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(Luft) Lockheed Martin F-35 - Lightning II - Druckversion

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Re: F-35 - Das Flugzeugprogramm - WideMasta - 11.12.2014

Danke OB:

Fairer Wettbewerb.Hahaha. Sehr lustig. Canada hat klar artikuliert das egal welcher Jet es ist, dieser aus den USA kommen wird. Hier steht nur LM und Boing auf der Liste. Europa wird da unter ferner liefen geführt.
Canada hat großes Interesse an der neuen FA-18 E/F Super Hornet! Und genau das Ding würde für deren Bedürfnisse allemal ausreichen und meiner Meinung nach nur Sinn machen! Es wäre insoweit für die interessant weil die gesamte FA18 Infrastruktur bereits vorhanden ist. Na dann kann man ja mal gespannt sein.


Re: F-35 - Das Flugzeugprogramm - phantom - 12.12.2014

ObiBiber schrieb:
Zitat:Specifically, National Defence now has only $76 million in wiggle room for purchasing 65 F-35s within the Conservative government’s self-imposed $9-billion budget envelope as the price of buying the warplanes rose $266 million, or three per cent.
aha...ein Flieger soll in der Anschaffung 266 Mio Dollar kosten...
hier wären die Werte der anderen Kandidaten auch interessant...
Das weiss man ja, da muss man gar nicht raten. Die Berichte aus Kanada wo geschätzt wird und von den Gegnern hier immer verlinkt werden, sind völlig überflüssig.
Australien:
http://www.fliegerweb.com/militaer/news/artikel.php?show=news-12335
Zitat:Der Auftrag für die 58 F-35A entspricht einem Wert von 12,4 Milliarden australischen Dollar (11,5 Milliarden US Dollar), daraus lässt sich ein Systemstückpreis von 213 Millionen australischen Dollar ableiten. In dieser Summe sind Logistikleistungen, Simulatoren und eine Teilbewaffnung enthalten.


http://www.fliegerweb.com/militaer/news/artikel.php?show=news-12191
Zitat:Südkorea wird vorerst 40 F-35A kaufen, das Budget für diese Kampfjets liegt bei 7,8 Billionen Won (6,8 Milliarden US Dollar, für 60 F-15SE hätte man 8,3 Billionen Won bereit gestellt. Das Militär bevorzugte die F-35A wegen ihrer überlegenen Stealth Fähigkeiten.
In Südkorea ist der Paketpreis günstiger, weil halt weniger drin enthalten ist ... dort ist der Stückpreis 195 Mio. $.

http://www.fliegerweb.com/militaer/news/artikel.php?show=news-11346
Zitat:Die kleine Kammer beschloss mit 27 zu 17 Stimmen, die Ausgabenbremse von 3,126 Milliarden Schweizer Franken zu lösen und ebnet damit die Beschaffung des Kampfjets aus Schweden.
Das sind ca. 3,3Mrd. $ für 22 Jets = 150 Mio. $ pro Stück.

Die Differenz zu einem Gripen sind ca. 25%. In einem symmetrischen Szenario müsste also eine F-35 25% besser abschneiden oder 4:3 im Luftkampf gewinnen, oder effektiver aufgrund grösser Reichweiten, grösser Kampfkraft u.s.w. agieren, wenn man die Kostenparität herstellen und entsprechend mehr Gripen oder weniger F-35 kaufen würde.

In Norwegen sieht man die Rechnung ganz anders, wird so argumentiert, dass der Gripen viel schneller veraltet und entweder schneller ersetzt oder schon viel früher in Updates investiert werden muss. Es in der Realität keinerlei Kostenvorteile gäbe.


Re: F-35 - Das Flugzeugprogramm - Quintus Fabius - 12.12.2014

Die australischen Kosten sind reine Beschaffungskosten und eben nicht die Gesamtkosten des Systems über die gesamte Lebensdauer. Das gleiche gilt für die südkoreanischen Kosten. Es handelt sich auch hier um Beschaffungskosten und nicht um Gesamtkosten.

Die reinen Beschaffungskosten der Schweiz wären nun nicht 3,3 Mrd, sondern weniger gewesen. Bei den 3,3 Mrd sind 900 Mio beinhaltet welche für über die bloße Beschaffung hinaus gehende Leistungen vorgesehen waren. Diese Leistungen müsste man bei den australischen/südkoreanischen Preisen noch dazu rechnen.

Und zur Norwegischen Evaluation: die Norweger führten diese recht früh durch, zu einem Zeitpunkt wo das technische Risiko wie das Entwicklungsrisiko bei der Gripen E noch viel höher waren als heute. Die Norweger hatten vor allem Zweifel daran, dass die Gripen E überhaupt irgend wer außer ihnen kaufen wird, und dass dadurch eine stete Kampfwertsteigerung des Flugzeuges erheblich gefährdet wäre.

Zudem wollten primär die norwegischen Piloten ein leistungsfähigeres Flugzeug.


Re: F-35 - Das Flugzeugprogramm - ObiBiber - 12.12.2014

die Kosten sind letztendlich immer sehr sehr schwer zu vergleichen, weil nicht wirklich transparent ist was darin enthalten ist... teilweise kommen zu den nackten Flugzeugkosten noch Kosten für Waffen, Simulatoren, Ersatzteile, Ausbildung, Upgrades, Sprit, Wartung uvm. dazu... teilweise werden die Preise für eine nackte Maschine (teilweise auch ohne Triebwerke (wie bei der F35 :twisted: ) genannt) ...was natürlich komplett sinnfrei ist...

ich stelle jetzt mal folgendes in den Raum:
Eine F35 kostet mit Triebwerken und Radar im Jahr 2018 ca 150 Mio $ wenn ich die Maschine ohne Zubehör und sonstiges in den Hangar gestellt bekomme.
Wenn ich hier noch das kleine Ersatzteilpaket, ein paar Simulatoren und eine erste Ladung an Waffen dazu nehme bin ich bei 250 Mio $ (im Schnitt pro Maschine)...
diese Kosten können natürlich auch Mengenabhängig wieder etwas nach unten gehen...
wenn man jetzt davon ausgeht dass die F35 ab dem Jahr 2018 für 30 Jahre betrieben werden soll...und man die Betriebskosten für die Maschine einrechnet... also sagen wir 250 Flugstunden im Jahr (Sprit, Ersatzteile, Wartung) und alle 10 Jahre ein größeres Upgrade hinzukommt (neue Waffen, neues Radar,...)
dann sprenge ich nach 30 Jahren locker die 1 Mrd $ pro Maschine für 30 Jahre Dienstzeit.

andere Maschinen werden hier deutlich günstiger sein... da diese im Betrieb sehr viel günstiger sind.
Ein Eurofighter wird im Tranche 3 Standard ca 100-120 Mio $ für eine nackte Maschine kosten...
eine Super Hornet E/F ca 80-100 Mio $
eine Gripen E/F ca 70-80 Mio $
eine alte Gripen D wird ca 50 Mio $ kosten

also nackte Maschine:
F35 -> 150 Mio $ (ich rechne hier mit 2018er Preisen...und jetzt fangt mir hier bloß nicht wieder mit irgendwelchen pseudozahlen an)
Eurofighter Tranche 3 -> 120 Mio $
Super Hornet -> 90 Mio $
Gripen E/F -> 75 Mio $

bzgl Betriebskosten würde ich das ganze von der Reihenfolge her fast ähnlich einschätzen...
also eine F35 wird im Betrieb pro Jahr mindestens das doppelte Kosten was man für eine Gripen E/F aufbringen müsste...und wiederum nur knapp über den Kosten für einen Eurofighter liegen.

wenn man jetzt wie die Kanadier hergeht und noch mögliche/wahrscheinliche Einsatzszenarien mit in die Kalkulation nimmt...bekommt das ganze noch eine Abstraktionsebene mehr. Wie wahrscheinlich sind folgende Einsätze in den nächsten 30 Jahren!?

sichere Einsatzszenarien (100%):
Luftraumpatrouille über Kanada
Übungen mit Allierten

sehr wahrscheinliche Szenarien (80%):
Unterstützung von AG Operationen im Rahmen der NATO (Lybien, Afghanistan)
Robuste Patrouille über Kanada (zurückdrängen agressiver russischer Übungsflüge)

unwahrscheinliche Szenarien (20-30%)
AA/AG Einsätze im Rahmen der NATO gegen mittelgroße Gegner (finden jedoch immer mit anderen Verbündeten statt die wiederrum F22, F35, Eurofighter, AWACS im Bestand haben)

höchst unwahrscheinliche Szenarien (<1%)
Kanada muss alleine gegen die USA kämpfen
Kanada muss alleine gegen China oder Russland kämpfen

eine F35 hätte nur in den beiden unten genannten Szenarien einen wesentlichen Vorteil (wenn wir davon ausgehen dass sie alles leisten wird was im Prospekt steht und das große Gegner in 10 Jahren nicht in der Lage sind diese Vorteile zu Nichte zu machen (bessere Radare, Störmaßnahmen, Hackattacken)
in den wahrscheinlichen Szenarien ist sie maximal auf einer Höhe mit den anderen Maschinen...
und dies zu extrem höheren Betriebskosten.

eine andere Betrachtungsweise wäre:
Kanada hat ein festes Budget von 60 Mrd $ für den Zeitraum von 30 Jahren für Beschaffung und Betrieb der Maschinen... dafür kann es dann entweder:
60 x F35
oder
80 x Eurofighter
oder
100 x F18 E/F
oder
120 x Gripen E/F
beschaffen+betreiben

oder wahlweise 80 x Gripen E/F beschaffen und ne Menge Geld sparen

ein weiterer Aspekt ist das enorm große Staatsgebiet von Kanada... hier wird auch eine gewisse Anzahl an Maschinen benötigt um das Gebiet zu sichern (Patrouille)... da ist ein Muster mit wenigen Maschinen eher von Nachteil, da dies nicht geleistet werden kann... oder keine Maschinen mehr für Überseeeinsätze bereit stehen...

dh wenn man an der F35 festhält bekommt man die "beste" Maschine welche jedoch nur für die unwahrscheinlichsten Szenarien Vorteile bietet...und kauft sich gleichzeitig eine Menge Nachteile damit ein


Re: F-35 - Das Flugzeugprogramm - phantom - 12.12.2014

ObiBiber schrieb:eine Gripen E/F ca 70-80 Mio $
F35 -> 150 Mio $ (ich rechne hier mit 2018er Preisen...
:lol: Ich hab die realen Zahlen eben verlinkt.

Der Gripen wurde bei uns 100x durchgekaut, dass man ihn möglichst günstig dem Volk verkaufen kann, weil er sonst eh am Volk gescheitert wäre. Und jetzt modifizierst du hier den Stückpreis, der an Lächerlichkeit nicht zu überbieten ist. Wir haben alles in einem mehrjährigen Theater akribisch durchgezogen, hier an den Preisen was zu rütteln, ist so was von absurd. Das sind die realen EINKAUFS!Kosten wenn man ein halbwegs einsatzfähiges Kampfflugzeug auf der Gripenbasis Variante E kaufen möchte.


Re: F-35 - Das Flugzeugprogramm - ObiBiber - 12.12.2014

@Phantom:

Zitat:Das sind die realen EINKAUFS!Kosten wenn man ein halbwegs einsatzfähiges Kampfflugzeug auf der Gripenbasis Variante E kaufen möchte.

ich rede hier jedoch von einer "nackten" flugfähigen Maschine!
wenn wir von Kosten für ein halbwegs einsatzfähiges Flugzeug reden... dann kostet die F35 250 Mio $
Punkt


Re: F-35 - Das Flugzeugprogramm - ObiBiber - 12.12.2014

@Phantom:

für dich gibt es wohl auch nur die F35...und du glaubst BLIND was LM bzgl Preisen und Leistungsfähigkeit veröffentlichst... wirfst anderen hier aber vor dass sie dies bzgl Gripen (SAAB) und EF (EADS) tun...und bezeichnest sie dann als Lügner?
worin besteht der Unterschied???

hier mal wieder eine reale Quelle die genauso gut oder schlecht ist wie deine Quellen zum Preis der F35:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.outsidethebeltway.com/f-35-costs-182-million-to-299-million-per-plane/">http://www.outsidethebeltway.com/f-35-c ... per-plane/</a><!-- m -->

Zitat:To put the F-35-boosters’ claims in context, Winslow Wheeler, an analyst at the Project on Government Oversight in Washington, D.C., has calculated the true current cost of an F-35. It’s way more than anyone in official circles likes to admit.
Forget the $85-million or $60-million figure being bandied about in the press. Each of the 29 F-35s the Pentagon is purchasing from Lockheed in 2014 costs between $182 million and $299 million. And that’s leaving out research and development spending since the late 1990s, which could soon exceed $50 billion and add $16 million to true long-term acquisition cost of each F-35.

also 182 Mio - 299 Mio $ OHNE Entwicklungskosten und für die reine Beschaffung einer nackten Maschine

hier sind die Realen Preise!
Zitat:By that measure, one Air Force F-35A—the simplest of the three JSF models—currently costs $182 million. A vertical-landing Marine F-35B sets taxpayers back $252 million. The Navy’s carrier-compatible F-35C, still mired in serious development problems, comes in at a whopping $299 million per plane.

zur generellen Schnapsidee des JSF

Zitat:[T]he need to accommodate different service requirements in a single design or common design family leads to greater program complexity, increased technical risk, and common functionality or increased weight beyond that needed for some variants, potentially leading to higher overall cost, despite the efficiencies.

und weiter

Zitat:The quantitative analysis summarized in this report shows that, contrary to expectations, historical joint aircraft programs have not saved money compared with single-service aircraft programs. Although a joint approach has the theoretical potential to lower acquisition costs by pooling RDT&E resources and increasing production runs, historical joint aircraft programs show substantially higher acquisition cost growth than single-service programs. This higher cost-growth percentage is about twice the maximum theoretical joint acquisition savings percentage for a typical fighter program. In addition, whereas a joint approach can save O&S costs by taking advantage of economies of scale, analysis of actual fighter O&S data shows that the potential savings percentages are small and are not likely to counteract the higher average joint aircraft RDT&E and procurement cost-growth rates. On net, joint aircraft programs have not saved overall LCC compared with single-service aircraft programs.

Fazit

Zitat:So, essentially, joint fighter programs like the F-35 are the worst of both worlds: nobody gets the airplane they wanted but everybody pays more.


das Oben sind die realen aktuellen Preise... nachdem weit mehr als 100 Maschinen zugelaufen sind

die Aussagen vom Hersteller dass die Preise in Zukunft sinken werden sind schlichtweg gelogen...um jetzt Kunden an sich zu binden

Zitat:But it’s not true. Not by a long shot. The much-maligned, single-engine F-35—which suffers from a complex design and a lack of maneuverability—currently costs twice what its proponents are projecting. And don’t buy the argument that the jet’s sticker price will substantially drop in coming years. Lockheed’s been making that claim for a long time now, and it hasn’t happened yet.



Re: F-35 - Das Flugzeugprogramm - Quintus Fabius - 12.12.2014

Meiner Meinung nach ist das primäre Problem die mangelnde Vergleichbarkeit der diversen Kostenrechnungen. Mal spricht man von einem Flyaway Preis (worunter diverse Länder ganz verschiedene Dinge verstehen), mal von einer Maschine mit Waffen und Zusatzsystemen, mal von einem Komplettpreis (aber ohne Betriebskosten) etc etc

Deshalb ist meiner Meinung nach der einzig sinnvolle Vergleich jener der Gesamtkosten über die gesamte Lebenszeit.

Es ist völlig sinnfrei, die Preise der Schweiz, die Preise der F-35 in der Beschaffung durch Australien/Südkorea/Norwegen oder die Preise die Brasilien zahlt, oder die Israel zahlt miteinander zu vergleichen.

Der einzig sinnvolle Vergleich sind die Gesamtkosten. Und die Kanadische Regierung geht von ca 70 Milliarden Gesamtkosten für 65 Flugzeuge aus (tatsächlich sogar von noch etwas mehr).

Das heißt, eine F-35 verursacht Gesamtkosten von 1 Milliarde pro 1 Flugzeug.

Das erscheint auf den ersten Blick extrem hoch, wenn man aber genauer hinsieht ist das für die Leistung welche man erhält ein angemessener Preis. Genau genommen hätte die F-35 damit ein ganz normales Preis-Leistungsverhältnis.

Sollten die Gesamtkosten der F-35 bei ca 1 Milliarde pro 1 Flugzeug stabilisiert werden können, sicher in dieser Höhe liegen, dann wäre das nicht zuviel (betrachtet auf die gesamte Lebenszeit) und Deutschland sollte in die F-35 einsteigen.

Meine These ist: Nur die Gesamtkosten zählen. Und deshalb ist die Frage der Betriebskosten und der Kosten späterer Kampfwertsteigerungen so wesentlich. Der Vergleich der ganzen Kaufverträge ist daher völlig sinnlos, weil in keinem Kaufvertrag die Gesamtkosten abgebildet werden.

Die entschiedensten Gegner der Gripen in der Schweiz (die Initiative Stopp Gripen) gibt in ihrer Rechnung Gesamtkosten von 10 Milliarden für 22 Gripen E an. Nehmen wir mal rein theoretisch an, diese Gesamtkosten würden stimmen!

Dann wären das ca 500 Mio Gesamtkosten pro 1 Gripen E. Und dieser Preis kommt von den schärfsten Gripen-Kritikern.

Nun nehmen wir die Gesamtkosten der Kanadischen Regierung welche ca 70 Milliarden für 65 F-35A betragen. Diese Kosten wurden im kanadischen Parlament so genannt und sind auch realistisch.

Dann wären das ca 1 Milliarde Gesamtkosten pro 1 F-35.

Die F-35 ist also in keinem Fall nur 25% teurer als eine Gripen E, sie ist genau doppelt so teuer. Und bei dieser Kostenrechnung sollte man bedenken, dass die konservative kanadische Regierung die F-35 definitiv schönrechnet während umgekehrt die Schweizer Gripenfeinde die Gripen definitiv schlecht rechnen.

Und obwohl wir hier also ein jeweils im Sinne der F-35 geschönte Ergebnisse betrachten, kostet eine F-35 nun mal ungefähr doppelt so viele wie eine Gripen E.


Re: F-35 - Das Flugzeugprogramm - ObiBiber - 16.12.2014

ich gieße mal wieder ein wenig Öl ins Feuer :-P

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.defense-aerospace.com/articles-view/release/3/159653/dutch-see-f_35-annual-operating-cost-at-%E2%82%AC285m.html">http://www.defense-aerospace.com/articl ... C285m.html</a><!-- m -->

Zitat:The first JSF jet fighter aircraft will arrive in the Netherlands in 2019, ministers have told MPs. The Netherlands will buy eight aircraft a year from 2019, taking the total to 37.
The first of the jet fighters will be stationed at the air force base in Leeuwarden. Later, the base at Volkel will also be equipped to take them. The JSF is replacing the current fleet of ageing F-16 jets.
Most of the JSFs will be used for training purposes and to defend Dutch air space. Just four will be available for military missions abroad, the cabinet said in its 51-page briefing.
The cost of the 37 planes is put at €4.6bn, while operating costs will run at ‘a maximum’ €285m a year.
In the briefing, the cabinet says the noise nuisance which will be caused by the jets is ‘acceptable’. This had been an important point for coalition partner PvdA to approve the purchase, broadcaster Nos points out.
In particular, when JSFs are based at Volkel, most of their night flights will be made elsewhere, the cabinet said.

bemerkenswert finde ich hier dass von 37 Maschinen nur 4 Stück in der Lage sein sollen bei Einsätzen in Übersee eingesetzt werden zu können... der Rest wird für Training, Maintenance und Luftraumüberwachung in den NL benötigt.
Das ist nicht wirklich viel... wobei es hier bei der Bundeswehr bestimmt auch ähnlich aussieht *hust*

Zitat:EDITOR’S NOTE: We will follow up on the Dutch government report to Parliament on the F-35 program in the coming days.
For the time being, suffice it to say that the €285 million annual fleet cost works out to €7.7 million per aircraft.
This allows flight hour costs to be estimated as ranging from €38,500 (for 200 flight hours/year) to €48,000 (for 160 flight hours/year).
Converted to US dollars, the range is from $46,200 to $57,600 per flight hour.)

bzgl Betriebskosten...
das ist nicht wirklich günstig... läge aber doch etwas über den Kosten für einen Eurofighter... jedoch nicht wesentlich... passt also ganz gut ins Gesamtbild dass die F35 am Ende in allen Bereichen ca 20-30% teurer sein dürfte als der Eurofighter... und entsprechend teurer als andere Muster.
das wären ca 270 Mio € an Betriebskosten in 35 Betriebsjahren... wobei hierin keine Upgrades enthalten sind...
für die Beschaffung planen die NL ca 130 Mio € pro Maschine auszugeben... und das obwohl erst ab 2019 Maschinen zulaufen (also die hier angepriesenen "günstigen" Tranchen)... mal schauen ob das hinkommt!?


Re: F-35 - Das Flugzeugprogramm - phantom - 16.12.2014

ObiBiber schrieb:bzgl Betriebskosten...
das ist nicht wirklich günstig... läge aber doch etwas über den Kosten für einen Eurofighter... jedoch nicht wesentlich... passt also ganz gut ins Gesamtbild dass die F35 am Ende in allen Bereichen ca 20-30% teurer sein dürfte als der Eurofighter... und entsprechend teurer als andere Muster.
Mit grossem Abstand ist das teuerste Kampfflugzeug in der Wartung der Eurofighter.
http://www.bundeswehr-monitoring.de/ruestung/betriebskosten-des-kampfflugzeuges-eurofighter-im-steigflug-13056.html
Artikelauszug schrieb:Einer dem Neuen Deutsch­land vor­liegenden Antwort der Bundes­regierung auf eine parlamen­tarische Anfrage zum "Neuburger Jagd­geschwader 74" zufolge sind 2011 die Gesamt­kosten pro Euro­fighter-Flug­stunde binnen eines Jahres um 14.5 Prozent auf 88.086 Euro angestiegen.
Das wären dann über 100.000$ für den Eurofighter pro Flugstunde. Das passt auch zu allen anderen unfertigen Produkten von EADS, die bei der Truppe Kosten durch ihre Wartungsintensität mit sich bringen. Kein Wunder kann man sich keine Stückzahlen mehr leisten, wenn der Betrieb bezüglich Kosten, derart aus dem Rahmen fällt. Was in Zukunft mit zunehmendem Alter sicher nicht mehr abnehmen wird. Frühzeitige Updates wegen mangelnder Konkurrenzfähigkeit drohen jetzt schon oder werden jetzt grad mit dem AESA-Radar angeschoben. Sachen die bei anderen Flugzeugen längst Standard sind.

Wenn man diese missliche Lage des EF jetzt ins Verhältnis zur industriell hervorragenden Basis der F-3t auch in Bezug auf die Wartung stellt, muss man sich nicht wundern, dass im Gegensatz zur F-35 für den EF keinerlei Käufer mehr gefunden werden können.
http://www.flightglobal.com/news/articles/italy-turkey-will-lead-f-35-maintenance-in-europe-407030/


Re: F-35 - Das Flugzeugprogramm - Quintus Fabius - 16.12.2014

Um mal eine ganz andere Fragestellung aufzuwerfen:

Was für eine F-35 Variante wäre für die Bundeswehr am sinnvollsten? Da die C-Variante speziell für die BW wenig Sinn macht, ist die Frage, ob die A Variante oder die B Variante speziell für die strategischen Anforderungen Deutschlands sinnvoller wäre?

Meiner rein persönlichen Meinung nach ist die B Variante für Deutschland sinnvoller, und zwar in Bezug auf eine strategische Ausrichtung gegen Russland für alle Fälle sowie für Einsätze in Dritte Welt Ländern und zwar insbesondere aufgrund ihrer Kurzstreckenstart/Senkrechtlandefähigkeiten.

Bei einer Zuspitzung der Lage erlaubt dies eine größere Dislozierung der Einheiten und damit eine größere Sicherheit gegenüber einem russischen Erstschlag gegen unsere Luftwaffeninfrastruktur. Die B-Variante erscheint mir zudem flexibler und in ihren Einsatzmöglichkeiten redundanter.

Von daher wäre es mein Ansatz, bis zur Fertigstellung rein europäischer Stealth-Systeme (die Taranis wäre hier ein sinnvoller erster Anfang) F-35B als Interimslösung zu beschaffen.

Das wird sehr teuer, ist aber meiner Überzeugung nach zwingend notwendig.

Und folgend noch ein Artikel zur Frage einer gleichzeitigen Verwendung von EF und F-35 wie sie Italien und Großbritannien planen:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sldinfo.com/reshaping-concepts-of-operations-eurofighter-the-f-35-the-uk-and-italy/">http://www.sldinfo.com/reshaping-concep ... and-italy/</a><!-- m -->

Zitat:Both the UK and Italy will operate a mixed Eurofighter and F-35 fleet. Both have operated the Tornado, which is reaching the end of its service life.

A key element of this transformation will be reworking the connectivity among air, sea and ground systems as well as shaping the weaponization approaches of joint and coalition forces.

In part, this is a Eurofighter transition whereby the radars are upgraded, and weapons added; in part this is the coming of the F-35 and its impact on reshaping air enabled combat operations.

And associated with this will be fundamental changes over time in C2, and the approach to strike operations.

The UK and Italy already fly together in operations through their use of Tornados and Eurofighters and have clearly shared combat learning with regard to the use of these platforms; as the F-35 comes on line this combat learning cycle will continue into the next generation of aircraft, and shaping ways to approach fifth generation warfare.

And both will be operating F-35Bs from sea bases so can lead in shaping an understanding of how sea-based and land-based air can work together to great a significant operational effect as well.

Zitat: The new radar will increase the range at which Typhoon pilots can identify potential targets, as well as allowing them to scan a 200-degree field of vision, greater than rival fighters, giving them a tactical advantage.

The addition of the radar will take Typhoon’s capabilities ahead of other fourth-generation fighters such as France’s Rafale and Sweden’s Gripen, making it more attractive to export clients looking to upgrade their air forces.

Zitat:The F-35 will function as a forward scout, a passive sensor strike force, a forward battle management fleet, and generally operate in ways, which will enable the rest of the strike forces to operate much more effectively.

Zitat:For the plane will evolve over time, into a significant role as well a weapons caddy for the F-35 enabled Italian and British strike forces.

The RAF has already caught a glimpse of what 5th generation aircraft can do for its Typhoons in training with the F-22s. The experience of training at Langley AFB was quite clear: and to quote the Typhoon pilot: “The situational awareness of the F-22 enhanced our survivability and lethality.”

Zitat:One way to think about the way ahead is to continue to use 4th generation aircraft in surging mass to more classic airpower situations. One would use the F-35 as the key asset up against the distributed operational settings or for operations in denied air space. Another way to look at it will be to find ways to gain more synergy between the F-35 and the legacy fleet. How can we better utilize our older assets during the process where the F-35 fleet becomes a reality?

Shaping combinations of 4th generation with the F-35s will be a mix and match opportunity in tailoring airpower to the missions ahead.

Zitat:Eurofighters forward deployed on land bases and operationally integrated with the F-35s can provide a lethal expansion of the strike capability of the overall force as the F-35 prioritizes targets and identifies strike support which the Eurofighters can provide as weapons carriers and launchers.

Also ein High / Low Mix aus EF und F-35. Unökonomisch aufgrund der Kosten des EF, aber aufgrund der Geschehnisse und Entwicklungen in den letzten Jahren die zwingende Konsequenz.


Re: F-35 - Das Flugzeugprogramm - Nelson - 16.12.2014

Statt so um die 200 Mio pro F35B rauszuhauen würde ich ja eher die Mittel nutzen, uns a) Als gleichberechtigte Partner in die Force de Frappe einzukaufen, oder b) Eine ganz eigene nukleare Abschreckung mit ca. 30 taktischen und 120 strategischen Waffen aufbauen. A) würde ich bevorzugen, da es leichter und wesentlich schneller umsetzbar und finanziell günstiger wäre, und wir damit mehr Geld für Tanaris und Co hätten. Denn was schreckt Moskau wohl mehr - ein, zwei dutzend F35b auf deutschen Autobahnflugplätzen oder die Aussicht auf eine Megatonnenexplosion überm Kreml?

Ansonsten wäre ich grundsätzlich für die F35b, da man diese- so man dies denn je machen wollte - auch auf (improvisierten) Flugzeugträgern verwenden könnte.


Re: F-35 - Das Flugzeugprogramm - Mondgesicht - 16.12.2014

Nelson schrieb:Statt so um die 200 Mio pro F35B rauszuhauen würde ich ja eher die Mittel nutzen, uns a) Als gleichberechtigte Partner in die Force de Frappe einzukaufen, oder b) Eine ganz eigene nukleare Abschreckung mit ca. 30 taktischen und 120 strategischen Waffen aufbauen. A) würde ich bevorzugen, da es leichter und wesentlich schneller umsetzbar und finanziell günstiger wäre, und wir damit mehr Geld für Tanaris und Co hätten. Denn was schreckt Moskau wohl mehr - ein, zwei dutzend F35b auf deutschen Autobahnflugplätzen oder die Aussicht auf eine Megatonnenexplosion überm Kreml?

Ansonsten wäre ich grundsätzlich für die F35b, da man diese- so man dies denn je machen wollte - auch auf (improvisierten) Flugzeugträgern verwenden könnte.
Merkel war schlau genug, Sarkoz vergiftetes, kostenloses Angebot an der Teilhabe an der Force de Frappe abzulehnen.
Mal darüber nachgedacht?


Re: F-35 - Das Flugzeugprogramm - Quintus Fabius - 16.12.2014

OT:

Deutsche Atomwaffen wären meiner Überzeugung nach eine immense und völlig sinnlose Geldverschwendung. Atomwaffen schaffen zudem keine Sicherheit, dass ist eine Illusion. Sie gefährden im Gegenteil eine Nation, da sie das Risiko für eine nukleare Eskalation immens erhöhen, daher betrachte ich den Versuch Sicherheit durch Atomwaffen zu gewährleisten als gefährliche Selbsttäuschung.

revan:

Zitat:Quintus es steht sogar in der PDF (von 2008) die du mir verlinkt hast drin! Ich habe einfach nur ibs in kg umgerechnet. Sprich 5200ibs entsprechen ca. 2360kg und eben nicht wie du vorher behauptest hast 1.360kg.

Die Realität aber ist, dass die F-35 intern nur 4 Aufhängungen hat und nicht so viel hinein passt.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/Lockheed_Martin_F-35_Lightning_II#Specifications_.28F-35A.29">http://en.wikipedia.org/wiki/Lockheed_M ... 28F-35A.29</a><!-- m -->

Zitat:Hardpoints: 6 × external pylons on wings with a capacity of 15,000 lb (6,800 kg)[255][259] and two internal bays with two pylons each[255] for a total weapons payload of 18,000 lb (8,100 kg)[239]

8100 - 6800 = 1300 kg, sogar noch weniger als ich angegeben hatte.

Hier und heute aber kann eine F-35 intern sogar nur 2 Luft-Luft Raketen führen und ob sich das im Kostenrahmen ändern lässt und wann ist eine wesentliche Frage.

Zitat:Aber selbst wenn die F35 vorher aufgeklärt werden sollte, die besagten Tanks kann sie ja immer noch abwerfen und das VLO ist wiederhergestellt, was zudem dazu führen würde das die ankommende Rakete wie das feuernde Flugzeug die Radar Erfassung verlieren würde.

Wenn du ein Ziel erstmal markiert hast, verlierst du es nicht einfach so aus der Erfassung nur weil der Radarquerschnitt abnimmt. Den wahrnehmbar ist das Ziel dann trotzdem, trotz des drastisch geringeren Radarquerschnittes und es ist bereits markiert und kann damit weiter verfolgt werden während es sonst eben unter den vielen Kleinstzielen untergeht.

Stealth Flugzeuge sind nicht unsichtbar. Sie sind nur "Klein". Sobald man sie aber unter dem ganzen anderen Kleinvieh ausgemacht hat, kann man sie durchaus weiter verfolgen.

Zitat:Quintus, die F35 kann 5200ibs Intern tragen, das sind in kg umgerechnet ca. 2360kg !
1 Kg = 2,20462262 lbs

Laut LM selbst kann sie das nicht.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.lockheedmartin.com/us/products/f35/f-35a-ctol-variant.html">http://www.lockheedmartin.com/us/produc ... riant.html</a><!-- m -->

4 Hardpoints. Zwei Luft-Luft Raketen mit einer Trefferwahrscheinlichkeit von maximal 60%.


Re: F-35 - Das Flugzeugprogramm - WideMasta - 17.12.2014

Tolle Dokumentation von CBC News in Bezug auf Transparenz und der F35. Gerade Canada wird hier als Paradebeispiel vorgeführt. Auch werden die Kosten aufgegriffen :mrgreen:

CBC News

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cbc.ca/news/politics/f-35-purchase-cost-could-rise-by-1b-to-replace-lost-aircraft-1.2868894">http://www.cbc.ca/news/politics/f-35-pu ... -1.2868894</a><!-- m -->

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