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- Schneemann - 01.06.2010

Die Behauptung, dass die israelischen Soldaten tatsächlich gekommen wären, ein Massaker anzurichten, ist schlicht falsch und diskreditierend. Dann hätte man die Schiffe auch gleich ohne viel Abwarten torpedieren können. Und tatsächlich, wie Nightwatch schrieb, sind fünf der sechs Schiffe relativ unspektakulär gestoppt und geentert worden, ohne das es Tote oder Randale gab. Nur auf dem sechsten Schiff meinten einige aufgeputschte Hardcore-Aktivisten, sie müssten Gewalt anwenden, was gegen ein Enterkommando ziemlich dumm ist. Und wenn ich die bärtigen, hasserfüllten Eisenstangen-Randalierer mir so anschaue, so blieb wohl keine andere Wahl als massive Gegenwehr.

Eine Blockade, egal ob die UN sie nun anerkennt oder nicht, ist eine militärisch anerkannte Vorgehensweise. Jeder, der eine Blockadezone wissentlich befährt, begibt sich in Gefahr, wenn er ohne Erlaubnis und mit Kenntnis einer vorhergehender Warnung der Blockademacht in sie einfährt. Und wenn ein Schiff, dem die Durchfahrt verweigert wurde, dann aufgebracht wird, so ist das auch keine Piraterie. Quasi wäre dann jedes Schiff, das in einer erklärten Blockadezone aufgebracht oder versenkt wird, Opfer der Piraterie, was aber nicht der Fall ist. Dann wäre jeder konföderierte Blockadebrecher, der von der Union im Sezessionskrieg aufgebracht worden ist, Opfer von Piraten geworden. Jedes alliierte Schiff, das von einem deutschen U-Boot in der Blockadezone versenkt worden ist, wäre Opfer eines Piratenangriffs geworden. Jedes deutsche Handelsschiff, das entlang der britischen Blockadezone in der Nordsee im Ersten Weltkrieg aufgebracht worden ist – ein Piratenopfer...

Man sieht also, wie dumm dieser Vgl. ist.

Schneemann.


- hunter1 - 01.06.2010

Samsun85 schrieb:Das ist kein überreagieren. Das ist alles genauso geplant.
Von wegen! Diese Behauptung ist absolut haltlos. Das kannst Du nämlich gar nicht wissen. Oder hast Du irgendwelche Belege, dass die israelischen Behörden vorsätzlich beschlossen haben, in jedem Fall etwa ein Dutzend Menschen auf dem Schiff erschiessen zu lassen? Wohl kaum. Also erkläre hier nicht Dinge zu "Fakten", die Du nicht beweisen kannst.
Übrigens, ganz allgemein: Du bist laut Forenregeln verpflichtet, Deine Aussagen zu beweisen. Wenn Du etwas als "Fakt" hinstellst, dann musst Du eine schriftliche Quelle (in Deutsch oder Englisch) als Beleg angeben. Es sei denn, aus der vorangegangen Diskussion sind genug Argumente da, die Deinen "Fakt" belegen. Ansonsten könnte hier ja jeder alles behaupten. Und das ist nicht der Sinn der Diskussion.
Was nun Deine Argumentation angeht, dass ca. 100 beteiligte israelische Soldaten dafür sprechen, dass die Aktion vorsätzlich geplant war (jedenfalls hab ich das so bei Dir verstanden - bitte korrigier mich, wenn nicht): das ist für mich kein stichhaltiges Argument. Eine Flottille, bestehend aus mehreren Schiffen, versucht die Blockade zu durchbrechen. Auf einem der Schiffe, das von den Israelis geentert wird (oder meinetwegen: geboardet), gibt es massiven Widerstand einer grossen Gruppe von Aktivisten (bisherige Medien sprechen von ca. 30 Leuten). Da ist ein Eingreifen von letztendlich 100 israelischen Soldaten gerade ausreichend, das ergibt eine Übermacht von 1:3. Ich kann mir durchaus vostellen, dass eine solche Übermacht notwendig war, um das Schiff unter Kontrolle zu bringen. Möglicherweise waren sogar wesentlich mehr Aktivisten an Bord, was wir aber nicht wissen. Das Argument, mit 100 Mann ein Schiff zu entern sei unverhältnismässig, ist für mich nach aktuellem Kenntnisstand also nicht gegeben.

@all
Da die letzten paar Beiträge von Polemik nur so trieften, folgt hier nun erneut die Aufforderung zur Zurückhaltung. So ist doch keine anständige Diskussion möglich! (Edit: gilt nicht für den jeweils letzten von Schneemann und Nightwatch)


- Juhu - 01.06.2010

Nightwatch schrieb:
Juhu schrieb:Die Regierung wusste doch, das es sich um reine Provokation handelt und läuft dann auch noch ins offene Messer.
Die Versuchte Tötung von Soldaten ist keine Provokation sondern ein tatälicher Angriff dem mit Schusswaffengebrauch zu begegnen ist.

Ich meinte damit auch die gesamte "friedenskonvoi" Aktion, als Provokation.



<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,697889,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 89,00.html</a><!-- m -->


- Nightwatch - 01.06.2010

Das war natürlich eine geplante Provokation, praktisch das übliche Spiel.
Sofern sich jeder zivilisiert verhält hätte man die Schiffe friedlich nach Aschdod umgeleitet, die üblichen Verdächtigen hätten sich beschwert und es wäre vorbei gewesen.
Das es so oder so ähnlich abläuft hat doch wohl nun absolut jeder gedacht.

Leider stellte sich heraus das den Aktivisten nicht daran gelegen war friedlich Protest zu äußern. Stattdessen stellte sich heraus das sie planten und dann auch versuchten israelische Soldaten zu ermorden.
Das ist dann keine Provokation mehr, das ist ein tätlicher Angriff der von den Soldaten vollkommen angemessen beantwortet wurde.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.imra.org.il/story.php3?id=48215">http://www.imra.org.il/story.php3?id=48215</a><!-- m -->


- Exirt - 01.06.2010

Jetzt denken wir mal logisch nach.

1 Die Boardingparty findet in den frühen Morgenstunden statt.

2 Sie findet mit massiven Aufgebot und überfallartig statt.

3 Es sind nicht etwa Polizeieinheiten sondern Militär mit scharfen Waffen die auf Bedrohungen gar nicht anders reagieren können als mit waffeneinsatz da nicht anders gelernt ( ich würde als Verantwortlicher übrigens sofort den rücktritt einreichen und mich einem Gerichtsverfahren stellen)

4 Die angegriffenen sind Zivilisten!!! die im Verhalten in einer solchen Extremsituation in jeder Art und Weise reagieren können.(ganz ehrlich ich wüßte nicht was ich getan hätte, und dann auch noch um der Uhrzeit mit waffen von denen ich nicht weiß ob sie gegen mich mit vorsatz eingesetzt werden sollen oder nicht)

5 Die Türken haben die Schiffe und die Crew sehr gründlich
durchgecheckt es wurden dabei keinerlei waffen gefunden.

6 Mein Urteil: Die Verantwortlichen waren unfähig die eingesetzten Truppen waren unfähig es war eine extrem peinliche Aktion und sie war sehr traurig, mein mitgefühl ist mit den Angehörigen der Familien.


- Exirt - 01.06.2010

Und noch nen Hinweis an Nightwatch und alle anderen: biegt euch die Geschichte nicht so hin wie es euch gerade passt sondern wartet ab.
Ich glaub da wir noch sehr viel bekannt werden gab ja auch genügend Zeugen.


- Nightwatch - 01.06.2010

Exirt schrieb:Jetzt denken wir mal logisch nach.
Ja, vor allem halten wir uns an die Fakten und nicht irgendwelche kruden Fantasien

Exirt schrieb:1 Die Boardingparty findet in den frühen Morgenstunden statt.
Sicher, die Flotte segelte ja auch in der Nacht los.

Exirt schrieb:2 Sie findet mit massiven Aufgebot und überfallartig statt.
Glatt falsch. Die Israelische Marine hat stundenlang versucht die Schiffe zur Kooperation zu bewegen.
Dein massives Aufgebot beschränkt sich auf einige wenige Soldaten pro Schiff.

Exirt schrieb:3 Es sind nicht etwa Polizeieinheiten sondern Militär mit scharfen Waffen die auf Bedrohungen gar nicht anders reagieren können als mit waffeneinsatz da nicht anders gelernt (auch ich würde als Verantwortlicher übrigens sofort den rücktritt einreichen un mich einem Gerichtsverfahren stellen)
Glatt falsch.
Diese Militärs ware sehr erfahrene Kommandosoldaten die mit Paintballwaffen ausgerüstet wurden.
Scharfe Waffen trugen sie nur als Backup die sie erst einsetzten als sie sich in akuter Lebensgefahr befanden.
Und du würdest mit absoluter Sicherheit auch nicht zurücktreten.

Exirt schrieb:4 Die angegriffenen sind Zivilisten!!! die im Verhalten in einer solchen Extremsituation in jeder Art und Weise reagieren können.(ganz ehrlich ich wüßte nicht was ich getan hätte, und dann auch noch um der Uhrzeit mit waffen von denen ich nicht weiß ob sie gegen mich mit vorsatz eingesetzt werden sollen oder nicht)
Glatt falsch.
Auf keinem der Schiffe wurden Zivilisten angegriffen.
Tatsächlich wurden die israelischen Soldaten von einem Haufen wildgewordener Militanter angegriffen.
Eine Extremsituation lieg nicht vor wenn sie Kommandosoldaten nach stundenlangen Verhandlungen einzeln nach Vorankündigung auf ein Oberdeck abseilen.
Es gab keinen Grund diese Soldaten mit Eisenstanden, Messern, Macheten und Äxten zu attackieren noch bevor sie überhaupt das Deck erreicht hatten.
Ich weiß was ich getan hätte: Das Hirn eingeschalten und mich an eine sehr einfache Grundregel des menschlichen Miteinanders erinnert:
Attackiere keinen Staatsdiener im Einsatz. Du ziehst den kürzeren.

Exirt schrieb:5 Die Türken haben die Schiffe und die Crew sehr gründlich
durchgecheckt es wurden dabei keinerlei waffen gefunden.
Jo. Was sagt uns das über die türkischen Kontrollen?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://idfspokesperson.com/2010/06/01/photos-of-the-mavi-marmaras-equipment-and-weapons-1-jun-2010/">http://idfspokesperson.com/2010/06/01/p ... -jun-2010/</a><!-- m -->

Exirt schrieb:6 Mein Urteil: Die Verantwortlichen waren unfähig die eingesetzten Truppen waren unfähig es war eine extrem peinliche Aktion und sie war sehr traurig, mein mitgefühl ist mit den Angehörigen der Familien.
Die Aktion war von der ersten bis zur letzten Sekunde komplett legal.
Die eingesetzten Soldaten haben sich vorbildlich verhalten.
Der einzige Fehler den die Israelis gemacht haben war, nicht damit zu rechnen das dort unten ein Lynchmob lauert.
Das kann man ihnen aber schwer zum Vorwurf machen.
Was die toten Angreifer angeht: Rest in Pieces.
Wer Soldaten angreift verdient es erschossen zu werden.

Exirt schrieb:Und noch nen Hinweis an Nightwatch und alle anderen: biegt euch die Geschichte nicht so hin wie es euch gerade passt sondern wartet ab.
Ich glaub da wir noch sehr viel bekannt werden gab ja auch genügend Zeugen.
Ich muss nichts verbiegen. Wie erläutert bist du es der die Realität ins Krokeste verzerrt.
Apropos zeugen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3897486,00.html">http://www.ynetnews.com/articles/0,7340 ... 86,00.html</a><!-- m -->


- Exirt - 01.06.2010

2 Sie findet mit massiven Aufgebot und überfallartig statt.

Zitat:Glatt falsch. Die Israelische Marine hat stundenlang versucht die Schiffe zur Kooperation zu bewegen.
Dein massives Aufgebot beschränkt sich auf einige wenige Soldaten pro Schiff.

Das sie das versuchten ist mir klar. Das die Schiffe das ablehnen aber auch.
Das massive Aufgebot hab ich von den Videos ein paar waren das sicher nicht. Villt kannst du mir ja Zahlen nennen das wär nett und würde zur klärung beitragen.


Was sind bitte Paintballwaffen? Wenn die Umstände so wären wie von mir geschrieben dann wäre ich sicher zurückgetreten. Ob das was ich schrieb aber auch richtig ist wird sich sicher noch klären.

Meine Infos hab ich aus Englischsprachigen Medien hauptsächlich Al Jazeera English.


- Schneemann - 01.06.2010

Denken wir weiter logisch nach:

1.) Von den sechs Schiffen, zwei griechische, zwei türkische sowie mindestens ein amerikanisches (und eines, dessen Statut noch umstritten ist), sorgt genau genommen nur eines für Ärger - und zwar jenes, welches das größte ist und mit der größten Anzahl türkischer Aktivisten bemannt ist.

2.) Dieses Schiff wurde gechartert von der IHH (İnsani Yardım Vakfı), einer türkischen NGO, der man eindeutig Kontakte zur Hamas nachweisen kann und die auch schon mehrfach verdächtigt wurde (wie gesagt: verdächtigt), radikal-islamische Tendenzen zu vertreten.

3.) Und auf diesem Schiff kommt es nun zum Krawall. Komisch, oder? Und man findet zugleich eine ganze Reihe von Handwaffen (Beile, Schleudern, Stangen), die man nachweislich nicht erst an Bord und kurz vor dem Entern gebastelt hat.

4.) Exirt schrieb:
Zitat:2 Sie findet mit massiven Aufgebot und überfallartig statt.
Es waren etwa 700 - 800 Aktivisten und etwa 130 Mann Einsatzkommando. Das ist ja alles, aber sicher keine massive Übermacht. Und überfallartig war gar nichts, man wusste was passiert, wenn man die Blockade durchbrechen will. Zugleich sah man die Boote bei der Annäherung.

5.) Exirt schrieb:
Zitat:3 Es sind nicht etwa Polizeieinheiten sondern Militär mit scharfen Waffen die auf Bedrohungen
Polizeieinheiten führen in keinem Staat der Welt Blockademissionen durch. Das dort die Marine kreuzt, war bekannt.

6.) Exirt schrieb:
Zitat:4 Die angegriffenen sind Zivilisten!!! die im Verhalten in einer solchen Extremsituation in jeder Art und Weise reagieren können.(ganz ehrlich ich wüßte nicht was ich getan hätte, und dann auch noch um der Uhrzeit mit waffen von denen ich nicht weiß ob sie gegen mich mit vorsatz eingesetzt werden sollen oder nicht)
Ähem, bitte? Ich bin auch mal morgens um 4.30 Uhr von der Polizei angehalten worden, war überrascht (obwohl ich zuvor auf die Sperre zugefahren bin) und habe mich nur gewehrt, als ich mit hoher Fahrt die Straßensperre durchbrochen habe. Und da hatten die sogar die Unverfrorenheit besessen, mich mit Hubschrauber und SEK zu verfolgen. Und als ich dann mein Messer und eine Brechstange zückte, natürlich nur um mich zu wehren, haben die sogar ihre Waffen gezogen und geschossen. Schlimm, schlimm...

Schneemann.


- Nightwatch - 01.06.2010

Exirt schrieb:Meine Infos hab ich aus Englischsprachigen Medien hauptsächlich Al Jazeera English.
Jo.
Keinen weiteren Fragen.

:lol:


- Exirt - 01.06.2010

Warum so herablaßend?
Bessere Vorschläge?


- Schneemann - 01.06.2010

Es gibt erste Stimmen der Aktivisten - UND auch kritische Stimmen aus Israel...
Zitat:Gaza-Aktivisten erheben schwere Vorwürfe gegen Israel

Berlin/Jerusalem (Reuters) - Nach dem umstrittenen Militäreinsatz gegen die Gaza-Flotte haben Aktivisten schwere Vorwürfe gegen Israel erhoben.

"Das war kein Akt der Selbstverteidigung. Das war ein Kriegsverbrechen", sagte der Linkenpolitiker und frühere Bundestagsabgeordnete Norman Paech am Dienstag unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Deutschland. Auch pro-palästinensische Aktivisten aus anderen Ländern widersprachen der israelischen Darstellung, wonach die Soldaten beim Entern der Schiffe angegriffen worden seien. [...]

MILITÄR: SOLDATEN WAREN NICHT RICHTIG VORBEREITET

Die israelische Armee reagierte auf die Kritik. "Es ist klar, dass die Ausrüstung zum Auseinandertreiben der Menge mangelhaft war", sagte der Chef der Streitkräfte, Gabi Ashkenazi. An dem Vorfall beteiligte leitende Marine-Soldaten deuteten ein Versagen der Nachrichtendienste an. Bei der Planung des Einsatzes sei ein solcher Widerstand der Aktivisten nicht erwartet worden, sagte ein ungenannter Leutnant dem Armeeradio. Israelische Zeitungen griffen die Verantwortlichen scharf an, in der Presse war von einem Fiasko die Rede. Ein Kommentator forderte den Rücktritt von Verteidigungsminister Ehud Barak.

Die Organisatoren des gescheiterten Güterkonvois kündigten unterdessen für Anfang nächster Woche einen neuen Versuch an, mit einem Schiff die Seeblockade des Gazastreifens zu durchbrechen. Das Militär erklärte daraufhin, man werde auch dieses Schiff stoppen und die Güter kontrollieren. Damit droht eine erneute Konfrontation zwischen den pro-palästinensischen Aktivisten und der israelischen Armee.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE65007320100601">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 7320100601</a><!-- m -->

Wobei Herr Paech früher schon einen ziemlich verwirrten Eindruck gemacht (u. a. hat er die Bundestags-Resolution zur Pogromnacht abgelehnt, spricht indirekt Israel das Existenzrecht ab und schwelgt geradezu in antiamerikanischen bis antisemitischen Verschwörungsphantasien) und nicht gerade als "stellvertretend objektiv" sich hervorgetan hat (selbst die Linke hat ihn mehr oder minder abgesägt). Man wird also abwarten müssen, bis weitere Stimmen bekannt sind.

Schneemann.


- Kosmos - 01.06.2010

Blockade an sich ist fragwürdig, Israel kann dan US Unterstützung sich vieles erlauben was andere nicht wagen.
Aber dieser Vorfall ist ganz klar auf gewaltbereite "Friedesaktivisten" zurückzuführen, auf den Videos sieht man das sie in keinster Weise irgendwie überascht wurden sondern in Gegenteil sich darauf vorbereitet haben "zurückzuschlagen", in so einer Situation hatten israelische Einsatzkräfte nicht viele Alternativen.

Intern sollten die Israelis aber ermitteln warum Geheimdienst Hintergründe der Schiffsbesatzungen nicht studiert hat bzw. bei Einsatzplanung dies nicht berücksichtigt wurde. Solche Daten geben normalerweise Hinweise auf mögliche Eskalationsstuffe.


- Erich - 01.06.2010

also
erst mal: wir wissen immer noch nicht was los war!
Während die eine Seite behauptet, israelische Soldaten hätten schon geschossen bevor die überhaupt auf dme Schiff waren sagen die anderen, sie hätten sich erst nach entsprechenden Angriffen zur Wehr gesetzt.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/israel-tuerkei-warnt-israel-vor-irreparablen-folgen-nach-flottilleneinsatz-israelischer-mini-1.951983">http://www.sueddeutsche.de/politik/isra ... i-1.951983</a><!-- m -->
Zitat: Angriff auf Gaza-Konvoi
Israel schockt den Nahen Osten

31.05.2010, 08:28

Ein israelisches Kommando hat einen Schiffskonvoi unter türkischer Flagge mit Hilfslieferungen für den Gaza-Streifen gewaltsam gestoppt. Mindestens zehn propalästinensische Aktivisten kamen ums Leben. Die türkische Regierung beruft den Botschafter aus Israel ab.
...

Was sich genau in der Nacht zum Montag auf dem Mittelmeer in internationalen Gewässern ereignete, blieb zunächst unklar. Beide Seiten lieferten verschiedene Darstellungen. Ein Reporter berichtete von einem der Schiffe, die Israelis hätten schon geschossen, bevor sie an Bord gekommen seien.
Die israelischen Streitkräfte wiederum erklärten, die Soldaten hätten erst geschossen, nachdem sie von Aktivisten mit Messern, Eisenstangen und scharfer Munition angegriffen worden seien.

...
, so, und solange das nicht hinreichend klar ist, wird von jedem hier nur spekuliert und dafür gibts ein anderes Forum.
Natürlich hat jeder seine Vermutungen, die auch von der inneren Einstellung der Beteiligten gestützt werden - aber das sind noch Vermutungen und keine Fakten.
Natürlich frage ich mich, wo diese Aktivisten Schußwaffen her haben solen, wenn die Türkei - wie behauptet - Frachtgut und Passagiere gründlich gefilzt hat; aber dass es "Schmuggelmöglichketien" gäbe, müsste auch jedem hier klar sein.

Zweitens:
Was die Zulässigkeit der Blockade und eines Einsatzes in internationalen Gewässern anbetrifft kann man durchaus unterschiedlicher Meinung sein:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,697889,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 89,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Nahost-Konflikt [SPIEGEL ONLINE RSS - Nahost-Konflikt]

01.06.2010

Kritik an Israels Militäraktion

"Zu einem solchen Blutbad hätte es niemals kommen dürfen"
Hatte Israel das Recht, den Gaza-Hilfskonvoi mit Gewalt zu stoppen? Experten sind skeptisch: Im Interview mit SPIEGEL ONLINE erläutert der Völkerrechtler Daniel-Erasmus Khan, was man der Marine vorwerfen kann -
...

SPIEGEL ONLINE: Durfte Israel also die Hilfsschiffe mit Gewalt stoppen, nachdem man sie mehrfach vor einer Weiterfahrt nach Gaza gewarnt hatte?

Khan: Prinzipiell ja - wenn auch sicher nicht so. Israel hat bei dem Einsatz ganz offensichtlich eine rote Linie überschritten - ob sie eher dünn oder eher dick war, kann man im Moment noch nicht mit letzter Sicherheit sagen.

SPIEGEL ONLINE: Was kann man Israel nach jetzigem Stand vorwerfen?

Khan: Im Moment wird ja von Seiten der überfallenen Helfer gemeldet, dass Israel klar in internationalen Gewässern zugeschlagen habe. Damit wäre der Zugriff schon an sich rechtswidrig gewesen, egal ob mit militärischen Mitteln oder nicht, denn in internationalen Gewässern gilt die Freiheit der Seefahrt - damit hat alleine der Staat die Hoheit, unter dessen Flagge ein Schiff fährt. Das war offenbar im Fall mehrerer Schiffe die Türkei, vielleicht waren es auch andere Staaten - aber eben nicht Israel. Wenn der Konvoi allerdings doch innerhalb von 24 Meilen vor der israelisch-palästinensischen Küste gewesen wäre, also zumindest in der sogenannten Anschlusszone vor dem Küstenmeer, dann hätte Israel als betroffener Küstenstaat durchaus das Recht gehabt, den Konvoi zu stoppen und auf Verstöße gegen Zoll- und sonstige Bestimmungen zu kontrollieren.
....
Letztendlich ist für mich die UN das Maß aller Dinge.
Darüber kann man streiten, ja, aber wer - wenn nicht die UN selbst - hat die Legitimität, bei internationalen Streitigkeiten eine klare Position zu beziehen. Und diese Position ist eindeutig:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jpost.com/International/Article.aspx?id=177096">http://www.jpost.com/International/Arti ... ?id=177096</a><!-- m -->
Zitat: UN: Impartial probe of flotilla raid
By ASSOCIATED PRESS
06/01/2010 09:24

Security Council condemns Navy attack "in the strongest terms."
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,697907,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 07,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 01.06.2010

Militäraktion auf hoher See
Uno verurteilt israelischen Konvoi-Angriff

Der Druck auf Israel wächst: Der Uno-Sicherheitsrat hat die Gewalt gegen Zivilisten bei dem Militäreinsatz gegen Schiffe mit Hilfslieferungen für Gaza kritisiert. Vor allem die Türkei erhebt schwere Vorwürfe gegen das militärische Vorgehen der Regierung in Jerusalem.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/nach-angriff-auf-gaza-konvoi-staatlich-begangener-mord-1.952600">http://www.sueddeutsche.de/politik/nach ... d-1.952600</a><!-- m -->
Zitat:Angriff auf Gaza-Schiffskonvoi
UN-Sicherheitsrat verurteilt Israel

01.06.2010, 07:35

Nach der Militäraktion mit neun Toten haben die arabischen Staaten und die Türkei im UN-Sicherheitsrat schwere Vorwürfe gegen Israel erhoben. Jerusalem möchte gewalttätige Aktivisten anklagen. Fünf deutsche Aktivisten sind zurück.
...
(auf deren Aussagen bin ich gespannt)

Drittens:
Auch in Israel gibt es vernünftige Menschen. Und das Entsetzen über das Geschehen - und die Folgen - greift auch in Israel um sich, zumal zunehmend klar wird, dass sich auch ehemals Verbündete und befreundete Nationen (siehe den Bericht oben) von Israel abwenden:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.haaretz.com/print-edition/news/fiasco-on-the-high-seas-1.293415">http://www.haaretz.com/print-edition/ne ... s-1.293415</a><!-- m -->
Zitat: * Published 01:42 01.06.10
* Latest update 01:42 01.06.10

Fiasco on the high seas
By Ari Shavit
...

Endless questions are being asked. What happened to Israel's vaunted creativity? Why was the worst of all possible options chosen? Where was the army chief of staff? Where were the intelligence services? Why did we walk into this trap, which we managed to avoid in all the years of the second intifada, with our eyes open? Why didn't we see that instead of tightening the siege on Gaza, we were about to tighten the siege on ourselves?

Perhaps the most troubling question in the wake of this fiasco on the high sea is this: Who is navigating our ship of state, and toward what catastrophe are the captains of this ship of fools steering us?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.haaretz.com/print-edition/opinion/gaza-flotilla-drives-israel-into-a-sea-of-stupidity-1.292959">http://www.haaretz.com/print-edition/op ... y-1.292959</a><!-- m -->
Zitat: * Published 02:37 30.05.10
* Latest update 02:37 30.05.10

Gaza flotilla drives Israel into a sea of stupidity
Of course the peace flotilla will not bring peace, and it won't even manage to reach the Gaza shore. The action plan has included dragging the ships to Ashdod port, but it has again dragged us to the shores of stupidity and wrongdoing ....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C0BF2722C308D40318/Doc~EE7B24424EBF94F16B05E5F560E24DAE2~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Nach Israels Militäraktion
Eine Untersuchung ohne Selbstgeißelung
Auch in Israel herrscht Entsetzen über das blutige Geschehen vom Montag. Aber dass es richtig war, die „Solidaritätsflotte“ zu stoppen, ist noch immer Konsens. Eine Untersuchung soll auch dabei helfen, künftig besser gewappnet zu sein.

Von Hans-Christian Rößler

01. Juni 2010

Selbst diejenigen, die in Israel sonst die Regierung verteidigen, nahmen kein Blatt vor den Mund. Von einem „Flotten-Fiasko“ und einem internationalen „PR-Desaster“, das kaum wieder gut zu machen sei, war am Tag nach der blutigen Erstürmung der „Solidaritätsflotte“ in der israelischen Presse die Rede. Über die Parteigrenzen hinweg waren sich führende Politiker darüber einig, dass unverzüglich untersucht werden müsse, weshalb die Militäraktion im Morgengrauen vor der israelischen Küste mit dem Tod von mindestens neun Aktivisten endete.
...

So, und jetzt warte ich auf die Berichte der Überlebenden ! Damit endlich klarer wird, was geschehen ist.
Und gegen eine internationale Untersuchungskommission hätte ich auch nichts, aber auch gar nichts einzuwenden !


- Nelson - 01.06.2010

Also, ich würde sagen, das Israel noch außergewöhnliches Glück hatte, das keine Soldaten getötet wurden. Normalereise ist jedesHmit einigen Karabinern und Handfeuerwaffen ausgerüstet. Von daher waren Messer, Eisenstangen uund Zwillen noch ausgesprochen human.
Das Israel ein unter türkischer Flagge fahrendes Schiff entert, ist für mich erstmal solange illegal, bis Israel der Türkei den Krieg erklärt hat. So lange hat ein türkisches Schiff jedes Recht, wie jedes andere Schiff auch, das Mittelmeer zu befahren und Güer von A nach B zu befördern. Innerhalb der 12-Meilen-Zone hätte Israel die Flotille meinetwegen aufbringen, torpedieren, auf Minen laufen lassen können... innerhalb ihrer Hoheitsgewässer dürfen die Juden meinetwegen tun und lassen, was sie wollen.
Aber keinen Meter davor. Wo kommen wir denn da hin?
Demnächst erklärt wahrscheinlich Holland die deutsche Bucht zur Sperrzone und bringt alle Schiffe, die nach Rotterdam fahren auf, oder wie?
Die hohe See gehört allen Völkern und darf von allen genutzt werden.
Wer dagegen verstößt, ist ein Pirat (meinetwegen Freibeuter) Denn ein Pirat ist nach konservativer Interpretation jemand, der in friedenszeiten Handelsschiffe angreift, in seinen Besitz bringt und die Besatzung töte und/oder Gefangennimmt. Schon das anbordkommen auf hoher See, ohne Erlaubnis des Kapitäns, ohne das man einer Zollbehörde etc. des Staates, unter dessen Flagge er fährt repräsentiert, ohne seemännische Notlage, kann/muss als Piraterie gedeutet werden. Sollten die Enterer auchnoch bewaffnet sein, ist die Situation eigentlich klar.Was steht nochmal auf Piraterie?
Laut deutschem Recht:
§ 316 c StGB "(2) In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren.

(3) Verursacht der Täter durch die Tat wenigstens leichtfertig den Tod eines anderen Menschen, so ist die Strafe lebenslange Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren.

(4) Wer zur Vorbereitung einer Straftat nach Absatz 1 Schußwaffen, Sprengstoffe oder sonst zur Herbeiführung einer Explosion oder eines Brandes bestimmte Stoffe oder Vorrichtungen herstellt, sich oder einem anderen verschafft, verwahrt oder einem anderen überläßt, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bestraft".
Wodurch unterscheidet da ein Spezialkommando der israelischen Marine von indoesischen oder somalischen Piraten? Doch nur, das sie einen offiziöses Befehl eines Staates haben...

Da das verfolgen von Piraten globales Recht (und globale Pflicht) aller Ntionen ist, würde das israelische Enrkommando also bei uns für zehn Jahe und mehr in den Bau wandern...

Nicht zu vergessen, auch Israel hatte füher seine Probleme mit einer vergleichbaren Blockade. 1947 wurde ein jüdisches Flüchtlingschiff, die Exodus, von der britischen Marine in internationalen Gewässer widerholt gerammt, schließlich geentert und aufgebracht , nach Haifa eingebracht. Drei Tote unter der Besatzung. Wer aus eigener,bitterer Erfahrung nicht lernt, der ist nur zu bemittleiden.