports in Dublin sagte, er könne das Abfangen des Schiffes nicht bestätigen, da der Telefonkontakt zu der Besatzung unterbrochen worden sei.
...
edit:
Was sich im letzten Bericht schon angedeutet hatte ist nunmehr besätigt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/neuer-konflikt-im-mittelmeer-israel-gegen-die-rachel-corrie-1.954262">http://www.sueddeutsche.de/politik/neue ... e-1.954262</a><!-- m -->
Zitat:Irisches Schiff vor Gaza
Israel entert Frachter

05.06.2010, 08:38

Stundenlang hat das mit Hilfslieferungen beladene Schiff "Rachel Corrie" israelische Aufforderungen ignoriert und den Gazastreifen angesteuert - bis Marinesoldaten den Frachter stürmten.
...

Nach stundenlangem Bangen hat die israelische Marine erneut ein Schiff mit Lieferungen für den abgeriegelten Gazastreifen aufgebracht. Die Soldaten seien mit vollem Einverständnis der Besatzung an Bord gegangen, sagte eine Armeesprecherin am Samstag.
...
Die Rachel Corrie sei rund 35 Seemeilen (65 Kilometer) vor der Küste von mehreren israelischen Schiffen eingekreist und abgefangen worden, sagte der Sprecher des palästinensischen Empfangskomitees für die Hilfslieferung, Amdschad el Schawa, der Nachrichtenagentur AFP. "Nach unseren Informationen gab es keine Gewalt und keine Schüsse."
...
so geht's also auch - aber es bleibt ein Spiel mit dem Feuer.


- Juhu - 05.06.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.radio.cz/de/artikel/128585">http://www.radio.cz/de/artikel/128585</a><!-- m -->

Weiterer Augenzeugenbericht


- Exirt - 05.06.2010

Juhu schrieb:http://www.radio.cz/de/artikel/128585

Weiterer Augenzeugenbericht

Kommt mir merkwürdig vor die Aussagen. Für mich ist er nicht glaubwürdig.

Zitat:„Meine Information war, dass es sich um ein Boot handelt, auf dem wir sein werden. Und zwar mit Hilfe der Vereinten Nationen, also UN. Und dass auf diesem Boot auch europäische Politiker sein sollen. Für mich war das nichts Außergewöhnliches. Ich bin davon ausgegangen, dass das einfach ein UN-Boot sein wird und wir fahren ganz normal hinüber. Ich bin davon ausgegangen, dass die Israelis davon wissen und dass sie uns auch reinlassen. Erst dann im Laufe der Zeit, als ich dieses Chaos in der Organisation gesehen habe, war das alles merkwürdig. Und mehr und mehr kam bei mir der Eindruck auf, dass das eigentlich mehr eine palästinensische Aktion ist.“

bitte? Wenn das wahr sein sollte ist das ein unglaublich naiver "Journalist".


- Erich - 05.06.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/israelischer-angriff-auf-gaza-flotte-mankell-bestuerzt-und-bestohlen-1.953797">http://www.sueddeutsche.de/politik/isra ... n-1.953797</a><!-- m -->
Zitat:Angriff auf Gaza-Flotte: Mankell berichtet
Bestürzt und bestohlen

04.06.2010, 09:02
Von Thorsten Schmitz

Ein grauenhafter Morgen: Als die Israelis die Schiffe der Gaza-Flotte stürmen, ist der Schriftsteller Henning Mankell mittendrin im Chaos. Nun spricht er Klartext.
...
also erst mal .... auch er wird die Sache aus seiner Sicht bewerten, deshalb ist es wichtig, auch seine Aussagen auf den objektiven Kern des unmittelbar erlebten zu reduzieren; Aussagen "vom hörensagen" tragen wenig zur Erhellung bei.
Wenn er dann berichtet:
Zitat: ... Mankell selbst hat den Angriff der israelischen Marine unverletzt überstanden, die Soldaten hätten ihm aber Kreditkarte und Kamera gestohlen. Auch die Socken. Den Rückflug habe er barfuß angetreten.

Zu Israels Behauptungen, die Solidaritätsschiffer hätten Waffen an Bord transportiert, sagt Mankell, auf seinem Boot seien keine gewesen. Das einzige scharfe Gerät habe er bei sich gehabt - einen Nassrasierer. Dieser sei von den Soldaten beschlagnahmt worden. ...
dann ist das noch nicht der Gewalteinsatz, der für Empörung gesorgt hat. Oder will Mankell damit sagen, dass es sinnvoll wäre, eine Spendenaktion zu starten ("Socken für Israel")?
So, und das war's dann auch schon wieder erhellendes. Mit anderen Worten: wieder kein Zeuge, der über die Attacken konkret etwas aussagen kann.

edit:
So, nun kommen endlich die ersten richtigen Augenzeugenberichte:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C0BF2722C308D40318/Doc~E349C269DDDB94D7DAC9636A93B191E31~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Augenzeugenbericht aus der Gaza-Flotte
Wer nicht weicht, wird aus dem Weg geräumt

Als israelische Marinesoldaten die Schiffe der Gaza-Solidaritätsflotte entern, ist auch unser Reporter vor Ort. Auf der „Eleftheri Mesogeios“ erlebt er, wie die Eliteeinheit an Bord klettert und mit gezogenen Waffen auf unbewaffnete Zivilisten zugeht. Auszug aus einem Augenzeugenbericht von Mario Damolin.

05. Juni 2010

Kurz nach vier Uhr morgens: Helikoptergeräusche. Aus der Dunkelheit kommen von hinten mehr als ein halbes Dutzend kleine Schnellboote mit jeweils rund einem Dutzend Mann Besatzung. Sie rauschen an uns vorbei, als gäbe es uns gar nicht. Vorne links die „Mavi Marmara“ – das ist offensichtlich ihr Ziel
...

Von meinem Standpunkt, der Terrasse neben dem Führerhaus, etwa sieben Meter über der Wasserlinie, bietet sich ein Blick wie im Freilichtkino. Man hört Ansagen, Befehle über Megafone und Lautsprecher, ein sich verdichtendes Durcheinander. Durch mein Teleobjektiv sehe ich jetzt, etwas verschwommen und durch die Schiffsbewegungen verwackelt, wie sich aus dem Helikopter, der über der „Marmara“ steht, Marinesoldaten nach unten abseilen. Ein zweiter Hubschrauber kreist. Offensichtlich haben die Israelis Probleme. Der zweite Hubschrauber kommt, noch mehr Soldaten seilen sich ab. Rauchbomben hüllen die Szenerie ein, die Mannschaften aus den Schnellbooten entern das Schiff, plötzlich der Knall von Blendgranaten, Schüsse fallen.
...

Mit der Elektroschock-Pistole angeschossen

Gegen halb sieben geht es bei uns los. Wieder das Kreisen der Schnellboote. Lautsprecheransagen: Wir sollten umdrehen und nach Norden fahren. Pissias kommt mit Megafon aus dem Führerhaus und schreit über das Meer: „Dies ist ein Akt von Piraterie. Wir sind 78 Meilen von der israelischen Küste entfernt. Dieses Meer ist frei. Es ist ein Verbrechen, was hier geschieht. Gegen internationales Recht. Dies ist ein griechisches Schiff, seit viertausend Jahren fahren wir auf diesem Meer. Es ist ein freies Meer.“

...
Die Verzögerungen bei der „Marmara“ bieten uns bestes Blickfeld. Nur mühsam kommt die Eliteeinheit über die hochgeworfene Leiter an Bord. Sie sind sehr vorsichtig. Wir lassen die Kameras ohne Pause laufen. Als alle Marines an Bord sind, wechsele ich die Speicherkarte.

Alle haben sich auf der Schiffsbrücke versammelt. Die Israelis wühlen sich vorsichtig nach oben. Die zweite Speicherkarte nehme ich heraus, als sie den unteren Teil der Brücke betreten. Mit gezogenen Waffen gehen sie auf unbewaffnete Zivilisten zu. Wer nicht weicht, wie etwa der große, gemütliche Michalis, ein 65 Jahre alter Kleinunternehmer, wird auf kürzeste Distanz aus dem Weg geräumt. Michalis fällt wie vom Blitz getroffen neben mir um, als ihn Soldat Nr. 14 – alle haben Nummern – aus zehn Zentimetern Entfernung mit der Elektroschock-Pistole anschießt. Der gleiche Soldat schlägt mir vor die Brust und will mir die Kamera aus der Hand reißen. Ich halte anfangs noch dagegen, lasse dann los, um mir nicht die Hand brechen zu lassen, .....
Mario Damolin wurde bis Mittwoch im Gefängnis in Beerscheva festgehalten. Am Donnerstag kehrte er über die Türkei nach Deutschland zurück.
Seinen vollständigen Augenzeugenbericht lesen Sie in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 6. Juni.

Weiter zum nächsten Schiff:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/gazaflotille120.html">http://www.tagesschau.de/ausland/gazaflotille120.html</a><!-- m -->
Zitat:Konflikt um israelische Blockade
Neues Hilfsschiff vor dem Gazastreifen gestoppt

Die israelische Marine hat nach mehreren Warnungen ein Hilfsschiff für den Gazastreifen im Mittelmeer gestoppt, sagte eine Armeesprecherin. Soldaten übernahmen den unter irischer Flagge fahrenden Frachter "Rachel Corrie" mit 15 pro-palästinensischen Aktivisten an Bord.

Bei der Übernahme sei es zu keinerlei physischer Gewaltanwendung gekommen, niemand sei verletzt worden. Es seien keine Schüsse abgefeuert worden. Die Organisation "Free Gaza" protestierte gegen die Übernahme ihres Schiffes in internationalen Gewässern.
...

UN-Menschenrechtskommissarin kritisiert Israel

Die UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay sagte nach dem Stopp der "Rachel Corrie", Israels Blockade des Gazastreifens sei unrechtmäßig und sollte aufgehoben werden. Zudem bekräftigte sie ihre Forderung nach einer Untersuchung des Vorfalls vom Montag.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will die Seeblockade des Gazastreifens ungeachtet der internationalen Kritik jedoch aufrechterhalten. In Anbetracht dessen, dass Israel dem Iran vorwirft, die militante Hamas im Gazastreifen mit Waffen und Geld zu beliefern, sagte Netanjahu, er werde "die Errichtung eines iranischen Hafens im Gazastreifen" nicht erlauben. Die Blockade solle verhindern, dass Waffen in die Hände der Hamas fiele.
...
Stand: 05.06.2010 15:03 Uhr
Video mit israelischen Militärmaterial unter => <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub0D783DBE76F14A5FA4D02D23792623D9/Doc~ECB6EF1EE049E4EBEAA066943CA10C0BD~ATpl~Ecommon~SMed.html">http://www.faz.net/s/Rub0D783DBE76F14A5 ... ~SMed.html</a><!-- m -->


- Samsun85 - 05.06.2010

Angeblich möchte nun Israel eine Flotte nach Zypern als "Antwort" schicken...Big Grin

Na dann viel Spaß! Der Unterschied ist, das in Zypern niemand unterdrückt wird und niemand getötet...Von daher herzlich willkommen!

Bitte aber die Pässe nicht vergessen!

Zitat:Gegenschlag aus Israel!
Zyperns türkisch besetzten mit 'Flotte bereit war, zu protestieren
Samstag 5. Juni 2010, 23.42.44
Eine Gruppe von Israelis, mit einer Flotte nach Zypern nächste Woche und bereitete sich in der Gruppe reisen, darunter ein ehemaliger Abgeordneter, in Zypern angeblichen "soll die türkische Besetzung Protest" gemeldet wurde.

Nach der Nachricht von der Zeitung "Jerusalem Post", die Reise der Gruppe, nannte die israelische Finanzministerium ist nicht reich.

Nach den Nachrichten, ein Ziel, "die Insel Zypern-Management im Rahmen der Fusion als" Zielgruppe in den 1990er Jahren der israelischen Parlament, der (Knesset), die Tzomet und Yiud Partei, die Abgeordneten des Parlaments linke Partei, Meretzli Aktivisten Pinchas Har-Zahav Ort dauert.

AA

Google-Übersetzung.

Hier die türk. Quelle die man als seriös einstufen kann:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.haberturk.com/dunya/haber/520967-israilden-misilleme">http://www.haberturk.com/dunya/haber/52 ... -misilleme</a><!-- m -->


- Shahab3 - 06.06.2010

Das amerikanische Center for Security Policy hat offenbar gemeinsam mit dem Presseamt der israelischen Regierung ein "lustiges" Video produziert und via Internet verteilt, indem die Gaza-Aktivisten lächerlich gemacht werden sollen:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,698952,00.html">http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpoli ... 52,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Propaganda-Satire blamiert Israels Regierung

Peinlicher Propaganda-Lapsus: Das Presseamt der israelischen Regierung hat an Journalisten den Link zu einem Satirevideo verschickt, das sich über die Besatzung der attackierten Hilfsflotte für Gaza lustig macht. Finanziert wurde der Clip von einem konservativen Think-Tank in den USA.
...
"Es kommt die Zeit", schmettern mit Palästinensertüchern und falschen Bärten verkleideten Darsteller auf Englisch ins Mikrofon, "da wir für die Welt, das Web und CNN eine Show abziehen müssen." Später heißt es: "Das Beste, was wir tun können, ist, den größten Bluff aller Zeiten zu schaffen."

Der Refrain wurde umgedichtet in: "Wir werden dafür sorgen, dass die Welt die Vernunft über Bord wirft, wir werden sie überzeugen, dass die Hamas Mama Theresa ist." In Gaza gebe es keine humanitäre Krise und auch keine Toten, "also bleibt uns nichts übrig, als den größten Bluff aller Zeiten zu inszenieren".
...
Das "Center for Security Policy" (CSP) ist eine erzkonservative Organisation, die im eigenen Land beständig vor der "Bedrohung der USA durch die Scharia" warnt, vor "unangemessener internationaler Beeinflussung" der US-Politik und vor den Gefahren nuklearer Abrüstung.
...



- Erich - 06.06.2010

der SPIEGEL hat übrigends eine komplette Themeseite zum Konflikt um die Gaza-Hilfsflotte eingerichtet:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/thema/konflikt_um_gaza_hilfsflotte_2010/">http://www.spiegel.de/thema/konflikt_um ... otte_2010/</a><!-- m -->
Zitat:Konflikt um Gaza-Hilfsflotte [SPIEGEL ONLINE RSS - Konflikt um Gaza-Hilfsflotte]

Alle Artikel, Hintergründe und Fakten

Nightwatch schrieb:Warum nicht?
Weil man beim letzten mal von einem Aapartheidrichter über den Tisch gezogen wurde?
Willst Du damit sagen, dass ein international anerkannter und geachteter Richter mit Erfahrung in Apartheitsfragen nicht über israelische Handlungen entscheiden darf? Dann hast Du die gleiche Sprachregelung wie Henning Mankell, ihr seid also wenigstens darin einig (das ist doch schon mal was):
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,698895,00.html">http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1 ... 95,00.html</a><!-- m -->

Zitat: 05.06.2010

Henning Mankell: Israel ist ein Apartheidstaat
...



- Nightwatch - 06.06.2010

Erich schrieb:
Nightwatch schrieb:Warum nicht?
Weil man beim letzten mal von einem Aapartheidrichter über den Tisch gezogen wurde?
Willst Du damit sagen, dass ein international anerkannter und geachteter Richter mit Erfahrung in Apartheitsfragen nicht über israelische Handlungen entscheiden darf? Dann hast Du die gleiche Sprachregelung wie Henning Mankell, ihr seid also wenigstens darin einig (das ist doch schon mal was):
:roll:
Es ist klar das die jüngsten Enthüllungen über Goldstone an dir vorübergangen sind.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.isracast.com/article.aspx?ID=1203&t=Rishard-Goldstone---Apartheid's-'Hanging-Judge'">http://www.isracast.com/article.aspx?ID ... ing-Judge'</a><!-- m -->
Dieser Heuchler.