Saudi Arabien - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Saudi Arabien (/showthread.php?tid=1898) |
Re: Saudi Arabien - Shahab3 - 28.10.2013 Ein einfaches Stimmrecht ist besser wie keines. Da würden in naher Zukunft sicherlich eine Reihe von Themen zur Abstimmung stehen, die für Saudi Arabien hochinteressant sind (Iran, Ägypten, Bahrain, Syrien, Israel, ...wären mögliche Themen). Aber sie scheuen im Augenblick die Publicity wie der Teufel das Weihwasser. Eine andere Erklärung gibt es nicht, denn bestrafen können die Saudis mit ihrem Verzicht ja niemanden. Re: Saudi Arabien - Erich - 31.10.2013 die Saudis müssten sich bei diesen Themen "offenbaren", also "Farbe bekennen" - und da würde entweder im Westen (USA) oder bei den von den Saudis zumindest ideologisch geförderten Islamisten (Salafisten & Co.) klare Verwerfungen unvermeidlich sein Re: Saudi Arabien - Erich - 10.11.2013 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/saudi-arabien106.html">http://www.tagesschau.de/ausland/saudi-arabien106.html</a><!-- m --> Zitat:Ausschreitungen in saudi-arabischer Hauptstadt Re: Saudi Arabien - Erich - 05.01.2014 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/saudi-arabien-jemen100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/saudi- ... en100.html</a><!-- m --> Zitat:Saudi-Arabiens Grenze zum JemenDiesen und weitere Beiträge sehen Sie im Weltspiegel heute um 19.20 Uhr im Ersten. Re: Saudi Arabien - Shahab3 - 09.01.2014 Zitat:Wed Jan 08, 2014 3:30<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13921018000634">http://english.farsnews.com/newstext.as ... 1018000634</a><!-- m --> Re: Saudi Arabien - Erich - 11.01.2014 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/amerika/911Bericht-bedroht-Buendnis-zwischen-USA-und-Saudis/story/15821678">http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/ame ... y/15821678</a><!-- m --> Zitat:9/11-Bericht bedroht Bündnis zwischen USA und Saudishmmm - bisher nur spekulativ, aber die Beziehungen zwischen Saudis und den Salafisten und Islamo-Terroristen sind ja schon lange Gegenstand von diversen Gerüchten und Spekulationen, genährt durch bekannte Indizien ergibt das ein brisantes Gemisch. Re: Saudi Arabien - Shahab3 - 11.01.2014 @Erich Die amerikanische Führung weiß sehr wohl was sie tut. Nach dem Angriff auf die USS Cole vor der Küste Jemens hat man umgehend die Sudanesische Regierung verantwortlich gemacht. Nach 9/11 waren es die Taliban und Saddam Hussein, usw.. Es war fast unmöglich Saudi Arabien noch gezielter zu "übersehen". Insofern war es bis dato US Doktrin, ihren Terror nicht nur zu dulden, sondern diesen Bezug auch systematisch zu vertuschen: Zitat:Vice President Richard B. Cheney Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.foxnews.com/projects/pdf/082702_saudi.pdf">http://www.foxnews.com/projects/pdf/082702_saudi.pdf</a><!-- m --> Re: Saudi Arabien - Schneemann - 14.01.2014 Zitat:Schüsse auf Fahrzeug: Angriff auf deutsche Diplomaten in Saudi-Arabien<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/angriff-auf-deutsche-diplomaten-in-saudi-arabien-a-943351.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/a ... 43351.html</a><!-- m --> Schneemann. Re: Saudi Arabien - Shahab3 - 30.01.2014 Zitat:Riyadh gives $100M for UN counterterrorism<!-- m --><a class="postlink" href="http://gulfnews.com/news/gulf/saudi-arabia/riyadh-gives-100m-for-un-counterterrorism-1.1281443">http://gulfnews.com/news/gulf/saudi-ara ... -1.1281443</a><!-- m --> Sinn für Humor haben sie ja :lol: Re: Saudi Arabien - Schneemann - 07.03.2014 Zitat:Gefahr durch Syrien-Rückkehrer<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/politik/Saudis-starten-Kampgane-gegen-Dschihad-article12413826.html">http://www.n-tv.de/politik/Saudis-start ... 13826.html</a><!-- m --> Bevor nun es Kritik und Polemiken hagelt: Dies, damit meine ich die unterstrichene Zwischenüberschrift, ist genau der Aspekt, den ich hier schon einmal im Strang recht ausführlich formuliert habe und es ist auch der Kontext, den Scholl-Latour einmal schon vor mehr als eineinhalb Dekaden als den "saudischen Januskopf" bezeichnete. Einerseits fördert das Königreich den strengen Wahhabismus und damit indirekt und direkt auch radikale sunnitisch-salafistische Gruppen in der gesamten Umma, andererseits ist man sich in Riad schon seit einigen Jahren zunehmend bewusst geworden, dass man sich damit den eigenen königlichen Ast absägt, der die Dynastie trägt, die in den Augen radikaler Islamisten mit ihrem teils wenig islamischen Lebensstil geradezu als blasphemisch einzustufen ist. Die Anschläge in Saudi-Arabien der letzten Jahre (es wäre ja nicht so, dass nur Anrainerstaaten unter dem Terror der salafistischen Gruppen zu leiden hätten) haben so manchem im Königshaus wohl nach und nach auch die Augen geöffnet. Und man scheint durchaus erkannt zu haben, dass das Hofieren der radikalen Kräfte - quasi um sie dem Königreich genehm zu machen - ein Schuss ist, der gewaltig nach hinten losgeht. Ob indessen diese jetzige Initiative wirklich (noch) etwas bewirkt, die gerufenen Geister wieder zurückzudrängen, lasse ich mal arg, arg dahingestellt... Schneemann. Re: Saudi Arabien - Erich - 07.03.2014 deshalb versucht das Königshaus den islamischen Fundamentalismus zu exportieren - in der Hoffnung, dann im Landes möglichst selbst verschont zu bleiben Re: Saudi Arabien - Schneemann - 07.03.2014 Erich schrieb: Zitat:deshalb versucht das Königshaus den islamischen Fundamentalismus zu exportieren - in der Hoffnung, dann im Landes möglichst selbst verschont zu bleibenGenau genommen ja, bzw. dies ist auch ein gewichtiger Aspekt. Durch die finanziellen Zuwendungen, die radikale Strömungen erfahren und erfuhren, versucht/e man zu erreichen, dass diese das Königshaus Saud in Ruhe lassen und zugleich im Ausland (bei den ideologischen und religiösen "Feinden" Saudi-Arabiens, sozusagen) sich austoben würden. Dass diese radikalen Strukturen aber oftmals (von ganz wenigen radikalen Fundamentalisten abgesehen) sich verstellen, quasi nickend das nette Geld annehmen, vorgeschoben Treue schwören und dann dennoch im Stillen zweigleisig fahren (also sich sowohl gegen das Königshaus selbst als auch gegen "Feinde" im Ausland [wozu auch der Westen zu rechnen ist] wenden), scheint im Petrodollar-umnebelten und von US-GIs seit Golfkrieg II 1991 u. a. teils stark beschützten Hause Saud arg lange keinen Menschen so richtig interessiert zu haben. Erst als die Bomben sozusagen wirklich unter dem eigenen Bett hochgingen, wurde man so ganz langsam hellhörig. Fragt sich aber, ob man die Signale rechtzeitig erkennen konnte - ich habe Zweifel... Schneemann. Re: Saudi Arabien - Shahab3 - 07.03.2014 Schneemann schrieb:Die Anschläge in Saudi-Arabien der letzten Jahre (es wäre ja nicht so, dass nur Anrainerstaaten unter dem Terror der salafistischen Gruppen zu leiden hätten) haben so manchem im Königshaus wohl nach und nach auch die Augen geöffnet. Und man scheint durchaus erkannt zu haben, dass das Hofieren der radikalen Kräfte - quasi um sie dem Königreich genehm zu machen - ein Schuss ist, der gewaltig nach hinten losgeht Das hast Du Dir aus den Fingern gesaugt, geträumt, oder gibt es irgendwelche belastbaren Hinweise, die Deine These stützen? Welche Person im Königshaus meinst Du und wie lauten die eingeleiteten Maßnahmen? Re: Saudi Arabien - Schneemann - 07.03.2014 Shahab3 schrieb: Zitat:Das hast Du Dir aus den Fingern gesaugt, geträumt, oder gibt es irgendwelche belastbaren Hinweise, die Deine These stützen? Welche Person im Königshaus meinst Du und wie lauten die eingeleiteten Maßnahmen?Gerne bin ich bereit darauf zu antworten. Als Terrorakte innerhalb Saudi-Arabiens, die mutmaßlich mit al Qaida-Hintergrund geschahen, gelten zahlreiche Morde an westlichen Staatsangehörigen (etwa Simon Veness, Max Graf, Robert Dent, Hermann Dengl, Robert Jacobs, Paul Marshall Johnson, Laurent Barbot u. a.), Attacken auf Sicherheitsorgane sowie Anschlagsserien auf Einrichtungen der Armee oder verbündeter Armeen und die zivile Infrastruktur (u. a. Anschlag in Riad 2003 [39 Opfer], Janbu 2004 [7 Opfer]. Khobar 2004 [22 Tote], Riad 2006 [7 Opfer], Mada'in Salih 2007 [4 Tote], Anschlag auf Mohammed bin Naif 2009 [Anschlag „scheiterte“, bin Naif überlebte]). Diese Kumulation der Angriffe bewog die Führung des Königreiches, 2008 einen eigenen Sonderstrafgerichtshof einzurichten (der interessanterweise übrigens nicht der Scharia-Gerichtsbarkeit sich zu unterwerfen hatte – im Gegensatz zu über 300 anderen Gerichten in Saudi-Arabien –, was wiederum die militanten Islamisten desavouierte), auf Betreiben übrigens u. a. von Mansur Al-Turki. Seit dem Anschlag 2009 hat übrigens auch Mohammed bin Naif 2011 dem Tribunal zugestimmt (vermutlich aus persönlichen Gründen, wobei er selbst dann wieder eine unrühmliche Rolle bei der Verurteilung von Menschenrechtsaktivisten durch eben dieses Tribunal spielte), wobei anzumerken sei, dass ein solches (d. h. Saudi Arabien-weites) Gericht ohne höchste monarchische Absegnung wohl gar nicht eingerichtet werden könnte. Da ich allerdings keinen Einblick habe in geheime Erlasse des Königreiches Saudi-Arabien kann ich diesen letzten Satz letztlich nicht belegen, sondern hier bei der grundlegenden Entstehung des bereffenden Gerichtes allenfalls nur deutlich mutmaßen. Wichtige Anmerkung: Die saudische Monarchie hat indessen die Befugnisse dieses „Gerichtes“ [Sonderstrafgericht] nicht nur auf al Qaida-Terroristen begrenzt – und hier zeigten sich durchaus Wirkungen, da die Terrorangriffe seit 2007 stark abgenommen haben –, sondern auch auf Menschenrechtsaktivisten. Im Rahmen der Gesamtkritik an einer absoluten sunnitischen Monarchie (Menschenrechtslage, Gegensatz zur Shia) sollte man dies unbedingt miteinbeziehen. Schneemann. Re: Saudi Arabien - Shahab3 - 08.03.2014 Schneemann schrieb:Als Terrorakte innerhalb Saudi-Arabiens, die mutmaßlich mit al Qaida-Hintergrund geschahen, gelten zahlreiche Morde an westlichen Staatsangehörigen (etwa Simon Veness, Max Graf, Robert Dent, Hermann Dengl, Robert Jacobs, Paul Marshall Johnson, Laurent Barbot u. a.), Attacken auf Sicherheitsorgane sowie Anschlagsserien auf Einrichtungen der Armee oder verbündeter Armeen und die zivile Infrastruktur (u. a. Anschlag in Riad 2003 [39 Opfer], Janbu 2004 [7 Opfer]. Khobar 2004 [22 Tote], Riad 2006 [7 Opfer], Mada'in Salih 2007 [4 Tote], Anschlag auf Mohammed bin Naif 2009 [Anschlag „scheiterte“, bin Naif überlebte]). Auch in dieser Zeit gab es in der Türkei, Libanon, Ägypten, Jemen, Russland, Irak, Iran, Afghanistan, Indonesien und Pakistan noch mehr Anschläge und Tote. Dass es in Saudi Arabien, oder irgendwo sonst, Anschläge gegeben hat und von denen sich sogar welche gegen Regierungsorganisationen gerichtet haben ist für mich kein Zeichen einer den Terrorismus bekämpfenden Grundhaltung. Pakistan ist dafür u.a. ein Paradebeispiel. Insofern ist Deine Argumentationsgrundlage auf sehr dünnem Eis gebaut. Derartige Vorfälle sind nicht zuletzt Randerscheinungen von "Verhandlungsprozessen", dem "Austragen von Meinungsverschiedenenheiten", oder handfesten Machtkämpfen. Diese Vorfälle, insbesondere jene in Saudi Arabien, beruhen nicht zwingend auf Feindschaft. Zu keinem Zeitupunkt wurde ein Konflikt Saudi Arabien vs. "Al-Qaida", oder "Al-Qaida" vs Saudi Arabien in irgendeiner Form von einer der beiden Seiten in auch nur ansatzweise systematischer Form betrieben. Im Gegenteil, findet eine ideologisch, mediale, finanzielle und politische Kooperation in systematischer Weise statt. Wohlgemerkt im Rahmen einer Saudi Arabisch - Amerikanischen "Sicherheit- und Wirtschaftsallianz". Das Abhängigkeitsgebilde USA - Saudi Arabien - Al-Qaida ist zutiefst obskur. Die Anordnung des saudischen Königshauses, die Muslimbrüder küftig als Terrorgruppe zu behandeln ist ebenfalls nicht als Bekämpfung von militanten Islamisten im Allgemeinen zu verstehen. Das ist Teil eines köchelnden Machtkampfes zwischen Saudi Arabien mit Katar und der Türkei um den Einfluss in Ägypten und Syrien. In diesem Kontext haben diese Woche ja dann auch die VAE und Saudi Arabien ihre Botschafter aus Katar abgezogen. Zitat:Sonderstrafgerichtshof einzurichten (der interessanterweise übrigens nicht der Scharia-Gerichtsbarkeit sich zu unterwerfen hatte – im Gegensatz zu über 300 anderen Gerichten in Saudi-Arabien –, was wiederum die militanten Islamisten desavouierte), [...] wobei anzumerken sei, dass ein solches (d. h. Saudi Arabien-weites) Gericht ohne höchste monarchische Absegnung wohl gar nicht eingerichtet werden könnte. Ein sogenanntes Luftschloß. |