Südamerika - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Südamerika (/showthread.php?tid=3648) |
- Shahab3 - 12.09.2006 Ich starte hier mal einen Sammelthread zum Thema Südamerika. Der Sinn soll sein, dass hier Nachrichten gepostet und Diskussionen geführt werden können, die entweder Länder Südamerikas betreffen, zu denen kein eigener Thread existiert, oder für Diskussionen die Südamerika als solches betreffen. Und da fangen wir doch gleich mal mit der traurigen jüngeren Geschichte "Operation Condor" an: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,436528,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 28,00.html</a><!-- m --> Zitat:URUGUAY - Schneemann - 12.09.2006 Das man anfängt, die Folgen und Ursachen dieser Operation aufzuarbeiten und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, erachte ich als positiven Schritt. Redet man hingegen von reiner und brutaler Effizienz, so muss man sagen, dass die genannte Operation die erfolgreichste Anti-Guerilla- und Anti-Volksfront-Operation während des Kalten Krieges war. Geschult wurden die Geheimdienstler der beteiligen südamerikanischen Staaten (z. B. Paraguay, Argentinien und Chile) übrigens von französischen Geheimdienstoffizieren und -mitarbeitern, die ihre Erfahrungen aus der "Schlacht um Algier" nutzten. PS: Hm, ist der Threadtitel nicht etwas arg verallgemeinernd? Oder nötigt das geringere Interesse an Südamerika zu einer solchen Zusammenfassung? Schneemann. - Shahab3 - 12.09.2006 Es waren vor allem der CIA der die "Operation Condor" unterstützt hat. Ziel der Operation war die demokratischen sowie sozialistischen Elemente bzw Regierungen dort auszuschalten. Ein berühmtes Beispiel dafür ist vor allem der demokratisch gewählte Salvador Allende, dem dann Augusto Pinochet mit seiner brutalen Militärdiktatur folgte. Der CIA hat die Akten die das Ausmaß seiner Beteiligung dokumentieren bis vor ein paar Jahren noch geheim gehalten. So 2000 rum wurden sie leider erst veröffentlicht. Was den Thread betrifft. Südamerika ist ein Kontinent in dem sich die Staaten/Gesellschaften sehr stark gegenseitig beeinflussen. Auch die sozialen Probleme denen sich die Bevölerung gegenüber sieht, sind sehr vergleichbar. Zudem gibt es dort ein paar Länder mehr, als nur Brasilien, Argentinien und Venezuela. Um dem Gerecht zu werden soll dieser Thread dienen. Also ein klassischer "Sammelthread". Vor ein paar Monaten war ich übrigens bei einer recht interessanten Veranstaltung der FDP, wo der Südamerika-Korrespondent der FAZ (da gibts offenbar auch nur einen für den ganzen Kontinent) darüber referiert hat, ob Südamerika eine Rennaissance des Sozialismus erlebt. Und es scheint wohl fast so. Und somit scheint wohl auch (das sag jetzt ich) die "Operation Condor" eher nur von kurzfristigem Erfolg gekrönt gewesen zu sein. - Turin - 12.09.2006 Dass die US-Politik damals völlig fehlging, lag auch daran, dass man in Washington von falschen Grundvorraussetzungen ausging. Jedes Mal, wenn in Süd- oder Mittelamerika eine Regierung mit sozialistischem Anstrich gewählt wurde oder semilegal die Herrschaft errang, sah man in den USA das sowjetische Schreckgespenst umherziehen. Man war schlicht davon überzeugt, dass es sich um externe Einflüsse handelte, die man unterbinden und dann unterdrücken musste. Dass sich diese Tendenzen aus der Mitte des Volkes entwickelten und man an Moskau meist kein Interesse hatte, bewirkte, dass die Spannungen nur eingefroren wurden. Der zweite Punkt waren natürlich die wirtschaftlichen Interessen vieler US-Konzerne, deren beträchtliche Besitztümer und Rechte von Verstaatlichung betroffen waren und daher der Furcht vor den bösen Kommunisten nur noch mehr Nahrung gaben, um staatliche Intervention zu befördern, Stichwort United Fruit Company. Insofern mag man darüber spekulieren, ob nicht der damalige Erfolg bei der Unterdrückung jetzt erst einen richtigen Aufstieg sozialistischer Ideologie in Südamerika befördert hat. - Ingenieur - 13.09.2006 @Aktion Condor Es waren wirklich französische Militärs (v.a. Algier-Veteranen , die südamerikanischen Geheimdienste ausbildeten, laut diesem Artikel: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.algeria-watch.org/de/artikel/todesschwadronen.htm">http://www.algeria-watch.org/de/artikel ... dronen.htm</a><!-- m --> Die CIA leisteten auch logistische und technische Unterstützung. Die Rolle der USA ist allerdings nicht einheitlich. Laut Wiki wurde der chilenische Geheimdienst-Chef Contreras in den USA wegen einem Anschlag in Waschington auf einen chilenischen Oppositionellen angeklagt. - Turin - 13.09.2006 Die USA haben auch Castro in Washington empfangen. Nur hat sich dieses Verhältnis auch schnell geändert. Es gibt immer wieder kuriose Ausnahmen, aber die widerlegen deswegen nicht die Regel während des Kalten Krieges, und die lautete: sofern irgendwie möglich, keine Kommunisten und linksgerichteten Regierungen mit Verdacht auf Verbindungen in die SU (was die USA für praktisch alle neuartigen Bewegungen annahm) in Süd- und Mittelamerika zu dulden. - fgraf - 25.01.2007 Zitat:Ecuadors Verteidigungsministerin verunglückt <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.netzeitung.de/ausland/509631.html">http://www.netzeitung.de/ausland/509631.html</a><!-- m --> Das ist tragisch besonders das die Tochter ebenfalls umsleben kam. - Erich - 25.04.2009 gerade bin ich beim Blättern auf diesen alten Strang gestoßen - und dachte mir, der eignet sich doch ideal, um neben der Politik und Wirtschaft auch noch andere Dinge darzustellen, Natur und Umwelt z.B. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,621009,00.html">http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 09,00.html</a><!-- m --> Zitat: 24.04.2009<!-- m --><a class="postlink" href="http://portal.gmx.net/de/themen/wissen/klima/8043156-Amazonas-fuehrt-mehr-Wasser-als-je-zuvor,cc=000007091900080431561x2je6.html">http://portal.gmx.net/de/themen/wissen/ ... x2je6.html</a><!-- m --> Zitat:25.04.2009 - Erich - 28.06.2009 ich glaub, das passt hier am Besten: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/honduras106.html">http://www.tagesschau.de/ausland/honduras106.html</a><!-- m --> Zitat:Konflikt um umstrittenes Referendum - Schneemann - 28.06.2009 Naja, ist das jetzt nicht etwas arg großflächig gedacht? Honduras liegt ja eigentlich in Mittelamerika. Aber zum Ort/Thema: Zitat:Argentinier dürften Präsidentin Kirchner bei Wahl abstrafenLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE55R05S20090628">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 5S20090628</a><!-- m --> Schneemann. - Erich - 28.06.2009 Schneemann schrieb:Naja, ist das jetzt nicht etwas arg großflächig gedacht? Honduras liegt ja eigentlich in Mittelamerika.für Mittelamerika haben wir aber keinen eigenen Thread, und wenn man ansatt "Südamerika" den (fast synonymen) Begriff "Lateinamerika" wählt, dann sind diese kleinen Staaten im Bereich der Karibik auch dabei ... (und die Auswirkungen betreffen ja auch Nachbarstaaten in Südamerika) <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,633077,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 77,00.html</a><!-- m --> Zitat: 28.06.2009 - Schneemann - 29.06.2009 Zitat:MEHRHEITSVERLUSTLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,633096,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 96,00.html</a><!-- m --> Ich finde die Lösung, Mittelamerika hier auch reinzupacken, dennoch nicht sonderlich gelungen... Schneemann. - Shahab3 - 29.06.2009 Hmm..also eine thematische Trennung zwischen Südamerika und Mittelamerika halte ich angesichts der bestehenden Verflechtungen für nicht wirklich gewinnbringend. - Ingenieur - 30.06.2009 Zum Thema Putsch in Honduras Hat jemand den Überblick, wer nun verfassungswidrig gehandelt hat? Der Oberste Gerichtshof und das Militär behaupten der Präsident, der Präsident verweist auf die Putschisten. - BigLinus - 30.06.2009 Wenn man einem Artikel in der Tageszeitung 'Die WELT' Glauben schenken darf, dann sind die Äußerungen der sogenannten Putschisten so verkehrt nicht. Manuel Zelaya, der bisherige Präsident von Honduras, wollte eine weitere Amtszeit haben, die die Verfassung von Honduras aber nicht vorsieht. Sein Mandat läuft in wenigen Monaten aus. Die angestrebte Änderung der Verfassung wurde sowohl vom Parlament wie auch vom Obersten Gerichtshof in Honduras abgelehnt. Zelaya wollte trotz entsprechender Entscheide (siehe oben) seine Wiederwahl durch einen Volksentscheid (Wahl) erzwingen. Aufgrund dieses und anderer Verfassungsbrüche haben die Abgeordneten seines honduranischen Kongresses einstimmig für die Absetzung von Zelaya votiert, da für sie regierte Zelaya nicht mehr verfassungskonform regierte. Der neue Präsident, Roberto Micheletti, wurde nicht von den angeblichen Putschisten eingesetzt, sondern – als bis dahin amtierender Parlamentspräsident – einstimmig von den Abgeordneten zum Präsidenten von Honduras gewählt. |