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- ThomasWach - 26.01.2005

Ich bin so neutral wie ich es sein kann. Bzw. ich rede ja nicht davon, dass man vollkommene Neutralität erreichen kann, sondern dass man eben versucht, nicht zu viele Bewertungen ( mit Werturteil explizit inklusive ) mitreinzubekommen in die Analyse.
Sondern man muss eben versuchen ,die Dinge ohne allzu starke Bewertung rein realpolitisch zu bewerten und dabei stets die Hintergründe zu beachten und nicht zu sehr zu pauschalisieren!

Und in den Punkten bist du meines Erachtens ( aber das ist nur meine bescheidene meinung Wink) ein wenig naiv und sehr sehr auf den Iran bezogen.
Da aber nun von dir eine recht iranische Sicht der Dinge lanciert wird, komme ich einfach nicht umhin, die eher tendenziell amerikanisch gefärbte Sicht der Realpolitik und Machtpolitik zu bringen ( allein der Ausgewogenbheit schon).

Inwiefern ich es dabei richtig finde, dass die USA hegemon sind im nahen osten oder dass sie versuchen die Ölquellen indirekt und oder direkt zu kontrollieren, das spielt dabei doch gar keine Rolle.
Sicher finde ich das nicht gut, sicher kann ich den neoimperialistischen habitus der USA nicht ab.
Aber wenn es darum ginge, was gut wäre, dann würden wir wohl in einem sozialgerechten egalitären Utopia leben.
Aber da gibt es eben sowas wie Realität... und böse aber anzuerkennende Mechanismen in der Welt.
Daher mach mal bitte nicht den fehler meine Wahrnehmung der Wirklichkeit mit meiner Meinung dazu gleichzusetzen. das sind zwei absolut vollkommen verschiedene Dinge!
Sicher war der Iran die dominierende Macht im Mittleren Osten mit einer jahrhundertelang gefestigten Stellung. Aberr das ist mehr oder minder Vergangenheit.
Ob es einem paßt oder nicht, spätestens seit dem ende des 19. jahrhunderts sind die Muslime des nahen und mittleren Ostens nicht mehr Herr im eigenen Hause. Das kann man verurteilen, nur es ändert eben nicht san der Tatsache als solcher.
Und daher hat eben die USA schon seit den 60ger jahren mehr ode rminder stark die hegemonrolle inne im nahen osten, unumschränkt seit dem Niedergang des Sowjetimperiums.
Und daher, analytisch rein auf den Moment bezogen, fordert der Iran die derzeitige Stellung der USA heraus. Mir ist schon bewußt, dass du diese Stellung so nicht akzeptierst und anerkennst und daher die SUa als Störenfried ansiehst.
Hier aber diktiert dir dein Werturteil die Sichtweise auf die empirische Realität und sowas ist eben dogmatisch meiner Meinung nach.
Aber die hegemonstellung der USA ist ein momentaner fakt, eine empirische Realität und daher ist es eben der Iran, der seine alte Stellung gefestigt sehen will und die USA herausfordert.
Und daher brandmarke ich den Iran doch deswegen nicht gleich. es ist bloß nur eine Festestellung, und falls es dich beruhigt, ich kann die iranische Position auch gut nachvollziehen, aber es liegt nunmal in der Dialektik der macht ( und auch der Dinge allgemein), dass die USA eben eine gegenteilige Position haben.

Zitat:Die NPT (Non Proliferation Treaty), umgangssprachlich "Nichtverbreitungsvertrag", erlaubt die Anreicherung von Uran für zivile Zwecke. Nichts anderes macht der Iran. Bzw derzeit eben nicht.
Man kann viel beteuern, wenn der tag lang ist. Aber das von dir nicht so anerkannte Taktieren der Iraner läßt auf ganz andere Dinge schließen.

Zitat:Und es ist völlig klar, daß das den Iranern nicht passt und schon garnicht wenn die USA nun abermals (->Shah) beginnen an deren direkten staatlichen Souveränität zu rütteln.
Daher nutzen sie jede Gelegenheit den USA, als direkten Konkurrenten, nach Möglichkeit zu schaden.
(Das Henne und Ei Problem ist in der Frage bei Dir öfter zu beobachten)
Wie schon gesagt, da kann man keine so werturteilsbeladene Analyse so durchführen.
Im Moment fordert der Iran die USA heraus durch das Spielen der nuklearen Option. ich würde nicht bestreiten, wenn man sagen würde, dass ich der Iran durch die Aktionen der Amerikaner vorher eingeengt und auch bedroht gefühlt hätte.
Wenn man schon analysiert, dann sollte man das Schritt für Schritt machen, Aktion um Aktion. Eine so generalisierte Einstellung wie von dir ist eben werturteilsdiktiert, da du schon von vorneherein sagst, dass die usa dort nichts zu suchen haben.
Aber was man dazu sagt, ist egal... solange sie die macht dazu haben, tuen sie es eben.
Und dann zu der henne und dem Ei....
:tard:
Wie stellst du dir bitte das wirken und das voranschreiten von prozeßen vor, von komplexen prozeßen... sicher noch nicht so tiefgründig darüber nachgedacht, gell? Ich will hier keine prozessuale soziologische feinmechanik betreiben, aber:
Dummerweise gibt es für die meisten prozessualen Entwicklungen eine Unmenge an Wirkvaraibeln, die nur im aneinander bedingenen Zusammenspiel dem Prozeß letztlich die bekannte Wirkung und Richtung geben haben.
Da gibt es seltens nur eine schon von vornerein zu erkennende Entscheidungsvariabel, schon gar nicht bei den eingeschränkten wahrnehmungspotenzialen der menschen.. und dies kann man wenn man will, auf das uralte problem von dem ei und der henne simplifizieren.. nur dummerweise hat es eben einen ehcten hintregrund, den man nicht einfach so wegwischen kann.


- Shahab3 - 26.01.2005

Du solltest Politiker werden und stundenlange Reden halten, ohne wirklich etwas zu erzählen. :daumen: Ist aber sicherlich eine wertvolle Eigenschaft ! Wink
Aber was soll ich jetzt konkret darauf antworten ? Ich beginne mal damit über die wirkvariablen und prozessualen Entwicklungen nachzudenken... <grübel>
Nicht ernst oder übel nehmen, aber die Diskussion scheint sich tatsächlich im Sande zu verlaufen. Aber guter Showdon !

Ansonsten bleibt nicht mehr als auf folgende Ausführungen meinerseits zu verweisen und die Dinge und vor allem meine Position für Dich klarer zu machen.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.forum-sicherheitspolitik.org/showtopic.php?threadid=1200&time=&pagenum=lastpage">http://www.forum-sicherheitspolitik.org/show ... m=lastpage</a><!-- m -->
(Wenn Du auf diesen Post eingehen möchtest (leider fehlt mir noch die Antwort auf einen anderen Post den ich dort an Dich gerichetet hatte) , dann halt am besten hier, weisste ja. Hatte es blöderweise dort fortegührt.


- Shahab3 - 26.01.2005

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.autohaus.de/sixcms/detail.php/265148?_zielcb=13248&_topnavi=13243">http://www.autohaus.de/sixcms/detail.ph ... navi=13243</a><!-- m -->

Zitat:Fiat baut bald Autos in Iran
26.01.2005

Fiat baut demnächst Autos in Iran. Ein entsprechender Vertrag sei am Mittwoch in Teheran von Fiat-Auto-Chef Herbert Demel unterzeichnet worden, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Die Produktion in dem Werk 130 Kilometer südwestlich von Teheran soll voraussichtlich noch in diesem Jahr aufgenommen werden. Zunächst plane Fiat eine Produktion von 100.000 Fahrzeugen pro Jahr, die mit der Zeit auf 250.000 erhöht werden soll. In Iran würden u.a. die Modelle Fiat Palio, Siena, Multipla und Doblò gebaut, hieß es. (dpa)
---
Bischen iranischer Zeitgeist :

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.horror.com/php/article-657-1.html">http://www.horror.com/php/article-657-1.html</a><!-- m -->
Zitat:Iranian Horror Film "Girl's Dormitory" Opens In Tehran

The history of horror films being made in Iran goes back to the 1950's when the late directory Samuel Khachikian cranked out titles like "A Party in Hell" (1956), "The Midnight Terror" (1961) and "Delirium" (1965). Over the years since, the horror genre in Iran has had its up and downs. One thing has remained constant, though, many Iranian movie fans welcome the chance to see domestically produced fright films.

Iranian horror fans got lucky this month, as Mohammad-Hossein Latifi's new horror movie "Girl's Dormitory" hit screens. The film follows a group of college kids who are forced to move into a house that the local people believe to be haunted. You can guess where plot goes from there.

The reviews of the film have been mixed so far, but Iranian horror fans don't get a chance to see too many domestically produced films in the genre so any new addition is welcome. Some reports have the new horror flick as the current most popular movie in Tehran cinemas.
...
[Bild: http://www.iranmania.com/news/Photoes/General/Top/250Khabgah221104.jpg]
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.iranmania.com/news/Photoes/General/Top/topGirl,sDormitory2221104d.jpg">http://www.iranmania.com/news/Photoes/G ... 21104d.jpg</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.iranmania.com/news/Photoes/General/Top/topGirl,sDormitory2221104b.jpg">http://www.iranmania.com/news/Photoes/G ... 21104b.jpg</a><!-- m -->


Wink


- CommanderR. - 26.01.2005

Zitat:Mittwoch, 26. Januar 2005
"USA stören den Weltfrieden"
Chatami wehrt sich

Nicht Iran, sondern die USA führen nach Ansicht des iranischen Präsidenten Mohammed Chatami die Liste der weltweit gefährlichsten Krisenherde an. Damit reagierte Chatami am Mittwoch auf eine entsprechende Interview-Äußerung des amerikanischen Vizepräsidenten Richard Cheney. "Es sind die USA und nicht Iran, die in allererster Linie Ruhe und Frieden in der Welt gefährden", sagte Chatami vor Journalisten in Teheran.

Er wies zugleich eine Äußerung der designierten US-Außenministerin Condoleezza Rice zurück, die Iran zu den "Vorposten der Tyrannei" gezählt hatte. "Anstatt solche Bemerkungen zu machen, sollte die amerikanische Regierung - so Gott will - zur Vernunft kommen", sagte Chatami weiter. Der Präsident bezweifelte, dass die Drohungen gegen sein Land wahrgemacht würden, versicherte jedoch zugleich, die Iraner seien bereit, sich zu verteidigen.

Entschieden bestritt Chatami, dass die Gespräche zwischen Iran und der Europäischen Union in eine Sackgasse geraten seien. "Das ist nicht wahr, es gibt keinen Stillstand, und die Gespräche über nukleare, wirtschaftliche und politische Themen werden wie geplant weitergehen." Nach einem Geheimdokument, das in Teheraner Pressekreisen kursierte, sind die Verhandlungen an einen toten Punkt gekommen. Iran wolle die Urananreicherung bis März oder gar Juni fortsetzen, während die EU das Ende des Programms fordere. Teheran hatte das Programm zur Urananreicherung Ende November ausgesetzt.



- Shahab3 - 26.01.2005

<!-- m --><a class="postlink" href="http://news.yahoo.com/news?tmpl=story&u=/afp/20050126/tc_afp/iranrussiatelecomsatellite_050126152304">http://news.yahoo.com/news?tmpl=story&u ... 0126152304</a><!-- m -->

Zitat:Iran to commission Russia to build telecom satellite

TEHRAN (AFP) - Iran is to sign a 132-million-dollar contract with Russia this week for the building of a telecommunications satellite, state television reported.

It said the deal with the Russian Aerospace Agency and its affiliate AviaExport was scheduled to be inked on Sunday.

It said the satellite, named Zohreh (Venus), would bolster the Islamic republic's telecommunications infrastructure by handling data, audio and video signals.
...



- fieserfettsack - 26.01.2005

Zitat:Shahab3 postete
Du solltest Politiker werden und stundenlange Reden halten, ohne wirklich etwas zu erzählen.
Also dazu möcht ich kurz sagen, dass der ein oder andere hier zu viel in einem Thread schreibt. Man weiß manchmal gar nicht auf welchen Teil man jetzt eingehen soll.

Zu eigentlichen Diskussion:

Ich lese immer wieder das Russland und China dem Iran unter die Arme greifen. Gibt das nicht Probleme? Wie weit geht das wohl? Kann man heute noch unbemerkt sensible Waffen (S-300) ö.ä. verkaufen?


- Snakeshit - 27.01.2005

Zitat:27. Januar 2005

Iran "Todeszelle" für US-Invasoren

Teheran legt im Krieg der Worte nach


Im Falle einer US-Invasion würde Iran nach Worten seines stellvertretenden Armeechefs zu einer "Todeszelle" für amerikanische Soldaten werden. General Gholam-Ali Raschid reagierte damit am Donnerstag auf jüngste Äußerungen der US-Regierung, wonach ein Militärschlag gegen iranische Anlagen zum Bau von Atomwaffen nicht ausgeschlossen ist.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n24.de/politik/ausland/index.php/a2005012714321590836">http://www.n24.de/politik/ausland/index ... 4321590836</a><!-- m -->


- CommanderR. - 27.01.2005

Zelle hin oder her, Säbelrasseln diesmal auf seiten des Irans gehört zur Show und zur Motivation der eigenen Truppen, eine Invasion wird es nicht geben, zumindest soviel dürfte klar sein, falls der Angriff wie von mir erwartet sehr massiv aus der Luft erfolgt, dann hat der Iran ohnehin wenig zu lachen und die Masse an Toten und Zerstörungen wird es auf Iranischer Seite geben bei überschaubaren US/Isr Verlusten, leider.:misstrauisch:


- Shahab3 - 28.01.2005

@Snakeshit

neben dem natürlich am liebsten zitierten Säbelrassen, finde ich den Teil erwähnenswerter : :hand:

Zitat:"Wir sollten zunächst alles versuchen, um eine Invasion (der USA) zu verhindern, aber im Falle einer Invasion, würde dieses Land zu einer Todeszelle für die Invasoren"
...

"Wir wollen als souveräner Staat leben"

Trotz wachsenden Drucks der USA beharrt die iranische Regierung auf der Entwicklung eines eigenen Atomprogramms. "Wir wollen die Spannungen mit den USA nicht verstärken, aber wir wollen als souveräner Staat leben", sagte der stellvertretende iranische Außenminister Gholamali Choschroo am Donnerstag auf einer Konferenz islamischer Religionsgelehrter in der malaysischen Stadt Putrajaya.



- CommanderR. - 28.01.2005

Meine Empfehlung an die iranische Aussenpolitik:
Den EU Vorschlägen zustimmen und uneingeschränkte Kontrollen zulassen. Dennoch weiterhin an der eigenen Atomforschung weiterarbeiten, jedoch ohne eigene Uran Anreicherung. Somit nimmt man den USA und Israel vollends den Wind aus den Segeln und würde sie im Falle eines Angriffs isolieren und klar als Agressoren dastehen lassen, unabhängig davon welche Märchen sie sich ausdenken als klare "Beweise" und "Fakten" z.B. für einen Atombombenbau u.ä.
Gleichzteitig kann man unter Hochdruck die Modernisierung und Beschaffung moderner Flugabwehrsysteme vorantreiben und könnte hier innerhalb weniger Monate die Verteidigungsfähigkeit deutlich steigern, was die Abschreckung für einen Angriff erhöht und die möglichen Verluste nach oben treibt, auch wenn es keinen Angriff verhindern würde.

Leider ist meine Meinung, das egal was der Iran tut und egal wie weit er entgegenkommt, dieser so oder so früher oder später "dran" ist, denn ein Angriff oder Umsturzversuch ist beschlossene Sache Israels und der USA, genauso wie es der Irakfeldzug schon lange vorher war und das Hin- und Her mit den Waffeninspektoren nur Show war um nicht komplett als Agressor und Kriegstreiber darzustehen. Man wird sich die passenden Lügen und "Beweise" erneut so zurechtlegen wie man es braucht, ausserdem sind die USA und vor allem Israel schon seit einiger Zeit zum Teil schon isoliert, aber vor allem unbeliebt, daher dürften sie erneut wenig Rücksicht auf die Meinung anderer legen und ungeniert ihren geostrategischen Plänen nachgehen, vor allem seit dem in beiden Ländern die Hardliner am Ruder sitzen.
Man wird behaupten man habe glasklare und zuverlässige "Beweise" dafür das der Iran kurz vor der Fertigstellung der Atombombe steht und natürlich die verrückten Mullahs nur darauf warten eine davon an Terroristen zu liefern, sowie einen Atomschlag gegen Israel oder US Basen in der Region durchzuführen und sicher ist auch schon eine Shahab4 gerade fertig geworden die mindestens bis London reicht u.ä.
Könnte auf so ein oder ein ähnliches Szenario wetten, leider. Der Countdown läuft und ich fürchte bis Jahresende passiert was, hoffentlich irre ich mich.:misstrauisch:


- Shahab3 - 28.01.2005

Zitat:Meine Empfehlung an die iranische Aussenpolitik:
Den EU Vorschlägen zustimmen und uneingeschränkte Kontrollen zulassen. Dennoch weiterhin an der eigenen Atomforschung weiterarbeiten, jedoch ohne eigene Uran Anreicherung. Somit nimmt man den USA und Israel vollends den Wind aus den Segeln und würde sie im Falle eines Angriffs isolieren und klar als Agressoren dastehen lassen, unabhängig davon welche Märchen sie sich ausdenken als klare "Beweise" und "Fakten" z.B. für einen Atombombenbau u.ä.
Es gibt schon lange uneingeschränkte Kontrollen. Für militärische Anlagen bedaf es aber weiterhin einer Sondergenehmigung. Das ist schon lang so. :hand:

Wer die Stimmungslage im Iran kennt, muss wissen, daß es derzeit völlig unrealisitisch ist, vom Iran zu erwarten, daß die Urananreicherng eigestellt wird. NIEMAND will das dort.
Es gibt einen breiten Konsens der über alle politischen Lager und quer durch die Bevölkerung geht, daß man sich die (durch die unterzeichnung der NPT auch *legale* ) Urananreicherung nicht verbieten lässt. Es wäre eine Demütigung ein Urananreicherungsprogramm ohne jegliche Rechtsgrundlage aufgeben zu müssen, während Israel als nichtunterzeichner der NPT bis heute keine IAEA Inspektoren ins Land lässt und bereits über 200 Atomwaffen verfügt. Das wird man den Iranern so nicht verkaufen können.
Die Regierung kann garnicht anders, als da nein zu sagen. Sie würden gegenüber ihrer eigenen Bevölkerung das Gesicht verlieren. -> rein innenpolitisch unmögliche Forderung.

Wenn ich den Bogen mal weiterspanne, dann könnte den Mullahs auch nichts besseres passieren als das die USA diese Anlagen dann bombardieren.
Die Rückendeckung aus der Bevölkerung für die eigene Regierung wäre in dem Fall enorm, ein etwaiger Sturz (was ich ohnehin nicht für wahrscheinlich halte) wäre noch viel unwahrscheinlicher.

Es muss in dieser Frage eine andere Lösung geben !

Antwort bitte hier :
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.forum-sicherheitspolitik.org/showtopic.php?threadid=107&time=&pagenum=lastpage">http://www.forum-sicherheitspolitik.org/show ... m=lastpage</a><!-- m -->


- Maeks - 28.01.2005

Ich befürchte, wenn Amerika den Iran angreifen werden halt mal ein paar Terrorristen Amerika eine Atombombe vor die Tür legen und auf´s Knöpfchen drücken. Dann ist halt NewYork nur noch ein Brandfleck. So weit wird´s halt dann kommen mit der amerikanischen Überheblichkeit.Ist zwar auch nicht ganz Fair aber dann sind sie selber Schuld daran. Wer Wind Säht, wird Sturm ernten. Ich gaube das Amerika den Iran angreift. Man hatt´s bein Irak gesehen, keiner hatt´s geglaubt und trotzdem haben sie es gemacht. Was interessiert sich Amerika für den Rest der Welt. Die sind nur an sich selber interessiert. Es ist traurig aber wahr.

Gruß Maeks


- CommanderR. - 28.01.2005

Um das zu tun muß man erst mal eine haben, dürfte derzeit kaum darstellbar sein und würde die Welt nur ins Chaos stürzen, Zusammenbruch der internationalen Finanzsysteme, Wirtschaftskrise weltweit usw. man würde alle treffen nicht nur die USA. Und selbst wenn, dadurch würde man die USA nur verletzen, aber noch lange nicht in die Knie zwingen und sie würden wie ein wildes und verletztes Tier noch schlimmer umsich schlagen. Besser ist es vor Ort zu versuchen ihnen Verluste zuzufügen, so wie es der schlecht bewaffnete irakische Wiederstand tapfer tag für tag tut oder wie damals in Vietnam, denn wenn zuviele Särge und Krüppel nach Hause kommen dann wackelt der Stuhl der jetzigern Regierung ganz schnell und die Zustimmung für die imerialen Kriege bewegt sich in Richtung Null.


- Shahab3 - 28.01.2005

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,337284,00.html">http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkult ... 84,00.html</a><!-- m -->

Zitat:Teheran, 20.01.2005 - "Amerika will doch schon seit zwei Jahren hier einmarschieren. Da überrascht es doch nicht, dass sie hier schon länger verdeckt arbeiten, oder?", sagt die 22-jährige Medizin-Technik Studentin Maryam Fardi, während sie in ihrem kleinen koreanischen Pride noch mal kräftig aufs Gas drückt, um dem attraktiven jungen Mann im Nebenauto, der ihr neckische Blicke zuwirft, voranzufahren. "Einige fahren so nah ran, da muss man direkt die Autotür aufmachen und sie herein bitten!", scherzt Maryam, und schon ist das Gespräch über Amerika vergessen.

Ich bitte Maryam, mich bei der Hosseiniye-Erschad-Moschee rauszulassen. Vor der Revolution war dies ein Ort, wo revolutionäre Visionen verbreitet wurden. Heute finden hier oft Reformisten-Versammlungen statt. Wie die meisten Jugendlichen zeigt auch Maryam kein Interesse mehr an der Politik, sieht die Reformer als Versager, und kommt nicht mit hinein. Im nicht mal halbvollen Saal wird über religiösen Intellektualismus und Säkularismus debattiert.

Die auf der Bühne drücken sich offen und kritisch gegen "die Herren da oben" aus. Trotzdem würden sie niemals Amerikas Position einnehmen gegen ihren eigenen Staat, vor allem nicht in der Atomdebatte. "In der Geschichte der Islamischen Republik hat es über kaum etwas so eine überparteiliche, über-ideologische Einigung gegeben wie über die Atomfrage", sagt Sadeq Zibakalam, Politik-Professor der Teheraner Universität.

Auch der 25-jährige, in Puma und Boss gekleidete Siavash Babai, der den Mullahs in nichts anderem zustimmen würde, sagt: "Die Amerikaner sollen aufhören, den Schulhof-Tyrann zu spielen. Iran handelt gesetzlich innerhalb des Atomwaffensperrvertrags, und das hat die Internationale Atomenergiebehörde IAEA bestätigt. Sind denn Fortschritt und Entwicklung nur das Recht der Ersten Welt?"

Die iranische Regierung hat sich bisher weniger auf den Artikel im "New Yorker" bezogen, sondern mehr auf George Bushs Äußerung am Montag, dass militärische Optionen noch auf dem Tisch lägen. Der Sprecher des Außenministeriums qualifizierte Amerikas Taktik als "psychologische Kriegsführung" ab und sagte, Iran würde sich gegen jegliche unbesonnene Pläne der USA wehren.

Während die für Wirbel sorgenden Aussagen die Iraner im Lande kaum kümmern, freuen sich Exil-Iraner in Los Angeles und versuchen, ihre Sichtweise über Satellit in iranischen Haushalten zu verbreiten. Auch die Exil-Sendungen, einst höchst beliebt, interessieren die meisten Iraner nicht mehr. "Die haben gut reden, aus 20.000 Kilometer Ferne. Die leben in ihrer eigenen Utopie", sagt die 57-jährige Hausfrau Ghodsi Kamali, die vor einem Jahr noch die Shows aus "Tehrangeles" - so wird die Stadt von Iranern genannt -eifrig schaute.

Zurück im Saal reden die Reformer weiter über Demokratie. In der Zwischenpause frage ich einen der bekanntesten, den Soziologen Hamid Reza Jalaipour, was er von den angeblichen Plänen Amerikas hält. Schnell erwidert er, die Amerikaner sollten erstmal das "Höllenbaby", das sie im Irak gezeugt haben, aufziehen, bevor sie ein anderes zeugten.

Ein anderes bekanntes Gesicht, der Journalist Issa Saharkhiz, sagt, die Amerikaner sollten sich die Unterstützung der iranischen Bevölkerung aus dem Kopf schlagen: "Die Geschichte der Iraner zeigt, dass sie ihre Unabhängigkeit für nichts hergeben, auch nicht für mehr Freiheit."

Draußen schneit es große weiße Flocken. Ich quetsche mich neben einen anderen Passagier auf dem Vordersitz eines Paykan, Irans Version des Trabis, und versuche ein Gespräch über US-Iran-Beziehungen anzufangen. "Wenn Bush und seine Gang mit jemandem verhandeln können, dann mit den Mullahs. Die sind sich doch in ihren Sichtweisen am ähnlichsten", sagt der Fahrer.

Die zum Feierabend fahrenden Passagiere haben dem nichts entgegenzusetzen, vielleicht weil sie müde sind, vielleicht weil sie dem zustimmen, vielleicht auch weil sie politische Gespräche, vor allem über Amerikas Drohungen, schlicht satt haben.



- FlyHi - 28.01.2005

Warum haben die iranischen F14 unterschiedliche Farben???

[Bild: http://m2reviews.cnsi.net/others/features/f14page/FredShamusF-14iran.jpg]


[Bild: http://www.mehrnews.com/mehr_media/image/2004/09/102731_orig.jpg]